Anfahrt: Ettlingen - A5 - Basel - A2 - Luzern - Stans - Engelberg in 3:03 h (arg viele Lkws unterwegs)
Wetter: Wolkenlos, morgens im Tal +4°C, Titlis ganztägig -4°C, Tal nachmittags +14°C
Schnee: Geschätzt 30-100 cm Altschnee, oberhalb 2300 m griffig bis hart, unterhalb 2300 m Firn bis Sulz. Schneelage entsprach Status Mitte Mai. Talabfahrt nicht mehr möglich (in Engelberg unterscheidet man das von "geschlossen"

Anlagen in Betrieb: 6EUB Trübsee, PBn Stand, Titlis und Älplerseil, SCHL Rotegg, SBn IceFlyer, Laubersgrat, Rindertitlis, Jochpass, Jochstock und Engstlensee
Folglich außer Betrieb: Standeilbahn Gerschnialp, PB Angel Eyes und Schlepplifte Gerschnialp und Untertrübsee (Saisonschluss)
Wartezeiten: Keine
Gefallen: Bombenwetter, Frühjahrsschnee, anspruchsvolles, leeres Skigebiet, Landschaft
Nicht gefallen: Nix
Bewertung: 6/6 Punkte
Internet: http://www.titlis.ch/
Eigentlich wollten Frau Harzwinter und ich einen der Osterfeiertage 2014 für unseren Saisonabschlusstag in Engelberg nutzen. Da das Osterwetter 2014 (wie schon das von 2013) unbeständig erschien und wir die lange Anfahrt nur bei zuverlässigem Wetter auf uns nehmen, wurde der Skitag auf Gründonnerstag vorgezogen. Belohnt wurden wir mit idealem Frühjahrsskiwetter: Wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen auf der Piste zwischen -4 und +6°C.
Überrascht haben uns in Engelberg die für einen Osterferien-Schönwettertag irritierend geringe Besucherzahl und die für Mitte April schon vergleichsweise deutlich abgetauten Hänge, die eher der typischen Schneelage Anfang bis Mitte Mai entsprachen. Die Pisten im Titlisgebiet wurden von der Schneelage jedoch nicht beeinträchtigt. Während die vorgefundene Schneesituation mit dem insgesamt schlechten Nordalpenwinter 2013/14 schnell erklärt ist, ist uns unerklärlich, warum so erschreckend wenige Besucher vor Ort waren. Vielleicht lag es daran, dass wegen des frühen Frühlings viele Menschen bereits mit dem Winter abgeschlossen haben ... das Skigebiet war an diesem Ferientag so leer wie sonst an einem Wochen-Arbeitstag im Mai, der Hauptparkplatz bestenfalls zu einem Drittel gefüllt.
Im Talstationsgebäude beeindruckte uns zunächst die mächtige WC-Warteschlange asiatischer Gäste. Wir fuhren zuerst bis zur Station Kleintitlis hinauf, befuhren IceFlyer- und Rotegg-Pisten und begutachteten die Hängebrücke für die Nicht-Ski-Touristen. Gegen Mittag ging es über die Skiroute Rotegg-Stand hinab. Die Skiroute war zwar nicht präpariert, ließ sich aber eher gut befahren. Auf den oberen zwei Dritteln erlaubte Pulverschnee auf den Buckeln kontrolliertes Schwingen, das untere Drittel war nur hart. Die Laubersgrat-Pisten waren trotz sich abzeichnenden allmählichen Schneemangels im unteren Bereich wie immer mit viel Spaß zu befahren. Über die Abfahrt Rindertitlis kam man noch problemlos zum Trübsee.
Da wir höhere Temperaturen erwartet hatten, wählten wir das Trübsee-Restaurant für die Mittags-Einkehr aus, um auf dessen Terrasse Sonne und Wärme zu genießen. Das Essen im Trübsee-Restaurant ist gut, aber Schweiz-typisch teuer.
Nach der Sonnenpause auf der Trübsee-Terrasse ging es weiter mit dem Trübsee-Hopper ins Jochpassgebiet. Auch hier großenteils gähnend leere Abfahrten und Liftanlagen. Wenn alle drei Jochpass-Abfahrten geöffnet sind, gibt es hier sogar Abwechslung. Zum Engstlensee gab's nur eine Pflichtabfahrt; sie war sehr sulzig und ist halt arg leicht. Am Jochstock war die rote Abfahrt gut zu befahren und die schwarze vereist, weshalb sie niemand wiederholen mochte.
Am Spätnachmittag waren dann die schönen Abfahrten am Laubersgrat dran, die alle geöffnet und gut zu befahren waren. Hier sind die Hänge unterhalb 2300 m teilweise schon erstaunlich weit abgetaut, die Schneelage auf den Abfahrten ist aber nach wie vor gut. An der Skihütte Stand gab's noch eine Erfrischung, bevor wir uns für diesen Winter letztmalig auf die Ski begaben und zum Trübsee hinabfuhren. Da die Talabfahrt nach Engelberg längst nicht mehr möglich ist, benutzten wir die EUB für die Fahrt ins Tal.
Fazit:
Nach zwei Jahren Abstinenz konnten wir endlich wieder einen geplanten Saisonabschlusstag in Engelberg verbringen. Alles verlief wie gewünscht, Wetter und Frühjahrsskibedingungen gehen kaum besser. Hinzu kommen in Engelberg die landschaftliche Komponente und der Spaß an der Begegnung mit den asiatischen Touristen. Das einzige, was uns zu denken gegeben hat, war, dass an einem so schönen Osterferientag kaum Skifahrer im Gebiet waren. Wir hoffen jetzt mal, dass das nur am weit fortgeschrittenen Frühling gelegen hat und nicht an den im Forum diskutierten realen Problemen des Schweizer Schneetourismus.
73 zu viele Fotos:

