Um dem in den Osterferien starken Andrang in Tirol zu entfliehen, sollte es für ein paar Tage ins Nachbarland gehen - wegen des Sturmtiefs war allerdings erst über das Osterwochenende an einen Abstecher in die Schweiz zu denken, so dass mein Kurzaufenthalt von Karsamstag bis Ostermontag stattgefunden hat. Alle Bilder sind am Montag, den 06. April entstanden, die Daten beziehen sich ebenfalls auf diesen Tag.
Damit ich den gekauften Skipass möglichst viel ausfahren konnte, ging es an diesem Morgen um 8:25 zur Talstation der EUB in Scuol, wo um kurz nach halb neun die Drehkreuze geöffnet wurden. An der KSB Schlivera stand ich ebenso wie an der KSB Mot da Ri noch vor verschlossener Tür, dafür entschädigten die jeweils allerersten Spuren auf den perfekt präparierten Pisten

Anfahrt
Nach einem Skitag im Paznauntal ging es am Karfreitag über die B 188 und A12, durch den Landecker Tunnel auf die B180/B184 (Engadiner Straße) und hinter dem Grenzübergang Martina auf der Hauptstraße 27 weiter Richtung Scuol. Die Fahrt dauerte insgesamt 1:15 Stunde. Zur Bergbahn selbst ging es dann jeweils mit dem Postauto.
Wetter:
Am Montagvormittag traumhafter Sonnenschein mit ganz vereinzelt auftretender leichter Bewölkung. Gegen Mittag zogen dann von Nordosten immer dichtere Wolken auf und ab 14:30 Uhr setzte oberhalb von 2.200m leichter Schneefall ein. Dazu wehte eine recht starke Bise mit sehr kalten Windspitzen.
Preis:
Der Tagesskipass kostet 55,00 CHF, durch die man sich in der Schweiz aber recht leere Pisten erkauft

Temperatur:
-10°C bis +5°C (im Wind war es gefühlt deutlich kälter)
Schneehöhe:
0-120cm
Schneezustand:
Die Bilder sprechen für sich - in den Osterferien habe ich oben im Skigebiet selten so viel Schnee gesehen. Die vorherigen Neuschneefälle hat man fast überall sehen können, keinerlei weiche Stellen und bis zum späten Nachmittag sehr griffige Pisten. Einzig die Traumpiste nach Sent wurde unten heraus weich (ebenso wie das sehr harte Kunstschneeband nach Ftan, welches ich am Sonntag aber nicht fotographiert habe).
Geöffnete Anlagen:
alle außer dem Tellerlift Rachögna
Geschlossene Anlagen:
Tellerlift Rachögna
Pistenplan:
Meisten Gefahren mit:
KSB Mot da Ri
Wenigsten Gefahren mit:
KSB Ftan-Prui
Wartezeiten:
vereinzelt 5 Sessel an der KSB Salaniva, ansonsten war man alleine auf den Pisten
Gefallen:
- das Wetter am Morgen
- Schneeverhältnisse
- keine Wartezeit und sehr leere Pisten (am Osterwochenende ein einziger Genuss)

- letzte Fahrten mit dem SL Prui
Nicht gefallen:
- die auffrischende Bise gegen Mittag, so heftig hatte ich diese nach Studium der Wetterdienste nicht erwartet
Fazit:





