Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
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- margau
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Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Hallo!
Es gibt da eine Sache, die mich ziemlich aufregt, und gegen die ich was tun will:
Für einen Großteil unserer Schokolade, die wir billig Kaufen, werden in der Elfenbeinküste, Burkina Faso und anderen Ländern Kinder entführt, die auf Kakaoplantagen Arbeiten müssen, damit die Schokoladenriesen künstig ihre Kakaobohnen bekommen!
Das kann nicht sein!
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=0ZFIb1PDOtM
Sehr Empfelenswerte Doku!
Also weil ich es satt hatte nur zu denken "Das ist aber nicht Fair" und nichts zu tun, habe ich die Möglichkeiten des Web 2.0 genutzt und eine Facebook-Seite aufgemacht, damit möglichst viele Menschen aufmerksam werden, wie man einfach was dagegen tun kann:
https://www.facebook.com/jederkannhelfen
Aber es gibt eine Chance:
Fast jeder Supermarkt bietet, wenn auch etwas teurer, Fair-Trade (Fair gehandelte) Schokolade an.
Desweiteren gibt es Weltläden, die auch Faire Dinge (Kaffee, Tee usw.) verkaufen.
Wenn jeder das unterstützen würde, würden die großen Konzerne merken, das die Leute soetwas nicht wollen, und von alleine Umschwenken.
Drum bitte ich euch, lasst euch das mal durch den Kopf gehen,
und unterstützt die Faire Welt.
Oder setzt eigene Ideen um.
Danke!
margau
Es gibt da eine Sache, die mich ziemlich aufregt, und gegen die ich was tun will:
Für einen Großteil unserer Schokolade, die wir billig Kaufen, werden in der Elfenbeinküste, Burkina Faso und anderen Ländern Kinder entführt, die auf Kakaoplantagen Arbeiten müssen, damit die Schokoladenriesen künstig ihre Kakaobohnen bekommen!
Das kann nicht sein!
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=0ZFIb1PDOtM
Sehr Empfelenswerte Doku!
Also weil ich es satt hatte nur zu denken "Das ist aber nicht Fair" und nichts zu tun, habe ich die Möglichkeiten des Web 2.0 genutzt und eine Facebook-Seite aufgemacht, damit möglichst viele Menschen aufmerksam werden, wie man einfach was dagegen tun kann:
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Aber es gibt eine Chance:
Fast jeder Supermarkt bietet, wenn auch etwas teurer, Fair-Trade (Fair gehandelte) Schokolade an.
Desweiteren gibt es Weltläden, die auch Faire Dinge (Kaffee, Tee usw.) verkaufen.
Wenn jeder das unterstützen würde, würden die großen Konzerne merken, das die Leute soetwas nicht wollen, und von alleine Umschwenken.
Drum bitte ich euch, lasst euch das mal durch den Kopf gehen,
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Danke!
margau
- GMD
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Dann sei aber bitte konsequent und achte auch bei anderen Dingen auf fairtrade. Beispielsweise bei Textilien. Nur dann sind leider T-shirts für € 5.-- etc. wohl gestrichen.
Das ist ein klassisches Beispiel für den Dualismus des Westens. Wir schreien auf wenn solche Dinge publik werden, kaufen aber weiterhin nach dem Motto "Geiz ist geil!" ein. Das gerade dieses Verhalten solch unmenschliche Sachen fördert, wird ausgeblendet.
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Hibernating
- Kris
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Jein. Wenn von den 5 euro pro T-Shirt sagen wir mal 2 Euro statt der üblichen paar Cent (!!) beim eigentlichen Hersteller landen würden, gingen sich 5 euro T-Shirts auch ohne Ausbeutung aus. Nun ist unser System jedoch ein derart aufgebläht durch Marketingkosten, Lizenzkosten, Logistikkostenetc. pp.: In einer Art und Weise dass letztendlich immer weniger für die "eigentliche" Arbeit bezahlt wird. Jene die Wert tatsächlich erschaffen (zB. durch besondere handwerkliche Fähigkeiten und Passionen) werden im Vergleich zur restlichen "Wertschöpfunskette" lächerlich schlecht entlohnt.GMD hat geschrieben:Dann sei aber bitte konsequent und achte auch bei anderen Dingen auf fairtrade. Beispielsweise bei Textilien. Nur dann sind leider T-shirts für € 5.-- etc. wohl gestrichen.
Selbst das (absurd) teure Mammut T-Shirt mit grossem Mammut-Werbelogo(!!) drauf kommt aus Billiglohnländern, hier ist allenfalls der Marketinganteil noch höher und die Qualitätskontrolle aufwändiger (Lustigerweise hat sich Mammut bei letzterem im Zuge seiner Hyperexpansionspolitik ordentlich die Finger verbrannt).
Das System unserer (übrigens frei konstruierten) Wirtschafts- und Rechtsordnung strebt sehr stark in diese Richtung. Andere Konzepte sind zwar möglich, da aber diese jedoch Systemimmanent "gegen den Strom" wirken, erfordern diese umso mehr Einsatz: Sie müssen sich stets im Rahmen der vorhandenen Wirtschaftseffizienz behaupten. Damit stehen Kooperativen, Kibbuz, Fair Trade (ohne gefake) und weitere nicht auf singulär profitstrebende sondern den Arbeitenden und Konsumierenden einen maximalen Wert gebend wollende Organisationsformen immer im Nachteil.
Daher: Lasst die Hamsterräder eurer Arbeitgeber glühen damit individuell noch mehr gekauft werden kann.
Da ist mehr "falsch" als lediglich das Konsumverhalten ...
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Wenn es um unfaire Behandlung geht dann darfst du gar nichts mehr kaufen. Selbst hier in Deutschland gibt es viele Firmen die zu unfairen Methoden greifen. Oder ist es toll in einer Firma zu arbeiten mit 11€/h und im nachbarort steht eine Firma die das gleche macht aber den Arbeitern 6€/h mehr bezahlt für die geliche tätigkeit? Oder Mercedes mit ihren Werksverträgen. Wenn man das so eng sieht dann sollte man sich von allem Fernhalten was man käuflich erwerben kann außer evtl. Luxusprodukte.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Seehe es ähnlich wie kris.
Der Hauptanteil des Preises besteht bei vielen Konsumprodukten nicht aus dem Produktwert und den Löhnen derer, die an der Herstellung beteiligt sind, sondern aus dem Profit des Vertriebs-,Marketig- etc. Netzes.
Beispielsweise sind viele (Qualité&Prix) Schokoldan vom Schweizer Coop mit dem fairtrade Logo gekennzeichnet, ohne dabei merklich teurer zu sein.
Kleidung kann man von Trigema kaufen (wenn man denn etwas gefälliges findet), dann ist sie wenigstens in Deutschland zu vernünftigen Bedingungen genäht.
Man kann "Ungerechtigkeiten" oft auch vermeiden, und dabei gleichzeitig sparsam sein.
