Nach unserer ersten Bergfahrt stehen wir früh morgens am Ciampinoi. Die Sonne beginnt sich gerade über der Sella-Gruppe zu erheben, was eine wunderbare Stimmung erzeugt. Fast ganz alleine stehen wir hier oben, genießen die Aussicht und machen ein paar Fotos. Danach begeben wir uns zur ersten Abfahrt dieser Saison. „Dann schauen wir halt mal, ob der Kunstschnee einigermaßen griffig ist.“ Ich mache die ersten Schwünge und sofort habe ich ein breites Grinsen im Gesicht - begleitet von Jubelrufen. Ist das genial! Das kann doch unmöglich Kunstschnee sein? Das fühlt sich ja genau so an wie Naturschnee! Die Piste war griffig und weich. Teilweise gab es noch eine kleine Schicht frisch geschneiten Kunst-Powder dazu.
So starteten unsere 4 Tage in Wolkenstein. Einen besseren Saisonstart kann man als Pistenfahrer gar nicht haben; vor allem in Anbetracht des fehlenden Naturschnees, den aber anscheinend hier in Italien niemand vermisst. Es ist wirklich überragend, was hier an die Berge gezaubert wird.

Dabei hatten wir dieses Gebiet zunächst gar nicht auf dem Radar. Wir planten einen Saisonstart in Österreich, aber kein Gebiet schien dieses Jahr wirklich zu überzeugen - auch nicht unser ursprüngliches Ziel SFL, wo wir den günstigen Skipass nutzen wollten. Nachdem hier im Italien-Forum schon so stark von den genialen Schneebedingungen geschwärmt wurde, entschlossen wir uns schließlich spontan zu 4 Tagen Dolomiten) und wurden wie schon erwähnt nicht enttäuscht. Der Schnee hier ist wirklich so gut. Auch möchte ich an dieser Stelle gleich noch die Premiere Aktion 4 Tage Skipass zum Preis von 3 loben. So wird’s auch wieder erschwinglich!

Gefallen:
- Überwiegend griffige Pisten
- Wenig los
- Großes und abwechslungsreiches Pistenangebot
- Keine Steine
- Kaiserwetter
- Lange Betriebszeiten (bis 16:30)
- Endlich wieder Skifahren
Nicht gefallen:
- Hier musste ich lange überlegen: Aber insgesamt ist mir das Gebiet immer noch zu flach.
Bewertung:













Der beste Saisonstart, den wir je hatten. Nächstes Jahr ist gesetzt!
Zu den einzelnen Teilgebieten (in den nicht aufgelisteten waren wir nicht zugegen):
Plan de Gralba
Unser Ausgangspunkt war Wolkenstein, wo auch mitunter die besten Pistenbedingungen zu finden waren. Bis auf wenige Ausnahmen ganztags perfekt griffige Pisten im Plan de Gralba-Gebiet. Besonders hervorzuheben sind hier die Gran Paradiso und die Sotsaslong.
Hier konnten wir morgens vom Hotel aus in die Plan de Gralba Abfahrt einsteigen.
Sonnenaufgang an der Bergstation Ciampinoi.
Der Langkofel von selbiger aus betrachtet.
Blick zum Piz Sella. Alle auf diesem Bild zu erkennenden Pisten hervorragend zu fahren.
Bei der Gran Paradiso ist der Name Programm. Zudem die neue Bahn sehr komfortabel.
Dito. Auch lobenswert ist, dass zwar an vielen Stellen tagsüber beschneit wird. Die geöffneten Pisten dadurch aber nicht betroffen sind – nicht so wie in Austria.
Im Plan de Gralba SL früh morgens dem Langkofel entgegen.
Wahnsinn, wie viel Schnee hier erzeugt wird!

Piste an der Comici 1. Super zu fahren und in Verbindung mit Comici 2 sogar 3 verschiedene und breite Abfahrtsmöglichkeiten. Bei den Nachbarn im Norden wäre sicher nur eine Variante offen.
Man hat sogar schon genug Schnee, um überall mit dem Aufbau von Funparks zu beginnen.
In der Comici 2. So könnte man fast meinen, es wäre winterlich.

