Wetter: zuerst scheußlich (Regen, sehr frisch), dann besser, zuletzt sonnig
Frequentation: in der Eng in der Früh gar nichts los, ebenso Anstieg zum Hohljoch, eine Seltenheit! Auch beim Weiterweg ins Johannestal nicht eben viele Leute getroffen.
Route: Eng (1203 m) - Hohljoch (1795 m) - Falkenhütte (1848 m) - Hinterriss (948 m) via Johannestal
=> also max. 650 Hm bergauf, 900 Hm bergab, bei einigen leichten Gegenanstiegen, aber kilometermäßig recht lange Tour.
Einige Richtzeiten: Eng-Falkenhütte: 2 H 30 min (die steilen Schneefelder musste man recht vorsichtig queren, sonst fliegt man gleich ab und kirchendachsteil ist das da schon)
Falkenhütte-Kleiner Ahornboden: ca. 1 H (zügiges Tempo)
Falkenhütte-Hinterriss: 3 H 30 min (mit Bachquerungsabenteuern und Umweg wegen schönerem Weg)
Gesamtdauer der Tour: 7 h 30 m (dabei sollte man ca. 1,5 h Pause abziehen), genau richtig für den Saisonstart!
Generell liegt noch sehr viel Schnee. In der Eng haben wir einen Skibergsteiger gesehen. Unterhalb der Lalidererwände ist alles voll von recht hartem Altschnee, einige Kameraden sind mit Steigeisen gegangen. Die Falkenhütte hatte erst seit drei Tagen auf, der Wirt kann noch nicht via Jeep hinauf, so dass das 50-Liter-Bierfass auf dem Rücken getragen werden musste.
Der Neuschnee (über 2300 m hatte es in der Nacht sicher geschneit!) ist immer wieder in Lawinen über die gewaltigen Nordwände abgerauscht, sehr eindrucksvoll, das Donnergeräusch!
Die hohen Karwendelgipfel (Birkkarspitze et al) sind momentan zu Fuß nicht erreichbar, da sollte man momentan besser auf Skitour hingehen.
Mal ein paar Bilder aus einer der schönsten Regionen der Alpen, die leider kein Nationalpark ist.
Die berühmten Laliderer Nordwände, hier die Lalidererwand-Nordwand, 2615 m, gesehen von der 1850 m hoch gelegenen Falkenhütte (DAV-Oberland)
Laliderspitze, 2588 m und ihre Nordwände. In der Mitte die messerscharfe Kante ist die Herzog-Kante, ein schlapper IVer.
Der Karwendelhauptkamm (genauer Hinterautal-Vomper-Kette) gesehen vom Kleinen Ahornboden. Erst aus der Entfernung zeigen sich die gewaltigen Dimensionen dieser Kalkmauern.
Die Lalidererspitze im Zoom. Mit Schnee schauen diese Berge noch schöner aus als im Sommer. Da sind sie doch recht grau.
"Blau blau blau macht der Enzian" - Schnappschuß im Johannestal.
Johannestal und Moserkarspitze. Wir sind auf der bergwärts gesehen linken Seite marschiert auf einem sehr verfallendem Steig. Über den sehr reissenden Bach sind wir recht abenteuerlich über einen recht morschen Baumstamm balanciert. Ist aber alles gut gegangen. Auf alle Fälle ist dieser Weg sehr viel schöner als die autobahnmäßige Forststraße auf der anderen Seite.
Kommentar eines Begleiters: "man könnte meinen, man ist in Kanada"
Unten rechts liegt die Mautstraße in die Eng im Rissbachtal. In der Bildmitte die herrlich naturbelassenen Mäander des Rissbachs. Das gibts noch, nur 75 min von München entfernt. Leider wird dieser Bach auf bayerischer Seite sofort ins Walchenseekraftwerk geleitet.
Im Hintergrund einer der größten Geheimtipps der Region, der geheimnisvolle "Fußball-Berg"...

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