Zwar wurde hier im Forum schon vom Erbeskopf berichtet, aber in Natura ist es doch was anderes.
Diese Woche hat es endlich mal geklappt. Es war ein typischer Herbsttag.
Die dunklen Wolken täuschen etwas. Denn eigentlich war es trocken und gar nicht so unfreundlich wie es aussieht.
Man kann mit dem PKW auf den Gipfel ganz hinauffahren. Aber so etwas tut man doch nicht.
Also unten am recht großen Parkplatz neben dem "Hunsrückhaus" geparkt und den Hang per pedes hinauf gegangen.
Der Höhenunterschied Parkplatz-Gipfel liegt bei ca. 150m - das war also keine große Aktion,
zumal es nicht sehr steil ist.
Der Erbeskopf (816m ü.N.N.) mit seinen Nebengipfeln überragt das gesamte restliche Hunsrück um ca. 50 Höhenmeter.
Wie man sieht, ist der Ausblick vom oberen Bereich auf das rasch flacher werdende Land recht nett.
Bei klarerem Wetter hätte man natürlich mehr sehen können.
Einige Blicke den Abhang hinunter habe ich während des Aufstiegs mal geknipst - sehen alle ziemlich gleich aus
- gleich flach

So: oder so: oder so: oder so: Der untere Bereich ist ziemlich flach,
dann wird es bis zur Mittelstation des 1. Schleppers ein wenig steiler,
der obere Bereich ist dann zwar nicht wirklich steil, aber wirkt schon ganz abfahrttauglich.
Dass der von unten gesehen rechte Schlepper in der Mitte unterbrochen ist,
erscheint sinnvoll, da das obere Stück für blutige Anfänger zu steil sein dürfte.
Der Versuch, die tatsächliche Steigung im Foto abzubilden scheitert -wie so oft.
Die zwei Pisten, auf denen von unten gesehen links eine Sommerrodelbahn steht,
reichen bis kurz unterhalb des Gipfels. Oben gibt es keine Gastronomie, nur einen (zu kleinen) Aussichtsturm
und zwei große und streng abgezäunte Radarkuppeln der Bundeswehr.
Immerhin ist heutzutage der größte Teil des Gipfelbereichs zugänglich. Bis vor ca. 10 Jahren war fast alles militärisch gesperrt.
Die Länge des Hangs ist ganz OK. Da kennen wir aus dem Sauerland kürzere Pisten.
Ein wenig hat mich das Ganze an Willingen erinnert
-allerdings etwas flacher und kürzer und ohne Gegenhänge.
Bei schöner Schneelage kann man hier sicher ein paar Stunden Spaß haben.
Im Herbst und Sommer macht die Einschienen-Sommerrodelbahn Spaß,
ist aber ziemlich teuer. Und bei den schon recht kalten Temperaturen
war man nach wenigen Fahrten ziemlich ausgekühlt.
Unten gibt es aber ein Rundzelt zum Aufwärmen.
Die Sommerrodelbahn lief grade den letzten Tag.
Am 1. November hat sie dann geschlossen.
Am heutigen Samstag wird sie komplett abgebaut, so dass der Hang für den Skibetrieb im Winter frei wird.
Die Rodel-Schleppstangen am Lift werden dann natürlich auch gegen Bügel getauscht.
Die Lifte wirken recht altmodisch - kein Vergleich zu den Anlagen in Winterberg.
Aber ich mag ja alte Schlepper. Der grüne Mast gehört zum von oben gesehen rechten Lift, der auch für die Sommerrodelbahn genutzt wird, Der metallene Mast im Wald gehört zur mittig unterbrochenen von oben gesehen linken Liftanlage.
Diese machte als ich da war gerade einen Probelauf, wohl in Vorbereitung auf die kommende Wintersaison.
Insgesamt war es ein schöner Herbsttag am Erbeskopf.
Zum Skifahren würde ich dort allerdings nur hinfahren, wenn ich zufällig gerade in der Nähe bin.
Eine weite Anreise lohnt für Fortgeschrittene meiner Ansicht nach nicht so richtig.
Für Anfänger hingegen mag der Erbeskopf eine gute Alternative zum überlaufenen Winterberg sein.
Martin