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Sigl-Hütte, Wendelstein || D || 3.-5. 1. 2005

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Emilius3557
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Sigl-Hütte, Wendelstein || D || 3.-5. 1. 2005

Beitrag von Emilius3557 »

Mal etwas nicht Alltägliches: Schneeschuhe, Abfahrten mit zu wenig Schnee, geschlossene Lifte trotz Pulverträumen, Nachtrodeln und stürmische Begegnungen mit Gemsen...

Was macht man, wenn man seine Freunde nach langen Semestermonaten endlich länger wiedersehen möchte, nicht immer mit der letzten S-Bahn Heimfahren will, es noch keinen vernünftigen Schnee hat und ein paar Nicht-Skifahrer dabei sind? Man organisiert wie schon im Januar 2002 und 2004 eine Winter-Hüttentour! Dieses Mal aber nicht auf der altbekannten Bayerischen Wildalm, die wir zwar wegen ihrer Welt-abgeschiedenheit hinter den „blauen Bergen“ und ihrer Urtümlichkeit ins Herz ge-schlossen haben, aber deren Tourengebiet wir doch schon ziemlich abgegrast haben und deren Anstiegsweg doch arg lang ist und sich ordentlich hinzieht. Wir haben uns für die Sigl-Hütte entschlossen, die am Südabhang des Wendelsteins in 1335 m Hö-he direkt an der Skiabfahrt nach Osterhofen zur Seilbahn liegt, etwa 50 Höhenmeter unterhalb des großen Kessels mit den beiden Schleppliften. Eigentlich wollten wir mit der Seilbahn hinauf und dann mit den Skiern bis zur Hütte abfahren, was vor allem mit dem vielen Gepäck eine große Erleichterung gewesen wäre. Aber da die Seil-bahn Skifahrer nur bei geöffneter Talabfahrt mit hinauf nimmt und wir etliche „Nicht-Tourengeher“ dabei hatten, haben wir uns für eine Schneeschuhwanderung ent-schieden, diesmal sogar mit 90% Schneeschuhbesatz, da die Sektion Oberland mitt-lerweile für 3¤ am Tag Schneeschuhe verleiht.
So sind wir am Montag, den 3. Januar 2005 noch bei Dunkelheit mit der S-Bahn zur Donnersberger Brücke gefahren und dort in die Bayerische Oberlandbahn (kurz BOB) umgestiegen. Noch im Münchner Stadtgebiet kam es zur ersten Verzögerung, am Harras stand der Zug wegen eines Schienenbruches! Typisch Bahn!? Es ging nach fünf Minuten weiter und zügig über die Großhesseloher Brücke und die dichten Bannwälder des Münchner Südens ohne Halt rasch nach Holzkirchen. Erst dort lag dann flächendeckend Schnee. Der Zug wird geflügelt und fährt weiterhin recht rasch bis Miesbach, ab dort aber kriecht er und hält sehr oft. Agatharied, Hausham, Schliersee, Fischhaus-Neuhaus, Fischbachau, Geitau, Osterhofen. Alle Orte altbe-kannt, Hundert Mal mit dem Auto durchgefahren, nun erstmals mit dem Zug, merk-würdiges Gefühl. Ganz entspannt die Umgebung aus interessantem Blickwinkel be-trachten (die Bahn fährt z.B. am Westufer des Schliersees und nicht am Ostufer wie die Bundesstraße; ab Fischhaus fährt die BOB einige Meter erhöht auf dem Süd-hang, so dass man das Tal gut überblickt). Für Gruppenreisen ohne Zeitdruck finde ich Bahnfahren echt ideal, man unterhält sich entspannt, man ist komplett zusammen und nicht auf fünf Autos verteilt (naja, wir waren ja nur neun Leute, aber mit dem ganzen Gepäck wäre es mit zwei Autos schon recht eng geworden).
