Nach einem wunderbaren Abendessen in der Kaiserkrone in Elmen waren wir alle recht müde, weshalb wir am Anreisesamstag alle vergleichsweise früh ins Bett gingen.
Am Sonntag Morgen trafen wir uns dann zu siebt (5 Erwachsene, 2 Kinder mit 5 und 7 Jahren) am Frühstückstisch in freudiger Erwartung auf die Skiwoche. Aber natürlich lief alles noch nicht so richtig geschmiert und wir kamen erst gegen 8:40 los. An sich genug Zeit, um die Kinder bis 10:00 an der Skischule in Warth abzugeben. Doch kurz vor Warth die Ernüchterung: Steffisalp-Parkplatz voll. Das kurze Anhalten auf dem Gehsteig um sich abzusprechen kam bei den Parkplatzwächtern nicht allzu gut an, aber relativ schnell war dann klar: meine Schwester bleibt mit den Kindern an der Steffisalp und der Rest fährt weiter zur Jägeralp, wo es noch freie Parkplätze gab.
Dumm nur, dass die Ski von meiner Schwester bei uns in der Skibox waren. Aber auch das ließ sich organisieren: wir nahmen die Zusatz-Ski und -Stöcke kurzerhand einfach auf der Piste mit. An der Steffisalp trafen wir eine völlig fertige Schwester, da Skipasskaufen, Handschuhe kaufen (der Kleine hatte seine auf dem Weg vom Hotel verloren) und Kinder abliefern alleine auch erstmal organisiert sein will. Hinzu kam die Fehlinformation der Skischule, dass für den Kleinen ein Schneemann-Pass und für die Große ein Kinderskipass gekauft werden soll. Dass das ein Fehler war, da Jahrgang 2009 noch unter Schneemann fällt, kam leider erst hinterher raus. Also etwa 150€ zu viel bezahlt. Auf Nachfrage an der Kasse kam nur die relativ, unfreundliche Antwort, dass man einen benutzten Skipass nicht mehr umtauschen kann, persönliches Pech also. Nicht sehr kundenfreundlich auf jeden Fall. Vor allem war die Fehlinfo der Skischule ungünstig, da das Geburtsjahr eines jeden Kindes ja bekannt ist, außerdem könnte man auch an der Kasse mal nachfragen, welchen Jahrgang das Kind hat. Andererseits hatte ich meiner Schwester gesagt, dass beide Kinder nur 10€ kosten sollten, aber wenn man eh schon gestresst ist rechnet man halt nicht unbedingt sofort nach...
Im Nachhinein stellte sich glücklicherweise heraus: das Umtauschen geht doch, war allerdings etwas aufwändiger, auch organisationstechnisch. Warum das die erste Frau an der Kasse nicht gleich gesagt hat? Keine Ahnung, hätte einiges an Ärger erspart. Auf Nachfrage des Freundes meiner Schwester an einer anderen Kasse kam nämlich die Antwort, dass man den Liftpass sehr wohl gegen einen Schneemann-Pass umtauschen kann. Also versuchte meine Schwester das zu machen, dann sagte man ihr aber, dass sie das erst am Ende der Woche machen soll, und Fritzi den Skipass "ausfahren" soll, sozusagen. Aber immerhin konnte sie sich den Fehlkauf zumindest auf dem Kassenzettel bestätigen lassen. Am letzten Tag als wir nachmittags an der Jägeralp ankamen waren jedoch leider die Kassen schon zu, also mussten die vier am Heimreisetag nochmal talaufwärts fahren. Zum Glück gibts an der Jöchelspitze auch eine Skiarlberg-Kasse, was die Fahrtzeit aus Elmen zumindest halbiert hatte im Vergleich zur Fahrt nach Warth.
Nun gut, aber zurück zum Skifahren: nach der ersten Abfahrt stellte mein Papa schon fest, dass das Knie nicht so gut hält wie gedacht. Hier war wohl schon klar, dass die große St. Anton-Tour zusammen eher nicht möglich sein wird.
Flo und ich verabschiedeten uns an diesem Tag dann doch schnell, um nach Lech rüberzufahren während der Rest in Warth verblieb, auch um für die Kinder da zu sein falls doch was sein sollte. Fürn Weißen Ring wars dann aber schon recht spät, also beschlossen wir eher die ein oder andere noch unbekannte Route in Lech zu fahren. Los gings mit Tannegg vom Rüfikopf. Besonders toll find ich ja immer das Stück bis zum Schafalp-Schlepplift. Die Kuppen sind einfach toll und man kann in der Mitte der präparierten Route super springen, zu schnell sollte man allerdings nicht fahren.
Die Tannegg-Route war so ziemlich das schwierigste was ich jemals gefahren bin, nicht nur wegen der Steile sondern v.a. wegen der Länge in Verbindung damit. Glücklicherweise wars recht griffig in den Buckeln.
Es geht immer ziemlich nah an den Lawinenverbauungen vorbei.
Blick nach oben zurück.
Und ein Blick Richtung Oberlech, auch hier kann man die Steile erahnen.
Und nochmal ein Blick nach unten, weils so schön ist.

Vor dem Strommasten auf dem Bild gehts links rüber, sehr breit ist die Stelle nicht und beim Strommasten gehts schon recht steil runter.
Hier hätts mich auch fast hingehaun, hätte blöd ausgehn können, aber glücklicherweise hab ich mich gefangen.
An derselben Stelle ein Blick nach oben.
Danach gings rüber zum Kriegerhorn, aus dem Sessel kann man schön zu den Madloch-Routen rüberschaun.
Die Skirouten vom Kriegerhorn im oberen Bereich sind noch flach.
Wir entschieden uns für die Südroute, schön steil nach der Einfahrt, bei der man einen geöffneten Fangzaun durchquert.
Bisschen mehr Schnee wär aber auch nicht schlecht gewesen.
Blick Richtung Tannegg rüber, die Route müsste so ziemlich entlang des Grates in der Bilddiagonale verlaufen, zumindest im oberen Bereich.
Der untere Teil vom Rüfikopf ist schon steil.
Ohne Mittagspause (es gab Restbrote vom Vortag in der Rückfahrt mit dem Auenfeld-Jet) gings zurück nach Warth. Dort schauten wir, dass wir die andern wieder treffen können, wobei mein Papa am Telefon meinte, er ruht sich vorm Hotel an der Jägeralp aus. Nach kurzer Beratung mit den Kindseltern beschlossen wir, dass wir die Kinder schon irgendwie zur Jägeralp kriegen auf Ski, das sollte sich aber noch als schwieriger als gedacht herausstellen. Für die Ältere, Fritzi, kein Problem, für den Jüngeren, Ferdi, der erst seinen 2. Skikurs machte (und der 1. war ein Light-Kurs in Italien), war das allerdings schwieriger. Um 15:55 waren wir an der Steffisalp oben und mit Torschluss um 16:15 erreichten wir gerade so den Warterhorn-Sessel. Ferdi wollte sich halt auch nicht zwischen die Beine nehmen lassen, fiel aber grad auf den steileren Stücken öfter hin, wollte es aber immer selbst weiter probieren. Bisschen Biss ist ja gar nicht so schlecht, und pflugbremsen an sich ging ja schon.
Die Fahrt vom Wartherhorn zum Jägeralp-Parkplatz dauerte dann aber auch ewig: auf den Anstiegstücken der Familienabfahrt kam Ferdi nicht hoch und musste geschoben werden und die steileren Stücke waren auch nicht so leicht für ihn. Glücklicherweise ließ er sich irgendwann dann doch noch zwischen die Beine nehmen, und wir kamen gegen 16:50 ziemlich fertig an der Talstation an. Papa war natürlich auch schon angesäuert, da er sich Sorgen gemacht hatte.
Zum Abendessen an diesem Tag waren wir dann schon 13 Leute, da Flos Eltern, Tante und Bruder mit zwei Kindern dazu kam. Das machte das Ganze natürlich nicht ruhiger, war aber schön.
