Nun also noch ein Bericht von einem bisher kaum dokumentierten Gebiet in British Columbia.
Silver Star liegt in den Monashee Mountains und ist das Hausskigebiet von Vernon, einer Kleinstadt in BC mit ca. 38.000 Einwohner.
Schon am Flughafen von Kelowna wird man mit dieser Werbung begrüßt.
Silver Star war schon länger auf meiner bucket list, wurde aber von uns in den Winterferien 2018/19 (genau wie Big White) links liegen gelassen. Ende 2019 hat es dann endlich geklappt.
Allerdings gab es anfangs ein paar Schwierigkeiten mit der Buchung. Der Reiseanbieter, bei dem wir unsere Reise buchten, teilte mir mit, dass bei einer Buchung in der Weihnachts- oder Silvesterwoche ein 5-Tage-Minimum Voraussetzung ist. 5 Tage waren uns jedoch zu viel, nicht weil uns das Skigebiet zu langweilig geworden wäre, sondern weil wir schon einige Termine in Kamploops fix hatten. Also ließen wir Silver Star beim Reiseanbieter außen vor. Ich buchte dann über ein Online-Portal ein Hotel am Swan Lake, das ist in der Nähe von Vernon. Die Fahrt vom Swan Lake ins Skigebiet hätte so ca. 30 Minuten gedauert. Es gibt Schlimmeres. Skipässe wollte ich noch online buchen. Diverse Male hatte ich mich aber trotzdem noch auf der Homepage von Silver Star eingeloggt und wollte ein Hotel für 3 Nächte buchen. Aussichtslos! 5 Tage hingegen gingen problemlos.
2 Wochen vor unserer Abreise habe ich einfach mal beim Resort angerufen, und siehe da, plötzlich ging es doch, 3 Nächte zu buchen inkl. 3 Tage Skipass. Das hat mich etwas überrascht. Die Vorfreude stieg also noch mehr.
Von allen bisher gesehenen Skigebieten in Nordamerika ist Silver Star das niedlichste, das schmuckeste, das heimeligste. Von der Größe her ist der Ort überschaubar, es gibt nur eine Handvoll Hotels, die meisten direkt an der Piste.
Der Ort liegt auf 1600m, der höchste Punkt (Vance Creek) misst 1915m, der niedrigste (Putnam Creek) liegt bei 1155m. Höhendifferenz 760m.
Bei unserem Besuch Ende Dez 19 waren alle Anlagen in Betrieb und alle der 132 Abfahrten (bis auf eine, Alder Point double diamond) geöffnet.
Hier der Pistenplan:
https://www.skisilverstar.com/site/asse ... ap_web.pdf
Alles weitere schreibe ich bei den Bildern.
Blick auf den Ortseingang mit Skigebiet (Vance Creek).
Shops und Restaurants in buten Farben, die typisch für Silver Star sind.
Dito.
Der Ort schläft fast noch, die Sonne geht gerade erst auf. Es ist ca. 8 Uhr.
Frühstück gab's für uns jeden Morgen im Bugaboos Bakery Cafe. Definitive Empfehlung.
Es gibt eine große Auswahl an leckeren Croissants, Torten, Strudeln, Kuchen und Sandwiches. Mittags gibt es auch Suppen und kleine Gerichte. Der Eigentümer ist ein gebürtiger Holländer.
Ein all mountain vehicle versperrt die Sicht auf die Talstation (Greta is not amused!).
Der Des Schumann Express (Bj 2018) ersetzte einen Doppelsessellift. Interessant, dass für diese relativ kurze Strecke (1000m) eine Gondel gewählt wurde. Links die Snowbird Lodge.
Für kalte Tage sinnvoll. Und auch für Skikurse. Man wird ja oft an Sesselbahnen von Skilehrern gefragt, ob man ein Kind begleiten kann. Man bekommt schon den Eindruck, dass auch in Nordamerika der Sicherheitsgedanke eine immer größere Rolle spielt.
Die Skilifte öffnen um 8:30 Uhr, wir sind recht zeitig dran.
Bergstation Des Schumann Express.
Blick vom Summit. Die Abfahrten schauen zwar ganz okay aus, aber diese ewig weißen Nadelbäume stören und das Meerpanorama fehlt halt auch noch.

Links geht's zur Far Out und Sundance, mittig zu Big Dipper, rechts zu F.I.S. und Milky Way.
F.l.S., Exhibition und Milky Way. Es hat eine Weile gadauert, bis ich alle Menschen rausretuschiert hatte.

Big Dipper.
Big Dipper. Die war unfassbar gut.
Big Dipper endet beim Comet Express, der Hauptbeschäftigungsanlage auf der front side (Süden).
Im Comet Express, macht knapp 500Hm. Darunter die Abfahrt Exhibition, übrigens ein ganz typischer Name für Abfahrten unterm Lift, vermutlich weil man seine Fahrkünste zur Schau stellen kann.
Bergstationsbereich Comet Express.
Comet Express, im Hintergrund Des Schumann Gondola.
Informationstafel mit Status sämtlicher Abfahrten.
