Die Anreise erfolgte mit 40 min Zeitverlust durch Stau von Lörrach via Rheinfelden - Zürich-Westring - Biberbrugg in etwas über zwei Stunden. Der Parkplatz war erfreulichweise gratis und der Skipass (55,- CHF) mangels anderer Menschen auch schnell gekauft. Ab auf die Vierersesselbahn ab Laucheren und ab geht's!
Das Skigebiet kann man sich anhand des Pistenplanes nicht wirklich vorstellen, oder anderes gesagt: es sieht in real völlig anders aus! An der Bergstation des Laucheren-Sessels hieß es erst einmal "Schieben!" - sollte dies wieder eines dieser typisch schweizerischen "Schiebegebiete" sein? Wie sich später herausstellen sollte: nein, dies war die einzige Stelle! Insgesamt präsentierte sich der Hoch-Ybrig sportlich mit eher anspruchsvolleren Abfahrten, wobei die schwarzen Pisten nicht wirklich anders als die blauen oder roten waren (Die nicht offenen Talabfahrten mal ausgenommen). Alle Pisten waren super präpariert, die Lifte standen stets an der rechten Stelle, Schieben blieb wie gesagt im weiteren Verlauf aus. Kurz kann man das Kerngebiet in die drei Teilgebiete Seebli-Sternen-Hesisbol, Spirstock und Laucheren - Laucherenstöckli unterteilen, wobei sich die letzten beiden auf recht kleine Gipfel und deren Abhänge konzentrieren, während ersteres sich vor allem auf einen breiten Nordhang mit zahlreichen Abfahrten links und rechts der 4KSB "Sternen" und der 6KSB "Hesisbol" erstreckt.
Alle Abfahrten sind doch schon etwas länger, die Lifte ebenso, ausgenommen die 4KSB Laucherenstöckli, die eher kurz aber zuweilen steil hinauf führt. Meine persönlichen Lieblingsabfahrten waren die blauen und roten an der 4KSB "Sternen" sowie die rote 9 am Laucherenstöckli. An selbigem Berg befindet sich auch die rote 10, welche insgesamt doch eher anspruchsvoller (mit Steilhang) ist, als die schwarze 6 an der 6KSB "Hesisbol" - letztere hat immerhin eine größere Pistenlänge als die weitgehend parallele, rote 5.
Schön waren die "Verbindungsstücke" durch den Seebliboden - zumal man oft völlig allein in diesem schattigen Teil des Gebietes war. Insgesamt war sehr wenig los, was sich auch im "direkt durchgehen" an den Liften zeigte. Was nicht heißt, dass man immer allein fuhr - das habe ich nur drei (plus 2) mal geschafft, sonst hat sich immer wer im letzten Moment mit auf den Sessel gedrängelt, während vor und nach mir zig Sessel leer waren - Skigebiet der Drängler und Hetzer, vor allem die uralten Skifahrer waren da schlimm! Ich für mich werde es nie verstehen, habe ich doch gern das Fahrbetriebsmittel für mich allein, wenn möglich. Auch auf den Abfahrten zeigte sich eine gewisse Rücksichtslosigkeit durch "selbstbewusste" Raser (komischerweise nie auf der schwarzen Abfahrt!) - so schlimm wie hier hatte ich das noch nirgendwo erlebt. Ständig fuhr einen jemand in den Weg oder drängte einen ab. Woher das kam, zeigte eine regionale Kinderskigruppe, bei der mir ein Kind (wohl nicht aus Versehen!) direkt vor die Ski fuhr und von seinem Lehrer, der ein paar Meter weg war, noch nicht mal darauf hingewiesen wurde... . Ich hätte mein Kind darauf hingewiesen und mich dafür entschuldigt. Wie gesagt, es war fast nichts los und daher gab es auch keinen Grund, jemandem zu nahe zu kommen. Auffallend war im Übrigen auch der sehr hohe Altersdurchschnitt im Gebiet, der sicher jenseits der 65 lag. Jüngere Tagestouristen usw. gab es kaum.
Die Lage beruhigte sich allerdings sichtbar gegen elf Uhr, als die Rentner die Skihütten in Beschlag nahmen und sich da wohl auch nicht mehr weg bewegen wollten.