Nach gut 1 ¾ Stunden Fahrt von daheim aus, sind wir dann in Osterhofen ausgestie-gen, der letzten Station vor Bayrischzell. Das Wetter war winterlich: nicht übermäßig kalt, aber windig, es schneite leicht, und viel Schnee wurde durch den starken Wind verblasen und verfrachtet. Der Bahnhof liegt direkt am Bergabhang und der Auf-stiegsweg ist sofort logisch vorgezeichnet: entlang der nicht gewalzten Skiabfahrt hinauf in Richtung Siglhütte, erst östlich, dann nördlich hinauf, etwa 530 Hm. Im unte-ren Bereich war die Schneedecke auf der an sich recht interessant trassierten Ab-fahrt nur einige Zentimeter dick, viele Geländeunebenheiten waren aber durch Trieb-schnee verfüllt und da stand man dann schon einmal 30 cm im Pulverschnee. Nach gut 1 Stunde haben wir dann auf gut 1.000 Meter mehr zum Spaß die Schneeschuhe angelegt, damit die Teilnehmer sie nicht umsonst geliehen haben und nicht tragen müssen. An dem Punkt (ein markanter, hoher Laubbaum), an dem die Abfahrt von West auf Süd dreht, beginnt sie sofort steiler zu werden, da haben die Schneeschu-he dann gleich gute Dienste geleistet. Danach ein kleiner Gegenhang (den man mit Skiern wohl nur mit viel Schmackes/Dampf ohne Schieben bewältigt!) und zwei kna-ckige Steilhänge zur schon sichtbaren Siglhütte. Hier waren die Schneeschuhe total wichtig, denn hierher hatte der Wind eine ganze Batterie Schnee geweht, es wäre herrlicher Pulver, unverspurt, gewesen! Hier ärgerte ich mich das erste Mal aus Gruppenraison keine Skier mitgenommen zu haben. Ich spurte also voraus, erst ziemlich direkt den Hang hinauf, was sehr viel Luft kostete, dann in deutlich flacheren Serpentinen mit schönen Spitzkehren. Nach gut 2 ½ Stunden war ich dann mit einem kleinen Vorauskommando als Erster an der Hütte, wir haben aufgeschlossen, die stark verrammelten Fenster geöffnet und gleich Strom und Wasser eingeschalten (eine deutlich luxoriösere Hütte also!) und im Ofen ein kleines Feuerchen entfacht. An diesem Tag bin ich dann noch mit drei Begleitern die Steilstufe der Abfahrt (hier teilweise Präparationsspuren, aber auch freiliegende große Steine!) hinauf zum Kes-sel der Wendelsteinalm mit den Schleppliften. Hier oben auch toller Pulver, aber nichts gewalzt, uns war es recht, es war herrlich ruhig und einsam. Wir sind etwa die Hälfte der Strecke des Bockstein-SLtes hinauf um herunterzurodeln (mit „Knüppel“-Bobs aus Plastik, vier Stück haben wir mit hinauf gezogen!). Unmöglich! Zu viel Schnee, zu flach! Erst ab der Kante ging es, aber wie! Die Beschleunigung ist wahnsinnig, mit den Füßen wirbelt man unmöglich viel Schnee auf und zwar mitten ins Gesicht! Da fahre ich dann doch lieber Ski, das ist kontrollierter…
Am Dienstag, den 4. Januar 2005 hatten wir Wetterglück und waren genau in den schönsten 4-5 Stunden des Tages draußen, in denen starker Föhn die Wolken kom-plett abgeräumt hatte und wir strahlend, fast frühlingshaft dunkelblauen Himmel zu bestaunen hatten, dazu den frischen Schnee des Vortages, also perfektes Winterfee-ling! Die Fernsicht war exzellent (von der Siglhütte aus sieht man schon den Wilden Kaiser, das Sudelfeld, die Rotwandgruppe und einen Teil der Zentralalpen). Zu Fünft (nur Männer! Die Frauen wollten lieber in der Nähe der Hütte bleiben…) sind wir den sehr verwehten Spuren von gestern zur Wendelstein Alm gefolgt und sind dann in etwa dem Verlauf der Abfahrt zur Zeller Scharte gefolgt (ab der Hütte 50 Minunten), mit jedem Meter bessere Aussicht in beinahe alle Richtungen, man merkt in welcher