Ein wunderbarer Herbst-Sonntag gehört genutzt! Von Bochum aus gibt es nicht allzu viele Seilbahn-Ziele, die sich ausserhalb des Winters für einen Tagesausflug anbieten, mittlerweile werde ich wohl schon an der Kilometer-Schmerzgrenze schrauben müssen, um überhaupt noch Neues "entdecken" zu können

Tubingbahn Winterberg
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^Linkerhand ist bereits der Auslauf der Tubingbahn zu sehen. Eigentlich sollte sie bereits ein paar Tage vorher im Zuge einer anderen Sauerlandtour gefahren werden, musste aus Zeitgründen aber ausgelassen werden.
^Der Rodellift ist eine neuere LST-Anlage mit diesen interessanten Gehängen. Da die Bahn bei Ankunft noch zu feucht war, vertrieb ich mir derweil die Zeit mit ein paar Baustellenbildern (im Winterberger Bautagebuch zu sehen).
^An der Schanze trainierten einige Jugendliche. Mich würd da niemand freiwillig zum Springen bringen, im Sommer sowieso nicht!

^Nach etwa einer halben Stunde stand ich wieder am Rodellift und löste meine 3 Fahrten. Diese Art im Sommer "geschleppt" zu werden ist schon ein witziges Erlebnis, zudem die Spur an einigen Stellen uneben ist und man manchmal meint rauszufallen

^Vor der ersten Abfahrt war mir doch arg mulmig! Die Reifen fahren auf Rädern (!) die Bahn herunter und man dreht sich häufig im Kreis, fährt mal rückwärts in die Kurven und so weiter. Die schwarzen Balken auf der Strecke bremsen den Reifen ab, sodass man nicht zu schnell wird. Eigentlich kann nicht viel passieren, außer man macht den reflexartigen Fehler sich bei einer Rückwärtsfahrt zu sehr nach hinten zu lehnen. In diesem Fall ist der Kusselkopp nicht zu vermeiden!
^Nach den gelösten Fahrten und der Baustellenknipserei ging es zurück zum Auto und weiter Richtung Willingen.
^Der Ruhrquellenlift war ebenfalls in Betrieb, diesen hatte ich im Winter schon befahren und ließ ihn diesmal aus. In Winterberg liefen ansonsten noch der Käppchenlift und die DSB Kappe für die Biker. Zusammen mit dem angeblichen Angebot in Langewiese mit ihren DownHillRacern (ich erreichte tags zuvor niemanden und fuhr dann am Tourtag auch nicht hin, auf der HP gibt es keinerlei Infos zu Preisen und Öffnungszeiten...) wären dann an diesem Tag 5 Lifte in und um Winterberg in Betrieb gewesen. Für den Sommer doch schon ganz ordentlich

Eschenberglifte Niedersfeld
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^Stattdessen nahm ich mir die Zeit die Talstation des Eschenberglift I zu knipsen. Im Winter bei geeigneter Schneelage ein Ziel auf meiner Liste, das Talstationsgebäude macht jedenfalls schon mal Pluspunkte auf der Urigkeitsskala

^Das Gebiet besteht aus drei Anlagen und sollte für 2 Stunden ausreichen.
^Scheinbar hat man hier mal den Einstieg etwas entschärft und auf Langbügel umgerüstet. Nach dem Einstieg geht es aber nach wie vor ordentlich steil nach oben.
^Sehr schön, diese Pilzstationen werden ja auch irgendwann langweilig...
^Während ich dort umher schlich, hatte ich so einen muffigen Geruch in der Nase. Falls also noch wer eine günstige Unterkunft für den Winter sucht