Man muss nur zusehen, dass man wirklich nur das Produkt bezahlt, und nicht mit seinem Geld unzählige periphere Taschen füllt, ohne dabei ein besseres Produkt zu bekommen und ohne dass es den Arbeitern besser geht.
Kaufe Dir bei Schöller in Sevelen den Softshellstoff direkt, lasse Dir Hose und Jacke in Deutschland vom Schneider auf Maß anfertigen und Du kommst in der Regel günstiger, als wenn Du die selbe Qualität (schlechter sitzend) von Mammut kaufst, wofür Näherinnen in Fernost ausgebeutet werden.
Kaufe Dir einen handgefertigten Fahrradrahmen bei Bob Jackson in Leeds und er ist günstiger als so macher billig in Fernost unter fragwürdigen Bedingungen hergestellter Massenrahmen. Die Jungs aus Leeds machen eben kein Marketing, keine Werbung und beschäftigen kein Vertriebsnetz etc..
Im Endeffekt stecken wir alle mehr oder weniger im Strudel von Marketing und Werbung und lassen uns dabei zuviel Geld für zu schlechte Produkte, die von Arbeitern bei unzumutbaren Bedingungen produziert werden, aus der Tasche ziehen.
Wenn man sich ein paar Gedanken macht, kann man sich dem Sog aber manchmal entziehen.
Der Hauptanteil des Preises besteht bei vielen Konsumprodukten nicht aus dem Produktwert und den Löhnen derer, die an der Herstellung beteiligt sind, sondern aus dem Profit des Vertriebs-,Marketig- etc. Netzes.
Beispielsweise sind viele (Qualité&Prix) Schokoldan vom Schweizer Coop mit dem fairtrade Logo gekennzeichnet, ohne dabei merklich teurer zu sein.
Kleidung kann man von Trigema kaufen (wenn man denn etwas gefälliges findet), dann ist sie wenigstens in Deutschland zu vernünftigen Bedingungen genäht.
Man kann "Ungerechtigkeiten" oft auch vermeiden, und dabei gleichzeitig sparsam sein.
Man muss nur zusehen, dass man wirklich nur das Produkt bezahlt, und nicht mit seinem Geld unzählige periphere Taschen füllt, ohne dabei ein besseres Produkt zu bekommen und ohne dass es den Arbeitern besser geht.
Kaufe Dir bei Schöller in Sevelen den Softshellstoff direkt, lasse Dir Hose und Jacke in Deutschland vom Schneider auf Maß anfertigen und Du kommst in der Regel günstiger, als wenn Du die selbe Qualität (schlechter sitzend) von Mammut kaufst, wofür Näherinnen in Fernost ausgebeutet werden.
Kaufe Dir einen handgefertigten Fahrradrahmen bei Bob Jackson in Leeds und er ist günstiger als so macher billig in Fernost unter fragwürdigen Bedingungen hergestellter Massenrahmen. Die Jungs aus Leeds machen eben kein Marketing, keine Werbung und beschäftigen kein Vertriebsnetz etc..
Im Endeffekt stecken wir alle mehr oder weniger im Strudel von Marketing und Werbung und lassen uns dabei zuviel Geld für zu schlechte Produkte, die von Arbeitern bei unzumutbaren Bedingungen produziert werden, aus der Tasche ziehen.
Wenn man sich ein paar Gedanken macht, kann man sich dem Sog aber manchmal entziehen.
- Petz
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Würde vermutlich schon viel helfen auf jene Produkte zu verzichten für die in größerem Ausmass geworben wird.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
- margau
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Ja, es mag sein dass es das Problem auch bei anderen dingen Gibt (Ich will nicht wissen unter welchen Arbeitsbedingungen das Metall für die Hallsensoren der Doppelmayr Seillageüberwachung gewonnen wurde), aber das ist ein Paradebeispiel, und ich will halt möglichst vielen Menschen das Problem vor Augen führen. Ich verlange nicht, dass man nichts kauft was nicht komplett Fair hergestellt wurde, denn dann kann man nackt durch die gegend rennen und vor hunger umfallen.
Aber man sollte sich beim Kauf zumindest mal Gedanken machen.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Kinderarbeit ? Ich hab als Kind gerne gearbeitet, wir hatten nen Bauernhof. Hatte immer reichlich Taschengeld
Mit 14 Jahren dann 4 Wochen Flaschenannahme im Dorfkonsum, 800 Mark verdient, Mopped gekauft.
War nicht ungerecht.
Und Gegenfrage : Wenn wir keine Konzernschokolade kaufen würden, hätten die da unten gar keinen Job.
Und für die Lebensbedingungen sind die Staaten da unten selbst zuständig, die sind ja schließlich keine Kolonien mehr.

Mit 14 Jahren dann 4 Wochen Flaschenannahme im Dorfkonsum, 800 Mark verdient, Mopped gekauft.
War nicht ungerecht.
Und Gegenfrage : Wenn wir keine Konzernschokolade kaufen würden, hätten die da unten gar keinen Job.
Und für die Lebensbedingungen sind die Staaten da unten selbst zuständig, die sind ja schließlich keine Kolonien mehr.
Danke Bulgarien !
- margau
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Nein, sie würde merken dass die Welt was anderes will.
Und unter Kinderarbeit verstehe ich Kinder, nicht Teenies, die dadurch nicht in die Schule dürfen/können.
Und unter Kinderarbeit verstehe ich Kinder, nicht Teenies, die dadurch nicht in die Schule dürfen/können.
- Pistencruiser
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
@ amarra64
@ rüganer
Zu lange hinterm Zaun gesessen?
Selten war hier in nur einem Post soviel Dünnpfiff zu lesen.
@ Foto-Irrer
Vllt. würd's helfen die Welt nicht nur durch Fotoobjektive zu betrachten.
Das Thema beschäftigt @margau, warum soll er es hier nicht im OT zur Sprache bringen?
(Btw.: Deinen schmalzigen Heiratsantrag hat schließlich auch keiner blöd kommentiert)

@ rüganer
Zu lange hinterm Zaun gesessen?
Selten war hier in nur einem Post soviel Dünnpfiff zu lesen.
@ Foto-Irrer
Vllt. würd's helfen die Welt nicht nur durch Fotoobjektive zu betrachten.
Das Thema beschäftigt @margau, warum soll er es hier nicht im OT zur Sprache bringen?
(Btw.: Deinen schmalzigen Heiratsantrag hat schließlich auch keiner blöd kommentiert)
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Ich nachhinein ist man immer schlauer!Pistencruiser hat geschrieben: (Btw.: Deinen schmalzigen Heiratsantrag hat schließlich auch keiner blöd kommentiert)
Edit: Es wurde in diesem Topic leider eine Entrümpelungsaktion nötig! Bitte haltet euch an die Netiquette!
