[n]: Endlich war es mal wieder soweit: Z(ottel) und meine Wenigkeit auf Tour, wenn auch (vorerst) „nur“ auf Tagestour. Zum passenden Zeitpunkt hatte Frau Holle das Sauerland und die umgebenden Hügelländer in eine Winterlandschaft verwandelt - glücklicherweise bis in tiefere Lagen und mit für Liftbetrieb ausreichenden Schneemengen. Entsprechend führte unser Weg nicht in die bekannten Touristenzentren der Region, diese Aufgabe haben im AF andere, sondern an die Peripherie, die Basis des alpinen Wintersports.
Zur Abwechslung hatte heute ich die Skischuhe an. Zum ersten Mal war ich Fahrgast in Zs Straßenschlachtschiff. Glücklich stieg ich so am Morgen des 14. Januars in sein Blech-Ungetüm.
[Z]: Die Kiste hat mich schon zum Gardasee, zur Schneekoppe, nach Cortina und jeweils wieder zurück gebracht

[n]: Das erste Tagesziel war der Schönscheidlift in Hartenrod: Irgendwo im Lahn-Dill-Bergland und irgendwie auch ziemlich am Arsch der Welt. Den kennt keine Sau - sollte man annehmen. Würde sich hier nicht bei guter Schneelage der hiesige Dorflift an der Schönscheid drehen, ich hätte sicherlich niemals etwas von diesem Ort gehört. Doch irgendwie kommt immer alles anders. Schon ein Exilhesse, in früheren Tagen mal im AF mit der Aufgabe des Entdeckers betraut (Zwinker), hatte den Hang auf einem schlechten Handy-Foto in der AFWC-Whatsapp-Gruppe erkannt (vor meinem Rausschmiss aus ebendieser).
Homepage Skiclub Hartenrod
#1 [n]: Das angesprochene Handy-Foto. Kaum vorstellbar, dass der dflorian ein Auge für so etwas hat.
[Z]: War wohl mal seine Aufgabe im Forum. Sowas bleibt hängen.
[n]: Zurück zum Wesentlichen: Der Schönscheidlift in Hartenrod liegt in einer Höhenlage von 370-495m und ist etwa 670m lang. Die Talstation in 370m Seehöhe dürfte eine der tiefstgelegenen in Deutschland sein. Entsprechend selten ist die Anlage in Betrieb. Sehr zu Zs Freude hat der Heuss-Lift, Baujahr 1979, eine Kurve, was mit einer standesgemäßen Anzahl an Fotos gewürdigt werden wird.
Ein interessanter Rückblick auf die Geschichte des Skiclubs, der den Lift betreibt, findet sich auf der Internetpräsenz des Vereins.
#2 [Z]: Anlage und Hang in ganzer Pracht.
[n]: Der Parkplatz nahe der Talstation war zu Betriebsbeginn kaum gefüllt. Bei unserer Ankunft fiel mir daher sofort ein italienischer Sportwagen mit rheinischem Kennzeichen auf. Ein echter Ruhrpott-Proll hat ein Auge für sowas.
Schnellen Schrittes machte ich mich deshalb auf zum Hang, Skischuhe hatte ich ja bereits an, um meine Vermutung zu überprüfen ([Z]: Du sahst dabei aus, wie ein Schlepplift-Hechter!). Richtig geraten: Am Lifteinstieg, bereits den Bügel unterm Hintern, sah ich schon von Weitem das bei diesen Witterungsbedingungen schlecht tarnende Winteroutfit von McMaf. Die Welt ist klein. Das rheinisch-münchnerische Duo vervollständigte ein mehrfach aus dem AF ausgetretener User, der mittlerweile lieber im weniger proletenhaften Sommerschiforum aktiv ist. Durch einen beherzten Schrei setzte ich dieses Duo über unsere Ankunft in Kenntnis.
[n]: Nachdem sich Z endlich in seiner Skischuhe gequält hatte (immer diese Warterei), deckten auch wir uns mit einem übertragbaren Zehnerblock ein. Das fröhliche Hinaufzziehenlassen konnte beginnen.
[Z]: Ey, was heißt hier "endlich"? Ich hab mir sagen lassen, dass ich den Schuhwechsel in Rekordzeit schaffe! Und bei deinem Getose hatte ich schon Sorge, du wärest bei deinem Sprint zur Liftkassa verunglückt.
[n]: Rekordzeit ja, Warterei fällt trotzdem an, wenn ich nicht grad ne Fluppe am Hals hab.
#3 [n]: Hang von unten, sieht uninteressanter aus als es ist.
#4 [Z]: Steilstück zu Beginn, leider ohne Waldtrassen-Bonuspunkte.
#5 [Z]: Nach der ersten Kuppe folgen die berühmte Hartenrod'sche Kurve und der letzte Anstieg.
[n]: Geniales Ding

#6 [Z]: Bekannter, falsch belichteter Skifahrer am Lift.
[n]: Oben gabs dann einen kleinen Plausch, Bonze und Prolet treffen sich schließlich nicht alle Tage in Hartenrod. Wobei in der Retroperspektive musste ich feststellen, dass eigentlich nur der gute alte Ludwig van und ich plauschten. Seine weniger redselige Begleitung hatte sich da sehr an Z orientiert - und blieb stumm. Ich verweise hier mal unauffällig auf Maestro Mafs Bericht.
Anschließend konzentrierten wir uns wieder auf das Liftknipsen bzw. auf das Liftfahren. Abgefahren wurde zwischendrin lästigerweise auch noch. Wobei ich zugeben muss, dass Liftfahren für mich eigentlich nur Mittel zum Zweck ist. Welchen, lass ich hier mal offen. Denuziantentum ist es jedenfalls nicht.
[Z]: Viele Geheimlift-Infos wollte sich das Rhein-Main-Duo ohnehin nicht entlocken lassen. Also wurde die gemütliche Runde bald aufgelöst.
#7 [Z]: Bei den ersten Fahrten war der Hang noch weitestgehend unverspurt und launig zu fahren.
#8 [Z]: Pampa-Pano: Ohne die lästigen Fangzäune schon fast urig

[n]: Der Hartenroder Skihang ist recht abwechslungsreich. Während die obere Hälfte flach und gleichmäßig bergab führt (links gibts es parallel zum Ankerlift sogar noch einen Seillift), ist das Mittelstück sehr abwechslungsreich. Ganz links sportlich, rechts etwas flacher und von Forstwegen durchzogen, über welche sich der "Steilhang" etwas umfahren lässt. Präpariert war nur der Bereich ganz rechts mit Ausnahme des Steilhangs. Hier kam auch teils schon etwas Dreck durch, Steine aber keine. Der übrige Teil des Hangs war unpräpariert, von etwas angetautem Pulverschnee bedeckt.
[Z]: Sehr abwechslungsreich, deine Beschreibung des Skihangs

[n]: Freundlichen Gruß
#9 [n]: Oberer, flacher Teil der Abfahrt
#10 [n]: Mittlerer Teil der Piste mit Ausblick auf Hartenrod und das nördlich anschließende Hügelland.
#11 [Z]: An diesem Steilhang konnte man gut bolzen!
#12 [Z]: Crazy Tele-Action vom Parkplatz aus: Wenn ich das Ding schon mitschleppe, soll es auch eingesetzt werden. Zu sehen auch, dass es nun "voll" wurde.
[n]: Nach der letzten Abfahrt, das rheinisch-müchnerische Bonzenduo war schon über alle Hügel, verstaute ich meine Ski im Kofferaum und setzte mich ohne Schuhwechsel auf den Beifahrersitz - toll.
#13 [Z]: Das Motiv darf in keinem Einzel-Schleppler-Bericht fehlen.
[n]: Ich fands sehr nett in Hartenrod. Natürlich ist das hier kein Skifahren auf makellosen Pistenteppichen, wenn ich das möchte weiß ich aber wo ich das kann. Schön, dass es noch Skiclubs gibt, die auch in Zeiten von immer wärmeren und Schnee-ärmeren Wintern noch an ihrer Passion festhalten und ihre Lifte auch in diesen Höhenlagen betriebsbereit halten. Viel Geld verdienen die sicher nicht, wohl aber ein großen Dankeschön. Ich habe hier gerne mein Geld gelassen.
[Z]: Der Schönscheidlift ist eine schöne Location in dieser sonst faden Pampa. Für mich zwar nichts für mehr als ein/zwei Stündchen, aber in Kombination mit weiteren Stops lohnenswert.