Sternrodtlifte Bruchhausen
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^Irgendwo zwischen dem letzten Stop und dem nächsten Ziel tauchte ein Schild mit dem Hinweis Skilift und Rodelbahn auf. Fürs Blinken war keine Zeit mehr, mit Ach und Krach bekam ich die Ausfahrt und bog ab. Zwar läuft keiner der Sternrodtlifte für den Betrieb des Alpinecoasters, aber einmal am Parkplatz angekommen wollte ich auch "rodeln".
^Durch den wohlriechenden Herbstwald ging es recht zügig, aber auch ohne erwähnenswerte Highlights wieder nach unten.
^Nebenan verlaufen die beiden parallelen Schlepper, mal sehen ob sich das im Winter für 1-2 Stunden auch ausgeht.
Ettelsbergbahn & Ritzhagenlift Willingen
Homepage Skigebiet Willingen
In Willingen waren die nächsten beiden Seilbahnen mit Sommerbetrieb an der Reihe. Leider nicht mehr die PHB-DSB von 1971 sondern mittlerweile die DM EUB von 2007 führten dabei zunächst auf den Ettelsberg. Es herrschte dort reger Betrieb, der hauptsächlich aus Bikern und Betrunkenen im Midlife Crisis-Alter bestand.
^Beinahe gesamte Strecke der EUB, die DSB müsste etwas versetzt von links kommend verlaufen sein.
^Ehem. DSB Talstation
^Den Hang hinter der Uni-G erschließt der Sonnenlift. Sah für mich am interessantesten aus.
^Unterer Wilddieblift, muss eigentlich allein des Namens wegen schon gefahren werden

^Direkt daneben gibt es diesen kleinen Gondelfriedhof.
^Um ein Haar und dank des Verständnisses des Liftlers blieb mir die Auffahrt mit 3 sturzbesoffenen Herren in der Gondel vor mir erspart! In Winterberg hängen extragroße Schilder, die die Beförderung von Betrunkenen verbieten, hier interessiert es niemanden, wenn die Fahrgäste es nur noch stolpernd (keine Übertreibung) in die Gondel schaffen. Links ist die Talstation des durch die EUB ebenfalls ersetzten Hochheidelifts.
^Herbstfarben sind doch das einzige, was einer Landschaft noch besser steht als Schnee!
^Der obere doch sehr flache Teil der Abfahrt. Rechts vor der Baumgruppe endet der Obere Wilddieblift (den Mittleren gibts auch noch) und links irgendwo die beiden Köhlerhagenlifte.
^Für das leibliche Wohl ist nachhaltig gesorgt

^So allmählich knurrte der Magen, in die von Kegelclubs besetzte Gastronomie ging ich dennoch nicht! Schon komisch, eigentlich hätten diese Leute doch alle in Cochem, Assmannshausen, Rüdesheim, ... sein müssen

Ritzhagenlift Willingen
Homepage Sommerrodelbahn Ritzhagen
^Die Rodelbahn erschließt nur etwa den halben Skihang und bietet wenig Abwechslung.
^Im Winter wird der Ausstieg der Rodelbahn mit dieser Brücke verdeckt.
^Gerade weil es hier so unspektakulär zugeht, gefällt mir die Bahn sehr gut. Man läuft nicht Gefahr sich den Hals zu brechen oder rauszufliegen wenn man während der Fahrt knipst

SSB Peterskopf Edertal / Hemfurth
Homepage 1
Homepage 2
Bevor der Tag mit dem seilbahntechnischen Highlight beschlossen werden sollte, stand noch eine erst kurz vor der Tour "entdeckte" SSB auf dem Plan. flyers Bericht von 2009 gab mir auf diese den Hinweis und sie wurde kurzerhand in mein Programm aufgenommen

^Vom Parkplatz aus sind es nochmal ein paar Minuten Gehweg um das Betriebsgelände von E.ON herum. Die Bahn fährt nur zur vollen Stunde bergauf und hat bloß einen Wagen. Die Ankunftszeit am Parkplatz lag irgendwo bei 15.53 Uhr, entsprechend hektisch war dann der Fußweg zum Einstieg

^Zu diesen Temperaturen gab der Wagenbegleiter ein paar Geschichten zum Besten

^Die Hektik war dann aber umsonst, da mit uns eine Gruppe von ca. 17 Radfahrern ankam und ebenfalls mit der schon zur Hälfte besetzten Bahn fahren wollten. Gerade so erwischte ich noch einen Sitzplatz und konnte dem entnervten Wagenbegleiter beim Verladen der Räder im und am Wagen zuschauen