Das Mittagessen nahm ich im Berggasthaus "Fuederegg" ein, es gab ein leckeres Bier und eine Portion Älplermagronen mit Apfelmus, wobei das Gericht offenbar nur aufgewärmt, aber nicht richtig durcherhitzt war. Es schmeckte, als hätte man den Käse vergessen. Naja, Aromat drüber und rein damit! Immerhin kam beides zusammen unter 25,- CHF.
Fazit: Der Hoch-Ybrig ist ein eher sportliches Gebiet mit eher rücksichtslosen Mit-Skifahrern (subjektiv!). Anfänger haben hier abseits des Skischulhanges beim Seebli absolut nichts verloren! Das Panorama ist beeindruckend, vor allem auch der Blick von der Bergstation der 6KSB "Hesisbol" tief hinab ins Muothatal. Der Blick reicht Richtung Süden zum Alpenhauptkamm, nach Norden bis weit in den Schwarzwald und zu den Vogesen und zum Jura. Stellenweise kann man den Vierwaldstättersee tief unten sehen. Die Landschaft im Gebiet ist sehr lieblich und attraktiv, die Trassierung der Pisten interessant. Aber die Raser-Drängel-Rentner-Erfahrungen trüben bei mir das Bild.
Angekommen - Bergstation 4KSB "Laucheren":
Sollte das einzige Schiebestück des Tages bleiben:
Bei der Bergstation der 4KSB "Laucherenstöckli", schon hier beeindruckt das Panorama!
4KSB "Laucherenstöckli" (bei der Talstation) - von oben kommt die fast durchweg parallele, steilste Abfahrt des Kerngebiets (Nr. 10), von der 4KSB "Laucheren" kommt man rechts zwischen den Hütten durch, die schöne Hintenrum-Abfahrt 9 kommt hinter meinem Rücken von links her:
Bergstation der 6KSB "Hesisbol", der Blick reicht bis in de Schwarzwald und zu den Vogesen, Feldberg und Belchen waren sehr deutlich zu erkennen, kommt hier nicht rüber:
Blick von selber Stelle Richtung Osten zur Bergstation der 4KSB "Sternen":
Unten ist der Vierwaldstättersee zu sehen, rechts mittig im Bild der Spirstock mit Bergstation der gleichnamigen Sesselbahn und Berggasthaus (um dorthin zukommen, muss man von der Bergstation direkt neben dem Lift ein Stück schieben!):
Blick nach weiter rechts, auch das Lacherenstöckli mit Bergstation kommt ins Bild - die Landschaft vermag zu gefallen!
Blick vom Spirstock zum Vierwaldstättersee mit Rigi-Massiv und Pilatus, gerade rüber führt die steile, kurz Gratabfahrt, die einen zurück in den Bereich Laucheren führt:
6KSB "Hesisbol" mit ordentlicher Länge:
Auf der blauen 3 bei der 4KSB "Sternen":
Schnuckelig (immer noch auf der 3):
4KSB Sternen - links war für ein Skirennen gesperrt, das ergab aber die nette Gelegenheit, vom Sessellift aus den Abfahrenden zuzusehen:
SL "Fuederegg" (mehr oder weniger nur zur Verbindung in die Feriensiedlung und das Restaurant), links daneben die Abfahrt wäre auch für Anfänger noch halbwegs machbar und ist praktisch Teil der roten 8:
Das obligatorische Schweizerfahnenbild

Die halbkalten Älplermagronen, aber immerhin war die Bedienung nett&flott und die Terasse nett:
Blick von meinem Essensplatz zum Haupthang mit links 4KSB "Sternen" und mittig 6KSB "Hesisbol":
(Fast) Ohne Worte - Beeindruckend!
Auf Piste 7 (blau) mit Blick zum Haupthang und den beiden Sternen:
Anfängerbereich mit Seillift - bin ich wegen des Kultfaktors natürlich gefahren! - Das Seil rutschte allerdings zwischen den Handschuhe durch...:
Drastische Wartezeiten

Verbindungs-Schuss-Abfahrt vom Spirstock ins Laucherengebiet - hier braucht man Mut! Vor allem muss man Schuss fahren, um drüben nicht schieben zu müssen. In Italien oder Frankreich wäre so eine Stelle sicher eingezäunt!
Das selbe Stück von "unten" gesehen, ich war zu langsam....sieht so auch gar nicht mehr so schimm aus:
Und schon auf Talfahrt zurück zum Parkplatz: