Heute und morgen fallen Entscheide
Bei sechs Bergbahnen-Gesellschaften sind heute Freitag und morgen Samstag ausserordentliche Generalversammlungen angesagt. Sie entscheiden über die Fusion zur Bergbahnen-Destination Gstaad AG.
Ruth Oehrli
Sie waren intensiv und langwierig, die Verhandlungen zur Restrukturierung der Bergbahnen im Saanenland, Obersimmental und Pays-d'Enhaut. Ziel ist, die heute zwölf Gesellschaften zur «Bergbahnen Destination Gstaad AG» zu vereinen. Heute Freitag und morgen Samstag stehen die ersten Entscheide des zweistufigen Fusionsvorgangs an. Dies bedeutet, dass die Berner Gesellschaften an ausserordentlichen Generalversammlungen über den Zusammenschluss befinden. Anschliessend erfolgt die Gründungsversammlung.
Rellerli und Horneggli. . .
Die erste ausserordentliche Generalversammlung findet heute um 14. 30 Uhr auf dem Rellerli in Schönried statt. Die Aktionäre der Schönrieder Horneggli AG tagen. «Der Verwaltungsrat beantragt den Aktionären mehrheitlich, der Fusion zuzustimmen. Ob dies geschieht, ist offen», erklärte Verwaltungsratspräsident Gottlieb Gyger im Vorfeld. Ganz klar sei, dass die Medien an dieser «Beerdigung» nicht zu suchen hätten. «Bei einer Beerdigung lädt man die nächsten Verwandten ein. » Ebenfalls bedeckt in Sachen Öffentlichkeit halten sich die Verantwortlichen der Rellerli Luftseilbahn Schönried AG. Auch diese Versammlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sie beginnt um 17 Uhr, ebenfalls auf dem Rellerli. Der Verwaltungsrat beantragt Annahme des Fusionsvertrags und Auflösung der Rellerli Luftseilbahn AG ohne Liquidation.
Eggli und Wispile
Fast zur gleichen Zeit heute Nachmittag, ab 16. 30 Uhr, tagen die Aktionäre der Eggli Gondelbahn AG auf dem Gstaader Eggli. Hier beantragt der Verwaltungsrat ebenfalls Zustimmung zur neuen Gesellschaft und Auflösung ohne Liquidation. Um 19. 30 Uhr schliesslich treffen sich die Aktionäre der Gstaader Luftseilbahn Höhi Wispile AG auf dem Gstaader Familienberg. Auch hier wird empfohlen, der Fusion zuzustimmen und die Höhi Wispile AG aufzulösen. Allen Versammlungen gemein ist, dass nach dem geschäftlichen Teil ein gemeinsames Essen folgt. «Wir hoffen auf Rekordbeteiligung und freuen uns auf einen würdigen und gemütlichen Abschlussabend. Die Luftseilbahn Gstaad-Höhi Wispile AG hat es verdient», so der Wispile-Verwaltungsrat.
Morgen Vormittag beschliessen die Bergbahnen Saanenland Simmental AG, BSS und die Sesselbahn Pra-Cluen AG. Beide Firmen beantragen, der Fusion zuzustimmen. Am Nachmittag schliesslich folgt die Gründungsversammlung der Bergbahnen Destination Gstaad AG.
BO-Aufschlagseite, 26. März 2004
Fusion im Saanenland
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Fusion im Saanenland
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^^Bergbahnen Destination Gstaad AG.
Was ist denn das für ein Name

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^^GuyD hat geschrieben:Hat sicher so ein Werbefritz kreiert.
Und der hat sicher für diese hervorragende Arbeit ein grosszügiges Honorar kassiert

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Genau, wesswegen eventuell wieder eine Bahn restlos abgerissen wird- ich könnte wette(r)n, der Rinderberg ist bald den Birrmooslift als einzigen noch verbliebenen Skilift von vieren auch noch los!TPD hat geschrieben:^^GuyD hat geschrieben:Hat sicher so ein Werbefritz kreiert.
