Schnee und Wetter:
In der Vorwoche hatte es ordentlich Neuschnee gegeben, so dass wir uns auf gute Verhältnisse freuten. Und so war es auch: Top Schnee- und Pistenbedingungen bis ins Tal. Pistenpräparation meist sehr gut und super griffiger, pulvriger Schnee. Im gesamten Gebiet fast alle Pisten geöffnet.
Nur das Wetter wollte diesmal nicht so recht - die Aussichten waren zwar brauchbar, aber vor Ort sah es leider schlechter aus: Am Samstag zunächst nur eine Wolkenschicht zwischen ca. 2.300 und 2.700 Meter, die sich dann mittags aber massiv nach oben unten ausgebreitet hat. Absolutes whiteout war die Folge. Der Sonntag verlief ähnlich - sehr durchwachsen, manchmal Wolkenlücken, manchmal Sicht Null und dazwischen einzelne Sonnenstrahlen. Naja, wir haben das Beste draus gemacht, ein paar Anmerkungen dazu noch bei den Bildern.
Temperaturen am Samstag zwischen -8 (Gefrorene Wand) und etwa 0 Grad, am Sonntag je nach Höhenlage um den Gefrierpunkt leicht im Minus oder Plus.
Etwas Gutes hatte das eher schlechte Wetter natürlich schon: Die Wartezeiten an beiden Tagen waren nicht erwähnenswert, in der Regel war Durchgehen angesagt.
Gefahren mit:
8 EUB Horbergbahn (2 x Berg, 1 x Tal)
8 KSB Tappenalm
4 KSB Lärchwald
PB 150er Tux (2 x)
6 KSB Eggalm Nord (2 x)
4 EUB Rastkogelbahn
6 KSB Lämmerbichl
8 KSB Horbergjoch
6 KSB Wanglspitz
6 KSB Knorren
Kombibahn Penken
6 KSB Schneekar
Gletscherbus I (Berg- und Talfahrt), II und III
SL Olperer I (2 x)
6 KSB Lärmstange II
SL Kaserer II
10 EUB Gefrorene Wand
6 SB Sommerberg
Skiline: Nun ja... Sagen wir mal so: Das übliche Tagespensum auf zwei Tage verteilt...
12.03. 5.466 hm, 13.03. 4.919 hm.
Morgens um halb neun der erste Blick in die Horbergmulde - wir sind unter der Wolkendecke.
Am Hintertuxer Gletscher müsste die Sonne scheinen - also soll es auf direktem Weg über 150er Tux, Rastkogel und Eggalm dorthin gehen.
Am Rastkogel ist die Sicht etwas diffus, die Bergstationen der Lifte verschwinden in den Wolken. Aber die Pisten sind klasse zu fahren.
Abfahrt am Lämmerbichl mit Blick Richtung Eggalm.
Weiter zur Eggalm, auch hier ist es recht finster.
Einzige nicht so gute Abfahrt: unbeschneite 77a Nordabfahrt Pfanne an der Eggalm. Sie ist nicht frisch präpariert und mit einigen kleinen Steinchen, Gras und Erde durchsetzt.
Dafür ist die 77 Waldabfahrt weiter unten traumhaft zu fahren.
Nach der Abfahrt über den schmalen Ziager zur Eggalm-Talstation und kurzer Wartezeit auf den Tuxer Sportbus geht es mit den Gletscherbussen hoch. Und meine Ahnung war richtig: Knapp über dem Tuxer Fernerhaus geht es aus den Wolken und um 10.30 Uhr stehen wir im strahlenden Sonnenschein auf dem Dach der Bergstation.
Die Wolkendecke hängt aber ziemlich hoch, auch die Dolomiten verstecken sich fast vollständig darunter.
Blick zur wunderschön gestalteten Lärmstange II-Bergstation, die sich nahtlos und absolut unauffällig in die umgebende hochalpine Bergwelt einfügt. In Verbindung mit der ähnlich ansehnlichen Bergstation der Gefrorene-Wand-Bahn einer der größten architektonischen Fehlgriffe.
Aber zurück zum Wesentlichen... Olperer- und Gefrorene Wand-Standardmotiv.
Am Gletscher ist genialer Pulverschnee. Das Runterheizen macht Spaß wie Sau - man ist es durch den Kunstschnee allerorten schon fast nicht mehr gewohnt.
Blick von der Olperer-Talstation zur Gefrorenen Wand...
... und zum Olperer.
Super Pulver und nix los - traumhaft.
