Persönlicher Rückblick auf die Saison 2020/2021: 173 Skitage mit vielen Überraschungen
Dieser Jahr versuche ich es mal mit einer Saisonzusammenfassung mit Verweisen auf alle Berichte War durch die Umstände ja doch eine etwas „andere“ Saison.
Noch kurz bevor am Wochenende 14./15. März 2020 ein Land nach dem anderen zahlreiche Einschränkungen und damit auch die sofortigen Skigebietsschließungen verkündete, war ich fester Überzeugung, in der folgenden Woche die Skigebiete in den südfranzösischen Alpen zu besuchen. Das Virus rückte zwar immer näher, doch in der ersten Märzhälfte lief der Skibetrieb in Vorarlberg und andernorts noch ziemlich gewöhnlich ab. Dann überschlugen sich jedoch die Ereignisse und es ging in den ersten Lockdown.
Zeitgleich stand bei mir noch eine Fuß-OP an, die ich den ganzen Winter vor mir hergeschoben hatte. Es folgten Wochen der Ruhe und des Wartens. Wann würden die Skigebiete wieder öffnen und der Fuß wieder bereit sein? Für die Skigebiete in Schweden als auch die Öffnung der Skihalle in Neuss Mitte Mai war der Fuß auf jeden Fall noch nicht bereit.
Doch am 6. Juni startete ich schließlich die erste Reise nach drei Monaten. Über Münzenberg (inkl. Treffen mit GIFWilli), den Spessart und Lohr am Main ging es zunächst ins Taubertal. Am Folgetag weiter über Dinkelsbühl und Nördlingen bis ins Berchtesgadener Land. Die Grenze nach Österreich öffnete früher als zunächst angekündigt, sodass ich im Verlauf der nächsten Tage Salzburg, Lofer, die Hochkönigregion, Werfenweng, Gosau, Golling und weitere Orte besuchte. Auch auf bayerischer Seite standen Orte wie Reit im Winkl, Oberaudorf und Schliersee auf dem Programm. Lediglich das regnerische Wetter wollte einfach nicht besser werden, weshalb sich sowohl ein Besuch von Königssee und Jenner als vor allem auch des Kitzsteinhorns immer weiter nach hinten verschob.
> Gut erhaltene Altstadt von Dinkelsbühl
> Die Grenzen sind wieder offen
> Sommerrodelbahn in Oberaudorf mit wenig Andrang und zum Glück gerade ohne Regen
> Nach den vielen Regentagen gab es Kaiserwetter, also war endlich ein Besuch des Königssees möglich. Zum Glück stand ich schon um 7 Uhr an und war auf dem ersten Boot, denn anschließend wurden die Schiffe vollkommen überrannt mit stundenlangen Wartezeiten. Die Leute wollten nach dem Lockdown halt endlich mal wieder raus.
> Anschließend ging es noch zur Rossfeld-Panoramastraße mit schönen Aussichten Richtung Salzburg und Umgebung.
Skitag 0a Kitzsteinhorn 13.06.2020: Restart nach dem ersten Lockdown
> Endlich! Nach drei Monaten voller Ungewissheit doch viel früher als befürchtet wieder auf dem Schnee. Und für mich noch viel wichtiger: Bereits 2,5 Monate nach der OP spielt der Fuß mit. Ein unglaubliches Gefühl.
Im Anschluss fuhr ich durch den Felbertauerntunnel und über Osttirol zum Millstättersee. Leider sollte auch diese zweite Woche von viel Regen geprägt sein. Hauptsache während des Lockdowns gab es Dauersonnenschein… Nach dem windigen und nassen Winter also weiterhin kein Wetterglück. Damit waren auch die Möglichkeiten zum Skifahren am Mölltaler Gletscher nur begrenzt. Als Schlechtwetteralternative dienten Besuche in Villach, Bad Kleinkirchheim, am Wörther See und Klopeiner See, in Klagenfurt, Völkermarkt, am Klippitztörl, auf der Turracher Höhe, in Murau, Tamsweg, Innerkrems, Gmünd und Spittal.
> Sommerrodelbahn auf der Turracher Höhe
> Der Millstättersee bot vor allem morgens und abends immer eine tolle Atmosphäre.
0b Mölltaler Gletscher 17.06.2020: Frühsommerski in Kärnten
> Die Wettervorhersagen besserten sich leider nicht. Deshalb entschied ich mich für einen Skitag mit mittelmäßigem Wetter statt gar keinem Skitag. Panorama gab’s zwar fast keines, aber dafür weniger Nebel als befürchtet.
Die Woche darauf stand die zweite Sommerskitour auf dem Programm, diesmal in die Westalpen.
> Zwischenstopp im Schweizer Bulle mit Blick zum Moléson. Ungewohnt, wieder im französischsprachigen Raum zu sein. Über den großen St. Bernhard erreichte ich nach fast einem Jahr endlich mal wieder Italien.
1 Cervinia-Zermatt 27.06.2020 (+28.+29.06.): Einsames Aostatal statt Skifahren
> Nach einem ersten Skitag im internationalen Skigebiet versagte am zweiten Tag die Technik auf italienischer Seite und am dritten Tag waren die Schweizer zu unmotiviert. Nach einem Schlechtwetterwinter, dem Lockdown und schlechtem Wetter im Salzburgerland und Kärnten also weiterhin zu viele Hindernisse für das Skifahren. Ich versuchte dennoch, das Beste aus der Situation zu machen und erlebte so ein Aostatal, wie man es vielleicht nie wieder sehen würde (dass weitere Lockdowns folgen würden, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht).
> In Grün der Skitag 2020 mit zweimaliger Befahrung der Ventina, in Dunkelblau die Pistenvielfalt 2021
> Traumhaftes Wetter, aber mehrstündiges, unnützes Warten auf Plan Maison. Dann die Gewissheit: Heute kein Skifahren möglich
> Also brauchte ich ein Ersatzprogramm. Bei der Vorbeifahrt an dieser Seilbahn stieg ich spontan ein.
> Und gelangte so in den autofreien Ort Chamois mit geöffneter DSB.
> Tagesziel wurde die Stadt Ivrea im Piemont. Mit ganz spezieller, ruhiger Atmosphäre. Ausländische Kennzeichen sah ich an diesem Tag keine.
> Zeit hatte ich genug, so konnte ich in den Orten Pont-Saint-Martin, Bard, Verrès und Saint-Vincent anhalten und bei einem Eis oder Espresso die Atmosphäre auf mich wirken lassen.
> Da auch am nächsten Tag der Skibetrieb ins Wasser fiel, konnte ich die westliche Hälfte des Aostatals besichtigen. Unter anderem das am Fuße des Grand Paradiso gelegene Cogne mit seiner Gruppenbahn.
> Auch in Courmayeur boten sich viele schöne Aussichten.
> Und schließlich stand der Wechsel nach Frankreich bevor. Über dem kleinen St. Bernhard-Pass thront der Mont Blanc.
2-9 Tignes und Val d‘Isère 30.06.-07.07.2020: Sehr heiß
> Endlich gab es Sonne satt. Dazu allerdings auch heiße Temperaturen von über 35 °C in Bourg-Saint-Maurice. In Tignes gab es fotogene und abwechslungsreiche Aussichten, am Col de l’Iseran ansprechende Pisten und eine entspannte Atmosphäre. Zudem in beiden Gebieten nette Geländevarianten.
> Die Standseilbahn in Bourg-Saint-Maurice mit ihren neuen, modernen Wagen kann kostenlos genutzt werden. Diesen Sommer fällt sie übrigens wegen Hitzeschäden aus.
> Oben in Arc 1600 mit den vielen interessanten Gebäuden.
> Nach den Skitagen folgten schließlich „Meeresgefühle“ am Lac d’Annecy. Der Sandstrand bot gute Bademöglichkeiten und tolle Aussichten auf die Berge.
> Annecy, mit vielen schönen Straßen und Geschäften sowie der traumhaften Lage am See, war ziemlich überlaufen.
> Thonon-les-Bains mit seiner Standseilbahn. Auch der Genfersee bot einen schönen Strand mit klarem Wasser.
Hochsommer: Skihallen in Landgraaf und Neuss
> Auch in diesem Sommer nutzte ich die Möglichkeiten in Landgraaf und Neuss. Während in den Niederlanden nur auf die Abstände geachtet wurde, waren in Neuss Masken fast überall Pflicht.
13+14 Hintertuxer Gletscher 31.08.+01.09.2020: Wolkenspiele
> Früher als erwartet ging es zurück auf die Gletscher. Das Wetter sorgte für Neuschnee, aber auch Sichtbehinderungen.
15-18 Hintertuxer Gletscher 08.-11.09.2020: Schnee statt Mittelmeer
> Kurzfristig wurde die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur aufgrund einer Inzidenz über 50 zum Risikogebiet erklärt, wobei der geplante Ort niedrige Zahlen aufwies (Leider werden in Frankreich riesige Regionen statt einzelne Departements betrachtet, im Gegensatz zur Schweiz). Durch eine zu dieser Zeit noch gültige Bestimmung des Arbeitgebers war eine Reise dorthin deshalb nicht mehr so einfach möglich. Zeitgleich wurde für den Hintertuxer Gletscher endlich sonniges Wetter angekündigt. Also ging es sehr spontan in den Frühfrühwinter statt ans warme Mittelmeer. Mit guten, lohnenswerten Bedingungen!
19+20 Kaunertaler Gletscher 18.+19.10.2020: Winter im Herbst
> Da die Zahlen schon wieder stiegen und man nie wusste, wie lange die Grenzen und Skigebiete noch offen sein würden, nutzte ich die tollen Bedingungen auf den Gletschern. Der Andrang überstieg allerdings auch die Erwartungen der Betreiber. Dennoch das erste Mal Skifahren in den Alpen im Oktober. Tatsächlich war dies der einzige Monat ohne Alpen-Skitag für mich bisher.
21-24 Pitztaler Gletscher 20.-23.10.2020: Traumhafte Bedingungen
> Die folgenden Tage am Pitztaler waren dann zum Glück etwas ruhiger. Dazu gab es ein großes Pistenangebot bei traumhaften Schneebedingungen Gleichzeitig wurde Tirol aufgrund immer höherer Zahlen aus deutscher Sicht zum Risikogebiet erklärt.
25+26 Davos Parsenn 30.+31.10.2020: Großes Angebot im Oktober
> Früher plante und buchte ich Reisen schon Monate im Voraus. Aufgrund der täglich wechselnden und je nach Land unterschiedlichen Regelungen war nun jedoch sehr spontanes Handeln gefragt. Da sich sonniges Wetter ankündigte und die gute Schneelage ein vergleichsweise großes Pistenangebot versprach, entschied ich mich am Morgen spontan für eine Reise nach Davos und buchte ein günstiges 4*-Hotel im Zentrum. Nachmittags nach der Arbeit fuhr ich los und am späten Abend erreichte ich den nun ruhigen Ort. Zwar gab es viele Tagesgäste, aber Schnee, Aussicht und die vier relativ langen Abfahrten waren herrlich.
Auch am zweiten Skitag hatte ich mich noch nicht entschieden, ob ich in Graubünden bleibe und z. B. nach Arosa wechsle oder sogar nach Sulden fahre. Das Ortler-Skigebiet reizte mich schließlich sehr, sodass ich (erst nachmittags im Lift) das Hotel für die nächste Nacht buchte.
> (Noch mit Sommerreifen ) Ging es über den knapp 2.400 m hohen Flüelapass, aber die Straßen waren schneefrei und trocken. Danach fuhr ich durch den Nationalpark in die Dunkelheit hinein und erreichte über den verlassenen Ofenpass (2.149 m) und das Val Müstair schließlich Glurns. Das Hotel war bis auf ein anderes Zimmer leer und der Hotelier ziemlich getrübt und mit einem unguten Gefühl. Zurecht, denn Glurns wurde schon wenige Tage später zum „Risiko“ort erklärt, wodurch dort alles schließen musste… Ich war der Schließungswelle und dem nächsten Lockdown also nur wenige Schritte voraus.
27+28 Sulden 01.+02.11.2020: Pre-Lockdown-Skiing mit Endzeitstimmung
> Am nächsten Morgen ging es hoch nach Sulden, wo ebenfalls schon ein ansprechendes Pistenangebot mit tollem, pulvrigen Schnee wartete. Nur das Wetter war weniger sonnig als vorhergesagt und die Rennkids nervten etwas. Dennoch zwei sehr geniale Skitage hier Anfang November in Sulden! Und das Motto, jeden Tag zu nutzen solange es noch geht, zahlte sich aus. Bereits wenige Tage später durften Hotels keine neuen Gäste mehr aufnehmen und die Skigebiete mussten schließen. Ich konnte also kurz vor knapp nochmal italienische Pisten und ein Hotel mit Halbpension genießen. Pisten und Lifte für die Öffentlichkeit blieben in Italien schließlich bis Mai geschlossen. Auch in Österreich mussten nun die Skigebiete vorerst dicht machen.
Im November, gerade in der zweiten Monatshälfte, reizte mich ein weiterer Ausflug in die Schweiz. Vor allem einen Besuch der Corviglia, mit großem Angebot und tollem Schnee, hätte ich mir gewünscht. Leider ging es sich schließlich zeitlich nicht aus…
29 Verbier 4 Vallées 05.12.2020: Französisch-britische Variante
> So fuhr ich erst am 04. Dezember wieder in die Schweiz. Da die Wettervorhersagen unsicher waren, entschied ich mich erst beim Grenzübertritt zwischen Graubünden und dem Wallis. Für letzteres wurde mehr Sonne angekündigt, sodass ich auf dem Autobahnrastplatz eine Unterkunft bei Verbier buchte. Wie die nächsten Wochen und Monate verlaufen würden, wusste ich nicht. Wie lange bleiben die Skigebiete in der Schweiz offen? Auch noch über Weihnachten? Und werden die Lifte in Österreich, Frankreich und Italien wieder öffnen dürfen?
An diesem Samstag wurde Verbier auf jeden Fall von Tages- und Übernachtungsgästen überrannt. Mit so vielen Gästen hatten die Betreiber nicht gerechnet und es kam zu Wartezeiten an der 4EUB in Le Châble. Oben im Gebiet waren zumindest beide Seite der Kombibahn, zwei KSB, das Funitel und die 3SB geöffnet. Auf manchen Pisten wurde es jedoch ziemlich wuselig. Dafür gab es über Nacht zumindest etwas Neuschnee. Statt Deutsch hörte man nur Französisch und Englisch in den Liften.
> Wenn das zersiedelte Chaletdorf größer ist als das Skigebiet
Da andere interessante Skigebiete im Wallis entweder noch geschlossen waren oder nur wenige Pisten boten, viel die Wahl für das nächste Skigebiet auf Zermatt. Immerhin sollten in allen Sektoren Pisten fahrbar sein und bisher kannte ich auch nur das Sommerskigebiet.
> Weihnachten rückt näher. Ich übernachtete im sehr urigen und überaus ruhigen Stalden. Das ist dort, wo sich die Wege nach Saas-Fee und Zermatt trennen zum Glück ahnte ich schon, was über Nacht bevorstehen würde und parkte so, dass ich auch früh morgens bei Schnee wieder wegkommen würde. Die Fahrt am nächsten Morgen nach Täsch auf den kaum geräumten Straßen wurde dann ziemlich unangenehm. Schon bescheuert, dass hier – im Gegensatz zu vielen anderen Alpentälern – die Bahnfahrt nicht im Skipass inkludiert ist (und zudem Hin/Rück unglaubliche 66 CHF kostet für nicht mal je eine Stunde Bahnfahrt), sonst hätte ich bequem direkt in Stalden in die Bahn wechseln können. Schließlich erreichte ich Zermatt und stieg an der Sunnegga ein, weil die nächste Gornetgratbahn erst in einer halben Stunde fahren sollte.
30+31 Zermatt 06.+07.12.2020: Ohne Italien
> Beide Tage boten Neuschnee, präparierten Pulverschnee und ein begrenztes, aber dennoch weitläufiges Pistennetz auf 2.000 bis 3.800 m. Und mit Furggsattel, Gornergrat, Hohtälli und Rothorn gab es genug Neues für mich zu entdecken. Auf jeden Fall muss ich wieder kommen, wenn mal wirklich alle Pisten offen sind. Auch die Einkaufsstraße hat ihren Reiz. Lediglich der Ortbus ist eine Katastrophe (überfüllt und verspätet).
> Skigebiet ohne Italien und ohne Talabfahrten. Die beiden Skitage in Hellblau und Mittelblau
Das Hotel für die nächste Nacht hatte ich während einer der Gondelfahrten genauso wie den Lötschberg-Autoverlad bereits gebucht: Es sollte in die Jungfrauregion zur Kleinen Scheidegg gehen. Kurz vor Gampel passierte es dann: Auf einmal machte einer der Vorderreifen immer lautere Geräusche und ich hielt bei der nächsten Möglichkeit an. Schnell entdeckte ich den Übeltäter: Eine große Schraube hatte sich in den Reifen gebohrt. Damit war mir klar: Heute Abend würde ich nicht im Berner Oberland übernachten und mich morgen auch nicht Eiger, Mönch und Jungfrau beim Skifahren begleiten. Zum Glück kam der Pannendienst relativ schnell und ich konnte – obwohl es schon nach 20 Uhr war – noch ein günstiges Motel im nahen Raron buchen.
