Ich habs neulich geschafft im Tessin für 36,- Euro zu übernachten - und zwar durchaus komfortabel in herrlicher Lage. Hab aber auch ein bisschen gehandelt!
Und genau das ist es, was mich nervt: Diese allgegenwärtigen Rabattkarten. Vor allem als Tourist, der 1x im Jahr wohin einen Ausflug macht, wird man also nur abgezockt - na dankeschön... das nenn ich dann Gastfreundschaft
Wer Seilbahn, Zug etc. fahren will soll zahlen. Und zwar jeder, der in der gleichen Personengruppe ist, bitte gleich viel. Man sieht ja wo das mit dem bisherigen System endet: die regulären Preise (ohne Rabatt) sind jenseits von Gut und Böse.
...Yes Downhill. Besser hätte man es nicht schreiben können. 101% meine Meinung. Der ganze Rabattmist nervt mich genauso.
Man kommt sich ja vor wie ein "Kunde zweiter Klasse".
"Ham sie eine Karte von uns.....?"
Die 1,8 Millionen Rabattkartenbesitzer in der Schweiz haben je nach Gültigkeit zwischen SFr. 116.65 und SFr 150.-- pro Jahr dafür bezahlt. Die haben ein Recht darauf, dafür was zu kriegen!
Hallo GuyD
Tja... und genau das schadet der Schweiz mehr wie dass es hilft. Es gibt nirgend wo in den Alpen so viele Bahnen die am Hungertuch nagen und knapp vorm Bankrott stehen. Aktuelles Beispiel in der Mythenregion.
Warum?
Es kommen im Sommerbetrieb, außer zu den wirklich großen bzw. zu ein paar Attraktionen, zu wenig Leute zahlungskräftige Leute weil es sich ein nicht Schweizer einfach nicht leisten kann / will, bzw. in anderen Ländern für den gleichen Preis mehr bekommt. Lediglich die Gletscherausflüge sind einmalig in der Schweiz. Doch da melkt man eben die Asiaten, denn die sind das Zielpublikum! Wenn man die Preise für den Pilatus oder Titlis anschaut wirds einem ja übel.
Titlis im Sommer: 76SFR retour + 10SFR Ice Flyer
Pitztaler retour kostet umgerechnet ca. 32 SFR
Kann diese Relation stimmen, nur dafür, dass man eine Gletschergrotte oben am Titlis hat? Die beförderten Höhenmeter machen eine Differenz von ca. 200-300Meter aus (ohne nachzuschauen)
Von den Schweizern alleine können die Bahnen einfach nicht überleben. Wenn ich mir dann noch anschaue wieviel Personen in der Schweiz jährlich Kapital in die örtlichen Bergbahnen einschiessen nur um eine Pleite zu verhindern (z.B. Elm, Branuwald etc.), so frag ich mich ob da nicht ein umdenken erfolgen muss.
Angebote wie die Pitz Regio Card, die die Benutzung an 4 Unternehmen mit 5 Bahnen inkl. eines Gletschers sowie weitere Freizeitangebote für 3 Tage zum Preis von 33,5 € bzw. 50SFR. einschließt gibt es in der Schweiz nicht. Um das Geld kommt man nichtmal ein Retour Billet auf die Rigi oder den Pilatus.
Warum es keine Regiokarten gibt, liegt meiner Meinung nach in der extremen Zersplitterung der Leistungsträger. In der Schweiz gibt es keine solche Riesenfirmen, die sämtliche Bahnen mehrerer Orte oder gar einer ganzen Region besitzen. Beispiel Toggenburg: Da sind in einem Skigebiet mit 50 Pistenkilometer mindestens 5 Betreiber aktiv, wovon zumindest einer eine Genossenschaft ist, die gerade mal einen knapp 700m langen Schlepper besitzt. Aber die Genossenschafter wehren sich mit Händen und Füssen gegen eine Übernahme.
Und solche Beispiele gibt es noch viele. Und das erschwert es ungemein, übergreifende Angebote zu kreieren. Denn das Problem wäre natürlich der Verteilschlüssel über die Einnahmen. Das ist bei den Skipässen schon oft ein Grund von beinahe unendlichen Diskussionen, so dass im Sommer, wo es erfahrungsgemäss weniger zu verteilen gibt, Streit fast schon vorprogrammiert ist.
Noch was zu den Asiaten: Die meisten von ihnen reisen in einer Gruppe, haben also eine Pauschalreise gebucht und erfahren darum auch nicht, wieviel sie der Ausflug kosten würde. Und ein Veranstalter solcher Reisen, der der Bahn jährlich Tausende von Passagieren bringt, zahlt sicher keine normalen Tarife. Fragt mich nun nicht, wie hoch diese Preise sind. Ich will es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, da ich mich vermutlich sonst nur noch mehr aufrege.
@GuyD: Glaub mir, du würdest dich wohl ziemlich aufregen wenn du wüsstest wie das mit den Gruppentouristen schon nur bei uns aussieht.
