Nach einer ESL-Fahrt und anschließenden Wanderung in Nesselwang war erst der halbe Tag vergangen und noch genügend Zeit, das schöne Frühlingswetter auszunutzen. Die Wochen davor hatte es ja nur geschüttet und so wollte ich natürlich auf keinen Fall sofort wieder nach Hause fahren. So fuhr ich spontan noch ein wenig im Allgäu umher...
Eigentlich sollte das ein Abschiedsbesuch am steilen Wiedhaglift werden, aber er bleibt ja diese Wintersaison doch noch stehen. Sich schon 5 Jahre her, dass ich hier das letzte Mal Schi gefahren bin.
Müsste 1984 von Heuss errichtet worden sein...
Bis dahin startete der alte Wiedhaglift ein paar Meter weiter hinten. In den alten Schibüchern ist er auch noch abgebildet – ein Kurzbügler mit Gitterportalmasten auf ansonsten gleicher Trasse.
Irgendwie spontan entschied ich, die Trasse hinaufzulaufen. Durch das regenbedingte lange Herumsitzen Zuhause konnte ich vom Laufen gar nicht genug bekommen.
Man merkt dabei, was der Schlepper einem den Schitag erleichtert. Die Trasse zieht sich doch ganz schön hin und zieht gut an.
Schnauf, schnauf, japs....
Oben lag noch Schnee, dazu ein schöner Ausblick (im Hintergrund sieht man das Skigebiet Ofterschwang), die Maisonne lachte und die verregneten Wochenenden davor waren erst mal vergessen.
Ein Pärchen kreuzte meinen Weg, dann war ich wieder mutterseelenallein.
Heuss vs. DM
Schon 2008 beim letzten Schitag hier waren mir die Stützen des alten Wiedhaglifts unter der Abwurframpe aufgefallen.
Zoom zum Zubringerlift - früher die 1. Sektion, wo man dann oben auf den Iseler-Lift umstieg.
Hier war bis 2001 der Ausstieg des Gundlifts, dessen mächtiges Talstationsgebäude man (weißes Dach) unten sehen kann.
Genau hier kam der Lift herauf – es müsste unten direkt an dem Gebäude vorbeigegangen sein.
Außer dem Talstationsgebäude ist nix mehr da vom einstigen Gundlift, keine Fundamente o.Ä....
Hier sieht man ein wenig, WIE steil der Gundlift im letzten Abschnitt gewesen ist. Der Ausstieg müsste oben links dieses „Eisenteils“ (vmt. eine Wetterstation) gewesen sein.
Das alte Talstationsgebäude beherbergt nun eine Gaststätte. Hier sieht man noch den alten Kassenbereich.
Ich habe noch noch wenige Erinnerungen an meine einzige Fahrt mit dem Gundlift. Es war ein sonniger Wintertag im Januar oder Februar 1990. Die Langbügel müssten eine blaue Kunststoffverkleidung gehabt haben, dazu Portalmasten (ohne Gitter) und oben eben das Steilstück. Die Vorbeifahrt direkt an der Alpe und der Blick auf die Umlenkung oben sind dazu auch noch bruchstückhaft parat...
Das war damals in 1990 (oder ggf. doch noch 1989) ein Riesenglück, dass ich den Lift fahren konnte. Meine Eltern hatten mich in einen Schikurs gesteckt und wir kurvten die ganze Woche nur am Idealhanglift herum. Der Iselerlift war glaube ich nie in Betrieb und angeblich lag an den anderen, aber laufenden Liften zu wenig Schnee, um dort zu fahren. Zumindest war das eine der Ausreden, NUR am Idealhanglift herumzugurken. Immer wieder versuchte ich, Fahrten am Wiedhaglift oder eben dem Gundlift herauszuhandeln – keine Chance! Dazu gab es in der Gruppe ein paar ganz nette Kinder, die absolut nicht mit den „doowen Ankerliften“ fahren wollten. Aber ein paar anderen Knirpsen wurde es nach vier Tagen Idealhanglift auch zu blöd und so erlaubte uns die Skilehrerin eine einzige Fahrt am Gundlift. Ich schwebte natürlich dann im siebten Himmel, als wir uns da anstellten und ENDLICH die steile Trasse hinaufgezogen wurden...
Der Schriftzug „Gundlift“ schimmert noch durch. Früher – so vor gut 30 Jahren - müsste das noch ein kleineres Gebäude gewesen sein. Im LSAP-Topic schwirrt da noch ne Aufnahme herum.
Wieder zurück am Wiedhaglift, wo mein Auto stand.
In Bad Oberdorf am Fuße der Oberjoch-Passstrasse gab es früher zwei Schlepper – einer zum Gasthof Polite hinauf, von dem nichts mehr übrig ist und dann noch gut hinterm Ort versteckt den kurzen Kreuthlift. Um zu ihm zu gelangen, musste man erst ein wenig durchs Dorf zockeln und sich kritische Blicke von Anwohnern gefallen lassen...
Auf einem Wanderweg lief ich erst mal zur Bergstation hinauf...
Diese fand ich dann mitten im Gebüsch vor.
Während die Motorräder an der nahen Passstrasse aufjaulten, schlenderte ich mit der Kamera am Lift umher. Jedem das seine...
Auch schon recht alt...
Irgendwo da hinten müsste der Politelift gestanden haben, aber da scheint nix mehr da zu sein.
Ein paar Zecken wollten auch noch eingesammelt werden

Keine Besonderheiten...
Gar nicht mal so lang und gar nicht mal so steil...
