Gestern noch einmal das schöne Wetter ausgenutzt und zu einer Tour in den Nationalpark Kalkalpen aufgebrochen.
Anfahrt: (etwas kompliziert)
Von Windischgarsten (A9) bzw. Altenmarkt bei St. Gallen (Eisenbundesstraße B115) über die Hengstpaß-Straße (L550) nach Unterlaussa. Dort beim Gasthof "Weißensteiner" abbiegen (grüne Tafel) und am Nationalpark-Informationszentrum vorbei zur Mooshöhe hinauffahren und geradeaus weiter auf einer Schotterstraße nach Weißwasser (Parkplatz vor Schranken).
Talort:
Unterlaussa/Dörfl
Talort Höhe:
539 m
Wetter:
Sonnig, am Morgen sehr kühl mit 10°C, am Nachmittag warm mit 25°C aber ein paar kurze Regenschauer.
Unsere Tour führt uns vom Parkplatz an der Forststrasse entlang der ehemaligen Schmalspurbahntrasse bis zum Ende der begehbaren Trasse, wo sich der Ein- bzw. Ausstieg des Triftsteiges befindet. (In beide Richtungen begehbar.) Über diesen Steig entlang der "schwarzer Bach Schlucht" gelangen wir zurück zur Abzweigung des Wanderweges auf die Anlaufalm. Dieser führt uns im Anschluss relativ steil zur Alm hinauf, welche erst ab nächstem Jahr wieder bewirtschaftet ist. Weil wir dann noch genügend Zeit hatten, nahmen wir noch den Hochkogel (1153m) mit und gingen dann über den Hirschkogelsattel (882m) wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Auf dieser Karte kann man unsere Tour schön nachvollziehen:
^Rechts unten unser Parkplatz, dann entalng der Waldbahnstrasse (Schotterstrasse), beim Schleierfall vorbei. Anschließend durch die Tunnels der Waldbahn, bis zum Anerlsteg. Dann über den Steig zurück und durch die Hochschlacht zur Anlaufalm. (Einseit auf der Karte war bei unserer Gehrichtung der Ausstieg.) Dannach noch der kurze Umweg über den Hochkogel und über den Hirschkogelsattel und die Sonnbergbachstrasse wieder zurück.
Angegeben wird diese Variante mit einer reinen Gehzeit von 7h-9h, wir schaffen es aber trotz zahlreicher Pausen immerhin in 7,5h und machen dabei 16176 Schritte, was ca. 12,2km und einen Energieverbrauch von 1020kcal ergibt.
So, genug erklärt. Starten wir die Fototour:
(Eines Vorweg, eine meiner schönsten Touren so far.)
^Nachdem wir eine paar Probleme bei der Anfahrt hatten, brachen wir schließlich um kurz nach 9Uhr früh beim Parkplatz auf und kamen nach einer knappen Stunde über Schotterstrassen zum Schleierfall.
^Weiter gings durch die Tunnels der stillgelegten Schmalspurbahn zum Anerlsteg. Einige sind mit einer Solarbetriebenen Beleuchtung und Bewegungsmeldern ausgestattet.
^Fast überall an den steilen Felswänden der Schlucht tropft Wasser herunter, was sich auch am Klettersteig bemerkbar macht. Stellenweise ist es nass und sehr rutschig.
^Der schwarze Bach. Ein ständiger Begleiter.
^Beim Anerlsteg angekommen. Hier endet die begehbare Trasse.
^Eine kleine Infotafel zur Bahn.
^Noch eine kleine Infostelle, die sich mit den ehemaligen Holzarbeitern beschäftigt. Durch den schwarzen Bach wurde früher Holz getriftet. Daher der Name Triftsteig. Früher ein Holzsteig jetzt ein Klettersteig. Aber gefährlich und anstrengend war die Arbeit in jedem Fall. Später wurde das Holz mit der Bahn transportiert, welche aber 1971 abgebaut und die Arbeit eingestellt wurde.
^Ein paar Infos.
^Das Wasser des schwarzen Baches war ebenso klar wie kalt.

^Bevor wir den Steig angingen haben wir uns noch kurz mit riesigen Walderdbeeren gestärkt.