Gruss
GMD, Moderator Alpinforum
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Hallo, Margau,margau hat geschrieben:Hallo!
(...)
Drum bitte ich euch, lasst euch das mal durch den Kopf gehen,
und unterstützt die Faire Welt.
Oder setzt eigene Ideen um.
Danke!
margau
schön, dass Du Dir Gedanken zu solchen Themen machst. Es gibt ja noch viele Punkte mehr als nur den der Kinderarbeit.
Du schlägst vor, eigene Ideen umzusetzen. Da füge ich mal eine Idee hier ein, die ist beeindruckend einfach auszuleben.
Die meisten Menschen, die ich kenne, trinken morgens gern Kaffee, der eine einen langen deutschen Filterkaffee, der nächste einen kurzen italienischen, der übernächste Milchkaffe etc. Abgesehen davon, dass man, wie Du vorschlägst, beim Kauf schon auf bestimmte Dinge achten kann, gibt es noch weitere Möglichkeiten: die Zubereitungsart.
Ich kenne kaum einen Haushalt, in dem nicht eine Kaffemaschine steht, die deutsche Filterkaffemaschine sowieso und seit einiger Zeit noch weitere Modelle, die in die Rubrik »Lifestyle-Accessoire« fallen, die italienisch inspirierten Espressomaschinchen.
Wie schnell viele von diesen chicen Maschinchen für Kaffee oder Caffè das Zeitliche segnen...und nicht nur die, Fön, Toaster, Handy, Kühlschrank etc etc, jedenfalls soll (soll? ---!) jeder Europäer so um die 20 kg Elektroschrott jährlich »produzieren« - verursachen - hinterlassen. Garantiezeit grad abgelaufen, Gerät kaputt - Hä?
Diese Kaffeemaschinen braucht man eigentlich gar nicht. Kauf einen Kaffeefilter, den man auf die Kanne setzt, koch Wasser und gieße drauf, fertig.
Hier ein Foto des Klassikers: http://de.academic.ru/pictures/dewiki/7 ... filter.jpg
Anschaffung günstig, Lebensdauer, sofern das Ding nicht runterfällt, quasi unbegrenzt, Entsorgung unproblematisch.
Vom Wasser-Kochen bis zum Kaffe-in-der-Tasse-haben braucht es so 8-10 Minuten.
Wer es lieber italienisch mag, nimmt dieses Modell:
http://de.wikipedia.org/wiki/Espressokanne Die kann guten duftigen Caffe machen, allerdings ohne Crema (braucht man die Crema unbedingt zu Hause?) Was ab und zu verschleisst, ist der Gummiring im Mittelteil, sehr einfach austauschbar. Pflege am besten mit Wasser und Schwamm, von der irgendwann erscheinenden Patina nicht irritieren lassen, die tut nix. Ich kann mich nicht erinnern, wie lange ich meine »Moka« schon habe - die lebt und lebt und lebt. Es gibt auch andere Modelle gleichen Prinzips.
Wer Ladde matschado will, nimmt einen Topf, füllt Milch hinein, auf der Kochplatte erhitzen aber nicht zu heiss werden lassen, wenn die Milch leicht zu dampfen beginnt, mit dem Schneebesen so lange schlagen, bis ein netter Schaum ensteht. Ins Glas füllen, den frischen Caffe aus der Moka obendrauf giessen- fertig.
Man braucht keinen Milchaufschäumer - ein guter Edelstahlschneebesen hält lebenslang.
Grüsse aus der Küche

>>...und als der liebe Gott einmal besonders gute Laune hatte, schenkte er uns den Ski.<< Berge im Schnee, Luis Trenker, 1932
Homepage: http://www.retro-moden.de/index.php?id=skimode
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- margau
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Coole Ideen!
Man sollte meiner Meinung nach auch mehr fast-faire Produkte wie die Maus von Nager.it machen.
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- Kris
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Viel von dem "Fussabdruck", den eigenes Handeln hinterlässt, hängt auch von dem ab, was man mit den eigenen Fähigkeiten im Leben erreichen will. Was vielfach in jungen Jahren nicht reflektiert wird, weil es nirgends (Schule, Uni...) eingefordert wird.
Es gibt Strömungen die besagen, dass wenn man "sich selbst" sehr gut kennen lernt, seine inneren Bedürfnisse ergründet und über diese jene Passionen ergründet, in denen man sehr Leistungsfähig ist, so wird einerseits das eigene Handeln zum Erfolg (=Glück) führen, anderseits werden die Handlungen insgesamt einen positiven Fussabdruck für andere hinterlassen.
Eine beeindruckende Rede (eines US Profs an seine Studenten) über das Ausbrechen aus dem Hamsterrad des Gewohnten, zugunsten des Entfaltens der eigenen Potantiale:
Es gibt Strömungen die besagen, dass wenn man "sich selbst" sehr gut kennen lernt, seine inneren Bedürfnisse ergründet und über diese jene Passionen ergründet, in denen man sehr Leistungsfähig ist, so wird einerseits das eigene Handeln zum Erfolg (=Glück) führen, anderseits werden die Handlungen insgesamt einen positiven Fussabdruck für andere hinterlassen.
Eine beeindruckende Rede (eines US Profs an seine Studenten) über das Ausbrechen aus dem Hamsterrad des Gewohnten, zugunsten des Entfaltens der eigenen Potantiale:
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Nicht nur das, sogar hinter ner Mauer gelebt.Pistencruiser hat geschrieben: @ rüganer
Zu lange hinterm Zaun gesessen?
Einer muss den Job ja machen. Ging doch um Kinderarbeit.Pistencruiser hat geschrieben: Selten war hier in nur einem Post soviel Dünnpfiff zu lesen.
Was hast du gegen die Hersteller und die vielen Angestellten der Kaffeemaschinen-Hersteller und Milchaufschäumer-Fabriken ?Amarra64 hat geschrieben:Da füge ich mal eine Idee hier ein, die ist beeindruckend einfach auszuleben.
Wie schnell viele von diesen chicen Maschinchen für Kaffee oder Caffè das Zeitliche segnen...und nicht nur die, Fön, Toaster, Handy, Kühlschrank etc etc, jedenfalls soll (soll? ---!) jeder Europäer so um die 20 kg Elektroschrott jährlich »produzieren« - verursachen - hinterlassen. Garantiezeit grad abgelaufen, Gerät kaputt - Hä?
Diese Kaffeemaschinen braucht man eigentlich gar nicht. Kauf einen Kaffeefilter, den man auf die Kanne setzt, koch Wasser und gieße drauf, fertig.
Man braucht keinen Milchaufschäumer - ein guter Edelstahlschneebesen hält lebenslang.
Grüsse aus der KücheAmarra
Haben die kein Recht auf ein angemessenes Einkommen und Leben ?
Wenn alle so denken würden, würden wir noch die Affen vom Baum jagen.
edit: @ margau: hab nix gegen deine Initiative. Immer ran ! Aber die Welt ist nicht eindimensional.