Ich kann jeden in Euro zahlenden Gast verstehen, der sich wegen der derzeitigen Wechselkurse gegen die Schweiz entscheidet. Wenn man auf der anderen Seite jedoch die fast leergeräumten Pisten betrachtet, ist der Aufpreis vielleicht doch eine Überlegung wert. Die Skitage habe ich jedenfalls richtig genossen, auch wenn das Wetter nicht an allen drei Tagen immer mitgespielt hat.
Zu den Bildern:
Auffahrt in der 8er EUB, Restschneeflecken der Talabfahrt Derby (rote 1) sowie Ausstieg des Tellerlifts Rachögna
Schweizer Pünktlichkeit – um 8:44 Uhr fährt oben eine Minute vor Betriebsbeginn noch keine Bahn
6er KSB Schlivera und gleichnamige Piste (blaue 15)
Piste Jonvrai (blaue 13)
Auffahrt in der KSB Mot da Ri, gleichnamige Piste (blaue 25)
Costera FIS (schwarze 24)
Blick von Costera FIS auf Jonvrai, Drehkreuz des hinteren Skigebiets (3 KSB)
Auffahrt in der KSB Clünas mit darunterliegender Piste Jonvrai
Piste Clünas (rote 16). In diesem Jahr deutlich breiter angelegt und präpariert, wodurch die seitliche Neigung nicht ganz so stark ins Gewicht fällt - deutlicher Qualitätsgewinn.
Blick vom Gegenhang auf die schwarzen Pisten Val Ruschna (21) und Crap alb FIS (23)
Schlivera (blaue 15)
Val Ruschna (schwarze 21)
Auffahrt SL Champatsch, heute war nur der linke Lift in Betrieb
Isola Persa (rote 31)
Champatsch (rote 29)
Blick aus der KSB Clünas auf Jonvrai
Auffahrt KSB Clünas, Jonvrai (blaue 13) und Spi FIS (rote 14)
Natèas (blaue 11)
Restaurant Prui, meiner Meinung nach die beste Verköstigung im gesamten Gebiet
Blick zurück auf die Piste Prui (rote 12)
Dokumentation des SL Prui:
Einstiegshäuschen – die Anlage wird diesen Sommer durch eine 6er KSB ersetzt
tiefer liegende Umlenkscheibe
erstes Stück, hier quert der Wanderweg Motta Naluns – Prui die Lifttrasse
unzählige Male in meiner Kindheit fingen ab hier die Oberschenkel an zu brennen – oder alternativ Hände und Gesicht an, im eisigen Wind zu erfrieren
immer wieder leicht schräg abfallende Neigung und flache Zwischenstücke, nach denen der Bügel dann anzog
Blick zur Bergstation der bestehenden KSB Clünas – links oberhalb wird die neue Bergstation der 6er-KSB errichtet und erschließt dadurch eine neue Abfahrt
Liftkreuzung SL Prui und 6er-KSB Schlivera
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roter Schlusshang zur KSB Clünas
S-Kurve im unteren Drittel Mot da Ri (blaue 25), in anderen Jahren zu Ostern oft sulzig und verfahren
die gleiche Stelle von unten
Crap alb FIS (schwarze 23)
gleiche Piste im weiteren Verlauf
KSB Salaniva, unten der Ziehweg von der Piste Siert (rote 18)
obere Trasse der KSB mit massiver Bergstation
Siert (rote 18)
Muntanella (blaue 19), im Hintergrund der Piz Champatsch
Ziehweg Siert (rote 18) und Winderwanterweg nach Sent
(Bild wurde nachbearbeitet, damit man bei den diffusen Lichtverhältnissen etwas erkennen kann)
Einstieg zur Traumpiste nach Sent
Traumpiste (rote 33)
unterhalb der Sömi Bar geht es in den Wald
bei Sonnenschein gibt es von hier ein sehr schönes Panorama Richtung Val d´Uina
weiter unten Richtung Vastür, von wo aus man in den 90er Jahren noch zurück nach Scuol abfahren konnte - diese Variante fehlt seit einigen Jahren im Pistenplan
zweiter Abschnitt auf dem Forstweg, in schattiger Waldlage recht hart und ausgefahren
hinter dem Wald gab es dann nur noch ein sulziges Schneeband inmitten grüner Wiesen
auf dem weißen Kunstschneeband geht es dann zurück bis zum Ort Sent
Um 16:05 Uhr ging oberhalb von Sent ein wirklich sehr schöner Skitag zu Ende. Von hier verkehrt die Postauto-Linie (gut 10-minütiger Fußmarsch zur Haltestelle Dorfplatz) zurück zum Bahnhof Scuol-Tarasp, alternativ stand der Kleinbus eines Taxiunternehmens am Ausgang der Piste (die Preise habe ich allerdings nicht erfragt).
Ich bin schon auf meine erste Fahrt mit der bis dahin neu gebauten Sesselbahn Prui gespannt, bis dahin und darüber hinaus werden unzählige Fahrten in Erinnerung bleiben.
Abschließen möchte ich mit einem meiner Lieblingsbilder des gesamten Winters:
als aller, allererster morgens auf der Piste Mot da Ri
