Nach meinem Erstbesuch 2014 wollte ich den Kasberg schon länger wieder einmal besuchen. In den letzten Jahren kam immer etwas dazwischen, mal war das Wetter schlecht, mal herrschte aufgrund von Schneemangel nur minimalbetrieb, mal musste die Saison aufgrund eines technischen Gebrechens wieder früher beendet werden. Heute sollte es dann endlich wieder so weit sein. Offiziell waren alle Pisten geöffnet und bis auf den Fun-Jet sowie den Hochberg-Nord-Schlepper alle Lifte geöffnet (wobei man trotzdem alle Pisten erreicht) und auch das Wetter war mit strahlendem Sonnenschein perfekt. Die Temperaturen blieben zumeist unter dem Gefrierpunkt und so firnten nur die Pisten in der Sonne mit der Zeit auf. Problematisch werden die viel zu warmen Temperaturen in den folgenden Tagen. Diese werden einige Pisten sicher nicht durchhalten.
Kurz zum Gebiet selbst: Das kleine Skigebiet am Kasberg hat 23 Pistenkilometer und besteht aus zwei Teilgebieten, dem unteren und dem oberen. Verbunden werden diese durch eine Gruppenumlaufbahn, zur Beschäftigung dienen eine 4KSB sowie sieben kurze Schlepper. Aus dem Tal hoch kommt man mit einer 8EUB.
Anfahrt: Freistadt - Grünau in ca. 1:20 h
Wetter: Sonnig mit einigen Schleierwolken, -4 - 2°
Schnee Piste: 30-85cm
Schnee Abseits: 1-85cm
Wartezeit: 0-5 min


Positiv:
sonniges Wetter
im Prinzip alles geöffnet
Negativ:
teilweise grenzwertige Schneelage
größerer Andrang als erwartet
Aber nun zu den Bildern:
Los gehts an der Talstation der 8er EUB, die 2003 eine 4KSB ersetzte.
Weiter an den Farrenauliften, relativ Flach aber ideales Übungsgelände. Rechts der dazugehörigen Doppelschlepper.
Natürlich wird gleich in den oberen Gebietsteil gewechselt. Dies erfolgt durch eine GUB von 1988. Eine Bahn die nicht nur einmal Schlagzeilen verursachte.
An vollen Tagen kommt es hier öfter mal zu längeren Wartezeiten. Trotz der Kapazitätsbeschränkungen musste ich heute maximal auf die nächste Gondelgruppe warten.
Ausblick aus der Gondel auf das Nebelmeer über dem Flachland.
Oben waren die Pisten den ganzen Tag über richtig gut - hart aber griffig. Das bisschen Neuschnee nach dem Regen letzte Woche dürfte also das Schlimmste verhindert haben.
Im Bild die Einfahrt in die schwarze 11 hinunter zur 4KSB.
In der 4KSB Ochsenboden, der Hauptbeschäftigungsanlage im Gebiet. Sie erschließt immerhin 3,5 Pisten aller Schwierigkeitsgrade und bei entsprechender Schneelage bieten sich einige Runs im Gelände unter der Bahn an. Während es am Vormittag noch ruhiger war, so musste man hier am Nachmittag bis zu fünf Minuten anstehen.
Ausblick von der Bergstation Richtung Süden ins Tote Gebirge.
Naturschnee-Außenrum-Abfahrt 10 schlängelt sich schön durch das felsige Gelände.
Auch die Hauptabfahrt 2 war in super Zustand. Der Ausblick über das Flachland hinweg bis ins Mühlviertel trägt den Rest zu einem super Skitag bei.

Nach ein paar Fahrten an der KSB wechsle ich über diesen Skiweg zum abgelegenen Highlight des Gebiets...
...dem Spitzplanecklift. Mit etwa 400m zwar kurzer aber schöner alter Gitterportalmastenschlepper der links und rechts der Trasse mehrere Naturschneeabfahrten und Powdermöglichkeiten erschließt.
Beginn der Piste 13 mit Ausblick Richtung Nord-Westen.
Auch die Piste 12 ist eine schmale Naturschneeabfahrt die ohne größere Eingriffe in das Gelände präpariert, von einem einsamen Schlepper erschlossen wird und ein traumhaftes Flachlandpanorama bietet. Bin ich hier etwa in Schweden gelandet?

Nochmal der Ausblick aus dem Spitzplanecklift. Mitte-Links hinter den Bäumen lässt sich die Abfahrt an der 8EUB Gsöll am Feuerkogel erahnen.
Wenngleich die Pisten hier super zu fahren waren, so merkt man die heuer recht dürftige Natuschneelage durch einige dünne Stellen. Wird spannend ob die Pisten das Tauwetter überleben.
Schon wieder schwedische Verhältnisse an der Piste 2a.
Unpräparierter Steilhang (laut Pistenplan schwarze Nummer 9), unter den paar cm Neuschnee spürt man noch gut den Regen.
Nachdem ich oben alles durch habe, gehts über über die ziehwegartige Verbindungspiste, unter der GUB durch, wieder in den unteren Gebietsteil.
In den Farrenauliften.
Piste 5. Schön zum Carven aber nichts spektakuläres.
Neben den Farrenauliften, gibt es im unteren Gebietsteil noch drei weitere kurze Schlepper. Der erste ist der Sonnenlift.
Der dazugehörige Sonnenhang machte seinem Namen heute alle Ehre und firnte schon früh auf. Im Hintergrund die Bergstation der EUB.
Hinternrum Abfahrt 6, schön durch den Buchenwald.
Der zweite Schlepper ist der Jagerspirtzlift. Dieser dient hauptsächlich als Rückbringer falls die Talabfahrt nicht geöffnet ist.
Und der dritte Schlepper ist der Hochberg-Nord (links am Waldrand). Dieser war heute zwar nicht geöffnet, man konnte die Pisten aber trotzdem fahren. Allerdings muss man danach, mangels Rückbringer, über die alte Familienabfahrt (2d) ins Tal abfahren.
Diese ist lediglich die präparierte Mautstraße. Aber da die Piste nur sehr selten geöffnet ist, nimmt man sie gerne mit.
Am Nachmittag fuhr ich alles noch mal ab bevor es endgültig ins Tal ging. Im Bild Beginn der Piste 1 mit Blick auf den Sonnenhang.
Die Talabfahrt ist das Problemkind am Kasberg. In manchen Saisonen ist sie nur eine Handvoll Tage geöffnet, wenn überhaupt. Auch heute war der Zustand nicht besonders gut. Oben noch ok aber im unteren Teil abgerutscht und unruhig präpariert. Offiziell geöffnet waren auch die beiden schwarzen Steilhänge der Talabfahrt (1a), hier im Vordergrund zu sehen. Diese waren zwar ohne Feindkontakt fahrbar wenn man dem Gemüse auswich, aber eine Pistenraupe habe diese heuer noch nicht gesehen.
Fazit: Endlich ist siech wieder einmal ein Skitag am Kasberg ausgegangen. Die Schneelage ist noch gut, wenn auch unterdurchschnittlich, und die Pisten sind zumeist in einem guten Zustand. Der Andrang war größer als gedacht, die Wartezeiten hielten sich dennoch in Grenzen. Bleibt nur zu hoffen, dass das anhaltend warme Wetter oder ein technisches Gebrechen die Saison wieder vorzeitig beenden.