Von hier oben sieht man auf der anderen Seite schon mein Ziel:
Teil 1: Die Skilifte Hundseck Nord. Seit 2009 stehen die still und gammeln vor sich hin. Der große Lift ist laut damaligem Gutachten Schrott, beim kleinen Lift überlegte der Betreiber der gegenüberliegenden Bühlertallifte ihn zu übernehmen und wieder in Betrieb zu setzen. Die Takstation hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen:
Alle Vordächer und Balkons sind abgerissen worden, wohl damit sich nicht mehr unkontrolliert einstürzen können.
Den Hersteller gibt es mittlerweile gar nicht mehr:
Mal sehen, was sich drinnen noch so findet...
Ab in den Keller:
Was war das denn mal?
Dem Geruch nach, wurde hier zuletzt Öl bzw. ölige Teile gelagert...
Ein paar alte Seilrollen gibt es auch noch:
Weiter geht es entlang der Lifte nach oben:
Die Skibrücke dient wohl auch keinem Skifahrer mehr.
Am oberen Ende des flacheren Hangs endet auch der kleinere Lift:
Der andere führt noch ein Stück weiter hinauf...
...bevor auch der am Waldrand endet:
Die Skihütte neben dem Hang ist wohl auch nicht mehr in Betrieb
Hier ist allerdings noch alles ordentlich, als wäre gestern erst abgeschlossen worden:
Außerdem scheint das Gebäude auch noch bewohnt zu sein.
Wann hier die letzten Kinder gespielt haben?
Im Steilstück des Hangs versteckt sich hinter den Tannen eine Sprungschanze:
In Betrieb genommen wurde die wohl bereits 1951 aber seit über 30 Jahren soll sie bereits ungenutzt hier rumstehen.
Der Turm ist noch wirklich gut in Schuss, so dass ich keinerlei Bedenken hatte dort hinauf zu gehen. Inzwischen habe ich gelesen, dass es sogar Überlegungen gibt, den Turm offiziell zum Aussichtsturm umzufunktionieren.
Die Anlauframpe ist dagegen nicht mehr ganz so erhalten:
Blick hinüber zu den noch in Betrieb befindlichen Bühlertalliften. Oben auf dem Berg ist auch der Aussichtsturm vom Mehliskopf zu erkennen:
Und jetzt kommt eigentlich der spannendste Teil: Das alte Kurhaus Hundseck:
Seit mindestens 1818 gibt an diesem Standort bereits ein Lokal, das mehrfach um und (nach Brand) neu aufgebaut wurde. Das jetzige, großteils hölzerne, Gebäude wurde 1886 errichtet, ist also im Kern bereits 127 Jahre alt!
Anfangs war das ganze ein Luxushotel, später, wurde es zur Kinderlandverschickung, dann als Militärquartier und ab 1950 als Erholungsheim für Bergleute genutzt. 1982 verkaufte die Bundesknappschaft das Anwesen wieder, so dass dieser Betrieb eingestellt wurde. Seit dem gab es mindestens 5 Besitzerwechsel, viele Pläne aber wenig Bewegung. In manchen Quellen ist die Rede davon, dass die Anlage bis 1999/2000 zumindest zweitweise als eine Art Jugendherberge betrieben wurde. Dafür, dass dort bis mindestens Mitte der 90er noch Betrieb herrschte, sprechen auch Dokumente, die andere Besucher dort 2008 noch gefunden haben.
2010 begann das endgültige Ende des Hauses: Ein Sturm deckte große Teile des Daches ab, trotzdem kümmerten sich die Besitzer nicht weiter um das Objekt. Zunächst sicherte die Feuerwehr das Dach gegen Herabstürzen, später wurde es im Auftrag der Gemeinde entfernt. Dass das seit dem einsickernde Regenwasser einem Holzhaus nicht gut bekommt, ist wohl kein Geheimnis...
Ich näherte mich von der Rückseite, also von den Skiliften aus, dem Komplex:
Pause?
Da geht es in den Wellnessbereich

Das war das Schwimmbad:
Das wurde schon relativ früh gesichert und mit Spanplatten abgedeckt:
Hat da jemand versucht, das Becken wieder zu füllen?
Will jemand duschen?
oder auf´s Klo?
Nebenan befand sich die Sporthalle:
Technik:
Mal sehen, ob man hier ins Hauptgebäude kommt:
Alles etwas rostig und feucht hier...
Da geht’s wohl nicht weiter:
Und selbst wenn... Da steht ja gar kein Haus mehr:
Der vordere Flügel wurde leider letzten Winter bereits zwangs-abgerissen, da die Eigentümer sich nicht rührten und das baufällige Gebäude, insbesondere der dortige markante Holzturm, die angrenzenden Straße gefährdeten. Schade, dadurch hat das Gebäude seinen optischen Hauptteil bereits verloren.
Also wieder zurück und einen anderen Eingang suchen:
Das ist dann wohl der Heizungskeller:
Doch ohne Taschenlampe (das ganze war ja eine spontane Idee und ich nicht entsprechend ausgerüstet) war hier aber auch kein Weg nach oben zu finden. Mit ein wenig Balancieren stand mir dann aber direkt eine Etage Höher ein Weg ins Innere offen.
Ups, hier hat der Bagger wohl mal reingehackt...
Da liegt der vormals charakteristische Flügel des Gebäudes am Boden:
Hier gibt es nun ein Treppenhaus auch in die oberen Etagen:
Ein Blick nach oben verrät mir aber, dass es wohl eine gute Idee ist, dort NICHT rauf zu gehen...
Eigentlich Schade, da es, wie die Berichte anderer Besucher zeigen, dort oben das ein oder andere zur Geschichte des Objektes zu entdecken gegeben hätte.
Also wieder raus, wie ich gekommen bin und mal die Vorderseite von außen betrachten:
Hier ist das ganze auch eingezäunt... Konnte ich von unten ja nicht wissen

Damit endet die kurze Erkundung dieses Lost Place schon wieder.
Für den Rückweg nach Sand wählte ich dieses mal den etwas einfacheren Weg um den Mehliskopf herum. Da bis zur Abfahrt des Busses noch ein paar Minuten Zeit übrig waren, konnte ich noch einen Blick auf das alte Kurhaus Sand werfen. Auch das steht seit Jahren leer, ist aber noch in einem deutlich besseren Zustand und ordentlich gesichert.
Zu diesem Hotel gehörte früher der kleine Skilift direkt vor dem Haus:
Seit vielen Jahren bewegt sich hier nichts mehr.
Das ist doch mal eine coole Aktion...
So langsam wurde es für mich nun Zeit, zum Bus zu gehen und die Heimfahrt anzutreten.