Danke Bulgarien !
- Af
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Also meine Kaffeemaschinen etc. haben eigentlich ewig gehalten...
Auch mein Sony-Fernseher + Stereoanlage wird dieses Jahr im 20. Betriebsjahr in die Pension geschickt. (Aber nicht weggeworfen, sondern nur zu meinen Eltern gestellt.) Unsere Waschmaschine ist auch bereits 10 Jahre alt und funktioniert noch. Handy derzeit 3 Jahre, das alte 7 Jahre, ohne Probleme.
Problem ist halt, dass der Ramsch (auch wenn Samsung, Philips, Siemens drauf steht) halt einfach nur Ramsch ist. Ab ner gewissen Preisklasse (die früher auch ned günstiger/teurer war) hält das Zeug noch, bzw. man hat ewig eine Hersteller-Garantie drauf.
Aber wenn ich immer das neueste Handy brauche, dann geht das Alte bei vielen Leuten halt gezielt "kaputt". Hinterher wird ordentlich über die Qualität gelästert und gleich das neueste Modell wieder mitgenommen. Zahlt ja eh die Garantie/Versicherung.
Auch mein Sony-Fernseher + Stereoanlage wird dieses Jahr im 20. Betriebsjahr in die Pension geschickt. (Aber nicht weggeworfen, sondern nur zu meinen Eltern gestellt.) Unsere Waschmaschine ist auch bereits 10 Jahre alt und funktioniert noch. Handy derzeit 3 Jahre, das alte 7 Jahre, ohne Probleme.
Problem ist halt, dass der Ramsch (auch wenn Samsung, Philips, Siemens drauf steht) halt einfach nur Ramsch ist. Ab ner gewissen Preisklasse (die früher auch ned günstiger/teurer war) hält das Zeug noch, bzw. man hat ewig eine Hersteller-Garantie drauf.
Aber wenn ich immer das neueste Handy brauche, dann geht das Alte bei vielen Leuten halt gezielt "kaputt". Hinterher wird ordentlich über die Qualität gelästert und gleich das neueste Modell wieder mitgenommen. Zahlt ja eh die Garantie/Versicherung.
2011: HtPgWmSflSjZaSwHfAbHfHtSjKiKiKiKiHtSöSöSö
2012: HtSöSöSwZaWmWsRoSwRoRoAlHtRoAhStjRoSö
2013: KrIsRaWmRkBxAbAbAbAbAbRaRoTx
2014: MkRo
2015: KiSpRoRoRoZu
2016: RaClRoHtSö
2017: RaLaWsJoTx
2018: ClRaLaBaSwAlRaBaLaMuRaRa
2019: RaLaLaRaRaLaRaTx - Corona shutdown
2020: AlSwPeSwSwSwZ3AxTx
2021: LaRa
2012: HtSöSöSwZaWmWsRoSwRoRoAlHtRoAhStjRoSö
2013: KrIsRaWmRkBxAbAbAbAbAbRaRoTx
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Definierst Du Fortschritt und Wohlstand ernsthaft über Obsoleszenz?Rüganer hat geschrieben: Was hast du gegen die Hersteller und die vielen Angestellten der Kaffeemaschinen-Hersteller und Milchaufschäumer-Fabriken ?
Haben die kein Recht auf ein angemessenes Einkommen und Leben ?
Wenn alle so denken würden, würden wir noch die Affen vom Baum jagen.
Jeder Wirtschaftszweig will ein möglichst großes Stück vom zu verteilenden Kuchen haben. Ein großer Teil fließt in unserem Wirtschaftssystem mittlerweile in Güter mit geplanter Obsoleszenz, die aber außer für ihre Hersteller kaum Profit für die Gesellschaft abwerfen. Die Produktion ist meist im Ausland und steuerbare Gewinne werden oft nicht im Lande erzielt, sondern extern abgeschrieben.
Es wird sehr viel Geld für Güter ausgegeben, die man nicht braucht (auch wenn die Werbung einem das Gegenteil einreden will)
Da wir in unserem Lande aber einen enormen Investitionsstau allein in der Instandhaltung von Infrastruktur und Gebäuden haben, gibt es genügend Einsatzgebiete in der die Arbeitskraft und das umgewälzte Kapital wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnte, als im Kreislauf kurzlebiger Konsumgüter.
Auch wäre so manche Geistige Leistung in Gesundheitswesen und Bildung vielleicht sinnvoller eingesetzt, als in der Entwicklung von Sollbuchstellen in Plastikmilchaufschäumern.
Es gibt also genügend Einsatzgebiete für Arbeitskraft, geistige Leistung und Kapital an den Stellen, die uns viel mehr bringen als kurzlebige Elektronik, bei denen von unserem Kapital ein Großteil aus unserem Kreislauf abfließt und dann besipielsweise irgendwo in Afrika gigantische Elektromüllberge - und in unseren Gemeinden Haushaltslöcher hinterlässt.
Für die Wirtschaft und die Bürger wäre es wesentlich besser, wenn wir dafür intakte Straßen und Kanäle, bessere Autobahnen und Bahnlinien, besser ausgestattete Krankenhäuser, Museen, Universitäten etc. hätten.
Was mir dazu noch einfällt: Tyler Durden in Fight Club: "Wir schuften uns zu Tode in Jobs, die wir hassen und kaufen uns dann Scheiße, die wir nicht brauchen" und "Alles was Du hast, hat irgendwann Dich."
Trifft sicher nicht auf jeden zu - aber da ist was Wahres dran.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Die erste Frage die man sich bei solchen "Unfairen Sachen" wie z.B. Kinderarbeit stellen muss ist die folgende:
War es den vor der "Unfairen Sache", in diesem Fall die Kinderarbeit, besser oder schlechter?
Also in diesem Fall: Hatten die Kinder vorher genügend zu Essen, gingen sie in die Schule? Gab es die Kinder überhaupt?Oder hat die Kinderarbeit den Kindern erst das überleben (in der Familie) ermöglicht?
Ich will das Thema Kinderarbeit hier in keinem Fall schön reden oder auch Kinderarbeit legitimieren, allerdings ist die Entwicklung eines Landes aus der Armut heraus leider nicht so einfach wie man sich gerne am (in diesem Falle klimatisierten) Schreibtisch vorstellt.
War es den vor der "Unfairen Sache", in diesem Fall die Kinderarbeit, besser oder schlechter?
Also in diesem Fall: Hatten die Kinder vorher genügend zu Essen, gingen sie in die Schule? Gab es die Kinder überhaupt?Oder hat die Kinderarbeit den Kindern erst das überleben (in der Familie) ermöglicht?
