ich hätte da mal Fragen an die Snowboardergemeinde
Unsere Tochter spielt mit dem Gedanken, im nächsten Urlaub das Snowboardfahren auszuprobieren. Da wir wahrscheinlich wieder nach Falera fahren, ist Laax School als Kursanbieter gesetzt; ich denke es könnte schlechtere Adressen geben
Wir werden dann natürlich Ausrüstung leihen müssen, daher die Frage: Auf was sollten wir achten? Lena ist 10 Jahre, rund 145cm und um die 32kg. Skifahrerisch ist sie gehobenes Flachländerniveau (Rot 2 in Laax im Kurs).
Danke im voraus für eure Tipps und Grüße
Meine Tochter (aka Kind 1) hast letztes Jahr auch mal ein paar Stunden genommen - da hat sie sich vorher das Material zusammen mit der Skischule ausgewählt, ist das keine Option?
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Tobi-DE hat geschrieben: 05.09.2020 - 22:34
Meine Tochter (aka Kind 1) hast letztes Jahr auch mal ein paar Stunden genommen - da hat sie sich vorher das Material zusammen mit der Skischule ausgewählt, ist das keine Option?
Das werde ich bei Laax School natürlich anfragen; auch wegen "Schnupperkurs" und so. Dennoch wäre es natürlich schön ein wenig Ahnung zum Thema zu haben
Wenn sie nach dem ersten Tag wieder umsteigt
Ich würde mich nicht wehren
Edit: Kind 1 und 2 finde ich immer total abgefahren
Den heissesten Tipp, den ich dir geben kann, ist folgender: Miete das Material vor Ort im Skigebiet!
Ich arbeitete mehrere Saisons als Snowboardlehrer in einem grossen Gebiet. Nicht selten kamen Kinder (oder auch Erwachsene) mit völlig ungeeignetem Material in die erste Lektion. Die Ausrüstung mieteten die Eltern oftmals aus Kostengründen daheim in Deutschland, Holland oder auch im Schweizer Mittelland. Folglich startete der Unterricht dann nicht selten damit, dass ich zuerst die Boards umschrauben und/oder die Bindungen neu einstellen musste. Oder wir mussten gerade neues Material besorgen. Das dauert dann schnell mal eine teure Stunde.
Es ist nicht so, dass du vor Ort nie Ramsch vermietet bekommst. Diese Gefahr besteht gerade bei Snoboard-Leihmaterial leider häufig. Grundsätzlich haben die in den Bergen aber schon Ahnung, was sie dir vermieten. Und falls doch einmal etwas Unpassendes herausgegeben wird, kannst du es relativ einfach umtauschen gehen, was bei einer zuhause gemieteten Ausrüstung halt nicht geht.
Der zweite Tipp betrifft die Grösse des Bretts. Das Board sollte auf keinen Fall zu gross sein, ungefähr bis zum Kinn wäre ideal. Soft-Boots müssten mittlerweile indiskutabel sein. Ob die Bindung im Duckstance montiert wird, ist hingegen eher umstritten (Thematik schon fast auf philosophischer Ebene...), ich empfehle es aber immer wärmsten!
Drittens würde ich auf spezielle, mit Protektoren versehene Handschuhe verzichten. Mit zehn Jahren brechen sich die Kinder noch sehr schwer etwas. Das Geld lieber in einen gescheiten Helm, Rückenprotektor oder in eine anständige Brille investieren.
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Goofy und Regular bedeuten eigentlich welches Bein vorne bzw. Hinten ist. Der stärkere Fuß sollte dabei hinten sein da er zur Schwungeinleitung benötigt wird.
Ich bin rechtsfuß und fahr daher Regular
Goofy ist rechter Fuss vorne
Regular ist linker Fuss vorne
Duck bedeutet mit welchem Winkel die Bindungen auf das Brett geschraubt werden. Beim Duck ist das ähnlich eines V, sprich du kannst eigentlich gleich gut in beide Richtungen fahren und es macht keinen Unterschied ob du Goofy oder Regular bist.
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icedtea hat geschrieben: 06.09.2020 - 00:25
Das es Soft- und Hardboots gibt habe ich auch gehört. Also " Skischuhe", sprich hart besser?
Hardboots ("Skischuhe") würde ich auf keinen Fall nehmen (gibts auch fast nicht zum Mieten). Mache deiner Tochter den Gefallen und lasse sie einen der grossen Vorteile des Snowboardens spüren: Die bequemeren Schuhe
Die Mär, dass man nur mit harten Boots richtig Druck auf die Kante bringt, ist ein alter Zopf. Früher mag das eventuell gestimmt haben. Die heutigen Softboots aber haben eine völlig ausreichende Steifigkeit. Klar, wenn man ein Extremcarver ist, nimmt man besser ein Raceboard mit Hardboots. Aber selbst mit entsprechenden Softboots kann man sehr akzeptabel carven (ich rede da aus eigener Erfahrung)!
Lord-of-Ski hat geschrieben: 06.09.2020 - 09:49
Goofy und Regular bedeuten eigentlich welches Bein vorne bzw. Hinten ist. Der stärkere Fuß sollte dabei hinten sein da er zur Schwungeinleitung benötigt wird.
