In La Thuile gibt es die üblichen italienischen Bausünden und neben einer klapperigen Stehgondel eine angenehm flotte KSB, die einen auf 2200m zum eigentlich Skigebiet bringt.
Hier oben mit Blick Richtung Fourclaz ist noch richtig Winter.
Fast Schweizer Verhältnisse was den Betrieb anbelangt. Nordseitig auf rund 2500m bleiben die Pisten ohne Betrieb natürlich ganztägig herrlich zu fahren. Besonders die rote 8 und 7 sind oben zu empfehlen.
Leider verkommt auf dem Weg nach Thuile die rote 7 phasenweise zu einem flachen Skiweg. Zum Gegend angucken mal ok, aber das reicht dann auch.
Ähnlich ist es bei der roten 4 vom Chalet Express runter. Erst toll,
mal schmal, mal breit, mal gerade, mal kurvig, aber dann unten raus wieder viel zu flach.
Oberhalb von Les Suches ist ein totales Liftgewusel, wobei eigentlich alle grob gesagt in die gleiche Richtung verlaufen und zumindest an unseren Besuchstagen völlig überdimensioniert sind, weshalb die Hälfte der Lifte gar nicht lief. Wozu auch?
Ganz nett sind die roten Außenabfahrten 6, 18 und 19 am Arnouvaz, welche wie hier schöne Seitenblicke ermöglichen
und insofern besser trassiert sind, als dass es unten nicht ganz so elendig flach wird. Trotzdem überzeugt auch hier keine Piste komplett von oben bis unten.
Einer dieser überdimensionierten Lifte im Hauptgebiet hieß bei uns „Angrillen“ Express.
Die besten Pisten in La Thuile sind eindeutig die Talabfahrten. Also nur dann dorthin, wenn diese top sind.
Leer, breit, steil, kurvig, astrein präpariert.
Jetzt über Chaz Dura mal Richtung Frankreich bzw. Rosiere.
Schönes Skigelände oben hinter dem Belvedere mit
viel Platz und Aussicht.
Oben am Länderübergang drehen die Bellecombe-Stangenschlepper flott ihre Runden. Bei Kälte im Hochwinter wollte ich da allerdings nicht unterwegs sein.
Rosiere gefiel uns bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht. Ein Grund hier: grauenhafte Präparierung mit der Wahl zwischen Sulz, eisig oder gar nicht präpariert.
Das Gelände würde mehr hergeben. Mehr Betrieb war hier leider auch, so dass wie im Bild zu sehen in fast jedem Sessel Leute saßen.
Am schönsten war noch die Abfahrt 31 zum Petit Bois Sessel.
Leider fixgeklemmt und elendig langsam. Darunter ein weiteres Musterbeispiel für die französische Präparierung. Kein Vergleich zur italienischen Seite.
Rosiere als Ort ist ganz nett, aber teurer als Italien. Schnee lag selbst hier auf dem Südplateau reichlich.
Die ollen 6KSB sind zwar flott aber weder bequem noch zuverlässig. Einmal öffnete sich ein Sperrgatter und der Sessel „schredderte“ eine Frau meterweit durch die Station bis die quasselnden Franzosen in ihrer Bude merkten, dass es passiert ist und ihn stoppten. Da ist es besser, wenn wie drüben in Italien die Liftler in der Sonne chillen und alles direkt im Blick haben.
Wer sich traut…ich hab es sein gelassen.
Die Seite am Ecudets Sessel runter war noch ganz nett, aber südseitig bis 1100m natürlich sehr weich.
Es dauerte nicht lange und wir ließen es in Frankreich bleiben und machten uns mit dem Doppelstangenschlepper auf den Rückweg nach Itaien.
Ein paar gemütliche Leitner-Fahrten durch den sonnigen Lärchenwald ließen die Laune steigen. Angeblich ist der Arnouvaz von 2002. Könnte gefühlt auch 20 Jahre älter sein.
Auf jeden Fall die Pizza in der Baita Le Foyer probieren. Lecker. Der gute Mann da hinten hat erstmal einen Mittagsschlaf eingelegt. Gut sehen hier die enorme Schneehöhe oberhalb von 2000m.
Anschließend ließen wir bei einem Ortsspaziergang den etwas morbiden Charme von La Thuile auf uns wirken.
Unser Hotel beherbergte übrigens das US-Team während des Weltcups. Da erfuhr man nette Anekdoten.