Ich will das Thema Kinderarbeit hier in keinem Fall schön reden oder auch Kinderarbeit legitimieren, allerdings ist die Entwicklung eines Landes aus der Armut heraus leider nicht so einfach wie man sich gerne am (in diesem Falle klimatisierten) Schreibtisch vorstellt.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
baeckerbursch hat geschrieben: War es den vor der "Unfairen Sache", in diesem Fall die Kinderarbeit, besser oder schlechter?
Also in diesem Fall: Hatten die Kinder vorher genügend zu Essen, gingen sie in die Schule? Gab es die Kinder überhaupt?Oder hat die Kinderarbeit den Kindern erst das überleben (in der Familie) ermöglicht?
.
Hier muss man Armut und Elend unterscheiden...
Arm im materiellen Sinne waren Völker der "dritten Welt" aus unserer "zivilisierten" Betrachtungsweise schon immer. Die können sich leider werden Canon DSLR noch BMW Freude am Fahren leisten.
Der Kindheitsbegriff wurde in der "dritten Welt" durch lokale Traditionen geprägt, Rituale und Initiationen prägten Lebensabschnitte. Eltern und Weise gaben das nötige Wissen, um mit den vorhandenen Ressourcen zu leben, an die jeweils nächste Generation weiter. Schulen im modernen Sinne gab es demnach keine. Um bei Rüganers doch ziemlich kulturverachtenden Worte zu verwenden: "Affen vom Baum jagen". Kinder trugen zum Wohl der Erwachsenen bei ("Kinderarbeit aus westl. Sicht"), wenn die (aus unserer Sicht zu knappen) natürlichen Ressourcen dies einforderten. Immerhin taten sie das für das Glück der lokalen (Überlebens-)Gemeinschaft und nicht bei der chemisch verseuchte Baumwollernte für unsere Primark und Lacoste Leiberln und deren Konzernperformance.
Elend kam meist durch die Substitution althergebrachter Lebensweisen und Kulturen durch Kolonialisierung und/oder den unbändigen Zwang zur Modernität (Entwicklung, Wirtschaftssystem, Streben nach materiellem Besitz uvm.) von denen weltweit sämtliche Kulturen mehr oder weniger schnell aufgesaugt werden und allenfalls als romantisierendes Hollywoodthema weiterhin Existenz haben dürfen.
Damit gesellt sich Elend zu Armut, zb. in der 10 Millionenstadt Lagos. Armut ("kein Geld") wird zB. zum Elend, wenn man Ressourcen wie phyisische Sicherheit, Fortbewegung, Wasser, Gesundheit etc. mit Geld kaufen muss. Alte Strukturen und Traditionen, über Jahrtausende bewährt, werden durch eine einheitliche nicht zu steuernde Kräfte "des Marktes" ersetzt.
Das haben wir zwar nicht direkt zu verantworten, jedoch ging diese alles aufsaugende Kultur von West-Europa aus ... wir haben den Virus sozusagen in die Welt gesetzt. Für uns ist der ganz nett, immerhin beschert der uns Bürgern billige Waren und den global handelnden Unternehmen entsprechende Gewinne. Manche andere eifern dem nach nach und überholen ohne Acht auf eigene Werte (China) und wiederum andere (die meisten?) vegetieren in Elend und Armut mit dem Virus dahin ...
( So...ab in die frische Surfwelle jetzert ... Dekadenz der Moderne ...

>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Völlig richtig und Kinderarbeit im Sinne von im elterlichen Betrieb oder deren Landwirtschaft zu helfen um z. B. Arbeitsbedarfsspitzen abzufedern (Heuernte etc.) und so zum Erfolg oder Ertrag der eigenen Familie beizusteuern ist ja auch in westlichen Ländern nach wie vor nicht negativ besetzt.Kris hat geschrieben:Kinder trugen zum Wohl der Erwachsenen bei ("Kinderarbeit aus westl. Sicht"), wenn die (aus unserer Sicht zu knappen) natürlichen Ressourcen dies einforderten. Immerhin taten sie das für das Glück der lokalen (Überlebens-)Gemeinschaft und nicht bei der chemisch verseuchte Baumwollernte für unsere Primark und Lacoste Leiberln und deren Konzernperformance.
Wenn jedoch wie praktisch schon seit Jahrzehnten durch völlig unsinnig subventionierte Exporte von Nahrungsmitteln der westlichen Länder die Landwirtschaft von Entwicklungsländern derart bedrängt wird das die dortigen Bauern von ihren Erträgen nicht mehr überleben können ist es klar, daß sowohl Eltern als auch alle Kinder jede sich nur irgendwie bietende Arbeitsmöglichkeit wahrnehmen müssen um überhaupt eine Überlebenschance zu besitzen. Und nachdem es in den Entwicklungsländern seit jeher einen Arbeitskräfteüberschuß gab der durch das Aussterben des Kleinbauernstandes noch deutlich zunahm werden dort Arbeitskräfte inkl. Kinder gnadenlos ausgebeutet und zu Löhnen die diesen Namen sicher nicht verdienen, beschäftigt.
Aufgrund der stetig abnehmenden Rohmaterialressourcen wird allerdings unser Konsumwahn (hoffentlich) bald mal drastisch eingebremst werden aber das geht nur in der Kombination vorgeschriebene hohe Mindestlebensdauer inkl. dementsprechender Gewährleistung mit vollständigen und auch strikt überwachten Recyclingkreisläufen von Konsumgütern um die Müllexporte in Drittländer zu eliminieren. Auch gehört dazu, den Konsumenten mit dementsprechender Werbung drastisch einzubläuen das nicht das neueste sondern das langlebigste Gerät jenes ist auf das man stolz sein sollte...

Mit mir machen die Produzenten kaum Geschäfte weil bei mir Geräte nur dann getauscht werden wenn sie unreparierbar kaputt oder z. B bei PC´s so hoffnungslos veraltet sind das sie nicht mehr genutzt werden können und selbst dann guck ich lieber nach aufgearbeiten Altgeräten wie Leasingrücknahmeposten etc. die beispielsweise Pollin anbietet.
Beispielsweise ist eine meiner beiden Waschmaschinen sogar älter als ich und die kam zusammen mit einer weiteren Reservemaschine die eigentlich als Teileträger vorgesehen war direkt vom Schrottplatz wo ein Innsbrucker Hausgerätefachhändler ausgediente Kundenmaschinen abliefert. Nachdem ich aber vom Teileträger bis dato nichts brauchte weil in den 18 Jahren seit dem ich die verwende nur ein Normtrommelkugellager und ein Schlauch ersetzt werden musste sind beide nach wie vor betriebsfähig...

Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Nö, hab ich das irgendwo geschrieben ?3303 hat geschrieben: Definierst Du Fortschritt und Wohlstand ernsthaft über Obsoleszenz?
Aber eigentlich logisch. Wenn irgendetwas ewig halten würde, gäbe es ja wohl keine Bestrebungen , es zu verbessern.
Also auch keinen Fortschritt in jedweder Form.
Interessant wirds ja im gesellschaftlichen Bereich.
