Zuerst besichtigten wir das unterirdische Kraftwerk Innertkirchen I.
^^Ebenfalls von der KWO betrieben wird die Schmalspurbahn von Meiringen nach Innertkirchen. Lange Zeit standen auf dieser Strecke Akkutriebwagen im Einsatz. Einer von ihnen ist, leider in etwas mitgenommenen Zustand, auf dem Firmengelände aufgestellt. Flankiert wird er von Fahrzeugen der Stollenbahn Guttannen – Handegg. Rechts ein ebenfalls mit Akkumulatoren betriebener Triebwagen. Die Dinger sind wirklich winzig!
^^Der Eingang zum Kraftwerk.
^^In der Generatorenhalle. Unter jedem Generator liegt ein Stock tiefer eine waagrecht eingebaute Pelton-Turbine.
^^So sehen diese Turbinenräder im ausgebauten Zustand aus.
^^Etwas für die Elektriker unter euch.
Danach ging es zur PB Handegg – Gerstenegg. Ursprünglich hiess die Bahn ja Gerstenegg II, aber seit die parallel laufende, technisch einmalige PB Gerstenegg I abgebrochen wurde, erübrigt sich der Zusatz leider. Erbaut hat beide Bahnen Habegger. Die Bahn verläuft parallel zur Passstrasse, darum überwindet sie auf 3158m schräger Länge auch nur 400 Höhenmeter. Die Nähe zur Strasse erklärt auch, warum die Bahn nur im Winter öffentlich ist. Sie erschliesst allerdings keine Pisten und wird darum nur von Tourengehern benutzt. Und vom Werkpersonal natürlich.
^^Die Kabine in der Talstation. Die Gondel ist für Lastentransporte demontierbar. Die Kabinen aller Pendelbahnen der KWO sind nach dem Ritter Sport Prinzip gebaut: Quadratisch, praktisch, gut! Auf diesem Bild ist das nicht zu erkennen, aber sie ist tatsächlich nur etwa so lang wie sie breit ist.
^^Das Laufwerk weist keine Fangbremse auf. Darum hat die Bahn auch nur eine kantonale Konzession, obwohl viel mehr als acht Personen reingängen. Unsere Fahrt galt hingegen als Werkverkehr, so dass die ganze Gruppe mitfahren durfte.
^^Die erste und die letzte Stütze von insgesamt vieren sind portalförmig. Hier die vor der Bergstation.
Unter der Bergstation findet sich der Eingang zum Stollen, der 3km weit zum ebenfalls unterirdischen Kraftwerk Grimsel II führt. Dabei wird auch der Grimselstausee unterquert! Dieses Kraftwerk kann sowohl Strom produzieren wie auch Wasser wieder in den Stausee zurückpumpen.
^^Eine der kombinierten Gruppen. In der Mitte der Generator, der auch als Pumpenmotor fungiert. Links und rechts ein Turbinen- und ein Pumpengehäuse.
^^Eine der Gruppen war in Revision. So sieht es im Innern des Generators/ Motors aus.
^^Und das ist sie nun, die ominöse Standseilbahn, die euch im Rateforum soviel Kopfzerbrechen bereitet hat. Sie führt in zwei Sektionen vom Kraftwerk zum Wasserschloss Kessiturm und soll bei einem Wassereinbruch die Evakuation ermöglichen. Gebaut hat sie Streiff in Schwanden GL.
Auf dem Rückweg bestaunten wir noch die beim Stollenvortrieb geöffnete Kristallkluft. Das Grimselgebiet ist für seine Bergkristalle seit langem bekannt, aber damit hat keiner gerechnet: Eine mehr als zwanzig Meter lange und mit bis zu zwanzig Zentimetern langen Quarzkristallen übersäte Kluft. Ein einmaliges Naturspektakel!
^^Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Kristallkluft!
Ganz in der Nähe zweigt ein Stollen ab, der zur nächsten Seilbahn führt. Wegen Bauarbeiten darin mussten wir aber aussen rum fahren. Auch so gelangten wir zur kleinen und kurzen PB Sommerloch – Grimselnollen.
^^Der Antrieb dieser für acht Personen zugelassenen Bahn.