Der Reifendienst zog den Notreifen auf und teilte mir mit, dass ein Ersatz frühestens übermorgen bereitstände. Weil: Morgen sei Feiertag im Wallis und da wäre nun mal alles zu. Schon verrückt, da hat man einmal eine Panne und dann ist genau irgendein Feiertag Funfact: Im wenige Kilometer entfernten Kanton Bern hätte es den Feiertag nicht gegeben.
Da ich eh mal etwas länger schlafen wollte, das Wetter für den Folgetag eher schlecht angekündigt war und ich mit dem Notrad eh nicht weit fahren sollte, entschied ich mich, den Wecker nicht allzu früh zu stellen und mit dem Zug nach Sion zum Stadtbummel zu fahren.
Sion 08.12.2020: Avent français
Beim Blick morgens aus dem Fenster schien das Wetter deutlich besser als erwartet. Doch nun war es zu spät, um noch mit dem ÖV in die 4 Vallées oder Saas-Fee zu fahren… Also hielt ich am ursprünglichen Plan fest und nahm die Regionalbahn zurück nach „Frankreich“. Sion ist wirklich eine sehenswerte Stadt mit zwei Burgen, netter Altstadt und französischem Flair. Ich nutzte die Gelegenheit für einen Weihnachtsbummel.
Den ganzen Tag begleitete mich jedoch der Blick auf die geöffnete Piste de l’Ours. Zudem wären auch in Thyon zwei KSB geöffnet gewesen, was ich am Vortag so nicht herausgelesen hatte. Dazu blieb es überraschenderweise fast den ganzen Tag sonnig. Ein unschönes Gefühl, wenn man sich eigentlich auf das Skifahren gefreut hatte… Noch viel schwerer wog allerdings die Ungewissheit über die nächsten Wochen: Wird das Auto wieder fahrbereit sein? Wird Skifahren morgen möglich sein? Hatte ich heute einen der letzten möglichen Skitage leichtfertig liegen gelassen? Ist an Weihnachten alles dicht? Und was ist eigentlich mit Österreich, Frankreich und Italien?
Insgesamt ein Wechselbad der Gefühle zwischen Freude über den tollen Tag in Sion, das ich schon lange mal besuchen wollte, und der Unsicherheit. Immerhin teilte mir der Reifenhändler am Nachmittag mit, dass ich bereits morgen früh zum Reifenwechsel vorbeikommen könnte. Den Abend verbrachte ich wieder in der Deutschschweiz, in Visp, und buchte zur Übernachtung das Haus St. Jodern, was ja auch schon der ein oder andere hier im Forum kennt
> So soll es sein: Nette Stadt umrahmt von schneebedeckten Bergen.
> Palmen statt Schnee? Die Piste de l‘Ours erinnerte mich den ganzen Tag daran, dass ich eigentlich Skifahren wollte.
09.12.2020: Einmal durch die Schweiz
Es war schließlich doch nach 10 Uhr, bis die Reifen in Susten gewechselt waren. Und es stand noch eine lange Strecke auf dem Programm, da ich abends in Vorarlberg sein musste. Zusätzlich war schweizweit trüb-nasses Wetter angekündigt, wodurch die Hoffnungen auf Skifahren schnell verflogen.
> Per Autoverlad und an Thuner- sowie Brienzersee vorbei ging es zunächst in den Kanton Obwalden. Hier der Lungerersee. Das Verrückte: In jedem Kanton galten andere Coronabestimmungen, wodurch ich (eher zufällig) in diesem Kanton noch ohne Einschränkungen drinnen (!) Mittag essen konnte Am Vierwaldstättersee vorbei und über den „Sattel“ ging es zum Zürichsee.
> Hier im Kanton Sankt Gallen, wo die Zahlen wesentlich höher waren, galten bereits deutlich härtere Beschränkungen. Ein kurzer Bummel durch das nette Rapperswil war dennoch möglich.
> Der letzte See in der Schweiz war der Walensee, mit spezieller Stimmung.
Die Folgetage stand viel Training bei tollen Wetter- und Schneebedingungen auf dem Programm.
Gespannt wurde Mitte Dezember die neueste Pressekonferenz von Bundeskanzler Kurz und Co. verfolgt. Was darf öffnen, was muss schließen? Und vor allem: Was ist mit den Skigebieten? Nach verschiedenen Ankündigungen und uneindeutigen Aussagen schließlich die Gewissheit: Ab dem 24.12. dürfen die Skigebiete öffnen. JA! Eine der wesentlichen Entscheidungen für den weiteren Verlauf des Winters. Dafür müssten andere Bereich wieder schließen und ab dem 19.12. würden in Form von harten Quarantänebestimmungen quasi die Grenzen geschlossen.
44+45 Damüls-Mellau 24.+25.12.2020: (Zweiter) Saisonstart in Österreich
> Nach mehreren ruhigen Tagen starteten an Heiligabend die Skigebiete in Österreich tatsächlich in die Saison Dazu gab es gleich mal eine Ladung Neuschnee und vergleichsweise wenige Skifahrer.
46-55 Silvretta Montafon 26.12.-04.01.2021: Jahreswechsel im Montafon
> Während der Weihnachtsferien wurde es dann doch voller. Viele Einheimische genossen die touristenfreien Pisten und die relativ gute Schneelage.
Damüls kam derweil europaweit negativ in die Presse, da es zu langen Wartezeiten verbunden mit großen Menschentrauben kam. Dafür wurde schnell mit vielen Netzen nachgeholfen und an jedem Lift sehr lange Einzelspuren mit ausreichenden Abständen geschaffen. Diese Maßnahme wurde auch die folgenden Wochen beibehalten und sorgte erfolgreich für Ordnung und Abstand beim Anstehen.
56 St. Anton am Arlberg-St. Christoph-Stuben 05.01.2021: Arlberg ohne Touristen
> Albona geschlossen. Rendl geschlossen. Valluga geschlossen. Dennoch war das Gebiet rund um St. Anton im Vergleich zu anderen Skigebieten noch relativ groß. Dazu Traumwetter, zu Beginn toller Schnee und relativ wenig Andrang (auch wenn es an diesem Tag – im Vergleich zu anderen – kein Privatskigebiet war, sondern sogar einer der vollsten Tage). Und zum Ende gab es eine schöne Lichtstimmung in der Gebirgslandschaft.
57-60 Damüls-Mellau-Faschina 06.-09.01.2021: Noch fehlt der große Schneefall
> Noch etwas wenig Schnee und viele Steine in Faschina. Dafür sehr unmodellierte Pisten mit vielen Kuppen und Wannen. Und weniger Leute als in Damüls
61 Serfaus-Fiss-Ladis 10.01.2021: Neuentdeckung unter besonderen Umständen
> Verlassenes Liftdrehkreuz Komperdell in Serfaus. Bis auf die Planseggbahn alle Lifte hier geschlossen.
> Einsame Piste mit Blick auf viele geschlossene Lifte. Schon eine besondere Atmosphäre.
> Bisher war ich noch nie in SFL, an diesem Tag hatte ich endlich die Gelegenheit. Zwar sollte das Angebot insbesondere in Serfaus sehr mager sein, aber dennoch genug Abwechslung für einen Tag bieten. Dazu den Skipass für sehr faire 34€. Es wurde schließlich ein toller, spannender Skitag mit Traumwetter. Während es in Fiss-Ladis noch relativ voll war, bot die Planseggbahn in Serfaus morgens und nachmittags viele perfekte und einsame Pistenvarianten
> Nur ein eingeschränktes Angebot, das die darauffolgenden Wochen weiter schrumpfte.
Tatsächlich sollte dieser Skitag bereits der letzte für mich in Tirol während des Winters sein. Zum einen wurde in den folgenden Wochen eine Testpflicht für die Skigebiete und zeitweise auch für das Verlassen Tirols eingeführt. Aber zum anderen noch viel bedeutender: Die von Vorarlberg erreichbaren Skigebiete reduzierten zunehmend ihr Pistenangebot oder schlossen gleich unter der Woche. Manche blieben den ganzen Winter zu.
Ursprünglich sollten an diesem 10. Januar in vielen Ländern Europas die Skigebiet und Hotels öffnen. Doch alle Tourismusakteure und auch die Skifahrer wurden wieder nur vertröstet und eine mögliche Öffnung im Februar in Aussicht gestellt. So blieben auch in Österreich Grenzen, Hotels, Gastronomie, Skischulen und Co. vorerst geschlossen. Zumindest würden hier die Skigebiete erstmal offen bleiben. Immerhin eine Gewissheit in diesem ungewissen Winter!
62 Sonnenkopf 11.01.2021: Ruhiger, schattiger Montag im Naturschneeparadies
> Als ich morgens zum Betriebsbeginn auf dem Parkplatz ankam, war ich die erste Privatperson. Im Laufe des Vormittags gesellte sich nur ein Dutzend Skifahrer dazu. Erst am Nachmittag wurde es etwas voller. Die Fotos täuschen: Der Vormittag war überaus schattig und kalt. Erst am Ende konnte man sich ein wenig in den Sonnenstrahlen aufwärmen.
