Das Klima im Winter ist sehr kalt, aber dazu extrem trocken. Schnefälle kommen, falls überhaupt, zumeist im Frühjahr. Entlang der Tallagen sind allenfalls kleine Gerinne zu erkennen, im Gebirge gibt es zahlreiche Täler ganz ohne erkennbaren Wasserlauf.
Wie nicht anders zu erwarten, schießen neue Skigebiete wie Pilze aus dem Boden, die Berge lassen sich von der Topologie am ehesten mit Mittelgebirgen wie dem Apenin vergleichen, mit Gipfeln um 2000m hoch weit unter der Baumgrenze, und Tallagen um die 1000m. Derweil sind die nordseitigen Birkenwälder recht schön sobald mit ein wenig Schnee angezuckert. Südseitig hingegen scheint es für üppigere Vegetation zu trocken zu sein.
Wie es sich für asiatische Skigebiete gehört, sind Pisten zumeist sorgfältig eingezäunt und hier trockenheitsbedingt zu 100% künstlich beschneit. Einige Abfahrten scheinen durchaus anspruchsvoll steil hinab zu führen, insgesamt sind die Bergflanken topographisch eher plan und wenig strukturiert, womit die Abfahrten zumeist mäßig spannend ausfallen dürften.
Selbstverständlich bietet es sich an, erst mal rasche eine neue Hochgeschwindigkeitstrasse für 350km/h Züge zu bauen. Während die Hauptlinie weitere Städte im Westen erreicht, zweigt eine 51km lange Chongli Stichstrecke von dieser ab, und bindet direkt das Zentrum der Spiele in Taizicheng auf knapp 1600m Seehöhe an. Ein 21 kilometer langer doppelgleistiger Tunnel mündet unmittelbar im Ort, eine Weiterführung der Strecke in das nächste Tal mit seinem Wanlong Skigebiet scheint in Bau zu sein. China eröffnet Jahr für Jahr mehrere tausend Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecken, mit entsprechender Menge an Triebzügen. Die Zeiten in denen Siemens, Bombardier, Hitachi, Alstom etc. noch einige kleine Serien lieferten sind vorbei, längst ist der ingenieurmäßige Technologietransfer abgeschlossen, Manager bekamen ihre Boni und die Chinesen bauen ihre Züge jetzt in großer Anzahl gerne selbst.
Unmittelbar um den Ort herum entstehen die Anlagen für Skispringen, Biathlon und Langlauf sowie das "Mountain Media Center", Beherbergungs- und Logistiksysteme. Einige Kilometer nordwestlich befinden sich neue Skigebiete mit zahlreichen KSB's und EUB's aus chinesischer Produktion.
Die Pisten erscheinen durchaus anspruchsvoll, wenngleich von der Topologie wenig spannend.
Die alpinen Wettbewerbe hingegen finden jedoch anderswoe statt, und zwar etwa 40km westlich der Stadt Yanqing, die ebenso durch eine kurze Stichstrecke an das HGV Netz angeschlossen ist. Das Skigebiet erschließt dort mit 2200m einen der höchsten Gipfel, es wurde aus dem Nichts erbaut. Immerhin gibt es hier 1000 Hoehenmeter und viel Restwildnis drumherum, wofür eigens ein Naturschutzgebiet aufgelöst wurde.
Intro:
** "Vlog" der Zugfahrt. von Peking ins Zentrum der Olympischen Spiele, nach Taizicheng. Man stelle sich das vor, es ginge hier gemütlich von München nach Garmisch. So ähnlich ist das hier. Die Influenzarin im Video steigt am Endbahnhof Taizicheng aus, den ich weiter unten mit Googel Earth Screenshots ein wenig aus der Luft bebildere. Minus 21 Grad zeigt die Anziege am Endbahnhof an. Eröffnet wurde die Linie zum Jahreswechsel 2019/2020.
https://www.youtube.com/watch?time_cont ... KWfYFoHqTs
** Übersicht: Rechts unten Peking, Rot die neuen HGV Linien, Gelb die Tunnels dazu. Oben mittig der Hauptort Taizicheng:
** Etwas reinzoomen: Unten rechts Taizicheng am Ende des schnell mal nebenbei gebauten langen Tunnels (gelb)
Taizicheng, Ende der westlichen 51km- HGV-Stichstrecke. Das "Dorf" ist gerade im Bau.
Einige "Vorher-Nachher" Bilder, beachte jeweils das Datum im Zeitschieber Links!
1. Vorher: Netter kleiner Ort dieses Taizicheng. Idyllisch.
1. Nachher: Ort weg. Dumm gelaufen.
2. Vorher: Die Felder von Taizicheng. Der alte Ort wäre gleich oberhalb.
2. Nachher: Wenn das nicht Fortschritt und Wohlstand bringt!
3. Vorher: Dorf mit seinen Feldern. Harte Arbeit für die Bauern.
3. Nachher: Fortschritt - Statt der Felder gibt es jetzt 12 Zauberteppiche (Pink) sowie Kuppelbares (rot). Die ehemaligen Bauern können sich jetzt in Wellnessoasen und an Frühstücksbüffets wohlfühlen oder einfach freeriden gehen.
4. Vorher: Bis 2011 erschliessen zwei fixe Sessellifte den 2100m hoehen Feldberg Wanlong.
4. Nachher: Jetzt enden hier vier kuppelbare KSBs / EUBs
4. Mottarone 2.0:
4. Wanlong Talansicht. Das Skigebiet gibt es für Chinesische Verhältnisse bereits sehr lange: Seit ca. 2003.
Wanlong hat sich gut entwickelt wie unschwer zu erkennen ist. Das Bild ist jedoch bereits out-of-date, denn statt dem Sessllift gibts da jetzt zwei parallele Kuppelbare KSB/EUB.
5. Vorher: Noch so ein kleiner Ort. Könnte irgendwo südlich von Bologna sein ...
5. Nachher: Zack weg mit dem alten Krempel, hier entsteht zeitgemäßes: Ein Olympisches Village, eine Bobanlage, ein Mediacenter und eine lange Verbindungs-EUB zum Hauptgebiet der alpinen Wettbewerbe. Ötztaltourismus, hier heißt es lernen!
6. Vorher: Unten im Bild das herausgezoomte vorhergehenden Bildertupel, oben recht viel zusammenhängende Wildnis entlang der der höchsten Bergkette der Region
6. Nachher: Im Süden ein Olympisches "Dorf", Bob-Bahn, Mediacenter, ein nicht unbesscheidener Autobahnanschluss und wahrscheinlich noch viel weiteres. Die Berge der alpinen Wettbewerbe im oberen Bildtteil scheinen hier ein wenig mehr Abwechslung zu versprechen, immerhin gibt hier vergleichsweise interessantere Abfahrten.