Wahrscheinlich ein Kurzbügler...
Zwischen Hindelang und Sonthofen gibt es links der Straße noch die Ortschaft Liebenstein – dort müsste auf dieser Wiese mal ein Schlepplift gewesen sein. In der Kompass-Wanderkarte ist er noch eingezeichnet.
Obwohl er in der Karte irgendwie schräg verlief, was kaum einen Sinn macht, schätze ich, dass der Lift bis an den Waldrand hinauf reichte.
Von Talstationsresten war nichts zu sehen – das Gelände unten war umzäunt ich so zoomte ich eben von einem Feldweg weiter oben aus.
Nichts....
Die ehemalige Skiabfahrt vmtl.
Auch weiter oben deutete nichts auf einen ehemaligen Lift in Liebenstein hin. Wer weiß da noch was? Vermutlich keiner...
Das sieht ein bisserl nach zugewachsener Piste oder Ausstiegsstelle oder so aus.
Bei dem Gartenhäusl weiter unten dachte ich schon, das ehemalige Liftlerhäusl zu erkennen. Doch mitten im Ort macht das kaum Sinn.
Da gibt es beim Schlepplift in Sonthofen schon mehr zu sehen.
Interessantes Konstrukt an der Talstation.
Wegen der Stadtrandlage war man hier zwar nicht ungestört, aber keiner scherte sich um den Schlepplift und meine Wenigkeit.
Über die Blumenwiese ging es dann noch zur Bergstation. Weiter rechts am Hügel oben lungerte eine Clique Jugendlicher herum (ich mache keine Angaben zur Nationalität

Blick zurück...
Allgäuidylle an der Bergstation.
Noch einmal ein Schlepperblick von unten aus – der Himmel zog gerade ein wenig zu, aber es war immer noch ein angenehmer Frühlingsabend und später sollten die Wolken wieder verschwinden.
Am Rückweg fuhr ich wieder über Oberjoch und machte hier noch am Zubringerlift Halt.
Müsste, wenn ich es richtig im Kopf habe, schon zwei Vorgänger (jeweils Schlepper) gehabt haben.
Da oben ging bis 2001 über die Piste der Iselerlift zur Bergstation der jetzigen Sesselbahn hinauf. Leider habe ich den nicht mehr erleben dürfen, sondern nur im still stehenden Zustand gesehen.
Weiter hinten steht noch ein weiterer Schlepper, der Schwandenlift.
Die beiden waren recht neugierig und liefen mir ständig nach.
Ein schöner, alter Lift – wenn auch recht kurz.
Im Hintergrund sieht man eine Stütze des Zubringerlifts.
Der Schwandenlift wird wirklich gut bewacht!
Eigentlich hielt ich nach Oberjoch den schönen Frühlingstag für beendet, doch im Flachland merkte ich nach dem Zurückbleiben der Berge, dass die Sonne doch noch nicht untergegangen war bzw. noch ganz gut Himmel unter sich hatte und so entschloss ich mich spontan, der Gegend südlich von Görisried einen Besuch abzustatten. In einer alten Karte ist hier noch ein Schlepper eingezeichnet....
Doch ich kam vom Liftetrip ab, so überwältig war ich von der Schönheit und Idylle dort unten. Sie haben keinerlei Durchgangsverkehr, nur schmale Straßen, keine hässlichen Bauten, kurzum ein kleines Paradies. Ich hängte mir die Nikon um und marschierte in der Abendsonne quer durch die Wiesen....
Auf den Hügel hinter diesem Weiler könnte vielleicht mal ein Schlepper – vielleicht auch nur ein Seillift geführt haben. Im Ort sollte mir dann übrigens ein Fuchs über den Weg laufen, der ganz lässig vorbei trottete und Kurs auf einen Stall nahm.
Im Hintergrund sieht man das Schigebiet Buron und die Trasse des steilen Schleppers an der Blässe.
Auch weiter drüben keine Spur von einem Lift.
Dafür diese Gestalten...
Der mögliche Schihang südlich des malerischen Weilers (Namen vergessen) …
Nochmal der Zoom nach Wertach ins Buron-Gebiet.
Dort in Nesselwang hatte dieser fotoreiche Frühlingstag seinen Anfang genommen.
Direkt südlich von Görisried könnte hier vielleicht noch der Lift gestanden haben – die alte Karte aus dem 79er Skiatlas ist nur recht grob gemalt, listet aber einen Haufen Lifte auf.
Weiter östlich von Görisried gibt es ein enges Tal mit einem weiteren möglichen Schlepplifthang.
Ich fuhr rechts ran und mit der Kamera im Schlepptau ging es auf die Pirsch. Beim Herfahren hatte ich da irgendwas am Berg oben gesehen, doch aus Gründen der Eigensicherung nicht genau hinsehen können.
Auch hier war es recht idyllisch und vor allem der nette Mai-Abend erbrachte eine recht schöne Stimmung.
Der mögliche Hang – eigentlich ideal für einen Einzellift, oder?
Das war mir wohl bei der Herfahrt aufgefallen, als die Sonne noch da oben drauf schien. Scheint eher ne Wetterstation zu sein. Ob das vielleicht ne ehemalige Stütze ist? Ich bin nicht mehr hinauf, weil es schon recht finster wurde und meine Beine müde waren.
So fuhr ich in meinen Heimatort zurück und es hatte wirklich sehr gut getan, endlich mal wieder umherzuwandern, die warme Sonne zu spüren, nach Liftresten Ausschau zu halten und argwöhnische Liftanwohner auszutricksen