Hält der Kapitalismus ewig ?
Danke Bulgarien !
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Was soll die Frage? - hier natürlich:Rüganer hat geschrieben:Nö, hab ich das irgendwo geschrieben ?3303 hat geschrieben: Definierst Du Fortschritt und Wohlstand ernsthaft über Obsoleszenz?
Rüganer hat geschrieben:Was hast du gegen die Hersteller und die vielen Angestellten der Kaffeemaschinen-Hersteller und Milchaufschäumer-Fabriken ?Amarra64 hat geschrieben:...
Wie schnell viele von diesen chicen Maschinchen für Kaffee oder Caffè das Zeitliche segnen...und nicht nur die, Fön, Toaster, Handy, Kühlschrank etc etc, jedenfalls soll (soll? ---!) jeder Europäer so um die 20 kg Elektroschrott jährlich »produzieren« - verursachen - hinterlassen. Garantiezeit grad abgelaufen, Gerät kaputt - Hä?
Diese Kaffeemaschinen braucht man eigentlich gar nicht. Kauf einen Kaffeefilter, den man auf die Kanne setzt, koch Wasser und gieße drauf, fertig.
Man braucht keinen Milchaufschäumer - ein guter Edelstahlschneebesen hält lebenslang.
Grüsse aus der Küche :mrgreen: Amarra
Haben die kein Recht auf ein angemessenes Einkommen und Leben ?
Wenn alle so denken würden, würden wir noch die Affen vom Baum jagen.
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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Von Letzteren merk ich aber praktisch nix was Lebensdauer, Bauteiledimensionierung und Qualitätsanmutung betrifft und ich hab im Laufe meines Lebens schon genügend Konsumgüter zerlegt und repariert um das behaupten zu können.Rüganer hat geschrieben:Wenn irgendetwas ewig halten würde, gäbe es ja wohl keine Bestrebungen , es zu verbessern.
Im Zuge dessen landeten etliche Konstrukteure auf meiner mittlerweile elendslangen "Höllenrösttodoliste" weil ich der Überzeugung bin das Dummheit bestraft gehört...

Man braucht sich beispielsweise nur mal die konstruktiven Getriebeunterschiede zwischen einem 50 Jahre alten und den heutigen Handmixern anzusehen; meine Mutter hatte mit ihrem die gekochten Kartoffeln für nen Kartoffelbrei einfach direkt mit den laufenden Rührbesen zermantscht - probier das mal mit einem heutigen Gerät...


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Re: Kinderarbeit und sonstige Unfaire Sachen in der Welt
Dieses Thema beschäftigt mich und die Antwort betrifft weniger Kinderarbeit als sonstige Ungerechtigkeit - Achsamkeit - was- auch - immer...
Als Erstes wäre mir wichtig, den Herstellungsvorgang ganz von Anfang an zu betrachten, und dieser Anfang liegt nicht in der Näherei, sondern in Saat der Baumwolle, Wachstum, Ernte und Verarbeitung zur Meterware.
Bevor ein Shirt überhaupt zugeschnitten werden kann, muss also das Material erzeugt werden. Der überwiegende Teil der Shirts wird aus Baumwolle hergestellt, und jeder denkt dann, er erwirbt ein Naturprodukt. Dem ist aber nicht so... Der Wasserverbrauch durch Baumwollerzeugung ist enorm, und da BW mehrheitlich in Monokulturen angebaut wird, die eine Einladung zum grossen Fressen für Schädlinge darstellen, werden die Schädlinge mit diversen! Pestiziden mehrmals während der Wachstumsphase bekämpft. Die Pestizide wiederum landen in der Erde, später im Grundwasser und am sowie auch im Menschen - in jenem, der sie anbaut, schwer krank davon wird und dennoch nicht davon leben kann, und in geringerem Maße beim Endverbraucher.
Die Schädlinge werden härter im Nehmen, also erhöht man die Giftdosis und so weiter und so weiter...
Stichwort »Veredeln« : Hier sind in einer ansprechenden Formulierung - wer erwirbt nicht gern etwas »Edles«? - weitere Schweinereien versteckt. Baumwolle an sich ist schon toll, sie ist sehr reißfest, sie ist hygienisch, da sie gekocht werden kann, sie lässt sich gut färben und nimmt sehr gut Feuchtigkeit auf: 20% des Eigengewichts kann BW aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
Allerdings ist BW auch knitteranfällig, und spätestens seit den 1950er Jahren wird immer mehr Wert auf Pflegeleichtigkeit gelegt. Knitteranfällig ist bäh, weil bügeln inzwischen bäh ist, also muss die BW so »veredelt« werden, dass sie weniger knittert und blöderweise verliert sie im dafür nötigen chemischen Dauerbeschuss auch ihre beste Eigenschaft, nämlich die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit.
Kolorieren mit Azo- und Benzidinfarbstoffen--->in Deutschland verboten, aber es ist ein billiges Verfahren und so wird in Niedriglohnländern oft mit diesen Mitteln gefärbt. Farbfixierung: Nitro- und Nitroseverbindungen, die Allergien auslösen können. Waschbeständiger Glanz, mehr Reißfestigkeit durch Mercerisieren = Natronbad. Dafür, dass die Baumwolle bei der Wäsche nicht mehr als ein Prozent einläuft, sorgt ein rein mechanisches Verfahren, das Sanforisieren heißt. Bügelfreier wird der Stoff, wenn das Garn beim Verspinnen überdreht wurde und Synthetikfasern untergemischt oder Kunstharze in das Gewebe eingelagert werden.
Das »Naturprodukt« Baumwolle ist also schon vom Tag der Aussaat an von Un-Natur bestimmt.
Stichwort Wasserverbrauch:
Meinen Informationen zufolge benötigt ein Kilo Baumwolle zwischen 10.000 - 17.000 Liter Wasser zum Wachsen, in sehr trockenen Gegenden noch wesentlich mehr.
Hier ein wirklich schreckliches Bild -
Bildquelle wikimedia freies Medienarchiv
Beschreibung
Deutsch: Zwei verlassene Schiffe auf dem einstigen Aralsee, nahe Aral (Kasachstan).
English: Two abandoned ships in the former Aral Sea, near Aral, Kazakhstan.
Español: Barco abandonado cerca de la ciudad de Aral (Kazajistán).
