Aufgrund der Corona-Quarantäne habe ich nun viel Zeit. Zeit, um endlich ein paar Berichte der letzten Sommerurlaube zu schreiben.
Den Betriebsurlaub 2019 verbrachten meine Freundin und ich in Arosa.
Zum Skifahren fahren wir ja mittlerweile sehr gerne in die Schweiz, v.a. wegen der leereren Pisten. Warum aber nun auch zum Wandern? - Kuriose Antwort: Wir mussten dorthin. Wir hatten nämlich 2 Sessel der alten Brüggerhornbahn reserviert, die unser netter Vermieter für uns abgeholt und bei sich gelagert hatte. Die Abholung dieser haben wir mit einem Wanderurlaub verbunden.
01.08.2019 - Gemütlicher Auftakt: Arosa - Prätschalp - Scheidegg - Weisshorn Mitte
Wir kamen zur Mittagszeit in Arosa an. Eine kleine Wanderung inkl. Brotzeit standen angesichts des schönen Wetters noch auf dem Programm. Eine kleine Tour über Prätsch-See und -alp zur Mittelstation der Weisshornbahn sollte sich zeitlich prima ausgehen.
Grob geschätzte Daten der Tour (Für eine Tracking-App habe ich keine Lust):
- bergauf 400 hm
- bergab 100 hm
- ca. 7-9 km
- Gesamtzeit inkl. Einkehr ca. 4h
- Fast ausschließlich leichte Trampelpfade, teilweise Schotterwege
Blick über Arosa vom Start des Eichhörnli-Weg im Zentrum.
Nach kurzer Zeit queren wir die Trasse der PB Weisshorn 1.
Der Eichhörnli-Weg macht seinem Namen alle Ehre - und erstaunlich zahm waren sie noch dazu. Deswegen war dieser Abschnitt an diesem Nationalfeiertag aber auch von Familien gut besucht.
Am Ende dieses Familien-Themenwegs erreichten wir den Ortsteil Maran.
Blick zurück.
Ich spiele zwar kein Golf, aber bei diesem Panorama könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Abschlag Spaß machen würde.
Ab jetzt wird der Weg schmaler. Wir sind in Richtung Prätschseen unterwegs.
Unterhalb besagte Seen.
Zeitsprung. Wir verlassen bereits wieder unsere Jausenstation, die Präschalp. Sehr gemütlich und lecker!
Weiter geht es auf einer Forststraße. Das MTB würde mich jetzt sehr reizen.
Generell fällt auf, dass es hier immer wieder nette Grillplätze gibt. Da der Weg bis zur Ochsenalp noch weit scheint, zweigen wir von hier aus nach links in einen Trampelpfad ab.
Dieser verläuft leicht bergauf mitten durch eine Wiesenlandschaft - wieder vermisse ich das MTB. Ich muss diesbezüglich mal einen längeren Urlaub einplanen.
Dito.
Scheidegg. Von hier aus geht es auch wieder zur Ochsenalp. Der Blick auf die Wanderkarte zeigt, dass wir ein gutes Stück abgekürzt hatten.
Wir folgen dem Weg 768 zur Mittelstation Weisshorn.
Die Distanz ist nicht zu unterschätzen, geht aber ohne viel Höhenmeter durch eine interessante Landschaft. Vorne sieht man bereits Arosa.
Weiterer Pfadverlauf.
Den Zirbenduft mag ich immer besonders gern.
Wüsste man nicht, dass hier die beiden Skipisten 12 (links) und 12a (rechts) verlaufen, man würde es nicht erkennen - oder irre ich?
Nein, der Blick nach unten zu dem abgedeckten Schild verrät: Die beschriebenen Abfahrten verlaufen hier tatsächlich. Planierung Fehlanzeige - und genau darum gefallen mir diese Pisten im Winter auch so gut

