Text zu Beschneiung in VLBG (30 Jahre Beschneiung)
Verfasst: 03.01.2003 - 19:23
Die Existenz einiger Gebiete hängt wirklich scheinbar am seidenen Faden (kein Geld -> kein Schnee -> kein Betrieb -> kein Geld ... Teufelskreis)30 Jahre Schnee aus der Maschine
Vor genau 30 Jahren wurde in Lech die erste Beschneiungsanlage des Landes installiert. Heute sind Schneekanonen im ganzen Land verbreitet.
An manchen Orten Vorarlbergs wäre Wintersport ohne Schnee aus der Maschine derzeit nicht möglich.
Von aperen Abfahrten in mittlerer Höhenlage profitieren vor allem jene Wintersportorte, die entweder hoch genug liegen oder über Beschneiungsanlagen verfügen. Um dem Wetter ein Schnippchen zu schlagen, stecken Liftgesellschaften Riesensummen in die künstliche Beschneiung. Ein Schneekanonen-Pionier ist DI Michael Manhart aus Lech. Er stellte 1973 die erste Maschine Vorarlbergs auf. Heute gibt es im Nobelskiort so viele Anlagen, dass auch bei widrigen Verhältnissen, wie sie jetzt herrschen, alle Lifte in Betrieb sind. "Die Investitionen sind schon deshalb gerechtfertigt, weil am Arlberg mehrere tausend Arbeitsplätze vom Wintertourismus abhängen", rechnet Manhart vor. Da spielen auch die Betriebskosten nur noch eine untergeordnete Rolle: Allein im Gebiet von Lech kostet das Schneemachen pro Saison rund zwei Millionen Euro.
"Aus allen Rohren"
Die Weichen für gute Pisten wurden im November gestellt. Als es kalt genug war, lautete die Devise "volles Rohr schneien", so Manhart. "Wenn nicht gespart wird, dann übersteht eine beschneite Piste auch eine drei bis vier Wochen dauernde Wärmeperiode." Schnee aus der Maschine gibt es aber nur dann, wenn die Temperatur stimmt. Einige Grad unter dem Gefrierpunkt sollten es schon sein. Geräte der neuesten Generation - sie kosten bis zu 36.000 Euro - erzeugen die weiße Pracht auch bei leichten Plustemperaturen.
Ohne Schneeaggregate stünden auch am Golm in Tschagguns die Anlagen still, bestätigt Geschäftsführer Manfred Blum. Er stellte aus weiser Voraussicht dieses Jahr noch einige zusätzliche Geräte auf und kann deshalb den Gästen akzeptable Pistenverhältnisse bieten.
Für KR Erich Brunner, Gremialvorsteher der Seilbahnwirtschaft, ist die künstliche Beschneiung ein Segen für den Wintertourismus und auch gegenüber der Umwelt zu verantworten: "Es gelten strenge Richtlinien, und es darf nur sauberes Wasser verwendet werden." Er ist der Meinung, dass Skigebieten in mittleren Lagen die öffentliche Hand für die Anschaffung von Schneekanonen unter die Arme greifen sollte.
Zu teuer
Das würde sich auch Mag. Hermann Gabriel, Geschäftsführer der Dornbirner Seilbahngesellschaft, wünschen. Für eine Beschneiungsanlage am Lank, im Speziellen für die Lifte an der Oberlose, hat er die Hoffnung allerdings aufgegeben. "Eine Investition von bis zu eineinhalb Millionen Euro ist momentan nicht vorstellbar, außer der politische Wille ist vorhanden." Jetzt hofft er, dass eines Tages wenigstens im Ebnit mit Hilfe der Stadt Dornbirn eine Beschneiungsanlage installiert wird. Im Gegensatz zum Bödele gäbe es dort keine Probleme mit dem Wasser.