Am nächsten Morgen wollten wir früher losfahren, aber dennoch reichte 9:10 an der Steffisalp nicht, um dort einen Parkplatz zu ergattern, eigentlich schon krass bei offizieller Liftöffnung um 9:00. Andererseits wars halt Rosenmontag und der Parkplatz ist nicht riesig. Also fuhr unser Auto weiter zur Jägeralp und die Schwester-Familie konnte auf nem Hotelparkplatz gegen Kauf eines 5€-Gutscheins parken. Nur gabs wieder das Problem, dass wir diesmal sogar die Ski von meiner Schwester und das Board von ihrem Freund, Julian, in der Skibox hatten. Aber mein Papa erklärte sich bereit, am Auto zu warten und die zwei andern kamen mit dem Bus rüber. Also fuhren Flo und ich ein bisschen alleine und machten dann telefonisch einen Treffpunkt aus.
Ungefähr 50m vor der Jägeralp-Talstation rief meine Schwester an, dass sie jetzt an der Jägeralp hochfahren. Als ich meinte, sie sollen doch warten hieß es: wir stehen schon mitten in der Schlange. Flo und ich wollten eh noch kurz auf die Toilette und ich wollte mir was ausziehen, nun gut, müssen die andern halt warten. Schlau wie Flo und ich sind stellten wir uns an der Außenkurve an. Ungefähr beim Drehkreuz meinte Flo dann zu mir, dass wohl mein Papa ein paar Reihen hinter uns stünde. Also waren Flo und ich ein paar Minuten früher oben als die Anderen, obwohl wir viel später in die Schlange kamen, irgendwie witzig. Das rufte durchaus Erstaunen hervor.
Alle zusammen fuhren wir nach Lech rüber und schauten, dass wir eher leichtere Sachen fahren. Zum Beispiel gings mal zum Steinmähder, wo es interessante Zacken gab.
Die Pisten selbst waren schon sehr sulzig. Irgendwie wurde mir sofort klar, warum wir dort grundsätzlich selten fahren.
Der Zuger Tobel war auch schön, vor allem landschaftlich, allerdings nicht so super Snowboard-geeignet, da musste ich Julian das ein oder andere Mal ziehen. Vom Balmengrat fuhren wir dann auf flachen Pisten direkt zur Salome zum Einkehren. Zurück gings dann über Schlosskopf und ich überredete Alle noch, über den Rotschrofen und die schöne Bergeralpe-Route zum Auenfeld-Jet zu fahren. Das war jedoch ein Fehler, denn sobalds bisschen steiler ist, wurde mein Papa das Nadelöhr von der Geschwindigkeit her, also in Flachstücken der Snowboarder, in den Steilstücken der "Alte".


Am 3. Tag war das Wetter nicht so dolle, und mein Papa machte eine Skipause. Parken konnten wir dieses Mal alle an der Steffisalp, auch weil wir rechtzeitig loskamen. Ab da hatten wir aber vorgesorgt und alle Wintersportgeräte waren gleich im dazugehörigen Auto. Mit meiner Schwester, ihrem Freund und Flos Bruder entschieden wir uns den Weißen Ring zu fahren. Wartezeiten gabs kaum welche, aber dennoch dauerte es seine Zeit und der Snowboarder musste immer wieder gezogen werden. Das Madloch wurde von allen als beste Abfahrt bezeichnet, da musste wenigstens niemand lange warten. Meine Schwester und ihr Freund verzichteten auf die Mittagspause bei Salome, um auf jeden Fall rechtzeitig bei den Kindern zu sein, so waren sie auch 20min vor Skikursschluss, aber hungrig an der Steffisalp. Flo und ich fuhren dann mit Flos Bruder zurück in Richtung Warth, aber arbeiteten uns eher langsam Richtung Steffisalp vor und wiederholten ein paar Abfahrten an Salober, Karhorn, Jägeralp und Steffisalp bis wir nirgendsmehr hoch kamen.
Und da ich jetzt schon viel Text geschrieben hab, kommen die nächsten 3 Tage inklusive einem etwas abgewandelten Run of Fame in den nächsten Tagen.