Frühsommer an Talstation der Engelberger Titlisbahnen.
Bergfahrt in der 6EUB zum Trübsee. Kaum gefüllte Parkplätze - um 9:30 an einem Schönwettertag in den Osterferien.

Gerschnialp im Frühjahrsdress. In diesem schneearmen Winter fehlt sogar der Lawinenkegel vom Laub.
Hinauf zum Trübsee ... fährt die EUB nun eigentlich bereits ihre letzte Saison?
Perlen an der Schnur ... 6EUB Gerschnialp-Trübsee.
Weiter mit der großen Pendelbahn zum Stand.
Der Trübsee ist noch zugefroren und zugeschneit, der Bitzistock hinter Hotel und Seilbahnstation aber schon ziemlich grün. Soll da wirklich ein Funpark hin?
Gegenkabine mit asiatischen Besuchern drin.
Blick aus der PB zum Stand auf das im Abtauen begriffene Skigelände Laubersgrat. Die Pisten sind aber sämtlich noch sehr gut befahrbar.
Und weiter mit der PB Titlis Rotair zur Gipfelstation. Wie immer waren die asiatischen Gäste irritiert über das sich drehende Kabineninnere. Der Seilbahnmitarbeiter hat ihnen nichts gesagt.

Rückblick von der Aussichtsplattform Kleintitlis. Der übliche gigantische Engelberger Landschaftskontrast: Unten Frühsommer, oben Gletscherwinter. Dazwischen liegen 2000 Höhenmeter.
Blick von der Aussichtsplattform Kleintitlis ins Gadmental, das ich im April auch noch nie so grün gesehen habe. Hinten die Berner Viertausender.
Für Forenuser Finsteraarhorn ein Zoomfoto vom Finsteraarhorn.

Auf zur Piste! Auf dem Kleintitlis tummeln sich die asiatischen Besucher im Schnee. Diesmal konnten wir es vermeiden, eine halbe Stunde lang Fotoshooting-Opfer zu werden.

Asiatische Besucher auf dem Kleintitlis.
Erste Abfahrt am IceFlyer - leer und schön zu befahren.
In der 6KSB IceFlyer.
SCHL Rotegg. Prachtwetter, -4°C, kaum Leute da. So wollten wir's haben.