Kurz vor Betriebsschluss kommen wir an der Mittelstation an und nehmen die letzte Gondel nach unten. Tolle erste Wanderung!
02.08.2020 - Nichts gescheites: Arosa - Alpenblickhütte - Weisshorn Mitte
Heute war Regenwetter vorhergesagt. Wir planten also keine Wanderung ein, und stellten keinen Wecker. Ein Fehler, wie wir nach dem Aufwachen erkennen. Bis 12:00 sollte es nämlich ganz passabel bleiben. Damit waren wir mit Frühstück um 9:00 zu spät dran. Nach längerem hin und her entschlossen wir uns, eine kurze Runde zum Mittagessen zur Alpenblickhütte zu unternehmen.
Grob geschätzte Daten der Tour:
- bergauf 300 hm
- bergab - hm
- ca. 5-6 km
- Gesamtzeit inkl. Einkehr ca. 3 Std.
- Fast ausschließlich Schotterwege, teilweise Trampelpfade
An sich ein ganz netter Spaziergang unterhalb Inner-Arosa.
Nach diesem Foto begann es aber zu regnen. Wir gingen trotzdem noch zur Hütte - das Essen schmeckte immerhin gut

03.08.2019 - Schön, aber weit(er als gedacht): Arosa - Älplisee - Urdenfürggli - (Hörnli)
Der Wetterbericht versprach einen Mix aus Sonne und Wolken. Das Ziel war heute der Aufstieg aufs Hörnli - jedoch nicht auf direktem Wege. Wir wollten über Älplisee und Totseeli und Urdenfürggli "hinten rum" gehen. Außerdem bauen wir gleich zu Beginn noch einen Umweg ein, da wir noch etwas Aussicht mitnehmen wollten. Wir gingen also nicht am Schwellisee vorbei, sondern an der südlich gelegenen Bergkette entlang. Insgesamt eine sehr schöne Tour, die ich sehr empfehlen kann.
Grob geschätzte Daten der Tour:
- bergauf 900 hm
- bergab 200 hm
- ca. 10-12 km
- Gesamtzeit inkl. vieler (Foto-)Pausen ca. 5h
- Fast ausschließlich Trampelpfade, teilweise Schotterwege
Wir starteten sehr zeitig in der Früh. In der Nähe des Campingplatzes Inner-Arosa überquerten wir den Bach und der Pfad geht gleich durch anfangs noch dichten Wald bergauf.
Blick zurück auf Arosa.
Der Wald wird lichter. Schöner Weg hier.
Wieder ein Blick zurück von weiter oben. Das ausgiebige Frühstück liegt noch schwer im Magen.
Der erste Anstieg ist nun mehr oder weniger geschafft. Es dürften etwa 300 hm gewesen sein.
Danach geht der Weg ohne weitere nennenswerte Steigung am Hang entlang. Wir entfernen uns immer mehr vom Ausgangsort.
Blick nach vorne. Ich weiß leider nicht mehr, wie das Tal links hinten heißt. Aber auf jeden Fall ist das unser Ziel. Dort hinten liegt dann auch der Älplisee.
Zunächst geht es wieder einige Höhenmeter bergab.
Bitte entschuldigt die Störung!
Wieder am Bächli angelangt. Hier treffen wir auf den Standard-Weg, der vom Schwellisee herführt.
Unser Tagesziel und damit auch das Mittagessen sind noch in weiter Ferne.
Ein nettes Fleckchen hier zwischen den beiden Seen.
Dito. Es geht wieder steiler bergauf.
Ein paar Schritte später sind wir schon deutlich höher.
Der Blick nach vorne motiviert.
Kurze Zeit später erreichten wir den Älplisee, der zum Verweilen einlud.
Nah am Wasser geht es weiter.
Sehr nettes Hochtal hier oben.
Nochmal zurückgeschaut. Ab hier führt der Pfad wieder mehr bergauf.
Man folgt dem Zulauf des Älplisees.
Wieder einmal zurückfotografiert. Der Weg zieht sich gewaltig.
Da vorne müssen wir hoch.
Ein bisschen Schnee vom Winter ist nach den zuletzt heißen Monaten noch übrig.
Bisher waren wir fast ganz alleine unterwegs. Während des nun folgenden Anstiegs begegneten uns auf einmal wahre Menschenmassen - richtig nervig. Auch werde ich nie verstehen, warum alle immer lieber - wie hier offensichtlich - mit der Bahn hochfahren und absteigen. Das ist doch für die Gelenke absoluter Mist

Bald haben wir das Tal hinter uns gelassen.
Schöne Blüten.
Die Galerie, die vom Parpaner Rothorn runter führt.
Geschafft. Wir haben den wesentlichen Anstieg der Tour geschafft und können die Aussicht zur Lenzerheide genießen.