Und der hat sicher für diese hervorragende Arbeit ein grosszügiges Honorar kassiert
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Quelle eBund 29.03.2004Bergbahnen überwinden Grenzen
Zehn Gesellschaften in sieben Gemeinden und zwei Kantonen fusionieren zur Bergbahnen Destination Gstaad AG
marius schären
Nach zwölf Jahren mit mehreren Anläufen ist sie jetzt unter Dach und Fach: die Fusion von zehn Bergbahnen in den Regionen Zweisimmen, Schönried, Saanen, Gstaad, Château-d’¼x. An ausserordentlichen Generalversammlungen freitags und samstags stimmten die Aktionäre von sieben Gesellschaften der Fusion einstimmig beziehungsweise mit grossem Mehr zu. Drei Bergbahnen hatten schon vorgängig zugesagt. Nun schliessen sich die Bergbahngesellschaften Saanenland-Simmental, Eggli, Wispile, Rellerli, Horneggli, Videmanette, Pra Cluen, Hühnerspiel, Lochstafel und Seyberg zusammen. Am Samstag fand gleich die Gründungsversammlung der neuen Bergbahnen Destination Gstaad AG statt.
«Einzigartige» Solidarität
Rund 250 Kilometer Skipisten und 63 Bahnanlagen stehen mit einem Billett zur Verfügung – mitgezählt sind dabei die Glacier-3000-Bahnen und der Wasserngrat, die nicht zur neuen AG gehören. Für den Saaner Gemeinderatspräsidenten Andreas Hurni ist nicht primär die Grösse «im Prinzip sensationell». Als «einzigartig» in der Schweiz betrachtet er die Sprach- und Kantonsgrenzen überschreitende Solidarität unter den Gemeinden Zweisimmen, St. Stephan, Saanen, Lauenen, Gsteig, Rougemont und Château-d’¼x und deren Einsatz für die Volkswirtschaft. Insgesamt leisten die Gemeinden laut Hurni einen Beitrag von 66 Millionen Franken an die neue Bergbahngesellschaft. Diese Zahl setzt sich zusammen aus Beteiligungen am Aktienkapital, Bürgschaften, Abschreibungen von bereits geleisteten Darlehen und anderen Krediten.
Bis 2013 will die Bergbahnen Destination Gstaad AG in zwei Etappen rund 80 Millionen Franken investieren. Dringlichstes Projekt ist der Ersatz des Sessellifts Pra Cluen und der Chaltenbrunnen-Lifte. Ferner soll der Rinderberg bei Zweisimmen eventuell neu erschlossen werden. Beschneiungsanlagen sind für gegen 10 Millionen Franken geplant. «Die Skigebiete bleiben erhalten, die Skifahrenden sollen allenfalls über Verbesserungen im Angebot etwas von der Fusion merken», verspricht Andreas Hurni. Auch im Hintergrund läuft einiges. Das Aktienkapital soll von insgesamt 11,75 Millionen Franken der bisherigen Bahnen auf 20 Millionen erhöht werden. 7 Millionen davon zahlen die Gemeinden. Umsetzen wird die neue AG etwa 26 Millionen Franken jährlich. Damit gehört sie laut Hurni zu den zehn grössten Schweizer Bahngesellschaften. Den Verwaltungsrat mit acht Mitgliedern präsidiert Richard Kummrow. Geschäftsführer ist der Walliser Bergbahnfachmann Peter Furger, der bei der Vorbereitung des Steuerungsausschusses mitarbeitete.
Keine Entlassungen vorgesehen
Rund 350 Angestellte beschäftigt die neue Gesellschaft laut Verwaltungsratsmitglied Andreas Hurni; künftig kommt sie mit weniger Personal aus. Hurni rechnet aber damit, dass der Abbau ohne Entlassungen, über die «natürliche Fluktuation» erfolgen kann: «Wir lassen uns Zeit, wir möchten das Potenzial der Mitarbeiter nicht verlieren.» Betroffen dürften vor allem die Kader der alten Bahngesellschaften sein.
An Emotionen fehlte es im Übrigen während des «langwierigen» Fusionsprozesses nicht, wie Hurni sagt. Mit einer Studie vor zwölf Jahren kam er in Gang. Richtig angepackt hätten ihn die Gemeinden aber erst, als sie vor einigen Jahren mit Kreditanliegen der Bahnen «bombardiert» worden seien. Mit viel Überzeugungsarbeit hätten sie es geschafft – und jetzt wolle sich die Gesellschaft als «führungsstarker Partner innerhalb der Destination Gstaad» positionieren.
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Positionieren, bauen und profilieren
Die «Bergbahnen Destination Gstaad AG» wurde am Samstag gegründet. Sie wird 77 Millionen Franken investieren - und sofort die Zusammenarbeit mit Gstaad Saanenland Tourismus optimieren.
Ruth Oehrli
Die Vorarbeiten dauerten fast zwei Jahre, die Verhandlungen waren oft zäh, Kräfte raubend und nicht nur einmal kurz vor dem Scheitern. Am Samstag aber war es soweit: in Saanen wurde die neue Bergbahnen-Unternehmung «Bergbahnen Destinationen Gstaad AG» gegründet. Sie ersetzt rund ein Dutzend bisherige Bergbahn-Gesellschaften (siehe Kasten). Mit rund 26 Millionen Franken und vier Prozent Marktanteil ist sie in der Schweiz eine der zehn grösseren Bergbahn-Unternehmungen. Sie ist in den Amtsbezirken Saanenland, Simmental und Pays-d'Enhaut tätig und unterhält 250 Kilometer Piste.
13 Millionen im Sommer
Die neue «Bergbahnen Destinationen Gstaad AG» will sich als Wintersportgebiet besser positionieren. Bereits diesen Sommer werden die Transportanlagen Saanersloch, Eggli-Gstaad und Horneggli einer «Fitnesskur» (Retrofit) unterzogen. Bis zu Beginn des nächsten Winters wird der Sessellift Pra-Cluen neu gebaut, der Zweisimmer Rinderberg erhält eine Beschneiungsanlage und am Saaner Eggli wird die Beschneiungsanlage erweitert. Macht total etwas mehr als 13 Millionen Franken. «Gebaut wird, sofern alle notwendigen Bewilligungen und die Finanzierung der Rinderberg-Beschneiung gesichert ist», so Peter Furger, der am Samstag als Delegierter des Verwaltungsrates gewählt wurde. In den nächsten zehn Jahren sind 77 Millionen Franken Investitionen geplant, deren Finanzierung vor allem durch öffentliche Gelder gesichert ist (wir haben darüber berichtet). Stichworte sind hier die Verbindung vom Rinderberg nach Lengebrand und weitere Beschneiungsanlagen in höheren Lagen. Parkgebühren sollen eingeführt werden, den öffentlichen Verkehr will man ausbauen.
Ein weiteres Anliegen der neuen Bergbahn-Verantwortlichen ist die Sicherung der über 300 Arbeitsplätze. «Wir garantieren allen Leute mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag die weitere Beschäftigung. Nicht garantieren können wir die heutigen Arbeitsorte und die heutigen Funktionen». So erklärte Verwaltungsratspräsident Richard Kummrow an der Medienorientierung. Er führte aus, dass «wir uns als führungsstarker Partner innerhalb der Destinaton Gstaad positionieren wollen».
Im Marketing arbeitet man sehr eng mit Gstaad Saanenland Tourismus GST zusammen. Dokumentiert wird die auch dadurch, dass die Bergbahnunternehmung unter dem selben Dach an der Gstaader Promenade beheimatet sein wird. Diese Absicht unterstrich GST-Präsident Walter Egger klar: «Mit der neuen Bergbahnen-Gesellschaft ist die Zerrissenheit überwunden. Wir werden umgehend Marketing und Verkauf koordinieren».
Wer bestellt, der bezahlt
Nochmals zu reden gab, dass das ursprüngliche Bahnenkonzept «flex» mit einigen Begehrlichkeiten aufgestockt wurde. Peter Furger als Geschäftsführer stellte klar, dass Zusatzwünsche wie die acht Millionen Franken Zusatzkosten des Sommerbetriebs des Schönrieder Rellerli und der Höhi Wispile in Gstaad zu Lasten der Besteller, in diesem Falle die Gemeinde Saanen, gehe. Auch die Beschneiungsanlage (drei Mio. Franken) des Rinderbergs wird nicht von der neuen Gesellschaft berappt. So wie das Defizit des diesjährigen Sommerbetriebs der Videmanette von der Gemeinde Rougemont übernommen wird.