63-74 Damüls-Mellau 12.-23.01.2021: Ultimativer Powder
> Es war soweit: Immer wieder fiel leichter, pulvriger Neuschnee, dazwischen sonnige Phasen und fotogene Wolkenspiele. An den Schneetagen gab es immer ein großes Liftangebot für nur wenig Leute. Was will man mehr?
Statt weiterer Worte verweise ich einfach auf die nachfolgenden Berichte und Bilder
75 Lech Zürs am Arlberg 24.01.2021: Im Revier des Arlbergfans
> Endlich gab es einem Wochenendtag mal passende Straßenverhältnisse, wodurch ich die beiden Skigebieten in Lech und Zürs besuchen konnte. Leider waren Trittkopf und Täli nun wieder geschlossen. Ich wäre besser mal zwei Wochen früher hierher gefahren… Trotzdem, es war ziemlich leer, gab gutes Wetter und vor allem traumhaft pulvrigen Schnee
Irgendwie kam im Laufe des Winters immer wieder etwas dazwischen und auch das Liftangebot wurde kleiner statt größer. Deshalb kein weiterer Besuch von Lech. Aber @Arlbergfan, nächstes Jahr komme ich wieder, dann trifft man sich vielleicht auch mal
76-82 Private Skiing
> Durch das wechselhafte Wetter verirrten sich nur wenige Leute nach Damüls. Dafür gab es kalte Temperaturen und ab und zu Neuschnee sowie das weit und breit größte Skigebiet, abgesehen von der Schweiz. Vollbetrieb statt Sparbetrieb wie fast überall in Österreich. Die Seilbahnen Damüls und Bergbahnen Mellau wollten auch den Einheimischen ein tolles Angebot ermöglichen. Zeitweise war es unheimlich, wenn einem einfach niemand begegnete. An diesen Tagen wurde die Einzigartigkeit dieser Saison immer deutlicher: Wann werden die Pisten wohl je wieder an so vielen Tagen so leer sein?
83 Diedamskopf 01.02.2021: Attraktive Talabfahrt
> Endlich der erste Besuch der Saison am Diedamskopf. Dank der zahlreichen Schneefälle im Januar sogar mit geöffneter, direkter Talabfahrt Schon toll diese durchgängigen, sportlichen 1.200 Hm am Stück ohne nennenswerte Ziehwege!
84-86 Wetterwechsel
> Noch ist es sonnig, aber die dunkle Front naht
87 Diedamskopf 05.02.2021: Ein Nachmittag am Diedamskopf
> Da es mir ein paar Tage zuvor so gut gefiel, nutzte ich den sonnigen Nachmittag nochmal für einen Besuch am Diedamskopf. Wann ist die direkte Talabfahrt schon mal offen und wer weiß, wie lange sie das angekündigte Wetter noch überlebt?
88 Warth 06.02.2021: Sahara-Ski
> Ein sehr spezieller Skitag. Saharasand ist mir zwar schon häufiger beim Skifahren begegnet, aber noch nie in dieser Masse. Der Himmel verfärbte sich im Laufe des Tages erst gelb, dann braun-grau und schließlich orange. In den Westalpen und Pyrenäen war das ganze wohl noch krasser. Leider hatte ich an diesem Tag nicht die Kamera dabei, sonst hätte ich die besondere Lichtstimmung noch besser festhalten können.
Ansonsten war es der erste Tag in Warth für mich in diesem Winter. Während das Saloberskigebiet die ganze Saison ausließ, waren hier fünf Sesselbahnen offen (Steffisalp, Wannenkopf, Wartherhorn, Jägeralp und Karhorn). Sehr ordentlich.
89 Faschina 07.02.2021: Ohne Schlechtwettertage geht es nicht
> Auch wenn die Saison bisher wettertechnisch deutlich besser verlief als die vorherige, da weniger stürmig und regnerisch, ganz ohne Schlechtwetter geht es dann doch nicht. Nach ein, zwei Stunden im Schneeregen reichte es dann wirklich
90 Diedamskopf 08.02.2021: Aller guten Dinge sind drei
> Da war ich mehrere Jahre nicht am Diedamskopf und nun gleich dreimal in einer Woche aber es gab Neuschnee und die Talabfahrten damit weiterhin in einem relativ guten Zustand. Das galt es unbedingt auszunutzen! Dazu fotogenes Wetter.
91-95 Ferienzeit in Vorarlberg
> Durch die Semesterferien wurde es nun wieder voller. Aber immer noch kein Vergleich zu normalen Jahren.
Die im Januar mal angekündigte Öffnung des Tourismus wurde schließlich natürlich verschoben und für den März angekündigt. Wieder nur eine leere Versprechung oder wird es in ein paar Wochen tatsächlich soweit sein? In Frankreich, Italien und Deutschland, wo die Lifte weiterhin maximal für Skiclubs öffnen durften, war hingegen keine Änderung in Sicht. Sollte es hier wirklich gar keinen Skibetrieb mehr geben?
96 Andelsbuch-Bezau 14.02.2021: Nostalschi
> Dank der noch hervorragenden Schneelage war ein Besuch der Pisten in Andelsbuch, die immerhin auf 650 m herunterführen, unumgänglich. Geboten wurden lange, ruhige Naturschneepisten und die fantastische Aussicht auf den blauen Bodensee Und das Skigebiet wird sehr persönlich und mit viel Liebe betrieben: So war der Talstationsbereich passend zu Karneval/Fasching mit Luftballons geschmückt.
97-101 Nebensaison in der Hochsaison
> Normalerweise einer der vollsten Zeiträume der Saison mit vielen Gästen aus NL, B, LUX, D und F, nun leere Privatpisten. Willkommen in Absurdistan (dazu perfekte, griffige Pistenbedingungen)
Bei der Zählweise ab Ende Juni hatte ich bereits meinen 100. Skitag erreicht. Diese Einteilung habe ich allerdings erst vor kurzem gewählt, um den Ein-Jahres-Zeitraum mit den meisten Skitagen zu bestimmen. Da ich mich an meiner normalen Saisoneinteilung, mit Saisonwechsel im August, orientierte, dauerte es noch etwas bis zum Skitag #100.
102 Faschina und Sonntag 20.02.2021: Ausflug ins Große Walsertal
> Eigentlich wollte ich endlich mal Raggal besuchen. Leider hatte das Wetter dem Schnee hier schon zu stark zugesetzt. Also startete ich zunächst in Faschina, was so voll war, wie ich es bisher noch nie erlebt habe (inklusive Wartezeiten ). Mit dem Bus ging es noch vor dem Mittag nach Sonntag-Stein. Leider war der Schnee im Gelände nicht so gut wie genau ein Jahr zuvor, wo ich viel Spaß im Bereich der Skiroute hatte. Dennoch ist Sonntag immer wieder ein tolles Gebiet, wenn man an sonnigen Wochenenden seine Ruhe haben möchte Im Februar öffnete man auch in dieser Saison täglich, im März gab es dann immerhin noch Wochenendbetrieb.
103 Faschina und Damüls 21.02.2021: Osthanggebiet
> Auch diesen Tag begann ich nochmal in Faschina. Ist durch die Ausrichtung ein gutes Skigebiet für den Vormittag. Ab diesem Tag wurde (nur noch) Wochenendbetrieb angeboten, der am Ende aber bis Ostern aufrecht gehalten werden sollte!
104 Bödele 22.02.2021: Zwischen See, Stadt und Wald
> Erstbesuch am Bödele in diesem Winter. Vormittags waren fast nur Rentner auf den Pisten Die Lifte in Schwarzenberg hatten genau an diesem Tag leider nicht mehr offen, aber dank der Busverbindung konnte ich dennoch zweimal die Weltcupabfahrt nach Schwarzenberg fahren Die warmen Temperaturen in der letzten Zeit hatten dem Schnee sehr zugesetzt, dafür gab es in Schwarzenberg guten, nicht bremsenden Altschnee. Immer wieder lohnenswert hier unten.
105-109 Zu leere Pisten für viele Gebiete
> Bei den teils sehr leeren Tagen in den vorangeganen Wochen musste man schon die Befürchtung haben, dass im März einzelne Lifte oder vielleicht sogar das ganze Skigebiet (unter der Woche) schließen müsste. So wurden auch für andere Gebiete in Vorarlberg und Tirol deutliche Einschnitte des Betriebs angekündigt und der nahe Diedamskopf würde bereits morgen den letzten Saisontag haben. Nun waren es nicht die direkten Verbote (wie in den Nachbarländern), die einen Skibetrieb unmöglich machen, sondern die fehlenden Besucher. So freute ich mich mittlerweile über jeden Tag, an dem mal ein paar Leute mehr im Skigebiet unterwegs waren. Früher wünschte man sich leere Skigebiet, nun vollere! Schon verrückt
Außerdem gab es wieder ein Saharasandereignis, wenn auch weniger stark als ein paar Wochen zuvor.