exponierten Stellung der Wendelstein in den Voralpen steht. An der Zeller Scharte genießt man auch einen ersten Blick ins „immergrüne“ Alpenvorland, ebenso wie hinauf zum berüchtigten Hotelhang, der aber anscheinend gut befahrbar war, wie wir an einigen Skitourengehern feststellen konnten. Auch die Zahnradbahn durften wir in Natura bewundern. Da der verbaute Wendelsteingipfel uns nicht locken konnte (höchstens ein Kuchen im Restaurant… ;-)), sind wir ein Stück in Richtung Zahnrad-bahn abgestiegen und dann einen steilen, schmalen Hang in Richtung Soinwand. Dort haben wir ein riesiges Gamsrudel in unmittelbarer Entfernung gesehen, Wahn-sinn die Viecher! Auf der Soinwand wars dann aber eher ungemütlich, denn der Wind war dort oben so stark, dass wir uns buchstäblich am Gipfelkreuz und dessen Veran-kerungsseilen festhalten mussten um nicht sonst wohin geweht zu werden, das war echt extrem, mal wieder eine neue Erfahrung! Ab hier trübte sich das Wetter leider wieder ein, wir genossen dennoch einen schönen Blick in Richtung Alpenhauptkamm mit einem gelblich hinterlegten Olperer. Da es uns der felsige Gipfel der benachbar-ten Kesselwand angetan hatte, sind wir auf die windstille Ostseite des selbigen Gip-fels abgestiegen und dort etwas abenteuerlich, aber kontrolliert hinauf. Lawinenge-fahr bestand deshalb nicht, weil so wenig Schnee lag, dass schon der komplette Hang abreißen hätte müssen. Wir haben uns also schon etwas gedacht, bei unseren Aktionen… Dort haben wir dann bei schwächerem Wind etwas gegessen und das immer düster werdende Wolkenschauspiel beobachtet. Der Abstieg erfolgt dann ent-lang des Lacher-SLtes und rasch zur Hütte.
Dort holten wir die Schlitten und sind noch einige Runden gefahren, diesmal auch von den Mädels begleitet. Mich hats mehrfach ordentlich aufgestellt, einmal klassi-scher Überschlag, der Schlitten ist steckengeblieben im Tiefschnee, ich fliege einige Meter weiter und dann Gesicht voraus volle Kanne in den Schnee. Einfach nur geil, habe erst mal Minutenlang nur verrückt gekichert und meinen eigenen Abdruck im Schnee bewundert und mich „enteist“. Diese Erfahrungen, auch das Umfahren eines von den Mädels untertags gebauten Schneemannes, hinderten uns nicht daran, etwa um 23 Uhr nachts bei traumhaftem Sternenhimmel nochmals hinaus zu gehen (es war ziemlich mild) und einige Nachtrodelfahrten zu unternehmen, beleuchtet von Stirnlampen, mehreren roten Grablichtern (!), die Absturzgefährdete Gebiete markier-ten und einer Riesen-Maglite. Es war noch besser als am Tag, einfach nur genial ins Dunkel zu rasen, auf einige kleine Lichtpunkte zu und dann Abzuspringen, wenn ei-nige Stimmen aufgeregt „Bremsen!“ rufen… ;-) Wir sind dann fast bis 2 Uhr draußen geblieben und haben, mit Blick in die Sterne, philosophiert…
Am Mittwoch, den 5. Januar 2005 haben wir die Hütte geputzt und sind via Hochkreut nach Bayrischzell abgestiegen. Vier Mutige (ich diesmal nicht, wollte nicht wieder nass werden) sind große Partien mit den Schlitten abgefahren und hatten einen Rie-senspaß.
Wer Winter in den Bergen mag und nicht immer nur auf harten Kunstschneepisten und mit 6 KSBs zu tun haben möchte, der ist am Wendelstein goldrichtig, oder beim Schneeschuhwandern, eine der angenehmsten Arten sich im Gebirge fortzubewegen und ich mache das ja gern und viel, wie ihr wisst.

Emilius3557
Disteghil Sar (7885m)
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Beitrag von Emilius3557 »

Bilder vom Montag, 3.1.2005
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06-Bayrischzell bei Nacht.jpg
87-Auf der Piste direkt unterhalb der Siglhütte.jpg
Ganz oben am Beginn des Waldes kann man die Hütte erahnen. Es sind ab hier ca. 150 Hm, wenn nicht mehr
Ganz oben am Beginn des Waldes kann man die Hütte erahnen. Es sind ab hier ca. 150 Hm, wenn nicht mehr
04-Flachstück bis zum Gegenhang.jpg
Der große Baum links unten, markiert die Wendung der Abfahrt nach Westen
Der große Baum links unten, markiert die Wendung der Abfahrt nach Westen
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01-Wendelsteintalabfahrt Flachstück.jpg
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Beitrag von Emilius3557 »

Bilder Dienstag, 4.1.2005
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15-Wendelstein-Zahnradbahn_1.jpg
14-Blick ins Alpenvorland von der Zeller Scharte.jpg
Hochalpin!
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12-Wintermärchen am Wendelstein.jpg
Man glaubt es nicht, aber später waren wir dort oben...
Man glaubt es nicht, aber später waren wir dort oben...
10-Blick in die Zeller Scharte.jpg
09-Bockstein und gleichnamiger SL.jpg
08-Wir ganz allein, nur die Aufstiegsspur.jpg
07-Januarsonne an der Wendelsteinalm.jpg
Und wir haben keine Ski... und der SL läuft nicht...!!!
Und wir haben keine Ski... und der SL läuft nicht...!!!
05-Wendelstein-Gipfel.jpg
04-SL Lacher.jpg
03-Wendelstein Alm und Talstation der Schlepplifte.jpg
02-Aufstieg durch das Steilstück zur Wendelsteinalm.jpg
01-Hochmiesing, 1883 m.jpg
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Beitrag von Emilius3557 »

Fort. 4.1.05
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16-Wendelstein-Zahnradbahn_2.jpg
30-Abendstimmung am Wilden Kaiser.jpg
Die beiden Gipfel rechts hinten sind uns allen wohlbekannt...
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28-Gipfelaufstieg zur Kesselwand.jpg
27-Wilder Kaiser von der Soinwand.jpg
26-Blick ins Alpenvorland_Rosenheim.jpg
Leider sieht und hört man den Sturm auf diesem Photo nicht
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24-Wendelstein von Osten.jpg
23-Gemsen_4.jpg
22-Gemsen_3.jpg
21-Steiler Hang.jpg
20-Gemse_2.jpg
19-Gemse_1.jpg
18-Hotelhang von unten.jpg
17-Föhn am Alpenhauptkamm.jpg
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Beitrag von Emilius3557 »

Photos 5.1. 2005
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07-Wendelstein Südflanke von Hochkreut.jpg
06-Januar oder April.jpg
05-Abstieg nach Bayrischzell.jpg
04-Blick hinüber zum Sudelfeld.jpg
03-Steilhang unterhalb der Hütte.jpg
02-Let the sunshine in.jpg
01-Logo der Sektion Oberland.jpg
Die Beleuchtung beim Nachtrodeln...
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starli2
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Beitrag von starli2 »

boah, soviel Gemsen hab ich ja noch nie auf einem haufen gesehen ... höchstens mal eine, aber ganz selten ..

.. wieso war kein Skibetrieb, an den Schleppern hats doch ganz brauchbar ausgesehen?
Emilius3557
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Beitrag von Emilius3557 »

.. wieso war kein Skibetrieb, an den Schleppern hats doch ganz brauchbar ausgesehen?
Ganz einfach: der komplette "West"-Teil der Talabfahrt hatte einfach zu wenig Schnee. An abgewehten Kuppen 2-5 cm, in manchen Kuhlen 20-30 cm, das reicht einfach nicht zum präparieren. Fahren hätte man können, wenn man über solche Stellen als einzelner Fahrer oder Tourengeher drüber fährt passiert auch den Skiern nicht viel, aber für Skibetrieb, d.h. potentiell dutzende drüber kratzende Bogenfahrer reichts einfach nicht.
Im Übrigen halte ich die Wendelsteinseilbahn für eine typisch bayrische skifahrerunfreundliche Konstruktion. Warum hat man die Talstation eigentlich nicht viel näher an den Berg oder das Dorf Osterhofen und die Bahnstation hingestellt? Selbst wenn die Abfahrt offen wäre, die letzten Hundert Meter bis zur Talstation müsste man unweigerlich schieben. Das wäre, wie wenn man in Kaltenbach die 8 EUB auf die andere Flussseite zur Umgehungsstraße gestellt hätte!

