Auf dem Rückweg vom Patscherkofel machte ich noch in Garmisch-Partenkirchen Halt, um endlich einmal mit der 2EUB am Eckbauer zu fahren, was ich irgendwie bislang nie auf die Reihe bekommen hatte. (Oh Gott, wenn ich das nicht mehr geschafft hätte, wäre ich mit einem Seil zum nächsten blauen Leitnerschlepper gelaufen

Kaum dem Auto entstiegen, musste die Kamera schon wieder ran.
Ich hatte immer gedacht, die Bahn sei eher kurz und würde da oben nach der Kuppe schon der Bergstation entgegen schweben. Doch da war noch nicht einmal die halbe Strecke geschafft...
Tja, verglichen mit den modernen Stationshäusern....
Die Graseckbahn am rechten Bildrand sollten wir dann später auch noch fahren. Links gib es ein (übermaltes) LSAP – irgendeiner jener zahlreichen Übungslifte, die es in GAP einst gegeben hat. Dort sind wir aber nicht mehr hin. Nach meinem Patscherkofelgestiefel war mir eh nicht mehr nach Trassenwanderungen zu Mute. Der Seillift oben rechts der Bergstation kam offenbar erst später dazu und ist mittlerweile auch schon Geschichte.
Retro in Reinform!
Wir mussten nicht anstehen und bei einer 2EUB muss man die Kabine wenigstens zudem nicht gegen „Gondelhechter“ verteidigen, die in letzter Sekunde immer noch mit aufspringen, auch wenn die folgenden Kabinen/ Sessel etc. leer sind. In Kühtai hat es einer mal wirklich fast geschafft, eingeklemmt zu werden und ich war unendlich froh, mit einem schnaufenden, nach Schweiß riechenden Mittvierziger nach oben zu fahren und nicht in Ruhe Fotos knipsen zu können

Bahn und Schanzen.
Lt. Liftworld Bj. 1956 – Bahnen solchen Alters sind ja nun mehr leider die totale Ausnahme. (Hätten sie damals halt mehr Aluminium verbaut

Standardmotiv Portalniederhalter – oben kommt noch einer.
Was hier echt total fotografierfreundlich ist – die Kabinen sind zur Seite hin offen – so kann man einfach das Gerät nach draußen halten und knipsen. Bei der Fahrt mit der Patscherkofelseilbahn in der Früh war das schon schwieriger.
Niederhalter II kommt.
Nun erst hat man die Bergstation erreicht.
Die Uni-G der Adenauer-Ära

In der Station konnte man ungestört knipsen.
Da freut sich der Oldimer-Fan. Bin mal gespannt, ob man sich in 40 Jahren auch so an den EUBs und KSBen von heute erquicken kann. Wobei ich ja zugeben muss, dass manch „alte“ 4KSB der ersten Stunde auch ihren Reiz hat.
Ehe es zum LSAP-Seillift ging (hab ich ganz vergessen, zu knipsen, gab dort aber eh nur eine Wiese zu sehen), noch ein paar Außenaufnahmen der Bahn.
Die Dame vorne lächelte und meinte wohl, ich würde wegen ihr knipsen

(Hat mich wahrscheinlich wegen dem Gegenlicht gar nicht bemerkt und sicher eher der Sonne zugelächelt anstatt dem verschwitzen, mit Patscherkofel-Erde dank eines Sturzes auf der Olympiaabfahrt beschmutzten Fotografen;) )
Am Gasthaus oben gönnten wir uns noch ein gutes Abendessen an der frischen Luft. Tja, damals war noch Sommer und nun ist der Herbst hereingebrochen. Aber dann dauert es wenigstens nicht mehr so lang, bis die Schisaison wieder losgeht.
Am Rückweg wurde ich noch nach der Graseckbahn gefragt und da fiel mir ein, dass ich da ja auch noch nicht gefahren bin. So beschlossen wir, der kultigen Pendelbahn bei der Partnachklamm hinten einen Besuch abzustatten. (Hätte ich fast vergessen und auch hier wäre ein Verpassen eine Abfahrt über die Neue Welt nach Erwald wert gewesen