Im Lauf des Vormittags werden die Schlangen an den Olperer-SL etwas länger. Wir fahren Richtung Kaserer.
Hier wie üblich herausragende Bedingungen - aber die Wolken steigen langsam höher.
Wir entschließen uns zum Einkehrschwung im Tuxer Fernerhaus. Bereits die Zufahrt vom Kaserer dorthin gestaltet sich schwierig, da die Sichtweite auf wenige Meter sinkt. Dementsprechend fällt die Mittagspause etwas länger aus. Tja, und dann sieht es draußen immer noch genauso aus: Null Sicht. Alles weiß. So entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten. Vormittags ging es ja noch in tieferen Lagen, also fahre ich Richtung Sommerberg ab - was ein taktischer Fehler ist. Absoluter Blindflug bis runter. Als ich einmal stehen bleibe, verliere ich im whiteout das Gleichgewicht und falle einfach um. Nachdem die Sicht nicht von einer zur nächsten Pistenmarkierung reicht, komme ich auch mal rechts ab und liege im Tiefschnee. Aber irgendwie geht es dann gaaaanz langsam bis runter zur Sommerbergalm. An die Auffahrt zum Tuxer Joch und Talabfahrt über die Schwarze Pfanne verschwende ich keinen Gedanken mehr (außer dass es mich ärgert...) und es geht mit dem Gletscherbus ins Tal. Vom Rest der Gruppe weiß ich inzwischen, dass es am Rastkogel/Penken genauso aussieht. Damit macht auch der Rückweg keinen Sinn und wir brechen den Skitag ab. Mit dem "green line" Bus geht es nach Mayrhofen zum Bahnhof und von dort mit Umstieg weiter zur Horbergbahn, wo das Auto wartet.
Tja, so kann es gehen... aber immerhin der vormittag am Gletscher war super. Und nachmittags eine Stunde mit dem Bus durchs Tuxer-/Zillertal zu gondeln ist ja auch ganz nett...
Der Blick vom Balkon am Sonntag morgen verheißt nichts Gutes: Die Wolken hängen nach wie vor tief. Aber was soll's - nach kurzer Besprechung der Frage "Zillertalarena oder nicht?" starten wir trotzdem um halb neun wieder mit der Horbergbahn.
Oberhalb der Horbergmulde dann die Überraschung: Zwischen den Wolkenschichten tut sich eine Lücke auf.
Auch die Schneekar-Bergstation lässt sich blicken.
Wir machen uns wieder auf den Weg zum Rastkogel, teilweise geht es ganz gut, teilweise sinkt die Sicht auf Null.
Ohne Worte... Was hat denn der Werbetexter geraucht?
An der Eggalm zieht es wieder zu und wir tasten uns im Blindflug Richtung Lattenalm, wo wir ein (oder zwei) Elfaseidla und etwas feste Nahrung zu uns nehmen. Ein Wunder, dass wir die Abzweigung nicht verpasst haben.
Lattenalm - schöne Hütte, immer zu empfehlen!
Nach der Rast wird es zeitweise etwas heller. Hier unterhalb der Lattenalm.
Und wieder drüben am Rastkogel reißen die Wolken stellenweise sogar auf und hin und wieder lässt sich kurz die Sonne blicken.
Den ganzen Tag sind wir ziemlich allein - und wie aus dem Nichts ist plötzlich die Piste am Lämmerbichl von zahlreichen Menschen bevölkert.
Der Sonne-Wolken-Mix beschert uns schöne Licht- und Schatten-Spiele.
Aber leider ist die Aufhellung nur von kurzer Dauer - auf dem Rückweg Richtung Penken/Horberg stehen wir oben wieder in der Suppe.
Blick in die Horbergmulde von der Panoramaabfahrt.
Wir machen noch einen Versuch am Penken sowie am Schneekar - beides mit mäßigem Erfolg. Am Penken ist viel zu viel Betrieb und die Gerent-Abfahrt vom Schneekar dürfen wir nochmals in völligem "weiß" genießen...
So geben wir uns geschlagen und treten etwas vorzeitig um 15 Uhr die Heimreise an. Bei der Talfahrt ein letzter Blick ins unten schon grüne Zillertal.
Tja... ich wäre gerne etwas mehr Ski gefahren. Aber wenn's nix bringt, dann bringt's halt nix. Höchst gesellig und lustig war es auf jeden Fall trotzdem wieder. Und natürlich kommen wir auch im nächsten Jahr wieder - Wetter hin oder her...