So und jetzt die Ski anschnallen und ab geht die Post


Und darum gehen wir den Ziehweg jetzt zu Fuß nach unten.
Interessante Gesteinsformationen.
So langsam tun die Füße weh. Es ist aber schon wieder ein ganzes Stück hier runter und gleich wieder hoch zum Urdenfürggli. Das habe ich unterschätzt.
So, endlich oben. Die Urdenbahn kommt gerade an. Mein Schatz und ich sind uns einig, dass wir lieber PB fahren, anstatt noch durchs Urdental zu laufen.
Ausblick vom Hörnli.
Talfahrt mit der 6-EUB nach einem ausgiebigen Mittagessen.
04.08.2019 - Das Highlight des Urlaubs: Arosa - Alteinsee - Schiesshorn - Arosa
Heute war Bluebird angesagt. Diesen Tag mussten wir also für eine ausgiebige Tour nutzen. Wir suchten uns dazu die Besteigung des Schiesshorns aus. Da diese Tour nicht im Skigebietsbereich liegt, mussten wir auf Seilbahnen verzichten und genossen dafür eine wunderbare, nahezu unberührte Landschaft. Diese Tour können wir mehr als empfehlen.
Grob geschätzte Daten der Tour:
- bergauf 1.100 hm
- bergab 1.100 hm
- ca. 13-14 km
- Gesamtzeit inkl. vieler (Foto-)Pausen und Gipfelrast ca. 7h
- Trampelpfade
Vorbei am Untersee geht es erst einmal hinab zur Kläranlage.
In dieses Tal entlang des Welschtobelbaches führt unsere Route.
Jetzt sind wir unten und blicken zu unserem Zielgipfel, der ziemlich genau 1.000 Höhenmeter über uns liegt. Wir folgen nun dem Weg Nr. 767 gegen den Uhrzeigersinn.
Richig lässig finde ich die in und um Arosa häufig vorhandenen Grillplätze. In einer größeren Gruppe wäre das echt was.
Wir folgen dem Trampelpfad. Schöner Weg, ansprechende Umgebung

Rückblick nach Arosa.
Wir machen einen kleinen Umweg nach links.
Perfektes Timing. Die Sonne "geht gerade auf", als wir den Wasserfall erreichen.
Wunderbar hier. Doch leider müssen wir wieder umdrehen. Der Ausblick war eine Sackgasse.
Zurück auf der eigentlichen Route müssen wir steil aufsteigen.
Wenig später ist das erste Plateau erreicht.
Wir drehen uns zu unserem Ausgangsort um.
Geniale Einsamkeit hier.
Rückblick während des nächsten Anstiegs.
Schweißtreibende Sache an diesem warmen Tag.
Wr sind aber noch lange nicht oben. Das Schliesshorn erscheint immer noch ziemlich hoch.
Zwischenziel Alteinsee. Von hier aus könnte man auch nach Davos gehen.
Danach führt der Weg für ein langes Stück nahezu eben in Richtung Schliesshorn.
Verschnaufpause und Blick zurück bei einem weiteren Anstieg.
Und weiter.
Wegekreuz erreicht. Ab hier geht es nun noch hoch zum Gipfel.
Na, was lugt denn da hervor?

Der Weg ist zwar relativ einfach zum gehen, aber beim Blick nach unten wurde uns schon etwas mulmig. Ganz schwindelfrei sind wir scheinbar doch nicht. Dafür kann man auf dem Foto gut den Verlauf des Aufstiegs erkennen.
Gleich haben wir es geschafft.
Blühende Wiesen bis zum Gipfel hoch.
Puhh, endlich oben

So sanft die grüne Wiese auf der Südseite ist, die Nordseite des Schliesshorns fällt sofort steil ab.
Trotz der "geringen" Höhe von nur gut 2.600m ist das Schliesshorn ein genialer Aussichtsberg. Bei meinem Schatz führt aber der schmale Gipfelbereich zu reichlich Unbehagen. Aber im Sitzen ließ es sich aushalten.
Im Zoom der Vorab von Flims-Laax.
Und auf der anderen Seite noch ein Zoom zum Piz Roseg von St. Moritz.
Zum Abschluss noch ein Pano. Man sieht ja fast ganz Graubünden von hier oben.