^Der Einstieg in den Steig. Kann problemlos in beide Richtungen begangen werden.
Charakteristik des Klettersteiges:
Der Triftsteig verläuft stets leicht auf und ab ca. 2 km entlang des orographisch rechten Ufers des Großen Baches. Der Steig wurde ursprünglich für die Holztrift auf dem Großen Bach angelegt und führte mit Hilfe von Holzstegen durch die enge Schlucht (Reste der ehemaligen Anlage sind noch sichtbar). Heute ist der Triftsteig mit Trittstiften und Klammern und Seilen versichert und führt knapp oberhalb des Wassers in einer Art Querung vom Schleierwasserfall zum Annerlsteg. Die Begehung ist prinzipiell in beide Richtungen möglich, bei jeder Variante ist je eine mäßig schwierige Stelle (B) im Auf- bzw. Abstieg zu bewältigen.
Ein paar Impressionen vom Klettersteig:
^Der Steig ist durchgehend sehr sehr schmal.
^Unter uns der schwarze Bach.
^Die Schlüsselstelle (B), eine senkrechte Wand, die wir im Abstieg nehmen mussten.
^Das Ganze von unten.
^Auch eine interessante Stelle.
^Eine weitere B-Stelle. Weit auseinander liegende Klammern führen einer senkrechten Wand entlang.
^Der Steig verläuft durchgehend direkt am Bachufer am Fuße der Schlucht, mal mehr mal weniger ausgesetzt.
^Die steil abfallende Schlucht...
^...wird durchklettert.
^Hier ein guter Platz für eine Jausenpause und ein kleiner Spaziergang durchs eiskalte Wasser.
^Weiter führt der Weg entlang der Wand.
^Weiterhin sehr schmal und rutschig durch diesen kleinen Wasserfall.
^Anschließend etwas Gehgelände...
^...entlang des Bachufers.
^Schnell wird der steig wieder schmäler, doch die Seile geben etwas Sicherheit.
^Es geht auch noch schmäler!

^Wie gesagt! *gg*
^Der Ausstieg dierekt an der Brücke über die wir vorher in die andere Richtung gegangen sind.
^Anschließend gehen wir ein paar Meter auf der Forststrasse wieder zurück bis zur...
^...Abzweigung des Wanderweges durch die Hochschlacht. (Auch dieser Weg ist nur für Geübte, sehr steil,
sehr schmal und teilweise versichert.)
^Ausblick vom Weg nach oben, in die Schlucht, die wir zuvor durchstiegen haben.
^Sehr beeindruckende Landschaft.
^Auch hier ist der Weg sehr steil und nicht ungefährlich.
^Der Hochschlachtbach.
^Nach einem anstrengendem Auftsieg erreichen wir schließlich die von Brombeersträuchern übersääten wiesen der Anlaualm.
^Waren gar nicht sauer,...
^...also ließen wir uns ein paar schmecken.
^Bei der Anlaufalm. Zum ersten mal auf andere Wanderer getroffen.
^Eine schöne urige Hütte. Bewirtschaftet ist sie aber erst wieder im nächsten Jahr.
^Also packen wir noch einmal unsere eigene "kleine" Jause aus.
^Türsteher.


^Über diesen Sattel machen wir einen kleinen Umweg zum Hochkogel, was uns 1h extra kostet.
^Am Hochkogelgipfel,...
^...haben wir dafür eine tolle Aussicht...
^...in Richtung Süden.
Allerdings beginnt es kurz zu regnen, das Wetter beruhigte sich aber schnell wieder und so hat es uns nicht weiter gestört.
^Weiter gehts über die Weide

^Und zum Schluss wieder über eine Schotterstrasse, die auch bei Radfahrern sehr beliebt ist, zurück zum Ausgangspunkt.
Beste Jahreszeit:
Mai Juni Juli August September Oktober
Kartenmaterial:
BEV ÖK Blatt 69 Großraming
Fazit:
Wie gesagt, eine der schönsten Touren, die ich bisher unternommen habe. Auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Der Steig ist nicht allzu schwierig, bietet aber doch eine gewisse Herausforderung und wer sich nicht zu sehr anstrengen will, kann auch die Runde über die Anlaufalm weglassen.
Was mir persönlich auch sehr gefiel, dass wir bis zur Alm keinen einzigen Wanderer gesehen haben. Wir hatten also den gesamten Steig für uns alleine.

Ohne Zweifel:





