1. Der Plan und Roc d'Enfer
2. Le Grand Domaine Valmorel + St. François Longchamp
3. Les Trois Vallées + Unterbrechung in Montpellier
4. Le Grand Bornand
Den Tag starteten wir mit einem netten Frühstück. Trotz weniger Gäste gab es Wurst, Käse, Weißbrot, Kuchen, Marmelade, Joghurt, Müsli, sowie frisch zubereitete Eier mit Speck. Weiß gar net, warum sich manche online übers Frühstück in dieser Pension beschwert haben...
An sich wäre ich an dem Tag sehr gerne nach Thollon-les-Mémises zum Skifahren, aber leider war
1. das Wetter schlecht
2. einige Pisten geschlossen, u.a. die Talabfahrt und die Außenrum-Abfahrt Vieilles Cases.
Dann dort doch lieber mal hin, wenn (nahezu) alles offen ist.
Als Alternative mit ebenfalls relativ wenig Fahrtzeit standen noch die Portes du Soleil zur Debatte. Blieb noch die Frage: wo einsteigen, insbesondere da einige Lifte auf dem interaktiven Pistenplan als geschlossen (rot) markiert waren, andere als "in Vorbereitung" (lila). An sich wäre Châtel der näheste Einstieg mit geöffneter Talabfahrt gewesen, aber das Parken im Stadtzentrum sagte uns nicht so richtig zu. Dann kam mir die - leider nicht so geniale - Idee, bis nach Morgins zu fahren. Da wären wir für die Heimfahrt schon mal in die richtige Richtung gefahren, und außerdem würde man auch von recht weit hinten über die Piste (bzw. den Ziehweg?) Tovassière gut zurück kommen.
Somit kauften wir also auch den Skipass in der Schweiz, an der Talstation der 3-KSB Foilleuse. Die Verkäuferin sprach recht gut deutsch, und wollte uns davon überzeugen, einen Skipass nur für den Schweiz-Teil zu kaufen, 50 CHF für 5h. Der Skipass für die ganzen Portes du Soleil hingegen sollte für ebenfalls 5h 60 CHF (ca. 56,50€) kosten, kein riesiger Unterschied. In Frankreich hätten wir den Skipass dann doch etwas günstiger bekommen, naja egal. Zu allem Überfluss mussten wir noch die Axxess-Chipkarten für jeweils 4CHF kaufen. Wir versuchtens in unserer Unwissenheit nur mit den Skidata-Karten, die wir dabei hatten. Die Zeit nach meinen Axxess-Karten zu schauen wurde mir dann irgendwie nicht mehr gegeben, ich hätte nämlich tatsächlich noch die Einweg-Recycle-Karte aus Roc d'Enfer irgendwo im Geldbeutel gehabt sowie den Skipass von Mt. Ruapehu aus Neuseeland (ebenfalls Axxess). Nun hab ich also 3 brauchbare Axxess-Karten, denk ich mal...
Auf jeden Fall standen die Lifte in Richtung Champoussin immer noch auf "lila", weshalb ich mir dachte: nehmen wir lieber den Skipass für die komplette Region, dann können wir zumindest mit Auto oder Bus relativ unkompliziert in Richtung Châtel rüberwechseln, so der Gedanke. Wenigstens war das Parken in Morgins - Schweiz-untypisch - gratis.
Eigentlich würde der Bericht natürlich auch in die Unterrubrik "Schweiz" passen, aber "Frankreich" passt einfach besser zu den anderen Berichten.

Auf halber Höhe stieß der Stangenschlepper Plan-Joyeux hinzu, dieser war nicht in Betrieb.
Die gleichnamige rote Piste war wegen eines Rennen gesperrt.
Etwas weiter oben. Da hatte doch glatt jemand Spuren in die Schlepplift-Trasse gesetzt.
Latten und verstrebte Stützen, sehr schön!

Auf dem unteren Teil der Piste Foilleuse. Diese war flach und vergleichsweise schmal, irgendwie so wie ich mir Schweizer Pisten vorstelle. Durchaus mal ne nette Abwechslung zu Frankreich.
Blick weiter hinten ins Skigebiet, die 4-SB Chaux stand leider. Ich war allerdings etwas verwundert darüber: die Bergstationen von Chaux und Foilleuse liegen ja recht nah beisammen, warum läuft der eine Sessellift schon, und der andere nicht? Ich meine, es windete zwar schon ordentlich, aber nicht sonderlich extrem.
Im Tellerlift Truche.