Auf geht's zur nächsten Runde.
Far out. Eine flache Außenrum-Abfahrt.
Hier treffen die beiden Abfahrten Little Dipper und Over the Hill aufeinander.
Diese Abfahrt heißt Sundance.
Sundance mit natürlichem Hindernis.
Das hier ist die F.I.S.
So, es ist Zeit, dass wir uns mal die Nordseite anschauen. Wir machen uns auf den Weg zum Putnam Creek.
Eingang zum Putnam Creek.
Auf der 8km langen Eldorado, bei der man einfriert. Es wird immer schattiger und kälter.
Die Nordseite sieht im Hochwinter so gut wie keine Sonne, eine richtiger Kühlschrank.
Blick von der Eldorado auf den Gegenhang mit der double diamond Alder Point (leider geschlossen und nur mit Aufstieg zu erreichen).
Auf die sehr flache Eldorado münden zig Abfahrten. Spirit Bowl und Bon Diablo.
Talstation Powder Gulch Express. Hier war es immer so leer!
Der Powder Gulch macht 560Hm und bedient wohl an die 50 Abfahrten auf der Nordseite.
Abfahrt Calliper Ridge. Ging super.
Eine Flachpassage im über 2km langen Powder Gulch Express.
Vorbei am Paradise Camp, einer der wenigen on mountain Restaurants in BC. Hier gibt es ausgezeichnetes Essen und auch Frühstück bis 10:30 Uhr.
Bergstationsbereich Powder Gulch.
Auf dieser Tafel im Bergstationsbereich kann man sich auch den Status der Abfahrten ansehen. G steht für groomed. Natürlich nimmt man sich erst einmal die präparierten Pisten vor.
Zunächst mal wird die Holy Smokes getestet.
Holy Smokes. In BC findet man selten schwarze Abfahrten, die präpariert sind. In Whistler z.B. kenne ich nur die Dave Murray, die aber auch nicht täglich präpariert wird.
Einhellige Meinung. Die Bon Diablo ist die Nr. 1.
Und noch einmal die Bon Diablo.
Einen sehr großen Spaßfaktor hat die heute ebenfalls gewalzte Zypper, ein nur 10m breiter Track durch den Wald. Wie eine Achterbahnfahrt.
Aber es gibt auch die naturbelassenen Abfahrten wie z.B. diese hier: Robilliard's Rush. Ebenfalls top zu fahren.
Three Wise Men war keine weise Entscheidung. Zu wenig Schnee in einer sehr steilen und engen Rinne.
Einziger Bügellift im Skigebiet. Home Run Tee, schließt direkt an den Powder Gulch Express an. Man braucht ihn nicht unbedingt, um wieder ins Hauptskigebiet zu kommen.
Im Home Run Tee. Den hätte man meiner Meinung nach weiter noch oben ziehen müssen, denn die Abfahrten Bergerstrasse, Robson Street und vor allem Sunny High, von der wichtige Wiederholungsabfahrten abzweigen, sind allesamt nur durch Aufstieg bzw. Queren durch Tiefschnee erreichbar.
Zurück ins Hauptskigebiet. Hier auf der Running on Empty, kurz vor dem Silver Woods Express.
Silver Woods Express, erschließt einige sehr nette blaue Abfahrten.
Silver Woods Express und Start der schwarzen Abfahrt Mine Shaft.
Bergstationsbereich Silver Woods Express. Macht 340Hm.
Hier ein Sprung auf die Westseite an einem Nachmittag. Blick vom Vance Creek Summit zur Abfahrt Criss Cross.
Ebenfalls Westseite. Die Abfahrt vom Summit Richtung Village nennt sich Chute.
Blick hinauf zum Vance Creek Summit (rechts). In der Mitte die Christmas Bowl. Links der fixgeklemmte 4er-Sessel Alpine Meadows Chair.
Bergstation Alpine Meadows Chair.
Blick zum Talstationsbereich Alpine Meadows, sorry die Bilder von der Westseite sind an zwei verschiedenen Tagen aufgenommen, deshalb mal sonnig, mal trüb.
In der Bildmitte sieht man den Tubing Park, der sich am gut versteckten Silver Queen Lift befindet.
Talstation Silver Queen Chair.
Silver Queen.
Talstation Silver Queen.
Von der Bergstation Silver Queen hat man einen schönen Blick auf den Tubing Park sowie den Blick ins Hauptskigebiet mit den Gipfeln Attridge und Vance Creek.
Hier noch einmal aus einer etwas anderen Perspektive.
Und der Vollständigkeit halber noch die Bergstation des Silver Queen Express.
Auf dem Pond, der sich direkt im Village befindet, tummeln sich bis ca. 22 Uhr die Eishockeyspieler und Eisläufer. Siehe auch 1. Bild.
Das soll's gewesen sein aus Silver Star, einem sympatischen Skiresort im Okanagan Valley mit unfassbar wenig Leuten und extrem viel Platz auf den Pisten.
So wenig Andrang kannte ich aus Nordamerika bisher nur aus Red Mountain.
Vielen Dank fürs Lesen!