Abfahrt vom Piz Sella. Foto leider etwas dunkel. Minimaler Füllungsgrad, maximal griffig. Was will man mehr?
Die Sotsaslong früh morgens. Hatte ich schon erwähnt, dass die Pisten überall ein perfekter Teppich waren? Aber das ist ja sowieso Südtirol-Standard.
Abendliche Abfahrten in Richtung Plan de Gralba. Nur teilweise leicht eisig.
Lediglich die Schwarze vom Piz Sella fällt aus der Reihe: Eine einzige Eisplatte. (war aber auch spät nachmittags)
Sonnenuntergangsstimmung über dem Ciampinoi.
Sellajoch
Hier war es leider einen Tick eisiger. Die Abfahrten hier sprechen uns auch irgendwie nicht an. Deshalb haben wir den Teil im Grunde nur zur Verbindung genutzt. Die Talabfahrt war aber dennoch immer wieder ein Genuss. Ebenso wie die Landschaft - vor allem abends.
Der Ziehweg durch die Citta dei Sassi ist ohnehin landschaftlich sehr schön. Hier lag komischerweise sogar deutlich neben der Piste vieles an Schnee.
In der 4 KSB/B Norei Cinque Dita
Nachmittags an der Bergstation der Norei Cinque Dita.
Und anschließende Abfahrt. Nach oben fotografiert um wieder mal ein winterlich aussehendes Foto zu schießen.
Auf der Sasso Levante Abfahrt zurück in Richtung Wolkenstein. Das ist m.M.n. die beste Piste in diesem Bereich und hat auch ein paar schöne Kuppen.
Blick von der Bergstation der 6 KSB Sasso Levante in Richtung Belvedere.
Neue Sitz-Gondeln an der Pradel-Rodella. Ein Schritt in die richtige Richtung!

Das Schneeband der Talabfahrt in Richtung Belvedere-Bereich war einwandfrei zu fahren.
Dito. Kontraste.
Canazei Belvedere
Mein Lieblingsbereich an der Ronda bot auch durchweg die besten Bedingungen. Dass es sich um 100% Kunstschnee handelte, konnte man selbst am Nachmittag nicht merklich spüren. Alle Pisten in voller Breite offen. Dazu kommt dann noch der schöne Ausblick Richtung Langkofel und co. Ein Wort: ÜBERRAGEND!
Die nachfolgenden Bilder denke ich sprechen für sich:
Das winterlichste Foto des Urlaubs auf der Belvedere Abfahrt.
Die Abfahrt auf die andere Seite zur 4 KSB/B Lezuo allerdings teilweise glatt. Nicht so schön zu fahren – auch weil meist schattig.
In der langen und flachen 4 KSB/B Fodom mit Blick zum Sass Bece.
Arabba
Die schönen steilen Abfahrten von Arabba sind leider zu dieser Jahreszeit den ganzen Tag im Schatten. Die Pistenqualität war an den 3 Tagen, an denen wir hier vorbeischauten unterschiedlich. Von traumhaft griffig bis Blankeis war alles dabei. Man merkt einfach, dass die steileren Pisten doch mehr abgerutscht werden. Man konnte dennoch seinen Spaß haben (man musste nur gefasst sein, dass es rutschig sein kann) Besonders hervorheben möchte ich aber die Sourasass. Diese öffnete erst an unserem letzten Tag, war aber perfekt. Auch die Fodoma sollte bald aufgehen.
Die Sourasass mit Blick Richtung 6 KSB/B Carpazza.
Blick von der Mittelstation der DMC Europa über die Schneebänder der Sella Ronda in Richtung Corvara.
Starke Aussicht vom Funifor. Blick über Alta Badia. Ganz hinten ist sogar der Kronplatz zu erkennen.
Selbe Ansicht von weiter unten.
Auf der Talabfahrt nach Arabba.
Abfahrt der Ronda Orange folgend zur 4 KSB/B Fodom. Diese war auch in einem guten Zustand, obwohl stärker frequentiert.
Marmolada
Hier waren wir bei unserem ersten Besuch heuer im März noch nicht. Die Verbindung dorthin war gut zu fahren. Einzig die Abfahrt an der 4 KSB/B Padon war schmal und eisig. Aber wenigstens konnte man auf Skiern bis ins Tal fahren. Die Marmolada-Abfahrt selber hat an der oberen Pendelbahn-Sektion Naturschnee. Hier merkt man dann doch, dass Naturschnee nochmal weicher und schöner zu fahren ist als der beste Kunstschnee. Der restliche Teil der Abfahrt war aber auch durchaus sehr gut. Einen Ausflug zur Marmolada kann ich derzeit empfehlen.
Start der Verbindung über die DSB Sass de la Vegla. Eher flach.
An deren Bergstation.
Abfahrt von der Bergstation der 4 KSB/B Padon. Eisig, eisig, eisig.
Ab diesem Flachstück war die Abfahrt dann aber wieder griffig.
Ein herbstliches Landschaftsfoto zwischendurch