110 Diedamskopf 28.02.2021: Viel zu früher letzter Betriebstag mit dem besten Firn der Saison
> Trotz exzellenter Schneelage und nennenswertem Andrang an sonnigen Tagen: Die Betreiber des Diedamskopfes zogen die Reißleine. Ein tragbarer, durchgängiger Betrieb sei nicht mehr möglich. Aber nach der Saisonunterbrechung im Januar hatte man nicht mehr unbedingt mit einem so umfassenden Betrieb im Februar gerechnet. Die direkte Talabfahrt musste zwar wieder schließen, aber oben bot man mit 6KSB, 4SB und EUB ein umfangreiches Gebiet. Danke Diedamskopf!
Der Tag war einfach zu kurz und hätte viel länger gehen müssen. Denn es gab viele interessante Geländevarianten mit tollem Firn. Auch das Wetter spielte mit. Viele wollten den letzten Tag nochmal ausnutzen, wodurch es zu großem Andrang und Wartezeiten kam. Schon absurd, wenn man wegen fehlenden Skifahrern schließen muss
111-115 The firn must go on
> Der Damülser Standardblick darf natürlich nicht fehlen An den aperen Stellen erkennt man, dass die letzten Wochen eher warm und ohne Neuschnee verliefen. Zunächst gab es noch ein paar weitere, tolle Firntage, bis dann der Schnee immer eisiger wurde. Außerdem erreichte ich nun, Anfang März, den 100. Skitag nach meiner normalen Saisoneinteilung. Dabei war vor ein paar Monaten noch völlig unklar, ob diesen Winter überhaupt Skifahren möglich sein würde (ok, dass Schweiz und Schweden öffnen, war ich mir sicher, aber da wären die Unterkünfte für eine längeren Zeitraum zu teuer geworden).
116 Damüls-Mellau 05.03.2021: Seltenes Naturereignis
„Seltenes Naturereignis heute: Es fällt so etwas Kaltes, Weißes vom Himmel, unterhalb von 1600 m ist es aber relativ feucht. Hierzu soll es seit fast einem Monat nicht mehr gekommen sein. 10-15 cm haben sich bisher angesammelt. Augenzeugen gibt es fast keine im Gebiet, aber die nachfolgenden Fotos bestätigen, dass es sich wirklich so zugetragen hat:“
117 Warth 06.03.2021: Winterwunderland am Arlberg
> Der zweite Besuch in Warth folgte leider erst im März. Durch den Neuschnee gab es dafür ein traumhaftes Winterwunderland. Vor allem am Vormittag war der Schnee auf den Pisten schön pulvrig-griffig und auch im Gelände schön leicht. Die nun geöffnete Hochalpbahn ermöglichte nochmal neue Aussichten und Varianten.
118 Bödele 08.03.2021: Ein kalter Vormittag in den Wäldern am Bödele
> Bevor die Schneelage schlechter wird, wollte ich doch nochmal zum Bödele. Wenig los, hauptsächlich Rentner und feucht-kalt. Dazu schneller Pistenschnee zum sportlichen Cruisen auf den netten Waldabfahrten.
123 Sonnenkopf 13.03.2021: Sonne statt Schatten
> Nach dem schattigen Tag zwei Monate zuvor kam nun endlich mehr Sonne ins Gebiet. Der Schnee dafür einen Hauch schlechter aber immer noch gut. Und voller, da Samstag statt Montag. Das Gebiet merke ich mir auf jeden Fall und komme irgendwann wieder, wenn die Obermoosbahn geöffnet ist.
In Vorarlberg ging nun fast alles auf, selbst die Innengastronomie. Lediglich die Grenzen und Hotellerie blieben zu. Und ja, wie auch in den letzten Monaten bzw. bei den letzten Pressekonferenzen wurde für weitere, eigentlich schon angekündigte Öffnungen wieder auf den nächsten Monat verwiesen. Wird also an Ostern wirklich der Tourismus aufgehen? Manche Skigebiete deuteten für diesen Fall an, bis in den Mai hinein öffnen zu wollen. In ein paar Wochen wird man sehen, ob es diesmal wirklich so kommt.
Wieso in Vorarlberg bereits so früh (im Vergleich zu Rest-AT, D, F, I usw.) und so umfassend geöffnet wurde? Grundlage war eine niedrige Inzidenz unter 50 und die Aufstellung als Modellregion. Man wollte (sinnvollerweise) ausprobieren, welche Konzepte funktionieren und welche Auswirkungen dies auf die gesamte Inzidenz hat. Dabei wurde eine umfassende Teststrategie verfolgt (über 140.000 Tests pro Woche bei knapp 400.000 Einwohnern). Das dichte, einheitliche und gut organisierte Testzentrumsnetz wurde stetig ausgeweitet, bis schließlich in fast jedem Ort Testtermine buchbar waren. Auch ich ließ mich fortan jeden zweiten Tag testen (statt nur einmal pro Woche wie die Monate zuvor) und genoss die gastronomischen Angebote.
Ob dieses Vorgehen rückblickend erfolgreich war? Meiner Meinung nach schon. So konnte man im Vergleich zu großen Teilen Europas viel früher viele Branchen wieder beleben und zugleich verschiedene Konzepte testen. Bis auf einen, immer noch relativ moderaten Anstieg, blieben die Kennzahlen (und vor allem die Indikatoren zu den Krankenhäusern) auf einem niedrigen, beherrschbaren Niveau. Und noch im Juni hörte ich teilweise in Tirol und Salzburg, dass man nun anhand des „Vorarlberger Modells“ geöffnet hätte.
In diesem Sinne: Zum Wohl!
125-130 Golm: Powder Powder Powder
> Nach den Tiefschneewochen im Januar stand zum zweiten Mal eine längere Neuschneeperiode auf der Speisekarte. Zur Abwechslung ging es mal an den Golm. Dieser bietet große Höhenunterschiede, lange Abfahrten im einsamen Gelände und vor allem viel Wald bei schlechter Sicht. So konnte man auf verschiedenen Wegen bis ins Tal auf nur 650 m Höhe abfahren. Und natürlich top, dass man sich nun erstmalig (seit Oktober) bei dem kalten, ungemütlichen Wetter DRINNEN IN DER HÜTTE aufwärmen konnte. Ansonsten gilt mal wieder: Fotos sagen mehr als tausend Worte:
131-137 Sonnige Terrassen sorgen für vollere Pisten
> Die Gastronomie lockte nun mehr Gäste in die Skigebiete, die darüber hinaus auch länger blieben (statt nur Vormittag oder nur Nachmittag). Wenn dann noch das Wetter passte (was meist der Fall war), waren die Pisten voller als gewohnt und die Terrassen bis auf den letzten Platz belegt. Sehr ungewohnt, wenn so viele Leute die Pisten zerstören An manchen Tagen hatte man zudem das Gefühl, es gäbe eine besondere Rabattaktion für Rentner. Die Landschaft und Orte weiterhin mit guter Schneelage.
> Ein Besuch in der Großstadt durfte zwischendurch nicht fehlen
138 Brandnertal 28.03.2021: Zwischen Stadt und Hochgebirge
> Immer wieder wollte ich mal hierhin, schließlich ging es sich doch noch aus. Zwar wurde die ein oder andere Piste diesen Winter nicht hergerichtet (und unter der Woche waren meist nur 2-3 Lifte in Betrieb), dennoch war das Angebot an diesem Tag vielfältig: Von schönen und vielfältigen Geländevarianten in alpiner Umgebung südlich der Glattjochbahn über sportliche Abfahrten an der Gulmabahn bis zu den ruhigen Waldpisten am Loischkopf mit Blick ins tiefgelegene Bludenz. Gerade die leeren, kaum zerfahrenen Pisten in Bürserberg finde ich immer wieder lohnenswert. Durch die Zeitumstellung startete der Liftbetrieb an diesem Tag quasi um 07:30.
139-143 Faschina, Damüls-Mellau 29.03.-02.04.2021: Ruhige, sonnige Karwoche
> Durch die Ferien war nun auch unter der Woche in Damüls wieder gut was los. Deshalb fuhr ich am Montag in der Karwoche gleich mal nach Faschina, da die Bergbahnen dort nun bis zum Ostermontag wieder täglichen Betrieb boten. Außer mir wusste das nur niemand. So hatte ich den guten Schnee und die frischen Pisten für mich alleine Obwohl das Wetter die Woche über sonnig blieb, hielt sich der Andrang im Vergleich zu „normalen“ Ferienzeiten in Grenzen. Der Schnee verdeutlichte, dass es nun auf den April zuging: Morgens ziemliche harte Pisten, die bis zum Mittag erstmal etwas aufweichen mussten. Nachmittags dann eine sulzige Angelegenheit.
