Habkern, 25. Februar 2013
Verfasst: 07.03.2013 - 02:57
In der Jungfrauregion kann man nicht nur in den grossen Skigebieten Schilthorn, First und Männlichen/Scheidegg skifahren.
Es ist lohnenswert, in Interlaken links statt rechts abzubiegen und in ein Seitental vorzustossen, dem Bernerinnen und Berner “Habchärä” sagen. Auf der Landkarte ist der Ort als “Habkern” zu finden. Und hier hinten kostet das Pistenvergnügen bloss die Hälfte. Es sind zudem Stundenkarten erhältlich - etwas, das die Jungfraubahnen ruhig endlich einmal nachahmen könnten. Aber man hat's ja scheinbar nicht nötig.
Das Tal mit der 700-Seelen-Gemeinde liegt zwischen der Bergkette nördlich des Brienzersees und dem Beatenberg – wenn man immer weiter gehen würde, landete man schlussendlich im Kemmeribodenbad, hätte aber bei den jetztigen Verhältnissen mindestens eine doppelte Portion Merängge nötig.

1968 wurde der Skilift Habkern eröffnet. Das Original war ein Habegger-Lift – den haben wir leider verpasst. Nebst dem kleinen Übungslift nahe des Dorfkerns ist die 1996 durch Garaventa totalsanierte Anlage die einzige im Ort. Sie hat nun Gitter-T-Stützen. Weiter Richtung Beatenberg surren noch der Skilift Hohwald und am Niederhorn selbstverständlich der Skilift Vorsass.
Standen hier 30 Jahre lang die klassischen Habegger-N-Masten und waren die Kurzbügel aus Holz, ist die Anlage im jetztigen Zustand für Skiliftfreunde so gut wie wertlos. Interessant sind allenfalls die unterhalb des Arms verlängerten Habegger-Gehänge; siehe im Habkern-Album auf skiliftfotos.ch. Ansonsten das Übliche: Borer BSG77.
Es sind die Stimmung, das Engagement des Teams sowie die Pistenvielfalt auf 100% Naturschnee, die den Eintrag in meine illustre Liste der Vintage-Skigebiete mehr als rechtfertigen.


Eine Einzelanlage so weit “ab vom Schuss” muss von einem Haufen Enthusiasten gepflegt sein – und so ist es auch. Man merkt, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wird, die auch dieser Telebärn-Beitrag zeigt.
Die Pisten waren bei meinem Besuch letzte Woche in einem tadellosen Zustand – und man reibt sich erfreut die Augen, wie viele schwarze, rote und blaue Abfahrten man mit einer einzigen Anlage an einem einzigen Hang erschliessen kann. Ich liebe es, zwischen Wäldern und einzelnen Laubbäumen Ski zu fahren und an uralten Bauernhöfen mit Misthaufen vorbei zu flitzen. Ausserdem sind die Adelbodner-Mineralwasser-Pistenmarkerungen absolut Kult.


In Habkern wurden zudem die bekannten Werbespots für den Auskunftsdienst 1818 gedreht (einen dieser beiden Retro-Jungs kenne ich; er ist – man würde es kaum glauben – ein begnadeter und gefeierter Musicaldarsteller).
Wer Mitglied im Förderverein des Skiliftes werden möchte, kann aus verschiedenen Mitgliedschaften für zwischen 100 und 3000 Franken jährlich auswählen. Prädikat: Unterstützenswürdig!