Am Startpunkt der Pendelbahnkette nach oben zum Marmolada-Gipfel war es sehr ruhig.
Ausblick von der 2. Sektion.
Pulverschnee-Abfahrt im oberen Teil der Marmolada (wahrscheinlich da, wo noch Gletschereis ist, oder?)
Seitenblicke mit grandioser Aussicht. Ganz oben waren wir leider gerade noch so in der Nebelschicht. Es wären vielleicht 20 Hm mehr nötig gewesen um oberhalb zu sein.
Blick zum Fedeia-Stausee.
Der Rückweg mit der 4 KSB/B – naja ähm… es war der 20.12.
An deren Bergstation.
Auf dem Rückweg. Im Bild die urige DSB Padon 1
Kurz vor dem Erreichen der Ronda.
Corvara
Das Hauptgebiet von Corvara, das blaue Meer, hatte leider die schlechtesten Pisten. Hier war es hart und immer wieder glatt. Dazu noch die kurzen Abfahrten. Deshalb haben wir uns hier auch nie lange aufgehalten. Nach La Villa wollten wir aufgrund des Weltcups lieber nicht abfahren. Im hier eigentlich interessanten Teil um die Pralongia war leider nur eine schmale Piste offen, die aber wenigstens gut zu fahren war. Hier waren aber einige Pisten in Vorbereitung - insbesondere die Verbindung zum Cherz.
Der zur Ronda gehörende Teil um die Boe-EUB war leider auch nicht der Brüller. Die Vallon-Abfahrt dafür wieder gut.
Piste vom Col Alto. Oben gut, unten glatt.
Stimmungsbild Beschneiung.
Blick zum Heiligkreuz vom Piz Arlara aus.
Abfahrt an der DSB Pre dai Corf. Sah gut aus, ist aber wegen der DSB nicht attraktiv für Wiederholungsfahrten.
Abfahrt nach Corvara. Die lange flache Abfahrt von der Bergstation Pralongia 2 bis ins Dorf war wider Erwarten sehr schön zu fahren.
An der Boe-Bahn sieht die Piste leider besser aus als sie ist. Ziemlich rutschige Angelegenheit. Dafür hatten wir sie für uns allein.
Die Abfahrt der DSB Vallon ein Traum. Allerdings wurde hier gerade jemand per Heli abgeholt.
Überblick über die kurzen Abfahrten im Blauen Meer von der Vallon-Piste aus.
Edelweißtal
Dieses kleine Seitental möchte ich extra erwähnen, weil es hier einfach fantastisch gut war. Ausnahmslos alle Abfahrten waren ein griffiger Traum - und das zu jeder Tageszeit. Vor allem die mittlere Abfahrt vom Col Pradat war ein Genuss.
Blick über Colfosco hinweg ins Edelweißtal von der Ronda aus.
Nachfolgend ein paar Bilder von tadellosen Abfahrten.
Nachmittagsstimmung am Col Pradat.
Grödnerjoch
Alle 3 Varianten an der Dantercepies waren immer tadellose Teppiche. Abends allerdings teilweise leicht glatt. Die Waldabfahrten waren auch eine gute Zeitüberbrückung für die einzigen 2 Schlechtwetterstunden, die wir Montag Vormittag hatten. Ebenso gut zu fahren war aber auch die Abfahrt auf die andere Seite nach Colfosco. Nervig sind nur die vielen Bahnen, die man auf der Günen-Ronda benötigt, um zum Grödnerjoch hochzukommen. Der Sonnenuntergang bei unserer Rückfahrt von der Sella Ronda Grün war dafür ein absolutes Highlight, für das man dann doch gerne länger im Lift saß. Leider reichen meine Fotographiekünste nicht aus, um diese Stimmung einzufangen.
Alleine auf der herrlich zu fahrenden Cir.
Tendenziell sogar noch besser war die Dantercepies.
10 EUB Dantercepies mit Langkofel im Hintergrund.
Mit einer solchen Abfahrt lässt sich ein Skitag gut beenden. (Foto von der Dantercepies Bergstation aus)
In der 4 KSB Cir mit weißem Pistenband in grün/brauner Landschaft.
Dito. Mit Blick nach Osten.
Schöne Sonnenuntergangsstimmung hier oben.
Wie eingangs bereits erwähnt ein Saisonstart wie er (für Pistenskifahrer) besser nicht sein hätte können. Diese Skitage dürften in der heurigen Saison schwer zu toppen sein. Und nächstes Jahr kommen wir definitiv wieder!