144 Warth 03.04.2021: Stell dir vor es ist Ostersamstag und niemand ist da
> Ostersaison à la 2021: 2 Meter Schnee am Berg am drittletzten Saisontag und nur 20-30 Autos auf den Parkplätzen. Ok, es war nur bis zum Mittag sonnig, dann immer neblig-feuchter. Karhorn- und Hochalpbahn machten deshalb auch schon mittags zu. Weiterhin positiv: Die Möglichkeit sich drinnen bei einem Heißgetränk aufzuwärmen
145-150 Damüls-Mellau 04.-09.04.2021: It’s not over until it’s over
> Die letzte Woche der Saison wollte nochmal alles geben: Kalte Temperaturen, tiefen feinen Pulverschnee, aber auch Sonne. Damit hatte man nicht mehr gerechnet. Der Osterdienstag einer der besten Tage der Saison in Damüls: Frischer Powder, kalte Luft, kaum Leute und Kaiserwetter! Auch die Tage darauf machten mit Schneenachschub und Sonne nochmal viel Spaß.
Die versprochene Tourismusöffnung an Ostern blieb schließlich (natürlich) selbst in Vorarlberg aus. Nun lag hier noch massig Schnee, mit dem viele Gebiete bis weit in den Mai ein attraktives Angebot für die schneehungrigen Deutschen (und Personen aus weiteren Ländern) herrichten könnten, aber die Grenzen und Hotels mussten weiter zu bleiben. Wär auch zu schön gewesen. Bedeutete allerdings auch, dass die Saison in Vorarlberg nun in sehr großen Schritten ihrem Ende zuging.
In dieser Woche waren unter der Woche bereits nur noch Damüls-Mellau und Gargellen geöffnet, zum letzten Wochenende gingen dann nochmal Lech (ohne Zürs) und Gaschurn auf.
151 Gargellen 10.04.2021: Versteckt im Montafon
> Über Wochen immer wieder aufgeschoben, aber nun wollte ich es doch noch unterbringen: Das letzte große, mir unbekannte Skigebiet Vorarlbergs, das sich zudem in einer tollen, abgelegenen Landschaft befindet: Gargellen. Nicht alle Pisten wurden diesen Winter hergerichtet, trotzdem verlangte man den vollen Preis (51 €) für ein eher kleines Skigebiet. Dazu doch nennenswerte Wartezeiten und Leute auf den Pisten. Aber egal, immer noch spannender als das Rumpfangebot in Lech und die Szenerie sowie der gute Schnee oben waren es auf jeden Fall wert.
152 Damüls-Mellau 11.04.2021: Saisonende in ganz Vorarlberg
> Letzter Saisontag in Vorarlberg. Am Vormittag war gefühlt nochmal „jeder“ im Gebiet und wollte sich von diesem verabschieden. Ab dem Mittag wurden dann alle Pisten super weich und so klebrig wie die ganze Saison nicht. Naja, so fällt zumindest der Abschied etwas leichter Wie üblich am letzten Tag, verschwanden nach und nach die Pistenmarkierungen, sodass das Ende unaufhaltsam näher rückte.
> Für Mitte April noch herausragende Schneelage in Mellau. Aufgrund des geringen Andrangs hatte man dennoch die 29 (FIS-Piste links im Bild) und 28 (Südhang rechts im Bild) bereits ein paar Tage zuvor aufgegeben. Ansonsten geschieht dies immer infolge des Schneemangels…
> Noch soo viel Schnee, aber die Schilder sind weg und das Ende fix. Letzte Abfahrt in Damüls.
Während fast überall in Österreich das Pistenangebot deutlich eingeschränkt wurde oder Skigebiete sogar geschlossen blieben, bot Damüls-Mellau jeden einzelnen Tag der Saison Vollbetrieb. Lediglich der Ragazer blieb zu und an ein paar wenigen Schneetagen waren „nur“ Uga, Hasenbühel und Sunnegg offen. Einfach unglaublich und ein gutes Marketing für Damüls-Mellau. Ich hörte häufiger im Gebiet: „Nee ich fahre nicht ins Montafon, nach Warth oder Lech, da ist mir das Angebot viel zu klein oder unter der Woche geschlossen. Hier in Damüls machen sie hingegen alles auf, echt klasse.“ Damüls-Mellau hat niemanden enttäuscht, aber viele überrascht, die vielleicht sonst nie oder nur selten hierher fuhren.
Der Saisonkarteninhaber-Anteil war sicher hoch und die Mehrtageskarteneinnahmen fehlten immens. Dennoch konnte man zumindest noch ein paar Tageskarten an Gelegenheitsfahrer, Endlich-mal-leere-Pisten-Fahrer, an die Kleinwalsertaler (die ja komplett geschlossen bleiben mussten) und weitere Personen verkaufen. Die Betriebe mit Take-Away konnten immerhin auch noch ein wenig offen halten und ab März war dann die Gastronomie mittags eh gut besucht.
Für mich darüber hinaus ein besonderes Erlebnis, erstmals von Heiligabend bis zur zweiten Osterwoche jeden Tag auf den Skiern zu stehen. Tut gut, täglich frische Luft zu schnappen und etwas Sport zu treiben. Auch in Bezug auf das Wetter und die Schneekonsistenz spannend, da man so jeden Tag und alle Veränderungen miterleben konnte, ohne das Gefühl etwas zu verpassen Zum Glück war das Wetter nicht so regnerisch und stürmig, wie den Winter davor, sondern überwiegend eine schöne Mischung aus Sonne und Neuschnee.
Ich bin nicht nur sehr gespannt, wie die nächste Saison bezüglich Maßnahmen und Wetter verläuft, sondern auch, welche nachhaltigen Veränderungen dieser erhebliche Einschnitt bewirkt hat. Wie bedeutsam sind die Gäste auf der einen Seite? Wie störend sind sie manchmal auf der anderen Seite? Immer größer, immer mehr? Oder doch Besinnung auf einen qualitativen Tourismus mit gewissen Grenzen?
153+154 Corvatsch 14.+15.04.2021: Zurück in die Schweiz
> War die Schweiz in den letzten Monate so nah und doch unerreichbar (durch die Quarantänebestimmungen auf dem Rückweg), konnte ich nun doch noch ein paar Tage hierhin (auch wenn sich schließlich nur zwei Tage ausgingen). Dafür nochmal toller, pulvriger Schnee auf den langen, höhenmeterintensiven Pisten. Es wurden schließlich die Tage mit den meisten Höhenmetern der ganzen Saison. Nach so vielen Skitagen also immer noch nicht genug
> Nochmal ein schöner Kontrast zu Vorarlberg
> Auch in den Orten Dazu ein gemütliches Hotel in Celerina mit ansprechendem Abendmenü Besser kann man die „Winter“saison nicht ausklingen lassen.
155 Winterberg 18.04.2021: Skibetrieb bis Mai!?
> Der letzte Tag im Skiliftkarussell, an dem fast alle Lifte in Betrieb waren. Somit war für genug Abwechslung bei den Pisten und Liften gesorgt Leider regnete es zwischendurch mal und war der Schnee an vielen Stellen klebrig. Bei den flachen Pisten natürlich besonders störend. Der Slalomhang an der Kappe war noch als Buckelpiste befahrbar. Begleitet wurde ich vom einheimischen Skiguide GIFWilli.
Die Schneepanzer auf manchen Pisten waren noch äußerst mächtig. Es bestand deshalb der Wunsch und Wille, im Sauerland mal bis in den Mai offiziellen Skibetrieb anzubieten (Wohl weniger aus betriebswirtschaftlichen als aus Marketinginteressen). Leider verhinderten die neuen Regelungen auf Bundesebene diese Idee und der Betrieb musste zwangsweise eine Woche später enden. Und das, obwohl sich die Umstände für die umfassenden und zuvor als wirksam erachteten Maßnahmen ja nicht geändert hatten. Viele Skifahrer wären wahrscheinlich eh nicht mehr gekommen. Dazu Freiluftsport, nur offene Sesselbahnen statt enge Pendelbahnen, usw. Auch rückblickend hinsichtlich der weiteren Entwicklungen wenig nachvollziehbar und ohne Wirkung.
Kurz zusammengefasst: Schade, dass zufällig unglückliche Umstände diese historische Chance zerstörten.