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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Sehr schöner Bericht, der die Stimmung von so einem Hüttenaufenthalt bestens rüber bringt!

Nach so einem Bericht vermisse ich unsere Hütte am Spitzing umso mehr. Aber zum Glück gibt es ja in den Bayerischen Alpen viele schöne Ecken zu entdecken.
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k2k
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Beitrag von k2k »

So, bin endlich auch mal dazu gekommen, den Bericht zu lesen. Hat mir gut gefallen, ist einfach was anderes als die üblichen Berichte aus den Standard-Skigebieten.
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Beitrag von Emilius3557 »

Nach so einem Bericht vermisse ich unsere Hütte am Spitzing umso mehr
Warum habt ihr sie nicht mehr?

@starli, k2k & Co: Dank an die treuen Leser! :D
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mic
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Beitrag von mic »

Toller Bericht, das macht echt Lust auf ne Hüttentour.
halte ich die Wendelsteinseilbahn für eine typisch bayrische skifahrerunfreundliche Konstruktion
...schade, schade würde ich sagen. Oder auch "Willkommen in Deutschland- wir haben zwar nicht viele Berge, aber die wenigen können wir recht gut unterdrücken".
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Beitrag von Emilius3557 »

Ich habe damit soweit kein Problem. Bei der momentanen Schneelage und den Anlagen und Abfahrten dort ist der Wendelstein nach Dammkar und zusammen mit dem Laber sowieso das "Alagna der bayrischen Alpen" :D
Das nahe Sudelfeld ist sowieso viel massentauglicher, und dort wird ja investiert.
das macht echt Lust auf ne Hüttentour
Theoretisch könnte man ja mal eine Alpinforums-Hüttentour anvisieren, z.B. auf der von k2k letzten Sommer angedachten Route quer durch die Ötztaler Alpen bis in die Stubaier Alpen. Bei so etwas wäre ich immer gerne dabei.
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Wir konnten uns die Hütte aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten! Aber zum Glück gibt es ja den Alpenverein :)

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Beitrag von k2k »

Marius hat geschrieben:Theoretisch könnte man ja mal eine Alpinforums-Hüttentour anvisieren, z.B. auf der von k2k letzten Sommer angedachten Route quer durch die Ötztaler Alpen bis in die Stubaier Alpen. Bei so etwas wäre ich immer gerne dabei.
Das hab ich immer noch im Hinterkopf, erst recht da mir letztens jemand sehr nahe gelegt hat, daß es wieder eine "Sommertour" geben muß. Mal schauen, wie sich das noch entwickelt...
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Beitrag von Downhill »

Scheint eine interessante Gegend zu sein am Wendelstein. Sieht doch alles recht hochalpin aus... hätte ich aufgrund der Höhenangaben nicht vermutet dort.
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Beitrag von Emilius3557 »

@downhill: interessant auf jeden Fall, hochalpin zumindest im Gipfelblockbereich. Mich würde ja mal interessieren, wie man vor dem Bau des betonierten Gipfelsteigs egtl auf den Gipfel gekommen ist

@k2k: wir könnten z.B. auch eine Sommertour in Alagna machen und dabei einige der wirklich nicht schwierigen 4000er der Monte Rosa-Südseite besteigen (Vincent-Pyramide, Punta Gnifetti). Der absolute Höhepunkt wäre dann eine Übernachtung auf der Capanna Margherita. Die Voraussetzung, die ich allerdings für so eine Tour setze, wäre folgende: es gibt mindestens eine längere, schwierige Testtour, an der sich die Teilnehmer persönlich kennen lernen, lange, anstrengende Touren in schwierigem Gelände bei teilweise ruhig schlechten Wetterverhältnissen durchstehen müssen, damit sich für den Fall des Fall absolut auf den anderen Verlassen kann. Die Touren könnten z.B. sein lange Felstour (nicht wirkliches Klettern!) im Karwendel, halbwegs leichte Gletschertour/Hochtour in den Ötztaler/Stubaier/Zillertaler/Hohen Tauern. Auf den Umgang mit Pickel, Seil, Steigeeisen sollte man üben... Wir könnten uns ja alle für einen Alpinforums-AV-Kurs anmelden... :D
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Beitrag von F. Feser »