Datum 29. April 2003
Quelle Eigenes Werk
Urheber Staecker
Genehmigung
No rights reserved.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
wo dieses Schiff liegt, war ein riesiger See, fast ein Meer: Der Aralsee. Um die schwerpunktmäßig auf Baumwollanbau konzentrierte Landwirtschaft Usbekistans mit Wasser zu versorgen, entnahm man den Zuflüssen des Aralsses Wasser, viel Wasser, die Folgen sind hier zu lesen: http://www.zeit.de/video/2011-06/983520 ... atastrophe http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... s/20040813
Stichwort Ernte:
Ein Pflücker schafft 80 - 120 Kilo Baumwolle täglich zu sammeln. Eine Erntemaschine schafft in gleicher Zeit bis 1500 Kilo. Die Maschine ohne Augen nimmt alles von den Pflanzen, ein Mensch pflückt von Hand nur wirklich reife Baumwolle ohne Blätter oder Fruchtkapselteile, die Qualität handgepflückter BW ist wesentlich besser. Damit die Maschine keine Blätter mitpflückt, werden die Pflanzen mit Entlaubungsmitteln benetzt, so fallen die Blätter ab und stören nicht mehr. Dafür wurde lange Zeit sogar »Agent Orange« ( http://de.wikipedia.org/wiki/Entlaubungsmittel ) benutzt - bekannt und beliebt im Vietnam-Krieg...inzwischen verboten, aber es gibt ja immer andere Mittel, eins wird verboten, dann kommt halt ein anderes, ähnlich wirkendes...
Es gibt Methoden des BW-Anbaus, die durch Fruchtwechsel den Schädlingen die Grundlage entziehen. Es gibt weniger verschwenderische Bewässerungsmethoden und auch schonendere Weiterverarbeitungsmethoden. Leider werden sie nur sehr wenig angewandt, da sie das Endprodukt halt verteuern...
Und es gibt eine Alternative zur Baumwolle: Hanf!Der starke Geruch der Hanfpflanzen hält tierische Parasiten fern, man könnte das glatt hanfeigenes Immunsystem nennen. So kann der Nutzhanf ohne Einsatz von Herbiziden und Pestiziden angebaut werden.
Die bis 4 Meter hoch wachsende Pflanze ist ein Alleskönner. Aus Hanf wird ein hochwertiges Öl, Lebensmittel, Textilien, Seile, Papier und Dämmstoffe hergestellt. Alle Teile des Hanfs können verwertet werden. Übrigens waren die ersten Jeans, die Levis Strauss zusammennietete, aus Hanfstoff, ein derbe festes Zeug, braucht ewig bis es kaputt ist. In Zeiten, wo nicht nur technische Geräte, sondern auch Textilien doch bitteschön schnell kaputt gehen sollen, damit die nächste und die übernächste Klamotte usw. und so fort gekauft wird, ist Hanf natürlich bäh...
Es gibt inzwischen eine Messe speziell für einwandfrei hergestellte Stoffe. Es gibt auch wieder Hanfstoffe zu kaufen. Der Preis für einen Meter Hanf-Jeansstoff liegt für den Endverbraucher bei um 30,- Euro. Da der Stoff dann nicht vorsätzlich gebleicht, geschliffen, sandgestrahlt etc würde, geht er auch nicht so schnell kaputt.
Zurück zum Shirt. Grob überschlagen, müsste ein sauberes Shirt zwischen 25 - 40 Euro kosten. Bei dem Preis könnten umweltfreundliches Material und anständige Löhne etc machbar sein. Ich schätze bei 50 Euro wäre es sogar möglich es hier zu fertigen. Unsere Textilindustrie ging hier ab spätestens 1970er Jahre den Bach runter, viele hunderttausende Arbeitsplätze sind futsch. Spinnereien, Webereien, Nähereien...weg. Fachwissen, Berufe, Traditionen, weg! Ich erinnere mich, wie Betriebe einer nach dem anderen schlossen, erst wurde die Arbeit nach Richtung Osten verlagert, dann Türkei, dann China, Asien.
Ich habe im Alter von 14 Jahren zu nähen begonnen, mit 17 Jahren die Lehre im Schneiderhandwerk angefangen (1981) und ich habe die Entwicklung am eigenen Leib gründlich zu spüren bekommen...
es wird mir ewig unverständlich bleiben - man frage sich was die wichtigsten Grundbedürfnisse sind, was ist es ohne das ein Mensch nicht existieren kann? Hunger: - Nahrung, Kälte, Blöße: - Kleidung.
Alle Beide komplett entwertet, entwürdigt, verschleudert.
Ich bin überzeugt, dass es absolut unmöglich ist, ein Shirt zu einem Endpreis von 5 Euro anbieten zu können und dabei alle Glieder in der Kette von Herstellung bis Endverkauf anständig zu berücksichtigen/ANSTÄNDIG zu bezahlen.Kris hat geschrieben:Jein. Wenn von den 5 euro pro T-Shirt sagen wir mal 2 Euro statt der üblichen paar Cent (!!) beim eigentlichen Hersteller landen würden, gingen sich 5 euro T-Shirts auch ohne Ausbeutung aus.GMD hat geschrieben:Dann sei aber bitte konsequent und achte auch bei anderen Dingen auf fairtrade. Beispielsweise bei Textilien. Nur dann sind leider T-shirts für € 5.-- etc. wohl gestrichen.
(...)
Da ist mehr "falsch" als lediglich das Konsumverhalten ...
Als Erstes wäre mir wichtig, den Herstellungsvorgang ganz von Anfang an zu betrachten, und dieser Anfang liegt nicht in der Näherei, sondern in Saat der Baumwolle, Wachstum, Ernte und Verarbeitung zur Meterware.
Bevor ein Shirt überhaupt zugeschnitten werden kann, muss also das Material erzeugt werden. Der überwiegende Teil der Shirts wird aus Baumwolle hergestellt, und jeder denkt dann, er erwirbt ein Naturprodukt. Dem ist aber nicht so... Der Wasserverbrauch durch Baumwollerzeugung ist enorm, und da BW mehrheitlich in Monokulturen angebaut wird, die eine Einladung zum grossen Fressen für Schädlinge darstellen, werden die Schädlinge mit diversen! Pestiziden mehrmals während der Wachstumsphase bekämpft. Die Pestizide wiederum landen in der Erde, später im Grundwasser und am sowie auch im Menschen - in jenem, der sie anbaut, schwer krank davon wird und dennoch nicht davon leben kann, und in geringerem Maße beim Endverbraucher.
Die Schädlinge werden härter im Nehmen, also erhöht man die Giftdosis und so weiter und so weiter...
Stichwort »Veredeln« : Hier sind in einer ansprechenden Formulierung - wer erwirbt nicht gern etwas »Edles«? - weitere Schweinereien versteckt. Baumwolle an sich ist schon toll, sie ist sehr reißfest, sie ist hygienisch, da sie gekocht werden kann, sie lässt sich gut färben und nimmt sehr gut Feuchtigkeit auf: 20% des Eigengewichts kann BW aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
Allerdings ist BW auch knitteranfällig, und spätestens seit den 1950er Jahren wird immer mehr Wert auf Pflegeleichtigkeit gelegt. Knitteranfällig ist bäh, weil bügeln inzwischen bäh ist, also muss die BW so »veredelt« werden, dass sie weniger knittert und blöderweise verliert sie im dafür nötigen chemischen Dauerbeschuss auch ihre beste Eigenschaft, nämlich die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit.