Eigentlich hatte ich für Ende April, Anfang Mai nochmal 1-2 Ausflüge in die Schweizer Alpen geplant (Laax, Grindelwald, Mürren, Oberengadin usw. hatten ja noch ein ganz ansprechendes Angebot), aber es kam leider immer etwas dazwischen. Andererseits, wer braucht schon die hohen Schweizer Alpen, wenn auch die Sauerländer Gletscher noch gute Bedingungen vorweisen:
156+157 Winterberg 09.+14.05.2021: Sauerländer Gletschersaison
> „Auch den Gletschern im Sauerland setzt der Klimawandel immer mehr zu. Um die noch guten Schneeverhältnisse rund um die „700er“ Poppenberg und Herrloh auszunutzen, ging es Sonntag sowie heute nochmal auf die Sauerländer Gletscherpisten. Damit ich die besten Routen finden sowie die Gletscherspalten umgehen konnte, holte ich mir Unterstützung durch einen erfahrenen Sauerländer Alpinisten, GIFWilli, der hier in den letzten Wochen zahlreiche Aufstiege absolviert hat. Genau vor einer Woche wurden die Pisten am Poppenberg nochmal präpariert, sodass sich auch noch am Sonntag gute Pistenverhältnisse boten. Zudem war es mit über 20 °C plötzlich sehr sommerlich. Hintertuxer, Stubaier, Pitztaler Gletscher? Da fahr ich doch lieber zum Poppenberggletscher!“
> Da mich die Wetterprognosen für die Schweizer Alpen auch für dieses lange Wochenende nicht überzeugten, wählte ich ein weiteres Mal das Winterberger Gletschergebiet. Diesmal zehn Grad kühler, weniger Sonne und auch weniger Schnee als erwartet. Es soll Leute hier im Forum geben, die auch noch im Juni hier auf Schnee abfuhren
158-160 Engelberg Titlis 22.-24.05.2021: Auftakt der Frühsommerskisaison
> Nach über einem Monat ging sich dann endlich wieder ein Besuch der Schweiz aus. Und es lohnte sich: Mein erster Skiaufenthalt am Titlis bzw. in der Zentralschweiz mit neuen Perspektiven, geöffneten Pisten zwischen 3.030 und 1.780 m, frischem Neuschnee, spannenden Geländevarianten und meist gutem Wetter. Nur die Präparierung ließ zu Wünschen übrig, aber das war vorher bekannt
Eine spannende Alternative an diesem Wochenende wäre übrigens La Clusaz in Frankreich gewesen, die nur am 23.+24.05. öffneten (warum eigentlich nicht an weiteren Wochenenden?). Allerdings war es mit der PCR-Pflicht und geschlossenen Hotellerie etwas zu umständlich und die Tickets waren wohl innerhalb weniger Minuten ausverkauft.
Außerdem gingen, nach den zahlreichen Verschiebungen im Winter, tatsächlich am 19. Mai Grenzen und Tourismus in Österreich auf. Aufgrund etwas besserer Wettervorhersagen für den Westen blieb ich allerdings am Titlis und wechselte anschließend ins Wallis statt nach Tirol.
> Blick vom Winter Richtung Sommer
> Tolle, lange und abwechslungsreiche Geländevarianten mit Pulverschnee Ende Mai, was will man mehr?
> Teilweise erinnerte mich das Gelände an La Clusaz. Wenn man es schon nicht in das zeitgleich geöffnete Original schafft hat, dann zumindest in die Schweizer Nachbildung
> Nach der Schweizdurchquerung im Dezember ging es nun ein zweites Mal am Lungerersee vorbei, diesmal allerdings bei eher sonnigem Wetter. Die tiefhängenden Wolken im Dezember hatten die umliegenden Berge komplett verschluckt. Nach der Fahrt mit dem Lötschberg-Autoverlad übernachtete ich nicht nur im gleichen Motel im Wallis wie im Dezember nach der Reifenpanne, sondern tatsächlich auch im gleichen Zimmer. War ein absurdes Gefühl So lange her und eigentlich doch nicht.
161 Crans-Montana 25.05.2021: Endloser Winter
> Da mir Zermatt aufgrund des instabilen Wetters als zu riskant erschien, wählte ich das einzige weitere geöffnete Skigebiet der Schweiz, Crans-Montana. Die eine Woche zuvor noch geöffnete, lange Kandahar war durch den nun fehlenden Rückbringer (KSB Cabane de Bois) leider nicht mehr zugänglich und die Pisten oben sind natürlich ziemlich kurz. Dafür hatte ich diese aber quasi für mich alleine. Dazu kalte -8°C, perfekter pulvrig-griffiger Schnee, Skipass für nur 15 CHF und ein tolles Wolkenschauspiel hat sich absolut gelohnt.
> In Dunkelrot die außerplanmäßige Pickup-Fahrt ins Tal, nachdem die EUB ausfiel
> Nach dem kalten Winter am Morgen war es am Genfersee nachmittags sommerlich warm.
> Palmen und ein Hauch von Côte d’Azur im Anschluss an das Skifahren.
162+163 Stubaier Gletscher 03.+04.06.2021: Bis zur Mittelstation
> In Österreich standen mit Kaunertaler, Pitztaler, Stubaier, Hintertuxer, Wildkogel, Kitzsteinhorn und Mölltaler noch eine Reihe von Skigebieten an Fronleichnam zur Auswahl. Die Wetterprognosen waren sich uneinig und versprachen unterschiedliches Wetter für die einzelnen Regionen an diesem langen Wochenende. Mein Ziel war es, die besondere Schneelage auszunutzen und Pisten zu fahren, die sonst nicht im Juni geöffnet sind. Der Wildkogel stand deshalb fest. Damit sich die Fahrt in den Pinzgau lohnt, war auch der Besuch des Kitzsteinhorns ziemlich sicher. Den Stubaier wollte ich gerne besuchen, da ich hier bisher nur mal im Hochsommer ohne Ski oben war. Mölltaler und Hintertuxer waren hingegen raus, wobei zumindest in Hintertux die 6KSB für mich neu gewesen wäre. Kaunertaler und Pitztaler haben zwar auch nicht mehr unbedingt im Juni offen, aber die Pisten hatte ich erst im Oktober besucht. Aber im Endeffekt waren die vier Tage einfach zu kurz, am liebsten wäre ich in alle Gebiete gefahren
Der „ewige Winter“ fand nun sein Ende. Statt kalter Temperaturen und harter Pisten zum Wochenbeginn, die ich leider nicht nutzen konnte, standen nun weiche, sulzige und teils sogar klebrige Pisten auf dem Programm.
Am Stubaier wartete ein noch relativ breites Angebot mit EUB, 8KSB, 6KSB und SL zwischen 3.120 und 2.280 m. Einzig der häufig klebrige Schnee war störend sowie der Sumpf abseits der Pisten, der die zahlreichen Geländemöglichkeiten verhinderte.
> Nach den mondänen Schweizer Orten zur Abwechslung mal wieder eine dörfliche Atmosphäre
164 Kitzsteinhorn 05.06.2021: Ein Jahr nach dem Restart
> Über den verregneten Gerlospass erreichte ich am Vorabend den Pinzgau. Und dann stand ich wieder dort, wo ich knapp ein Jahr zuvor erstmalig nach dem Lockdown wieder Ski fuhr. Diesmal mit deutlich besserer Schneelage inklusive geöffneter Kristallbahn und zwei gut fahrbaren Pisten bis auf unter 2.000 m. Viele der Fragen, die ich mir ein Jahr zuvor stellte, waren nun beantwortet.
> Dunkelblau die Vielfalt 2021, Hellblau das kleinere Angebot 2020
165 Wildkogel 06.06.2021: Frühsommerwinter auf unter 2.100 m
„Wie häufig hat man im Mai und Juni bei Wanderungen oder beim Blick auf Webcams schon gedacht, "hier könnte man doch eigentlich an den Wochenenden nochmal einen Lift laufen lassen". In diesem Jahr ergibt sich durch den kalten Frühling und die damit verbundenen Schneehöhen nochmal eine ganz andere Situation. Abgesehen von den Gletschergebieten hat sich in Österreich jedoch nur ein Skigebiet entschieden, auch im Juni nochmal eine Piste zu präparieren und liftunterstütztes Skifahren anzubieten. Diese Spontanität und Bereitschaft wollte ich auf jeden Fall unterstützen. So eine Gelegenheit gibt es nicht jedes Jahr.“
Das Wetter war zwar ziemlich ungemütlich, dafür war ich fast alleine in der sehr speziellen Atmosphäre.
166+167 Avoriaz 12.+13.06.2021: Einmaliger Sommerski in den Portes du Soleil
> Auch in diesem Jahr durfte eine Sommerskitour durch die Westalpen nicht fehlen. Nach der Ankündigung von Madesimo wenige Wochen zuvor, den Bereich Val die Lei im Juni zu öffnen, hatte ich mir direkt Skitickets für dieses besondere Highlight gesichert. Leider musste die Aktion dann kurzfristig wegen technischer Probleme wieder abgesagt werden. Spontan trat dann aber noch ein weiteres Skigebiet auf den Plan, vielleicht sogar ein größeres Highlight. Avoriaz würde vom 11. bis 13.06.2021 gleich mehrere Sesselbahnen öffnen Mit der Erfahrung aus La Clusaz im Mai, dass die Tickets innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sein könnten, hing ich mich zum Verkaufsstart am 09.06., 8 Uhr direkt (erfolgreich) in den Onlineshop. Im Nachhinein hätte ich sogar auch noch Tage später Skipässe bekommen. Aber sicher ist sicher, denn diese einmalige Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen Schade, dass nicht weitere Gebiete (vor allem Flaine, Chamonix, Val Thorens, Alpe d’Huez) nach der „Saison blanche“ diesem Beispiel folgten.