halt halt halt :) alpinforum standarduser wie ich zum beispiel wären eher für ein gemäßigteres standardprogramm :)

so wie letztes jahr wars gerade recht ... bissle anspruchsvoller vielleicht noch, vielleicht noch die ein oder anderen bahn mehr ... aber das wärs dann auch schon :)

denkt dran: es gibt einige leute mit höhenangst hier ;)

ansonsten zu deinem bericht:

habe es mir die letzten tage immer verkniffen ihn zu lesen, weil ich beim ersten öffnen gesehen habe wie groß er ist. so eben hab ich mir nach einem entspannenden bad die zeit genommen den bericht zu lesen. und jetzt geh ich pennen. einen besseren tagesausklang kann ich mir nicht vorstellen.

vielen dank für diesen hochqualitativen bericht, auf dass es viele weitere gibt!

p.s. is schneeschuhwandern eigentlich schwierig? daran hätt ich nämlich mal enormes interesse :)
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Beitrag von Emilius3557 »

einen besseren tagesausklang kann ich mir nicht vorstellen
Danke, das ist ein sehr nettes Lob!
p.s. is schneeschuhwandern eigentlich schwierig? daran hätt ich nämlich mal enormes interesse
Absolut nicht! Im Ernst, das kann praktisch jeder nach einigen Schritten. Wenn man wie wir einen halbwegs steilen Hang direkt ohne Serpentinenspur anzulegen raufgeht, schadet es nicht, schon einmal Steigeisenfrontalzackentechnik ausprobiert zu haben (die Schneeschuhe haben drei schöne Spikes direkt am Schuh), aber auch die jenigen, die das noch nicht gemacht hatten, kamen problemlos rauf. Was vor allem sehr angenehm ist, man rutscht nicht herum und sinkt relativ kontrolliert ein. Beim Sommerbergsteigen nervt mich immer das Stock- und Stein Gestolpere, bei Schnee gibts das nicht, das ist auch schön.
gemäßigteres standardprogramm
Darüber lässt sich reden. Diese Testtour ist nur nötig, wenn man auf Gletscher (keine Skigletscher, also Anseilen) geht und richtig hohe Berge. Ich leider schon einige Pleiten erlebt mit wenig Erfahrenen Leuten, die ich vorher nicht ausreichend getestet hatte. In richtig hochalpiner Region möchte ich so etwas gerne vermeiden...
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Beitrag von k2k »

Nur kurz zum Thema 4000+er-Tour: Grundsätzlich hab ich immer Interesse an sowas. Nur: Ich bin ein vorsichtiger Mensch, und müsste zumindest erst mal nen Grundkurs Eis beim (D)AV machen. Mir mangelt es einfach noch zu sehr an Erfahrung, um mich jetzt schon auf derartige Touren wagen - auch wenn ich sicher bin, daß ich im Optimalfall (gutes Wetter / gute Bedingungen) keine Probleme hätte, da oben rumzuturnen, und auch die entsprechende Ausrüstung daheim rumliegen hätte. Das kommt im nächsten Sommer sicher noch zu früh.
Obwohl ich mir im Moment nur wenig besseres vorstellen könnte, als auf dem Gipfel der Vincent-Pyramide zu stehen, wenn ich an die Aussicht von der Punta Indren denke und nochmal knapp 1000 hm draufpacke, da muß dann echtes "I'm the king of the world"-Feeling aufkommen.
Verdammt, je länger ich drüber nachdenke, desto mehr ziehts mich da hoch... :P
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Beitrag von starli2 »

Selbst wenn die Abfahrt offen wäre, die letzten Hundert Meter bis zur Talstation müsste man unweigerlich schieben.
nö, das kann ich so nicht bestätigen, das funktionierte glaub ich ganz gut .. also schieben ok, aber da kenn ich etliche Abfahrten in Tirol, wo ich mehr oder schlimmer schieben muß.

Bzw. hat mich da am Wendelstein mehr der Fußweg an der Bergstation der PB zu den Pisten genervt...

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