Ich würde eher sagen, dass das stärkere Bein vorne sein sollte. Dies, weil beim bergab Fahren wegen der Bewegungs- und Gravitationskräfte mehr Gewicht auf das vordere Bein fällt. Auf alle Fälle benötigst du den hinteren Fuss nicht zur direkten Schwungeinleitung. Die Füsse bzw. Beine werden aber für das Auf- und Abkannten benötigt, salopp gesagt also für den Kantenwechsel. Die Rotation kommt beim sauberen Fahren aus dem Oberkörper. Vielleicht hast du das auch so gemeint und ich habe es falsch verstanden
Lord-of-Ski hat geschrieben: 06.09.2020 - 09:49
Duck bedeutet mit welchem Winkel die Bindungen auf das Brett geschraubt werden. Beim Duck ist das ähnlich eines V, sprich du kannst eigentlich gleich gut in beide Richtungen fahren und es macht keinen Unterschied ob du Goofy oder Regular bist.
Für eine reine Freestyleeinstellung der Bindung ist das richtig. Dann weisen beide Bindungen den gleichen Winkel auf, also z.B. +15° und -15°, und die Bindungen sind zentriert auf dem Brett montiert, was optimal fürs Parkfahren oder für Pistentricks ist.
Oft ist dies aber nicht der Fall. Häufig haben die Bindungen unterschiedliche Winkel, also zum Beispiel +15°/-12° oder +12°/-9°. Zudem ist das Tail (Bereich zwischen Brettende und hinterer Bindung) in der Regel etwas kürzer als die Nose (Bereich zwischen vorderer Bindung und Brettspitze).
Ob deine Tochter zu Beginn die Bindung in Goofy- oder Regularposition einstellt, ist meiner Erfahrung nach nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass sie sich wohl fühlt. Du kannst sie ganz einfach fragen, in welche Richtung sie lieber fahren möchte. Es gibt auch verschiedenste Tests bzw Fragen, welche diese Frage klären sollen und auch ganz gut sind (Welches ist das Bein, mit dem du Tore schiesst? Welchen Fuss stellst du morgens zuerst auf den Boden? Mit welchem Bein springst du ab? Etc.). Oft spielen da auch pragmatische Aspekte mit. Ich zum Beispiel sehe auf dem rechten Auge fast nichts. Als Konsequenz habe ich den linken Fuss vorne und die Bindung auf "regular" eingestellt.
Zuletzt geändert von easyrider am 06.09.2020 - 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Das mit dem stärken Bein vorne ist mir gar nicht bekannt, hab aber das Snowboarder auch vor ca. 25 Jahren gelernt. Damals war die Aussage vom Lehrer dass das stärkere Bein hinten sein soll (bremsen, Steuern etc.).
Man lernt nie aus
Hartboot (ähnlich Skischuh) würde ich auch auf keinen Fall mehr nehmen. Bin Anfangs mit meinen normalen Skischuhen gefahren aber dann schnell auf Softboots umgestiegen. Das fährt sich einfach bequemer und läuft sich auch besser.
Persönlich schätze ich die Flowbindung sehr da man sich das ratschen spart und entsprechend schnell fertig ist. Aber auch drüber kann man trefflich diskutieren.
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Würde auch das gesamte Material erstmal leihen. Anfragen ob man dies am Vorabend erledigen kann und die stellen das dann passend ein. Brettlänge bis Kinn Max. Ob goofy oder regular und duck oder forward. Kurs würde ich so 2-3 Tage nehmen. Das reicht bei den Neusten bis man die Grundlagen drauf hat und frei Kurven. fahren kann. Ab da ist es dann fahren, fahren fahren. Kannst sicher das Brett über die Zeit leigen ggf. Kaufen. Je nachdem wie oft ihr noch in Schnee kommt. Zur sonstigen Ausrüstung das normale Skifahr sach nehmen, reicht und wer weis ob sie nach 3 Tagen noch fahren will.
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Naja ich empfehle auf jeden Fall eine Hose mit hoher Wassersäule, weil gerade am Anfang sitzt man doch viel im Schnee. Verstärkter Popes und Knie sind auch zu empfehlen.
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easyrider hat geschrieben: 06.09.2020 - 00:08
Den heissesten Tipp, den ich dir geben kann, ist folgender: Miete das Material vor Ort im Skigebiet!
Ich arbeitete mehrere Saisons als Snowboardlehrer in einem grossen Gebiet. Nicht selten kamen Kinder (oder auch Erwachsene) mit völlig ungeeignetem Material in die erste Lektion. Die Ausrüstung mieteten die Eltern oftmals aus Kostengründen daheim in Deutschland, Holland oder auch im Schweizer Mittelland. Folglich startete der Unterricht dann nicht selten damit, dass ich zuerst die Boards umschrauben und/oder die Bindungen neu einstellen musste. Oder wir mussten gerade neues Material besorgen. Das dauert dann schnell mal eine teure Stunde.