Einfach schön, wieder in Frankreich Skifahren zu können Alle weiteren Eindrücke und Informationen zu diesen zwei besonderen Skitagen in den Berichten:
> Über Chamonix und durch den Mont Blanc-Tunnel gelangte ich seit November erstmalig wieder nach Italien.
> Im trubeligen Aosta warteten stickige 35 °C. Aber auch das italienische Flair und Eis
168-170 Cervinia-Zermatt 14.-16.06.2021: Offizieller Sommerski zwischen 3.899 und 2.540 m
> Nach dem Komplettausfall der Skisaison ermöglichten die herausragende Schneelage und geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen, dass Cervinia ab dem 26.05. doch noch Skibetrieb anbieten konnte. Zunächst nur an den drei 4KSB und mit geschlossener Grenze zur Schweiz. Kurz vor meinem Besuch gingen dann auch noch die Kette zum Plateau Rosa sowie die internationale Verbindung auf. Die ersten beiden Tage folgten exzellente Pisten- und Geländebedingungen in einem weitläufigen Gebiet bei Traumwetter am dritten Tag wurde es dann etwas weicher und wolkiger.
> Nach dem Skifahren ging es durch den chaotischen Feierabendverkehr rund um Turin und das Susatal sowie über den Col de Montgenèvre und Col de Lautaret bis nach Les 2 Alpes.
171 Les 2 Alpes 17.06.2021: Weitläufiges Sommerskigebiet zwischen 3.500 und 2.600 m
> Auch in Les 2 Alpes konnte ich von der guten Schneelage profitieren. So waren sowohl die Pisten an der KSB Signal als auch die Mittelstationsabfahrt bis auf unter 2.600 m offiziell geöffnet und präpariert. Am zweiten Tag verhinderte dann leider mäßiger Wind den Skibetrieb.
171b La Grave 18.06.2021: Mit der Kult-Gruppenbahn zum Glacier de la Girose
> Als spontanes Ersatzprogramm zum Skifahren in Les 2 Alpes besuchte ich zunächst Bourg d’Oisans und Alpe d’Huez, bevor ich bei sonnigem Wetter mit der Seilbahn in La Grave fuhr.
> Über den ansprechenden Col du Galibier erreichte ich schließlich Valloire und St-Michel-de-Maurienne.
172+173 Val d’Isère - Col de l’Iseran 19.+20.06.2021: Frühsommerskifinale am höchsten Alpenpass
> Immer wieder schön hier oben. Mitten in der Nacht rast man zusammen mit den ganzen Kleinbussen die 1.000 Hm der Passstraße nach oben, um direkt am Schnee parken zu können. Im Skigebiet wartet dann eine schnelle KSB ohne Wartezeiten mit ansprechenden Pisten und Gelände. Am Mittag, wenn die Passstraße langsam zum Leben erwacht, ist der Skibetrieb schon zu Ende und man kann gemütlich in der schönen Cascade-Hütte essen.
Und damit war er dann auch erreicht, der letzte Tag der Frühsommerskisaison und der 173. Skitag innerhalb eines Ein-Jahres-Zeitraums. Das hätte ich im April 2020 oder selbst im Dezember 2020 nie erwartet. Ein Hauptgrund war sicherlich die ständige Unsicherheit, wie lange Skifahren noch möglich sein würde. Jeder Skitag hätte der letzte der Saison sein können. So entwickelte sich ein Verlangen, jeden potenziellen Tag fürs Skifahren zu nutzen. Schon lange hatte ich den Wunsch, mal den ganzen Hochwinter Ski zu fahren. Tatsächlich wurde es am Ende gerade wegen der Coronasituation und weiterer glücklicher Umstände möglich. Auch nehme ich mit, dass man manchmal einfach spontan reagieren statt lange im Voraus planen sollte. Warum nicht erst nachmittags im Sessellift entscheiden, wohin es als Nächstes geht? Am Ende ergeben sich immer gute und überraschende Chancen. (Andererseits erfordert dies meist eine verstärkte Autonutzung. Im Vergleich zu den Vorjahren, wo ich auch viele Skireisen mit der Bahn unternahm, war ich diese Saison fast ausschließlich mit dem Auto unterwegs…)
> Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie es in der Saison 21/22 weitergeht. Ich bleibe auf jeden Fall optimistisch.
Zum Abschluss noch ein paar Statistiken
Kennzahlen:
38 Skigebiete, 6 Länder, 1,3 Mio. Höhenmeter, 6.500 Pistenkilometer, 3.800 Liftfahrten
-> Da ich an manchen Tagen nur ein paar Stunden fuhr, ist die Zahl der durchschnittlichen Höhenmeter pro Tag eher gering.
Anzahl Besuche nach Skigebieten (Doppelungen bei zwei Gebieten an einem Tag):
74x Damüls-Mellau
20x Silvretta Montafon
6x Golm, Hintertuxer Gletscher, Val d’Isère, Zermatt
5x Faschina
4x Cervinia, Diedamskopf, Pitztaler Gletscher, Tignes
3x Engelberg-Titlis, Warth, Winterberg
2x Avoriaz, Bödele, Corvatsch, Davos, Kaunertaler Gletscher, Kitzsteinhorn, Landgraaf, Sonnenkopf, Stubaier Gletscher, Sulden
1x Andelsbuch-Bezau, Brandnertal, Crans-Montana, Gargellen, La Grave, Les 2 Alpes, Mölltaler Gletscher, Lech Zürs, Neuss, Serfaus-Fiss-Ladis, Sonntag, St. Anton, Verbier, Wildkogel
Hinsichtlich des Wetters, der Skigebietsöffnungen, Coronamaßnahmen und Arbeit wären rückblickend noch gut 15 zusätzliche Skitage möglich gewesen, insbesondere im November (Oberengadin) und April/Mai (Graubünden und Jungfrauregion), und damit insgesamt 190 Tage. Um die 200er Marke zu knacken, wären häufige Skihallenbesuche erforderlich gewesen. Und vor allem hätte ich mir das Ziel vor der Saison stecken müssen, aber vieles ergab sich ja erst zufällig.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Snowworld-Warth für den Beitrag (Insgesamt 6):
MagnumPISkifam:
"Ein Leben ohne Skifoan ist zwar möglich, aber sinnlos."
2021/22 Hintertux, Feldberg
2020/21 Zermatt, Ftan
2019/20 mir war 7 bis 15Tage danach ziemlich coronerich...: WolkensteinSelva,Val diFassa, Arabba, Corvara, St.Christina, FlimsLaaxFalera, Klinovec 2018/19 Sierra Nevada, KlinovecNeklid,Othal, KlinovecNeklid, Feldberg, EngelbergTitlis, HaslibergMeieringen, GrindelwaldWengen, Klinovec, Stubaital
2017/18 Stubaital, Klinovec,Klinovec,Klinovec (skiline 15957hm pro Tag alltimerecord)
2016/17 Stubaital, Klinovec, Zermatt, Klinovec, Othal, Klinovec, Sierra Nevada,
2015/2016 Zermatt, Kandel(leider ohne Schwarzmoos), Klinovec, Hintertux, Klinovec, Zermatt, Klinovec,
tom75 hat geschrieben: 21.08.2021 - 14:12
Top, vielen Dank.
Frage: bist du in der glücklichen Lage, nicht arbeiten zu müssen?
Doch, arbeiten muss ich auch, aber durch die Coronasituation deutlich flexibler.
eiger80 hat geschrieben: 22.08.2021 - 22:17
Sehr interessanter Bericht. Macht Spaß es zu lesen und grossen Respekt. Bist du da meist alleine unterwegs?
Ganz unterschiedlich. Teilweise alleine (vor allem bei den etwas mühsamen Touren wie diesen Frühsommer in den Westalpen), aber häufig auch mit Freunden, Arbeitskollegen oder der Familie.
skifam hat geschrieben: 23.08.2021 - 19:47
Ein Traum.
Super
Dickes Danke.
PS: ähnliches plane ich für 2041
Hoffentlich gibt's im Winter 2041 dann auch so gutes Wetter
Um die 200er Marke zu knacken, wären häufige Skihallenbesuche erforderlich gewesen. Und vor allem hätte ich mir das Ziel vor der Saison stecken müssen, aber vieles ergab sich ja erst zufällig.
Ich glaube, jeder, dem du von einem Ziel "200 Skitage in diesem Winter" erzählt hättest, hätte dich für bekloppt gehalten, da kann ich mich nicht ausnehmen.