Dank der gesperrten roten Piste reihten wir uns der Abwechslung wegen dann ebenfalls in die Liste der Schleppspurfahrer ein. Der Pulver war wirklich schön, und nach uns sollten noch weitere folgen.
Blick zurück zur Talstation der 3-KSB.
Unterer Teil der Strecke.
Nachdem die weiteren Anlagen in Richtung Champéry keine Anstalten machten, aufzugehen, berieten wir, was wir machen sollten - denn den ganzen Tag wollten wir nicht an dem einen Lift bleiben. Also: entweder mit dem Bus auf die andere Talseite von Morgins oder mit dem Auto nach Linga (zurück nach Frankreich) fahren. Von dort aus sollte laut interaktivem Pistenplan sogar die Verbindung in Richtung Avoriaz offen sein. Letzteres erschien uns dann doch attraktiver.
Gegen kurz vor 12:00 waren wir dann an der Stehgondel Linga. Diese sollte mit maximal 6 Leuten besetzt werden. Hier verriet uns dann ein erneuter Blick auf den interaktiven Pistenplan, dass mittlerweile die Verbindung zum Restgebiet geschlossen ist: nacheinander sprangen die Sesselbahnen Echo Alpin, Les Combes und Rochassons auf "rot" - ja verdammt! Selbstredend war auch die Liftverbindung in Richtung Superchâtel über Les Vonnes geschlossen.
Die schwarze Piste Francoise Macchi hatte wenig Schnee und war offiziell geschlossen. Wir sind sie nicht gefahren.
Etwas frischer Neuschnee immerhin, nur leider blieb diese Sesselbahn geschlossen.
An sich waren die Pisten in diesem Bereich schon ganz schön.
Rechts gehts in Richtung 4-KSB Gabelou, links zurück zur Talstation der Gondelbahn.
Man kommt natürlich auch von der Bergstation von Gabelou zurück zur Linga-Gondelbahn.
Immerhin war noch der "Leichen-Schlepper" geöffnet.
Nette Kurvenkonstruktion.
Weiter oben im Stangenschlepper La Leiche.
Nach ca. 40min beschlossen wir dann, noch nach Superchâtel zu wechseln, dieses Mal aber mit dem Bus und nicht mit dem Auto. Auf den Bus mussten wir immerhin gar nicht warten, bei etwa 7 Bussen die Stunde ist das aber auch recht wahrscheinlich - wirklich vorbildlich der Busverkehr. Im Bus saßen auch andere Deutsche, diese waren wohl irgendwo im Schweizer Teil gestartet und kamen nicht mehr so richtig gut zurück, da ja der Verbindungssessel Richtung Avoriaz zu war. Sie waren am überlegen, ob sie versuchen sollen, per Bus nach Morgins zu kommen oder "oben rum" über Superchâtel zu fahren.
Ein paar Minuten mussten wir dann noch zur EUB Superchâtel hochlaufen, so dass wir dort um ca. 13h waren. Die Gondel hatten wir für uns alleine.
Genau als wir im höchsten Teil ankamen, blieb die Gondel für einige Minuten stehn. Gleichzeitig nahm der Wind zu. Insbesondere die leeren Gondeln schwankten doch beträchtlich, unsere auch merkbar, aber im Vergleich zu den leeren noch eher wenig. Ich versuchte, mich mit Essen abzulenken, das funktionierte einigermaßen. Wir waren aber doch nicht unglücklich, als die Gondel wieder weiter fuhr. Auf jeden Fall beschlossen wir, die Gondel kein weiteres Mal zu benutzen.
Dieser Skigebietsteil, v.a. in Richtung Morgins, hatte natürlich einen Vorteil: er bestand nahezu nur aus Schleppliften.
Da die Gondel etwas tief ankommt (oder die Schlepplift-Talstationen teilweise zu hoch liegen) gings zunächst zu den Coqs-Liften. Auch der sehr kurze Schlepplift du Lac bekam uns zu sehen.
Blick zum Anfängergelände.
Schließlich erreichten wir dann doch den Stangenschlepper Chermillon.
Seitenblick aus dem Schlepplift.
Jetzt muss ich irgendwie etwas springen: 15min später waren wir am Stangenschlepper Ecottis im Skigebietsteil von Morgins angekommen. Dort fiel etwas Schnee.
Blick zurück zur Kurve.
Bergstation.
An der Bergstation kommt auch die 4-SB Corbeau aus Morgins an. Irgendwie hatte ich mir das vom Pistenplan her anders vorgestellt, nämlich dass diese Stelle eine Art "Mittelstation" ist. Die Pfeile auf dem Plan hatte ich augenscheinlich nicht beachtet.
Von den Culet-Schleppern war nur der rechte in Betrieb. Dem Hang merkt man an, dass es ein Südhang ist. Zudem war die Unterlage etwas windverblasen. Dennoch ging die dazugehörige rote Piste recht gut, weshalb wir sie zwei mal fuhren.
Weiter oben im Schlepper.
Bergstation der Chalet-Neuf-Schlepplifte von hinten.
Hier gehts in Richtung Châtel.
Und hier in Richtung Morgins. Außerdem klarte es ganz leicht auf zwischendurch.
Diesen Lift fuhren wir dann doch noch ein weiteres Mal, wir hatten ja noch 75min Zeit...
So langsam gings dann doch wieder etwas mehr in Richtung Châtel, hier in einem der Chalet-Neuf-Schlepper. Das Gelände dort gefiel mir ausgesprochen gut, schön coupiert.
Auf der blauen Piste Bellevue spitzte sogar der Genfer See etwas hervor, leider mit nicht allzu viel Kontrast.
Blick zurück nach oben.
Und zu den Chalet-Neuf-Liften. Wenn man im linken der beiden Lifte fährt, muss man an der gezeigten Stelle aufpassen, nicht den Abhang herunter zu fahren. Zur Abwechslung waren übrigens beide Lifte gleich schnell, so dass wir wirklich mal länger nebeneinander lifteln konnten.
Wir schaukelten hin und her: noch ein Mal Culet mit Blick zur Talstation.
Wirklich etwas bräunlich der Schnee hier.
Gegen 14:35 machten wir uns dann doch endgültig auf den Rückweg.
Um zur Talstation Pre la Vieille zu kommen mussten wir zunächst etwas schieben. Hier aber der Blick zurück zu den Talstationen Chalet-Neuf.
Hier kreuzte der Pre-la-Vieille-Schlepplift recht tief, so dass man sich von den herunterfahrenden Tellern hätte ziehen lassen können.
An der Talstation, das Gelände des Schleppers war uns aber zu flach, um diesen zu fahren.
Stattdessen gings zum Chermeu-Schlepper.
Interessante Stützen, der Lift ist von Baco. Und gerade seh ich in lift-world, dass der Lift im Prinzip zu Torgon und nicht zu Châtel gehört.
Auch die dazugehörige Piste gefiel mir gut, schön durch den Wald geschwungen. Ich wollte sie noch mal wieder holen, wobei Flos Kommentar dabei war: "Wenns sein muss..." - und ja: es musste sein!

Eigentlich hätten wir ja noch 20min gehabt bis unser Liftpass abläuft. Aber irgendwie standen krasse Menschenmassen an den Liften bei Superchâtel.
Somit ging sich nach 10min Wartezeit grade so noch eine Fahrt mit dem Bossons-Schlepper aus.
Seitenblick.
Etwas weiter oben.
Von der Bergstation querten wir möglichst hoch zur Talabfahrt, die eigentlich mittlerweile per Band abgesperrt war, jedoch vergleichsweise "unmotiviert". Auf jeden Fall wäre ja unser Liftpass gar nicht mehr gültig gewesen, also kam für uns irgendwie nur die Talabfahrt auf Ski in Frage. Wir waren dort aber definitiv nicht alleine.
Auf diesem Bild könnte man jedoch meinen, wir wären alleine. Man sieht auch schön den Gondelabschnitt in dem wir 2h vorher schwankten.
Etwas oberhalb der Talstation des Conche-Sesselliftes, da war die Piste immerhin noch ganz OK.
Auf dem schmaleren Teil wurde es etwas dreckiger und steiniger.
Noch ein Stück weiter war die Schneedecke sehr dünn, durchaus verständlich, dass man solche Pisten sperrt. Wobei ich auch sagen muss: wir sind immerhin nicht in Italien, dort wäre solch eine Piste sicher viel deutlicher und "strenger" abgesperrt. Gefühlt setzt Frankreich da dann doch mehr auf Eigenverantwortung.
Weiter unten wurde es wieder besser. Die Superchâtel-Gondel lief immer noch, und im Hintergrund erkennt man den Linga-Bereich.
Mit dieser Abfahrt endete also unser Skiaufenthalt in Frankreich. Auf die Trackdaten des Tages (knapp 35km bei 7384 Höhenmetern) kann man wohl nicht so viel geben, schließlich wurden irgendwie auch die Auto-/Busfahrten erfasst.