Mehr Bilder dieses Tages auf skiliftfotos.ch.
Wär dr Lift im Habchärä heuer noch geniessen will, muss sich sputen: Die Saison 2012/13 läuft noch bis zum kommenden Sonntag, 10. März.
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- Besuchsdatum: Montag, 25.2.2013
- Anfahrt: Mit Mobility aus Bern, ca. 1 Stunde pro Weg
- Wetter: Hochnebelreste, die sich zäh dem Hang entlang schlichen - mal schön, mal dichter Nebel
- Temperatur: Eisig, -10 Grad
- Schnee: Pulver, 100-130cm
- Anlage und Pisten alle offen
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Das Video des Tages:
Es ist lohnenswert, in Interlaken links statt rechts abzubiegen und in ein Seitental vorzustossen, dem Bernerinnen und Berner “Habchärä” sagen. Auf der Landkarte ist der Ort als “Habkern” zu finden. Und hier hinten kostet das Pistenvergnügen bloss die Hälfte. Es sind zudem Stundenkarten erhältlich - etwas, das die Jungfraubahnen ruhig endlich einmal nachahmen könnten. Aber man hat's ja scheinbar nicht nötig.
Das Tal mit der 700-Seelen-Gemeinde liegt zwischen der Bergkette nördlich des Brienzersees und dem Beatenberg – wenn man immer weiter gehen würde, landete man schlussendlich im Kemmeribodenbad, hätte aber bei den jetztigen Verhältnissen mindestens eine doppelte Portion Merängge nötig.
1968 wurde der Skilift Habkern eröffnet. Das Original war ein Habegger-Lift – den haben wir leider verpasst. Nebst dem kleinen Übungslift nahe des Dorfkerns ist die 1996 durch Garaventa totalsanierte Anlage die einzige im Ort. Sie hat nun Gitter-T-Stützen. Weiter Richtung Beatenberg surren noch der Skilift Hohwald und am Niederhorn selbstverständlich der Skilift Vorsass.
Standen hier 30 Jahre lang die klassischen Habegger-N-Masten und waren die Kurzbügel aus Holz, ist die Anlage im jetztigen Zustand für Skiliftfreunde so gut wie wertlos. Interessant sind allenfalls die unterhalb des Arms verlängerten Habegger-Gehänge; siehe im Habkern-Album auf skiliftfotos.ch. Ansonsten das Übliche: Borer BSG77.
Es sind die Stimmung, das Engagement des Teams sowie die Pistenvielfalt auf 100% Naturschnee, die den Eintrag in meine illustre Liste der Vintage-Skigebiete mehr als rechtfertigen.
Eine Einzelanlage so weit “ab vom Schuss” muss von einem Haufen Enthusiasten gepflegt sein – und so ist es auch. Man merkt, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wird, die auch dieser Telebärn-Beitrag zeigt.
Die Pisten waren bei meinem Besuch letzte Woche in einem tadellosen Zustand – und man reibt sich erfreut die Augen, wie viele schwarze, rote und blaue Abfahrten man mit einer einzigen Anlage an einem einzigen Hang erschliessen kann. Ich liebe es, zwischen Wäldern und einzelnen Laubbäumen Ski zu fahren und an uralten Bauernhöfen mit Misthaufen vorbei zu flitzen. Ausserdem sind die Adelbodner-Mineralwasser-Pistenmarkerungen absolut Kult.
In Habkern wurden zudem die bekannten Werbespots für den Auskunftsdienst 1818 gedreht (einen dieser beiden Retro-Jungs kenne ich; er ist – man würde es kaum glauben – ein begnadeter und gefeierter Musicaldarsteller).
Wer Mitglied im Förderverein des Skiliftes werden möchte, kann aus verschiedenen Mitgliedschaften für zwischen 100 und 3000 Franken jährlich auswählen. Prädikat: Unterstützenswürdig!
Mehr Bilder dieses Tages auf skiliftfotos.ch.
Wär dr Lift im Habchärä heuer noch geniessen will, muss sich sputen: Die Saison 2012/13 läuft noch bis zum kommenden Sonntag, 10. März.
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- Besuchsdatum: Montag, 25.2.2013
- Anfahrt: Mit Mobility aus Bern, ca. 1 Stunde pro Weg
- Wetter: Hochnebelreste, die sich zäh dem Hang entlang schlichen - mal schön, mal dichter Nebel
- Temperatur: Eisig, -10 Grad
- Schnee: Pulver, 100-130cm
- Anlage und Pisten alle offen
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