Marienfiguren an Liftstationen – wie viele Punkte gibt das auf der Kultskala?
Gut getarnter Eimer

Es ist schon schön, wenn man zufrieden ist

Im Landeanflug
Solche Sommerabende gibt es erst 2013 wieder...
Ein Zuruf und der Liftler machte das Licht an

Auf dem Fußmarsch zur Graseckbahn hinter – hier die neue DSB am Gudiberg. 2009 bin ich da im April nochmal hochgelaufen, um den alten Schlepper zu besichtigen. Leider eine nicht öffentliche Anlage, denn das war wirklich ein sehr steiles Ding – vor allem am letzten Abschnitt.
Das Gebäude unten wurde auch abgerissen und so kann man hier ein bisserl die alte Schlepptrasse sehen, die mitten durch den Wald rauf führte und oben dann mit der neuen DSB-Trasse zusammentrifft.
Im Tal herrschte nun Schatten und einige Touris kamen uns von der Partnachklamm entgegen gelaufen.
Dann das – die Bahn – viel kultiger, wie ich bisher angenommen hatte. Einfach ganz hinten in einem Tal, gerade mal 250 lang (147 m Höhendiff.) und eben über eine Schlucht führend, damit oben das Hotel für die Gäste besser erreichbar ist. (Die Strasse soll ziemlich kriminell sein.) Baujahr lt. Liftworld 1953 und Hersteller ist die Firma „Karl Peter“.
Verfallenes Gebäude direkt daneben. Das passte ganz gut zur Stimmung hier hinten, das enge Tal, die Dämmerung, dazu die Bahn aus einer fernen Zeit...
Die einzige Stütze befindet sich da oben an der Felswand. Hier hat es ganz bestimmt keinen Schlepper als Vorgänger gegeben

Zur Talstation muss man nichts sagen...
Früher war hier anscheinend Betrieb OHNE Liftler – man schmiss sein Geld hinein und konnte hinauffahren.
Zoom zur Bergstation hinüber. Ich war sofort hellauf begeistert von dieser Bahn und werde vielleicht bei der nächsten GAP-Durchfahrt nochmal hin.
Wird das Forsthaus Graseck oben dicht machen müssen, wenn die Bahn mal nicht mehr fährt? Oder gibt es dann Ersatz?
Wir lösten nur eine Bergfahrt, denn wir wollten noch über die Klamm zurücklaufen.
Schon lange hat mir eine Bahnfahrt nicht mehr so gefallen. Wobei ja die PB am Patscherkofel wirklich auch sehr interessant ist (die Golfplatz-Passage vor allem) und die 2EUB Eckbauer sowieso konkurrenzlos. Aber das hier war noch irgendwie das I-Tüfpfel auf jenen Samstag, den 08.09.2012....
Wahnsinn....
Also hier sollte wirklich nichts passieren.
Unbekannter Passant im Zoom.
Die Stütze sieht irgendwie nicht gerade vertrauenserweckend aus.
Die Abendstimmung setzte der „saucoolen“ Bahnfahrt noch eins drauf

Interessant....
Die Station oben ist herrenlos...
Na ja, ein paar hatten doch den Weg mit dem Auto hier rauf auf sich genommen. Wahrscheinlich wird halt die Straße ausgebaut, wenn die Bahn mal nicht mehr weiterlaufen kann.
Ein ereignisreicher und vor allem an kultigen Bahnfahrten reicher Tag neigte sich dem Ende zu.
Über Lifte quatschend ging es noch zur Klamm.
Der Weg die Klamm entlang führt zum Teil durch dunkle Höhlen, wo es dann schon stockfinster war und man aufpassen musste, nicht mit der Felswand oder anderen Leuten zusammenzustoßen.
Da oben sah man auch mal „in der Ferne“ eine Brücke, von der man sicherlich einen spektakulären Blick hat. Muss ich auch nochmal hin.
Der Abstecher durch die Klamm war ein netter Ausklang und viel mehr hätte meine Speicherkarte eh nicht verkraftet.
Gut gelaunt ging es sodann wieder nach München zurück.