Zeit für den Abstieg.
Wir folgen dabei dem Weg 767, um die Runde zu vervollständigen. Der Aufstieg war aber landschaftlich reizvoller.
Wir gehen immer weiter hinab.
Blick nach Arosa. Bald sollten wir unten sein.
Der Abstieg ging ziemlich schnell. Zeit für eine Pause, in der wir uns die zurückgelegte Strecke anschauen.
Danach folgten noch etliche Höhenmeter durch den Wald.
Fast unten.
Noch ein Blick zurück vom Parkplatz. Wir hatten nochmal knapp 100 hm Anstieg zu unserem Hotel zu bewältigen.
Das wär's jetzt

05.08.2019 - Ruhiges Ausklingen: Arosa - Grünseeli - Arosa
Der Abreisetag stand leider schon wieder an. Der Wetterbericht war unsicher: Einige Schauer waren gemeldet. Deshalb haben wir uns nur für eine kleine Runde (Grünseelirunde) entschieden.
Grob geschätzte Daten der Tour:
- bergauf 400 hm
- bergab 400 hm
- ca. 7-8 km
- Gesamtzeit inkl. (Foto-)Pausen ca. 2,5 Std.
- Trampelpfade, teilweise Schotterwege
Als Umweg gleich zu Beginn gingen wir noch ein Stück vom Campingplatz in Inner-Arosa am Bach entlang. Wir hatten ja keine Eile.
Danach folgte ein Teil des Aufstiegs auf dem Weg, den wir gestern bergab gingen (767).
Gestern kam uns das Stück in die andere Richtung kürzer vor

Nach dem Anstieg führt der Weg an der Baumgrenze entlang nach Westen.
Schließlich erreichen wir nach einiger Zeit das Grünseeli - dachten wir, denn der eigentliche See ist größer und liegt weiter unten. Davon habe ich aber kein Foto gemacht, da es wie aus Kübeln zu schütten begann.
Der Schauer war vorbeigezogen und wir sind bereits wieder einige Höhenmeter durch Wald abgestiegen.
Der Weg führt uns zurück in Richtung Arosa.
Da hinten schaut unser gestriger Gipfel hervor.
Der Iselstausee ist bereits in Sicht.
Auch wenn künstlich angelegt, ein ganz schöner See.
Dieser Themenweg führte uns zurück hoch in den Ort Arosa. Tja, das war's dann leider...
Fazit:
Ein sehr schöner Wanderurlaub. Das Wetter hätte noch etwas besser mitspielen können. Aber wir haben (fast) das Beste draus gemacht. Arosa bietet direkt vom Ort aus viele Wandermöglichkeiten mit Wegen in alle Himmelsrichtungen. Die von uns gewählten Routen waren abwechslungsreich und immer von guten Aussichten und ruhiger Natur geprägt. Der Andrang war etwas mehr als in Obergurgl, wo wir das Jahr zuvor waren, jedoch deutlich geringer als z.B. in Schladming, Zillertal, SFL, etc. Lediglich die Biketrails waren sehr stark frequentiert, aber das störte uns ja nicht. Positiv zu erwähnen ist noch die Arosa-Card, in der die Seilbahnen inkludiert sind. Die Karte gibt es bei den meisten Vermietern gratis (oder halt schon miteingepreist













Puh, 2er Sessel sind gar nicht so klein, wie man beim Skifahren glauben würde. Zum Glück passten die Dinger auf die Ladefläche und wir konnten die beiden Brüggerhorn-FBM mit den Nrn. 33 und 58 mit nach Hause nehmen. Einzig die Fahrt mit diesem Leihwagen war - um es vorsichtig auszudrücken - gewöhnungsbedürftig. Dadurch weiß ich meinen Golf GTD gleich wieder mehr zu schätzen.
Und hier noch das neue Zuhause der beiden. Die Nr. 58 hängt bei den Schwiegereltern im Garten. Der Schuppen im Hintergrund befindet sich im Umbau und hat daher kein Tor (sieht etwas doof aus so).
Die Nr. 33 steht in unserem aktuellen Heim noch provisorisch im Garten. Wir werden aber demnächst Haus bauen und dann bekommt er dort einen Ehrenplatz, wo er selbstverständlich auch aufgehängt wird.