Hier mal ein Bericht von einem absoluten Exoten in Nordamerika.
Ostern 2018 flog ich mit meiner Familie nach Bozeman, Montana. Wir waren 9 Tage Skifahren in Big Sky.
Die erste Nacht blieben wir jedoch in Bozeman, wo wir in einem Bed and Breakfast wohnten.
Am nächsten Morgen fuhren wir in die 35 Minuten entfernte nördlich von Bozeman gelegene Bridger Bowl.
In Bridger Bowl gibt es keine Hotels.
Es ist ein reines local Skigebiet. Bozeman hat knapp 40.000 Einwohner, dort ist auch die Montana State University beheimatet.
Höhe Skigebiet: 1.860m - 2.682m
Es gibt ca. 75 Abfahrten
Pistenplan: https://www.bridgerbowl.com/pdfs/trail-map.pdf
und eine riesige Anzahl an unmarked trails, die alle vom ca. 2km langen Grat abgehen:
https://www.bridgerbowl.com/pdfs/ridge-guide.pdf
Es gibt insgesamt 9 Lifte, aber nur 7 davon sind brauchbar.
Blick auf den Talstationsbereich Jim Bridger Lodge mit dem Lift Virginia City (vorne) und Sunnyside (hinten).
Talstationsbereich Virginia City.
Im Virginia City. Rechts das Deer Park Chalet, eines von zwei Restaurants im Skigebiet. Im Hintergrund der Lift Bridger.
Trasse Bridger Lift, Länge 1.165m bei 435Hm.
Zoom Bridger Bergstationsbereich. Rechts davon ein sehr steiler Tellerlift, der nur von der Ski Patrol benutzt werden darf.
Bergstation Bridger Lift.
Blick in die North Bowl.
Über die High Traverse gelangt man zur...
...Lower Nose.
Lower Nose.
Unterwegs zum Pierre's Knob Lift.
Talstation Pierre's Knob. Länge 1.200m, 358Hm. Der einzige Lift mit Fußraster!
Pierre's Knob. Hier gibt es viele nette groomed runs.
z.B. Emily's Mile.
Pierre's Knob. Und viel Gelände.
Pierre's Knob. Dahinter Schlasman's Lift.
Bergstation Pierre's Knob.
Unser nächstes Ziel. Schlasman's Bergstation. Dieser Berg ist eine Neuerschließung aus dem Jahr 2008/2009.
Auf der Southbound. Die Neuerschließung brachte zusätzliches Gelände von 300 acres.
Lifttrasse Schlasman's und Slushman's Ravine. Der Lift wurde nach einem deutschen Minenarbeiter benannt, der bei einem Lawinenabgang 1885 ums Leben kam. Der Name wurde aber ständig Slushman's ausgesprochen, weshalb es jetzt einfach zwei Schreibweisen gibt.
Talstation Schlasman's. Der Lift kam 2008 von Snowbird und bekam ein upgrade, ursprüngliches Baujahr 1976.
Um Schlasman's zu fahren, benötigt man einen Piepser. Wer keinen dabei hat, muss zurücksteigen, da gibt's keine Ausnahmen.
Überprüft wir das Ganze am Einstieg, wo zwei Kabel hängen, die man zum Piepser halten muss. Erst dann wird ein Signal bzw. das Freizeichen ausgelöst und man darf durchgehen.
Bergstation Schlasman's. Der Lift macht 518Hm.
Die Konkurrenz am Berg ist überschaubar. Nicht so viele Leute haben einen Piepser dabei. Vor allem Familien bleiben fern.
Blick nach Süden zum Saddle Peak. Wäre in Tirol sicherlich lifttechnisch erschlossen. Top Tiefschnee-Gelände.
Mundy's Bowl.
Und Blick zurück.
Nimmt man von der Bergstation Schlasman's einen 10-minütigen Anstieg in Kauf...
...gelangt man auf die Ridge.
Sieht verlockend aus, aber wir arbeiten uns noch weiter nach Norden vor.
Hier in etwa ist der Einstieg in unsere Routenwahl.
Einstieg Z Chute.
Z Chute und Übergang in die Lost Shot Bowl.
Blick zurück. Mittig Z Chute.
Mittagessen im Deer Park Chalet. SB-Restaurant mit gutem Essen.
Am Nachmittag ging's in den nördlichen, flachen Skigebietsbereich. Sunnyside startet auch von der Base.
Der Powder Park Lift hat uns recht gut gefallen. Hier gibt's eine Reihe netter Abfahrten.
Bergstation Alpine Lift. Weiter nördlich geht's nicht.
Montagne Meadow am Alpine Lift.
Oben auf der Bergstation Alpine hatte ich dann die linke Steilrinne erspäht. Sieht gut aus, nichts wie hin.
Wir mussten also wieder mit dem Bridger Lift (im Hintergrund)ganz rauf.
Hier an der Bergstation des Bridger Lifts ist die Patrol stationiert und von hier geht auch ein kleiner Tellerlift ganz rauf auf den Grat, den eben nur die Patrol benutzen darf. Alle anderen müssen ca. 15min im steilen Gelände stapfen.
Und vor allem müssen wieder alle durch ein Gate, wo es wieder jenes Kabel gibt, das den Piepser erkennt, den man dabei haben muss.
Der Patrol-Tellerlift.
Dan Irlbeck hatte heute da oben Dienst und war so lieb, uns den Weg entlang der Ridge bis zum Hidden Gully zu begleiten.
Blick nach Norden. Weit vorne, fast am Ende des Grates befindet sich unser Ziel.
Blick zurück nach Süden zur Bergstation des Tellerlifts.
Einstieg Hidden Gully, dem signature run in der Bridger Bowl.
Ziemlich steil und eng.
Unten raus ois easy.
Blick zurück.
Fazit: Ein Tag reicht aus, um sich einmal quer durchs Skigebiet zu arbeiten. Die Hikes sind unerläßlich, um in interessantes Gelände vorzudringen.
Sämtliche Lifte sind fix geklemmt. Kilometerbolzen geht hier nicht.
Uns war das Skigebiet sehr sympathisch. Und man sollte sich nicht von einigen blauen und grünen runs täuschen lassen: Das Skigebiet ist durchaus anspruchsvoll! Die Trails sind nur nicht easy to access!
Einziger Wermutstropfen: Unser Sohn, der damals 14 war, musste ebenfalls den vollen Erwachsenen-Preis von 60$ zahlen. Kinder gelten nur bis 12.