Rotegg-Piste mit Blick in den Zentralschweizer Frühsommer. Hinten der weitgehend abgetaute Pilatus.
SCHL Rotegg.
Noch mal zum IceFlyer mit Blick hinüber nach Melchsee-Frutt.
Piste IceFlyer noch leerer als vorher.
Blick von der Bergstation IceFlyer nach Südosten auf die Innerschweizer Alpen.
Die Hängebrücke für die Nichtskifahrer unter den Titlis-Touristen.
Hängebrücke.
Schlusstreppe der Hängebrücke.
Zoom von der Hängebrücke in die Innerschweizer Alpen. Mächtige Landschaftskontraste.
Eine letzte IceFlyer-Abfahrt, dann geht es auf die ...
... Skiroute nach Stand. Die war zwar nicht präpariert, aber in den oberen zwei Dritteln gut zu befahren, darunter vereist.
Skiroute Stand.
Abfahrt vom Stand gegen den Trübsee. Leer ...
PB Trübsee-Stand gegen den Reissend Nollen.
Rückblick über die leeren Abfahrten von Stand und Laubersgrat.
Talstation 4KSB Laubersgrat.
Wir hatten Hunger und fuhren weiter hinunter zum Trübsee an der DSB Rindertitlis entlang.
Trübsee-Hotel und PB-Talstation kommen in Sicht.
Die Sonnenterrasse des Trübsee-Hotels hat sich bei Frühjahrsskifahrten für uns als Mittagsziel etabliert - hier ist es am wärmsten.

Nach der Mittagspause geht es mit dem Trübseehopper ins Jochpassgebiet.
4KSB Jochpass bei besten Frühjahrsski-Bedingungen ... mit leerer Piste.
Bergstation Jochpass mit Blick gegen den Jochstock.
Leckere Jochpass-Abfahrt ... die nehmen wir aber nicht, sondern zweigen nach links auf den Ziehweg zur schwarzen Abfahrt ab.
Schwarze Steilhangpiste am Jochpass, leider recht sulzig. Gegenüber Risetenstock und Wissigstock.
Talstation 4KSB Jochpass mit dem zwar geöffneten, aber nahezu verwaisten Alpstübli. Die Gastronomen dort taten uns heute leid.
Jochstock-X-Press.
Pflichtfahrt durch den Firn zum Engstlensee.
Piste Engstlensee mit Talstation der 2KSB. Frühlingshafte Impression.
Fahrt mit der 2KSB Engstlensee. Rechts die 6KSB Jochstock.
Fahrt in der 6KSB Jochstock. Unten links die schwarze Abfahrt.
Blick von der Bergstation Jochstock hinüber zu den Pisten von Laubersgrat und Stand. Wie man sieht, ist da schon viel Schnee abgetaut.
Rote Abfahrt Jochstock, schön zu fahren.
Schwarze Abfahrt Jochstock. Vereist und schlecht zu fahren. Hinten der Engstlensee, darüber Melchsee-Frutt.
Rote Abfahrt hinter der Jochpasshütte. Leider hat man die Zufahrt zu ihr verlegt, so dass man am Beginn der Abfahrt nun schieben und aufsteigen muss.

Zoom von den Jochpass-Pisten zum Trübsee-Hotel und ins frühlingsgrüne Tal.
Standardabfahrt Jochpass.
Am Spätnachmittag geht es zurück mit dem Hopper über den Trübsee.
Am Trübsee werden bereits die Sommerwanderwege freigefräst.

Wieder hinauf, diesmal mit der DSB Rindertitlis, deren Abfahrt noch problemlos zu befahren ist.
Die Pendelbahn zum Stand rauscht vorbei.
4KSB Laubersgrat.
Ausstieg 4KSB Laubersgrat. Die Bahn bedient meine Lieblingspisten am Titlis.
Schwarze Heizpiste direkt unter der 4KSB Laubersgrat.

Querung zur schwarzen Steilhangabfahrt.
Schwarze Steilhangabfahrt mit Trübsee und Graustock.
Letzte Fahrt auf meiner Lieblingspiste am Laubersgrat ...
Skihütte Stand mit Sonnenterasse. Hier gab es für uns Getränkenachschub.
PB Titlis Rotair von der Sonnenterrasse der Skihütte Stand gesehen.
Vom Stand geht es ein letztes Mal für diese Saison hinunter zum Trübsee.
Blick zurück - tolle Skibedingungen hatten wir!
Abfahrt Rindertitlis. Die Piste scheint in den Frühling zu führen ...
Abfahrt Rindertitlis mit Trübsee.
Die letzten Meter Skifahren für diese Saison.
Die einzige Liftschlange des Tages (1 Minute) gab's für die Talfahrt in der EUB.

Zurück in den Frühling. Gegenüber fast schneefrei das Brunni-Gebiet und darüber der Risetenstock.