Es ist nicht so, dass du vor Ort nie Ramsch vermietet bekommst. Diese Gefahr besteht gerade bei Snoboard-Leihmaterial leider häufig. Grundsätzlich haben die in den Bergen aber schon Ahnung, was sie dir vermieten. Und falls doch einmal etwas Unpassendes herausgegeben wird, kannst du es relativ einfach umtauschen gehen, was bei einer zuhause gemieteten Ausrüstung halt nicht geht.
Der zweite Tipp betrifft die Grösse des Bretts. Das Board sollte auf keinen Fall zu gross sein, ungefähr bis zum Kinn wäre ideal. Soft-Boots müssten mittlerweile indiskutabel sein. Ob die Bindung im Duckstance montiert wird, ist hingegen eher umstritten (Thematik schon fast auf philosophischer Ebene...), ich empfehle es aber immer wärmsten!
Drittens würde ich auf spezielle, mit Protektoren versehene Handschuhe verzichten. Mit zehn Jahren brechen sich die Kinder noch sehr schwer etwas. Das Geld lieber in einen gescheiten Helm, Rückenprotektor oder in eine anständige Brille investieren.
easyrider hat geschrieben: 06.09.2020 - 00:08
Den heissesten Tipp, den ich dir geben kann, ist folgender: Miete das Material vor Ort im Skigebiet!
Ich arbeitete mehrere Saisons als Snowboardlehrer in einem grossen Gebiet. Nicht selten kamen Kinder (oder auch Erwachsene) mit völlig ungeeignetem Material in die erste Lektion. Die Ausrüstung mieteten die Eltern oftmals aus Kostengründen daheim in Deutschland, Holland oder auch im Schweizer Mittelland. Folglich startete der Unterricht dann nicht selten damit, dass ich zuerst die Boards umschrauben und/oder die Bindungen neu einstellen musste. Oder wir mussten gerade neues Material besorgen. Das dauert dann schnell mal eine teure Stunde.
Es ist nicht so, dass du vor Ort nie Ramsch vermietet bekommst. Diese Gefahr besteht gerade bei Snoboard-Leihmaterial leider häufig. Grundsätzlich haben die in den Bergen aber schon Ahnung, was sie dir vermieten. Und falls doch einmal etwas Unpassendes herausgegeben wird, kannst du es relativ einfach umtauschen gehen, was bei einer zuhause gemieteten Ausrüstung halt nicht geht.
Der zweite Tipp betrifft die Grösse des Bretts. Das Board sollte auf keinen Fall zu gross sein, ungefähr bis zum Kinn wäre ideal. Soft-Boots müssten mittlerweile indiskutabel sein. Ob die Bindung im Duckstance montiert wird, ist hingegen eher umstritten (Thematik schon fast auf philosophischer Ebene...), ich empfehle es aber immer wärmsten!
Drittens würde ich auf spezielle, mit Protektoren versehene Handschuhe verzichten. Mit zehn Jahren brechen sich die Kinder noch sehr schwer etwas. Das Geld lieber in einen gescheiten Helm, Rückenprotektor oder in eine anständige Brille investieren.
Empfiehlst Du Rückenprotektoren?
Rückprotektoren empfinde ich vorrangig als Fremdschutz oder als Schutz im Park nützlich, wenn dir einer auf einer vollen Pisten in den Rücken fährt ist halt einfach schnell der Rollstuhl das Fortbewegungsmittel der Wahl. Daher ja!
Ansonsten stimme ich easyrider zu: Snowboard Leihmaterial ist wirklich oft schrott, besonders wenn es aus der Heimat mitkommt. Daher besser vor Ort mieten, die großen Verleiher haben zumindest taugliches Anfängermaterial.
Handschuhprotektoren finde ich auch nicht so super nützlich, die Knochen brechen dann oft wo anders und die Handschuhe sind super unhandlich...
Seh’s auch wie Molotov. Rückeprotektor auch zum Freeride man weis nie was drunter ist.
Am Handgelenk finde ich es je nach Protektor schon sinnvoll. Klar die Bruchstelle wird meist nur verschoben aber besser woanders wie kompliziert im Handgelenk. Viele sind unbequem, fahre seit Jahren die biomex und finde die ganz gut.
Wobei ein echter Hardboot für mich bequemer als die wabbeligen Softboots ist. Aber skischuhe gehen gar ned. Anfänger und Softboot passt perfekt.
Sollte irgendwann der Wunsch zum Hardboot extremecarving kommen gibt's ein paar Hotspots mit leihmaterial. (Z.B. Sölden)
Ansonsten wird sich die ersten Tage rausstellen, ob es deiner Tochter gefällt. Die ersten Tage waren früher eher frustrierend. Skifahren ist einfacher zu lernen
Helm, Rückenprotektor und gute Handschuhe sind für mich indiskutabel. Wie gesagt fahren einfach viele Unkontrollierte rum und vor denen sollte man sich schützen. Gute Hose, Evtl. auch mit verstärkten Knien wurden eh schon genannt...
Ich bin 16 Jahre Ski (pre Carving), 26 Jahre Snowboard ( Skischuhe, dann div Hardboots, einzelne Softboot Ausflüge), seit 6 Jahren so 1-2 mal Ski in der Saison gefahren.