^Ist das in irgendeiner Weise eine Nachfolgefirma von PHB??
^Einziges brauchbares Foto der Auffahrt, die Sicht nach vorne war von all den Personen und Fahrrädern versperrt.
^So schauts dann im Wagen aus. An der Bergstation blieb ich direkt sitzen, da wir umgehend wieder nach unten fuhren und ich mich keine ganze Stunde oben aufhalten wollte.
^Talfahrt
^Ständig machte irgendwer Bemerkungen darüber was wohl passieren würde, falls das Zugseil reißt

^Nach dieser doch sehr kuriosen weil vollbepackten, lauten (das Infoband während der Auffahrt war kaum zu verstehen) und kurzweiligen Seilbahnfahrt ging es erneut zurück zum Auto. Zugegeben, ein Nachteil dieser Lifthoppingtouren ist, dass man sich kaum mal die Zeit an einer Anlage oder Piste nimmt, um diese gescheit zu genießen... Dieseltom wäre sicher kein Freund davon.
^"In unserem Team wird seit 61 Tagen ohne Betriebsunfall gearbeitet." Haut mich jetzt nicht gerade vom Hocker

Waldecker Bergbahn Waldeck
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Unter anderem von Frans empfohlen und bereits in mehreren Berichten vorgestellt, stellte die PHB'sche 2-EUB von 1961 in Waldeck das absolute Highlight des Tages dar. Auf dem Weg zur SSB hatte ich bereits ihre Trasse an der Talstation gekreuzt und entwickelte nun auf dem Weg zurück zum dortigen Parkplatz jene Sorge man könne durch irgendeine höhere Gewalt die letzte Bergfahrt verpassen. Es geschah wie zu erwarten jedoch nichts dergleichen und auch der Trubel entlang der Touristenmagnete am Wasser fand an der Seilbahn zum Glück nicht statt.
^Talstation an der Straße, bezahlt wird direkt am Einstieg wie zB. in Dortmund.
^Nach Erreichen der Kuppe oben führt die Bahn wieder ein Stück bergab.
^Standardbild

^Nach dieser ersten Stütze folgen die typischen Pohlig/PHB Stützen, freundlicherweise in zweierlei Farbausführungen

^Die Stationsausführung im Parkbahndesign find ich klasse, es wirkt irgendwie so provisorisch.
^Was für eine geniale Anlage mit einer etwas kuriosen Trasse (bis zum Schloss Waldeck sind es noch einige Gehminuten, man hat keinen Blick auf den See) ...
^Vom Schloss aus hat man dann diesen Ausblick

^Stattdessen wirbt man mit Motorbooten und Minigolf, letzteres ist bereits überwuchert und hätte wohl mehr was von Crossgolfen.
^Endlich bekam ich mal die Gondeln gescheit drauf. Für mich stimmt hier alles: der Minimalismus der Gondeln samt Farbgebung, die ungewohnten Stationen und auch die kuriose Trasse hat wieder irgendetwas! Ein Seilbahnkleinod.
^Man beachte die Kasse rechts im Bild

^Den Gleitschirmflieger hab ich erst daheim entdeckt.
^Beim Ausstieg fährt man erst "um die Kurve" der Umlenkung, bis die Tür von Hand aufgeschlossen wird. Um die mögliche Verwirrung perfekt zu machen, gibt es neben der Herstellerangabe PHB und dem PWH-Schild auch eines von Pohlig (leider verwackelt...).
^Leider neigte sich der Tag seinem Ende und bei aller Seilbahnbegeisterung machte sich der leere Magen lautstark bemerkbar. Um den Tag gebührend zu beenden, wurde ein passendes Restaurant im Umkreis gesucht, leider fand sich neben den Tourifallen aber nichts gescheites. Erst auf dem Weg zur Autobahn fiel im kleinen Ort Netze ein wunderbares und empfehlenswertes Pfannekuchenhaus ins Auge. Das hübsch restaurierte alte Bahnhofsgebäude passte zum Charme der Waldecker Seilbahn
