Nachdem die Skisaison wohl in den nächsten Tagen beinahe überall beendet sein wird, starte ich mit diesem Bericht schon in die neue Wandersaison. Auch wenn in der Höhe noch einige Schneefelder lagen; Winterwandern war es heute nicht.
Das war dann auch gleichzeitig meine letzte Tour in der Schweiz, vor zwei Tagen sah die Lage noch ein bisschen anders aus. Mittlerweile heisst es, ÖV nur noch im Notfall. Dazu zählt Freizeit definitiv nicht, also freue ich mich an den schönen Bildern und Eindrücken die ich in diesem halben Jahr mitgenommen habe.
Eines der letzten Ziele, das ich noch gesehen haben wollte, war der Jura. Schnell fiel meine Wahl auf den Creux du Van, eine halbkreisförmige Felsenarena und eine der bedeutendsten Natursehenswürdigkeiten im Jura. Ganz in der Nähe liegt auch die bekannte Areuse-Schlucht, die ich dann natürlich auch noch mitnehmen konnte.
Los ging meine Tour an der Haltestelle Champ du Moulin. Von dort lief ich flussaufwärts durch die besagte Schlucht bis zum Ort Noiraigue. Im Sommer wären mir hier wohl einige Leute entgegengekommen, aber ich traf gerade einmal drei Personen in der ganzen Schlucht. Bekanntestes und auch fotogenstens Motiv ist die Steinbrücke, die etwa auf halber Strecke zwischen den beiden Orten liegt. Die Areuse führte eine Menge Wasser; es war gewaltig laut, aber dadurch auch nochmal spektakulärer.
Ab Noiraigue folgte der Aufstieg im Wald, ab ca. 1100 Metern Höhe war der Weg dann auch teilweise von Schnee und Eis bedeckt. Berghoch noch machbar, runter wäre es wohl unangenehm geworden. Irgendwann lichtet sich der Wald und gibt einen ersten Blick auf den Creux du Van frei. Anschliessend folgte ich der Steinmauer, die oben herum errichtet worden ist. Es ergaben sich so immer wieder neue spektakuläre Blicke; teilweise mit Bieler See im Hintergrund. Nachdem ich aus allen Perspektiven einmal in die Arena hinabgeschaut hatte, lief ich über die hügelige Wiesenlandschaft hinüber zum Gipfel des Soliat, mit 1465 Metern der höchste Punkt der Tour.
Das Alpenpanorama war heute leider nicht so spektakulär, dafür war es zu diesig. Zwei Möglichkeiten hatte ich jetzt zur Auswahl: Auf der anderen Seite des Creux du Van wieder hinab in die Areuse-Schlucht oder auf direktem Wege hinab zum Neuenburgersee. Ich entschied mich für letzteres, und durch einige mittlerweile aufgeweichte Schneefelder und anschliessend teilweise Fortstrasse und Waldpfade ging es hinab. Leider war der Wald recht dicht, sodass der Blick auf den See meistens verwehrt blieb. Erst weit unten gelangte ich über Wiesen hinab zur Haltestelle Gorgier / Saint-Aubin.
Leider fährt nur jede Stunde ein Zug Richtung Neuenburg, ich musste bei meiner Ankunft noch eine dreiviertel Stunde warten. Schnell entschied ich mich für einen Gang hinunter zum See und genoss dort auf einer Bank das Seepanorama und die Sonne. Danke an den Stundentakt, sonst hätte ich das wohl nicht mehr gemacht.
^^Im Hintergrund schauen die Felsen des Creux du Van bereits hervor. In diesem Moment war ich mir unsicher, wie weit ich trotz des Schnees kommen würde.
^^Die bekannte Brücke mit den tosenden Wassermassen der Areuse, leider schwierige Lichtverhältnisse, deshalb die rechte Seite so künstlich abgedunkelt
^^Blick von der Brücke flussabwärts
^^Und weil es so schön ist, noch einmal von oben
^^Der Aufstieg im Wald war wenig spektakulär, deshalb geht’s erst hier oben wieder weiter mit Bildern
^^Der hintere See ist der Bieler See, der vordere der Neuenburger
^^Diese Steinmauer wurde gebaut, um einen Stacheldrahtzaun zu ersetzen. Sehr gelungen!
^^Hier ging es ein Stück durch den Schnee, da ich aber recht wenig eingesunken bin, war es gut machbar
^^Genial, dieser Wechsel zwischen den hügeligen Plateaulandschaften und den steilen Felsen
^^Panorama des Creux du Van
^^Der Soliat, recht wenig Gipfel-Feeling, auch wenn die Fernsicht bei klarer Sicht wohl gewaltig ist.
^^Beim Abstieg bot sich nur selten mal ein Blick auf den Neuenburger See
^^Erst hier auf den Wiesen wurde es besser
^^Blick zurück auf den Abstieg im Wald
^^Angekommen in Gorgier