Da aber im Lauf der letzten Jahre schon etliche interessante Lift- & LSAP-Ziele in der näheren Umgebung besichtigt worden sind, musste ich vor jenem sonnigen, angenehm warmen Montag im August wirklich grübeln, wohin ich denn fahren sollte. (Anstatt den freien Tag nur wieder im Biergarten zu verschwenden...)
Da erinnerte ich mich an eine Entdeckung beim Durchblättern eines alten Skiatlanten:
Ein einzelner Lift bei der Siedlung Regau nahe des Bichler Sees – nördlich von Oberaudorf gelegen. Bei Googleearth ließ sich beim besten Willen nichts erkennen und vielleicht ergab sich ja so was wie letztes Jahr in Maria Gern bei Berchtesgaden, als im hintersten Winkel eines malerischen Tals plötzlich ein Pendellift auftauchte...
Doch wenn ich schon mal da hinunter fuhr, machte ich früh morgens erst noch einen Abstecher nach Marquartstein, wo die alte DSB Hochplatte vor zwei, drei Jahren generalsaniert worden ist. Mein letzter Besuch lag schon länger zurück und zu einer solchen Bahn kehrt man immer wieder gerne heim.
Schade – im Winter hätte sich zusammen mit dem Geigelstein wirklich ein netter Tag abseits der Massengebiete einrichten lassen. Die Schlepper hier und dort hätten mich incl. der Talabfahrten wirklich interessiert.
Zuerst schwebt man über einen Bach drüber und dann geht es steil in den Wald hinauf.
Die Bergstation (und auch die im Tal) sah 2008 noch anders aus.
Da drüben startete der längere, etwas flachere Schlepper (T-Masten), dessen Name mir grad nicht einfällt.
Stand da nicht früher noch die zur Toilette umgebaute Talstation?
Schöne Ausblicke von der ehem. Schiabfahrt aus – dort, wo früher der Rachelalmlift hinaufging.
Hier wurde man bis vor 20 Jahren im Wald steil hinaufgezogen – diesen Lift hätte ich wirklich gerne mal noch erlebt.
Blick nach unten – nichts mehr zu sehen...
Ich wanderte wieder zur Bergstation der DSB hinauf und trat die Talfahrt an.
Ortswechsel – ich entschied mich, noch weiter nach Reit im Winkl zur „Nostalgiesesselbahn“ am Dürrnbachhorn zu fahren. Übrigens kommt man ganz billig für nur 7 EUR über die Passstrasse zur Talstation hinauf, wo man gleich nette Willkommensschilder ersehen kann

Da gefiel mir das hier schon besser – warum können die das nicht bei jedem oder etlichen alten Liften so machen? (Träum....)
Aber wenigstens dieser hier hat überlebt...
Hier geht es ewig flach dahin, immer durch den Nadelwald...
Also schweigen & genießen...
Der Liftler sollte mir später noch Industriespionage vorwerfen

Spontan entschloss ich mich dann, den Gipfel zu besteigen.
Oben ging ich dann in Stellung und zoomte ein bisserl herum – hier die alte und neue Schneise am Scheiblberg. Die Talstationsumlenkung und auch jene oben – glaube ich – stehen noch.
Zoom ins KSB-verseuchte Skigebiet Steinplatte – anstelle der Sechsersesselbahn hier gab es früher doch auch einen Schlepper, oder? (Kappellenlift oder so ähnlich – ich war schon Jahre nicht mehr da drüben.)
Auch diese Bahn in Lofer hat 1989 oder 1990 einen Schlepper ersetzt, der ein bisserl rechts der jetzigen Trasse bei den Häusern gestartet haben muss. Nun hat man da eben eine Retro-KSB von SSG, was ja auch nicht schlecht ist...
Anstelle der 8KSB Steinplatte gab es bis 2005 eine 4KSB und davor bis 1988 zuletzt drei parallele Schlepper. Im Erstausbauzustand hat es so um 1972 hier oben ja nur den Schwarzloferlift als Zubringer mitten im Nirgendwo (Auffahrt über Passstrasse und dann Abfahrt zum Lift vom Parkplatz aus), den Gipfellift und eben einen einzelnen Schlepper hier auf der 8KSB-Trasse gegeben. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. (Die Gipfel-DSB und jene DSB vom Parkplatz aus, die heute eine 3SB ist, kamen erst in den Folgejahren.)
Die neue Bahn von Reit im Winkl / Seegatterl herauf ist komischerweise im Sommer nicht in Betrieb.
Hier gibt es auf deutscher Seite noch einen über 1km langen Kurzbügler, der hoffentlich nicht wie der ESL im Alpbachtal behandelt wird. Der müsste doch wenigstens an Spitzentagen noch laufen, oder?
Die 4KSB Bäreck von 1984 ist mittlerweile ja auch schon eine Retrobahn gewissermaßen. Der Vorgängerschlepper (Trasse verlief weiter rechts nur bis zum Häusl hinauf, siehe weiteres Bild) existierte demnach nur sieben Jahre, oder? Ich habe einmal einen alten Plan gesehen, da waren Bärecklift und Bäreckbahn eingezeichnet – ev. stand der Schlepper also noch ein paar Jährchen?
Hier ging früher der Bärecklift hinauf.
Kleine Liftpause...
Vom Dürrnbachhorn oben aus kann man sich ja wirklich jede Menge Skigebiete einsehen – hier das ehemalige am Unternberg in Ruhpolding. Die Schneise und vor allem die alte Abfarth vom/ zum Südhanglift fallen hierbei auf...
Blick zum Hochfelln, wo sie den Südhanglift immer noch nicht demontiert haben. Sch.... aber auch, dass der nicht mehr läuft. Trotzdem ein super Kleingebiet für entspannte drei Schistunden...
Viel wanderte ich hier oben dann nicht herum – ich ging den Weg noch ein bisserl weiter, der hoch oben am Grat entlang führte.
Zoom in die Tiefe (aber ohne Badenixen am Ufer).
Der Grund meiner weiteren Wegbeschreitung: Ich wollte noch einen Blick ins unmittelbar unterhalb gelegene Schigebiet „Heutal“ bzw. „Unken“ werfen. Ein gutes Ziel für sonnige Wochenendtage übrigens, wenn anderswo zuviel los ist. Hab da mal vor ein paar Jahren einen ganz netten Tag verbracht. Hier sieht man den obersten der drei Schlepplifte...
Genug der Lifte – Zoom zurück zum Gipfel...
Rechts unten kann man ein bisserl was vom LSAP-Gebiet Staffenberg bei Kössen sehen.
Auf dem Weg zurück zur ESL-Bergstation...
Hier gab es dann die Liftlerschelte...
Aber ein paar Fotos gingen trotz Störfeuer...
Hier hatte ich wieder meine Ruhe und genoss die Talfahrt.
Hier sieht man, dass der Antrieb vom alten Scheiblberglift noch steht.
Gab es da nicht mal einen Rumänienbericht mit einem langen Sessellift, der sogar Streckenposten im Wald hatte?
Die Sonne stand noch hoch am Himmel und mich juckte schließlich der Einzellift irgendwo oberhalb von Oberaudorf. Also auf in gespannter Erwartung auf das, was kommen sollte...
Unmittelbar vor der Auffahrt zum Tatzelwurm muss man rechts zum Bichlersee abbiegen. Ich verfuhr mich wundersamerweise nicht wie üblich und parkte meinen Wagen weiter oben an einer günstigen Stelle am Fahrbahnrand, um gemütlich weiterwandern zu können. Ich hoffte sehr, bzgl. des Schleppers noch was vorzufinden...
Immerhin wurde es ähnlich idyllisch wie seinerzeit in Maria Gern...
Ganz nett, aber schließlich war ich ja wegen des Lifts und nicht zum Tiere-Besichtigen da hoch gelatscht...
Zoom ins Inntal. Ich hatte die Stelle, wo der Lift eingezeichnet ist, noch lange nicht erreicht. Irgendwie zog sich der Weg ewig hin und ich schwitzte immer mehr...
Die ließen es sich schmecken und ich schnaufte indes schon...
Als ich weiter oben mal kurz in den Wald gehen musste, versank ich fast in einem nicht zu erkennenden Wasserloch. War ein ganz schöner Schreck, aber ich schaffte es noch, das Gewicht schnell zu verlagern und heil herauszukommen.
Nun musste ich so langsam, aber sicher am Ziel angelangt sein.
Hier durchquerte ich bereits die Siedlung Regau...
Gut, dass ich mir hier oben im feindlichen Hinterland keinen Parkplatz suchen musste.
Nun – hier könnte der Lift (eventuell nur ein blöder Seillift

Blick von weiter weg – der Speichersee für die Schneekanonen ist noch zu sehen

Hinter Regau fand sich noch dieser von einer Clique Kühen besetzter Hügel. Wäre auch noch für einen Lift gegangen, aber ich vermute, dass er sich vorne direkt neben der Siedlung befand.
Im Hintergrund müsste der Brünnstein zu sehen sein, wo in alten Karten eine seinerzeit projektierte Bahn zu sehen ist. Dort oben wollten sie also mal ein Schigebiet errichten... (Wie das wohl dann heute aussehen würde? Vmtl. LSAP....)
Irgendwie wurde ich mit Regau nicht recht warm – mitten im Wald dies. Abseits am Berg ganz oben, wo kaum Leute hinkommen...
Ich wanderte trotz Kameraüberwachung weiter, um noch weitere Möglichkeiten zu suchen, wo der Lift gestanden haben könnte.
Hier glaube ich nicht – zwar ein schöner Hang, aber total in der Pampa. Man hätte nicht mal mit dem Auto herfahren können. Also stapfte ich wieder zurück nach Regau. Schade, zu gerne hätte ich noch Überreste gefunden. (Wahrscheinlich stand eine Umlenkung noch allgemein sichtbar herum und ich war gerade von der Sonne geblendet...)
Der von den Kühen besetzte Hügel nochmals – gut möglich, dass hier mal ein Schlepper verlief...
In Regau wollte ich an einem Gasthof noch etwas trinken und die Leute auf den Lift ansprechen, doch niemand kam heraus. Innen hörte man nur jemanden schimpfen und so ließ ich jene Siedlung lieber hinter mir liegen.
Am Rückweg schwebten hier weiße Wolken durch die Luft und ich wunderte mich schon – doch da wurde anscheinend nur Kalk ausgefahren. Mich an meine Fußballjahre erinnernd, wanderte ich weiter...
Das Wetter war noch schön – es hatte einen wunderbaren Augustabend - und so unterbrach in meine Heimreise irgendwo im Oberland...
Hier ging es mir nicht um das Liftethema. Ich wanderte einfach in der goldenen Abendsonne umher...
Nach einem Ortswechsel nutzte ich noch die letzen Sonnenstrahlen für einen Gang durch die Felder...
Auch andere genossen noch diesen malerischen Sommerabend.
Erst zuhause am PC bemerkte ich den Fuchs...
Nun – auch nach endlos vielen Ausflügen ins Chiemgau oder Oberland hatte es doch noch für einen schönen Tag gereicht...