Kolorieren mit Azo- und Benzidinfarbstoffen--->in Deutschland verboten, aber es ist ein billiges Verfahren und so wird in Niedriglohnländern oft mit diesen Mitteln gefärbt. Farbfixierung: Nitro- und Nitroseverbindungen, die Allergien auslösen können. Waschbeständiger Glanz, mehr Reißfestigkeit durch Mercerisieren = Natronbad. Dafür, dass die Baumwolle bei der Wäsche nicht mehr als ein Prozent einläuft, sorgt ein rein mechanisches Verfahren, das Sanforisieren heißt. Bügelfreier wird der Stoff, wenn das Garn beim Verspinnen überdreht wurde und Synthetikfasern untergemischt oder Kunstharze in das Gewebe eingelagert werden.
Das »Naturprodukt« Baumwolle ist also schon vom Tag der Aussaat an von Un-Natur bestimmt.
Stichwort Wasserverbrauch:
Meinen Informationen zufolge benötigt ein Kilo Baumwolle zwischen 10.000 - 17.000 Liter Wasser zum Wachsen, in sehr trockenen Gegenden noch wesentlich mehr.
Hier ein wirklich schreckliches Bild -
Bildquelle wikimedia freies Medienarchiv
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Deutsch: Zwei verlassene Schiffe auf dem einstigen Aralsee, nahe Aral (Kasachstan).
English: Two abandoned ships in the former Aral Sea, near Aral, Kazakhstan.
Español: Barco abandonado cerca de la ciudad de Aral (Kazajistán).
Datum 29. April 2003
Quelle Eigenes Werk
Urheber Staecker
Genehmigung
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http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
wo dieses Schiff liegt, war ein riesiger See, fast ein Meer: Der Aralsee. Um die schwerpunktmäßig auf Baumwollanbau konzentrierte Landwirtschaft Usbekistans mit Wasser zu versorgen, entnahm man den Zuflüssen des Aralsses Wasser, viel Wasser, die Folgen sind hier zu lesen: http://www.zeit.de/video/2011-06/983520 ... atastrophe http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... s/20040813
Stichwort Ernte:
Ein Pflücker schafft 80 - 120 Kilo Baumwolle täglich zu sammeln. Eine Erntemaschine schafft in gleicher Zeit bis 1500 Kilo. Die Maschine ohne Augen nimmt alles von den Pflanzen, ein Mensch pflückt von Hand nur wirklich reife Baumwolle ohne Blätter oder Fruchtkapselteile, die Qualität handgepflückter BW ist wesentlich besser. Damit die Maschine keine Blätter mitpflückt, werden die Pflanzen mit Entlaubungsmitteln benetzt, so fallen die Blätter ab und stören nicht mehr. Dafür wurde lange Zeit sogar »Agent Orange« ( http://de.wikipedia.org/wiki/Entlaubungsmittel ) benutzt - bekannt und beliebt im Vietnam-Krieg...inzwischen verboten, aber es gibt ja immer andere Mittel, eins wird verboten, dann kommt halt ein anderes, ähnlich wirkendes...
Es gibt Methoden des BW-Anbaus, die durch Fruchtwechsel den Schädlingen die Grundlage entziehen. Es gibt weniger verschwenderische Bewässerungsmethoden und auch schonendere Weiterverarbeitungsmethoden. Leider werden sie nur sehr wenig angewandt, da sie das Endprodukt halt verteuern...
Und es gibt eine Alternative zur Baumwolle: Hanf!Der starke Geruch der Hanfpflanzen hält tierische Parasiten fern, man könnte das glatt hanfeigenes Immunsystem nennen. So kann der Nutzhanf ohne Einsatz von Herbiziden und Pestiziden angebaut werden.
Die bis 4 Meter hoch wachsende Pflanze ist ein Alleskönner. Aus Hanf wird ein hochwertiges Öl, Lebensmittel, Textilien, Seile, Papier und Dämmstoffe hergestellt. Alle Teile des Hanfs können verwertet werden. Übrigens waren die ersten Jeans, die Levis Strauss zusammennietete, aus Hanfstoff, ein derbe festes Zeug, braucht ewig bis es kaputt ist. In Zeiten, wo nicht nur technische Geräte, sondern auch Textilien doch bitteschön schnell kaputt gehen sollen, damit die nächste und die übernächste Klamotte usw. und so fort gekauft wird, ist Hanf natürlich bäh...
Es gibt inzwischen eine Messe speziell für einwandfrei hergestellte Stoffe. Es gibt auch wieder Hanfstoffe zu kaufen. Der Preis für einen Meter Hanf-Jeansstoff liegt für den Endverbraucher bei um 30,- Euro. Da der Stoff dann nicht vorsätzlich gebleicht, geschliffen, sandgestrahlt etc würde, geht er auch nicht so schnell kaputt.
Zurück zum Shirt. Grob überschlagen, müsste ein sauberes Shirt zwischen 25 - 40 Euro kosten. Bei dem Preis könnten umweltfreundliches Material und anständige Löhne etc machbar sein. Ich schätze bei 50 Euro wäre es sogar möglich es hier zu fertigen. Unsere Textilindustrie ging hier ab spätestens 1970er Jahre den Bach runter, viele hunderttausende Arbeitsplätze sind futsch. Spinnereien, Webereien, Nähereien...weg. Fachwissen, Berufe, Traditionen, weg! Ich erinnere mich, wie Betriebe einer nach dem anderen schlossen, erst wurde die Arbeit nach Richtung Osten verlagert, dann Türkei, dann China, Asien.
Ich habe im Alter von 14 Jahren zu nähen begonnen, mit 17 Jahren die Lehre im Schneiderhandwerk angefangen (1981) und ich habe die Entwicklung am eigenen Leib gründlich zu spüren bekommen...
es wird mir ewig unverständlich bleiben - man frage sich was die wichtigsten Grundbedürfnisse sind, was ist es ohne das ein Mensch nicht existieren kann? Hunger: - Nahrung, Kälte, Blöße: - Kleidung.
Alle Beide komplett entwertet, entwürdigt, verschleudert.
Zuletzt geändert von Amarra64 am 18.07.2013 - 23:31, insgesamt 2-mal geändert.
>>...und als der liebe Gott einmal besonders gute Laune hatte, schenkte er uns den Ski.<< Berge im Schnee, Luis Trenker, 1932
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Ich glaub nichtmal das ein T - Shirt so teuer ausfallen würde wenn man eine Art große Produktionsgenossenschaft gründete in der von Bauern, Webereien und Vertrieb alles unter einem gemeinsamen Dach verknüpft würde und die die Produkte dann mittels Direktinternetvermarktung vertreibt. So schlösse man den Handel und die Rohstoffspekulanten als Preistreiber aus denn die sahnen bis dato zumeist die Gewinne ab.
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