Überblick: Morgins (unten), Linga (links), Superchâtel (oben).
Track in Morgins, insbesondere wenn man auf dem unteren Teil den Ziehweg etwas abkürzte war die Piste schon ganz nett.
Der Track im Linga-Bereich, nach Superchâtel gings leider nicht über den Berg...
Bereich von Superchâtel und Torgon - es hat mich gerade beim Schreiben durchaus überrascht, dass einige Lifte, die wir fuhren, zu Torgon dazu gehören. Außerdem hätte ich den Grenzverlauf mehr entlang des Grates eingeschätzt. Überraschend für uns war auch, dass so mancher Schlepplift einfach die Grenze überquert. Anderswo muss man bei Bauarbeiten darauf achten, dass man innerhalb eines Staates keine Bundesland-Grenze überquert...
Blick aus Richtung Morgins, auch hier ist der Genfer See im Hintergrund.

Auch auf die Bus-Rückfahrt mussten wir überhaupt nicht lange warten, super! Der interaktive Pistenplan zeigte außerdem, dass die 6-KSB Rochassons wieder geöffnet war. Das machte wohl auch Sinn - sofern es die Sicherheit zu ließ - da sicher einige in Richtung Avoriaz zurück wollten. Eventuell hätte das den Deutschen, die mit uns im Bus von Linga nach Châtel waren, ja auch noch geholfen.
Nun, was bleibt von dem Skitag? An sich würde ich sagen: es war dann doch ein recht schöner Skitag. Insbesondere den Superchâtel-Torgon-Morgins-Teil mit den vielen Schleppliften fand ich sehr reizvoll, auch wenn (oder gerade weil?) Mittelgebirgs-Feeling aufkam. Aber dennoch war dieser Skitag wohl unserer Meinung nach keine 60 CHF wert. Dass das Ganze ein Pokerspiel werden würde war uns allerdings von Anfang an klar. Bis zuletzt verstand ich aber das Liftöffnungs-Konzept nicht so richtig, insbesondere, dass der Teilbereich Champoussin komplett zu blieb. Im Gegensatz dazu hatten Avoriaz und Chambéry nahezu alle Lifte den ganzen Tag über offen gehalten, auch über die augenscheinlich exponierten Gipfel hinweg. Wobei ich ja zugeben muss, dass dies mit Ausnahme von Roc d'Enfer auf dem Hinweg mein erster Besuch in den Portes du Soleil war, sprich ich kenn das Gelände nur von Karten/vom Pistenplan.
Aber vielleicht kennt sich hier ja jemand aus und kann mutmaßen, warum Champoussin am letzten Dienstag (11.2.2020) komplett geschlossen blieb?
Gegen 15:45 saßen wir dann wieder im Auto in Richtung nach Hause. Vor der Autobahn in der Schweiz gab es dann einen kurzen Tankstop, und zwischen Bern und Zürich wechselten wir uns dann doch mal mit dem Fahren ab - das erste Mal in diesem Urlaub. Den Rest der Strecke bin immer ich gefahren. Stau gab es hauptsächlich nördlich von Bern etwas, aber auch das war erträglich.
Selbst um Zürich herum in der Baustelle auf dem Nordring kamen wir gut voran.
Flo schaffte es dann bis zum nächsten Tankstop nach Österreich zu fahren. Den Rest der Strecke saß ich wieder am Steuer. Über die App "Too good to go" hatte ich dann noch Snack-Abendessen von einer Tankstelle auf dem Weg bestellt. Unsere Buchung wurde aber leider storniert, was wir dank schlechtem Internetempfang entlang der Strecke nicht mitbekamen, sondern erst als wir ûns an der Tankstelle ins WLan einloggten. Da wir aber die Tankstelle extra angesteuert hatten (eigentlich nicht der Rede wert, 500m von der Autobahnausfahrt weg), wollten uns die zwei Mitarbeiter dann netterweise trotzdem eine Snacktüte zusammenstellen, was wir auch sehr gerne annahmen. Diese sollte an sich gratis sein, da die Sachen wohl eh weggeschmissen worden wären. Aber zumindest ein ordentliches Trinkgeld durfte ich dann nach kurzem Protest doch da lassen.
Wieder zu Hause in München waren wir dann um kurz nach 22h, was noch recht gut zu Flos Wunsch "nicht erst um 23h an zu kommen" passte.