^^Die einzige Gondel bei der Einfahrt in die Talstation.
Nach dem Mittagessen kamen wir zum eigentlichen Highlight des Tages. Die Fahrt mit der Pendelbahn vom Grimselnollen zum Oberaarsee und zurück in zwei Sektionen. Höhepunkt nicht nur, weil wir den höchsten Punkt des ganzen Ausfluges erreichten. Die Bahnen allein sind ein Erlebnis. Warum es im Innern der Gondeln beider Sektionen allerdings so penetrant nach Gummi roch, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Zu den Technikbildern ist zu sagen, dass sie eigentlich für beide Sektionen gelten, denn die Bahnen sind technisch gesehen praktisch identisch. Erbauer sind übrigens Küpfer und Streiff.
^^Die, natürlich quadratische, Kabine der PB Grimselnollen – Kessiturm. Sie fasst zwanzig Personen. Auch die Gondeln dieser Bahn (und die der zweiten Sektion) sind für Transportaufgaben abnehmbar.
^^Das spartanisch anmutende, fangbremsenlose Laufwerk derselben.
^^Blick von der Mittelstation Kessiturm auf zwei der drei Stützen. Die Bahn führt zur Bergstation wieder leicht hinunter. Auf 1513m schräger Länge werden 267m Höhendifferenz überwunden.
^^Im gleichen Gebäude befindet sich die Talstation der zweiten Sektion. Hier der Antrieb dieser Bahn.
^^Eine Kabine der zweiten Sektion bei der Einfahrt in die Mittelstation. Hier sieht man auch gut, wie dicht der Nebel zeitweise war.
^^Ausblick von der Talstation auf die insgesamt 3491m lange Strecke. Die Bergstation liegt allerdings gerade mal 91m höher! Dazwischen liegt aber noch ein höherer Punkt, dazu später mehr.
^^Durch eine karge, aber eindrückliche Landschaft geht die Fahrt. Im Hintergrund der höchste Punkt auf gut 2500m. Wer entdeckt die Gegengondel?
^^Der Scheitelpunkt ist erreicht, jetzt geht es hinunter (!) zur Bergstation.
^^Die Bergstation mit dem Oberaarsee.
^^Das letzte Teilstück vor der Bergstation. Zu sehen sind ausserdem die Stützen 8 und 9 von insgesamt neun. Dies ist auch der steilste Streckenabschnitt, der erst noch entgegengesetzt, d.h. bei der Bergfahrt talwärts, befahren wird.
^^Das Bild aus dem Rateforum. Die Bergstation liegt auf 2308m über Meer. Bergwärts werden also etwa 283 Höhenmeter bergauf und circa 192 Höhenmeter bergab bewältigt.
^^Die Kraftwerke Oberhasli besitzen sogar eigene Rettungsringe.
Auf der Rückfahrt besichtigten wir noch das unter der Mittelstation Kessiturm liegende gleichnamige Wasserschloss. Hier endet auch die weiter vorne gezeigte Rettungsbahn aus der Zentrale Grimsel II.
^^Das ist die Drosselklappe an der Wasserleitung. Es ist dies die grösste der Welt; Durchmesser etwa 5m!
Zurück auf dem Grimselnollen erwartete uns nach einer kurzen Suchaktion nach dem Eingang noch die letzte Seilbahn des Tages. Die kleine Pendelbahn die zur Husenegg bei der eigentlichen Grimsel-Passhöhe führt. Der Oldtimer unter den PBs der KWO. Leider konnten wir damit nicht fahren, aber immerhin Fotos schiessen.
^^Die einzige Kabine in der auch nach vorne verschlossenen Talstation.
^^Teile des Antriebes und die Antriebsstange für das Kopierwerk.
^^Das nostalgische Bedienpult der Bahn.
Und dann fuhren wir wieder mit dem Kleinbus hinunter zum Ausgangspunkt der Exkursion. Trotz des miserablen Wetters ein eindrückliches Erlebnis! Ich möchte an dieser Stelle Migi für die hervorragende Organisation danken. Mein Dank geht auch an Herr Pfister vom Besuchsdienst der KWO für die fachkundige Führung.