Nun, es gibt auch günstige Bahnen in der Schweiz. Televerbier und Telenendaz (beides grössere Unternehmen) arbeiten eng zusammen. Und dort kriegste im Winter als Fussgänger ne Tageskarte unter CHF 40.-. Da kannste alle Bahnen beliebig oft benützen. Dann sind noch die kleinen Seilbahnen, die kostet oft auch net wirklich viel.
Eine "grosse" Bahn jedoch kostet auch entsprechend mehr im Betrieb und Unterhalt. Wenn du aber da nur eine einzelne Bahn hast, so muss die irgendwie versuchen zu überleben. Und das schaffst du ganz bestimmt net wenn du Dumpingpreise anbietest. Da haste dann höchstens lange Warteschlangen.
Ich finde gezielte, zeitlich beschränkte (Nebensaison) Sonderangebote wesentlich besser.
Die andere Möglichkeit, die Preise runterzusetzen lässt sich bestimmt teilweise realisieren. Nur darfste dich dann net mehr wundern wenn nur noch altes Gezeugs rumfährt.
Noch von wegen Hungertuch und so. Bei uns steht an jeder Ecke irgend ne Bergbahn. Reiss die Hälfte davon ab und schon werden die anderen keine finanziellen Probleme mehr haben...
Na ja, ich glaube aber das ein Grundproblem bei den Schweizer Bahnpreisen die Tatsache bleibt, dass in der Schweiz nun mal insgesamt die finanzielle Lage verschoben ist: deutlich höhere Löhne und deutlich höhere Preise. Für jemanden der in Deutschland Geld verdient, machts schon einen deutlichen Unterschied, ob er in der Schweiz oder wie ich in Italien Urlaub macht. Das fängt bei den Bahnen vielleicht an, aber vor allem Essen und Unterkunft machen da das meiste aus. Und ich muss sagen, dass einzige was ich in Zermatt nicht teuer fand ist der Skipass: 40,-€ für einen Tagespasss Cervinia / Zermatt ist voll o.k., wenn man sich mal überlegt, wer alles 30 €- für einen Tagespass haben will. 45 € für zwei Würstchen mit Kartoffelsalat fand ich scon nicht mehr so lustig....
Auf der Hütte wenn Du vom Plateau Rosa Richtung Trockener Steg fährst und in der Gegend der Stützen der Matterhornseilbahn rechts abfährst. Da ist eine Hütte mit genialem Blick auf den Monte Rosa. Da haben wir gegessen. Mit zwei Würstchen mit Kartoffelsalat meinte ich allerdings 2 Portionen (war je eine Wurst) und ein Wasser und ein Kaffee war glaub ich auch noch dabei. Außerdem haben wir einen schlechten Kurs bekommen. Die Wurst war zwar Hausgemacht, aber trotzdem - selbst wenn die abzüglich Getränke 17,50 € pro Portion also alles in allem 35,- € gekostet haben (unterstellt dass Wasser und Kaffee zusammen 10,- € gekostet haben oder so), ist das immer noch eine interessante Preiskalkulation.
trincerone hat geschrieben:Na ja, ich glaube aber das ein Grundproblem bei den Schweizer Bahnpreisen die Tatsache bleibt, dass in der Schweiz nun mal insgesamt die finanzielle Lage verschoben ist.
Das ist es. In der Schweiz ist das allgemeine Preisniveau nun mal höher. Da sind nicht nur die Bahnbetreiber dran schuld. Deswegen finde ich die ständigen Beschwerden eigentlich sinnlos. Der Sachverhalt sollte sich doch inzwischen rumgesprochen haben, und entweder will man in der Schweiz Urlaub machen, dann sollte man die Preise akzeptieren wie alle anderen Sitten und Gebräuche auch (und vielleicht mit ein wenig Kreativität versuchen, Rabatte auszunützen und so die Preise zu drücken) . Oder man ist nicht bereit, diese Preise zu zahlen, dann muss man halt notgedrungen woanders hin fahren.
Über die Preise in Monaco oder Cannes beschwert sich doch auch keiner, oder nicht? (Jaja, ich weiss, da gibts auch keine Seilbahnen )
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
kaldini hat geschrieben:@Downhill: daran erinner ich Dich das nächste Mal, wenn Du mit "Studentenermässigung " kommst!!!
Downhill hat geschrieben:Jeder der in der gleichen Personengruppe ist
Genau lesen
Um die Ermäßigung für Kinder, Rentner, Studenten... geht's hier nicht. Die dient der besseren Gewinnabschöpfung (gewisse Personengruppen können sich nur gewisse Preise leisten, und kommen wenn sie teurer sind gar nicht; irgendwann mal im Wirtschaft-LK gelernt, genaue Bezeichnung vergessen...)
Downhill hat geschrieben:Um die Ermäßigung für Kinder, Rentner, Studenten... geht's hier nicht. Die dient der besseren Gewinnabschöpfung (gewisse Personengruppen können sich nur gewisse Preise leisten, und kommen wenn sie teurer sind gar nicht; irgendwann mal im Wirtschaft-LK gelernt, genaue Bezeichnung vergessen...)
In den Wirtschaftsvorlesungen lernt man normalerweise den Trick, dass man das gleiche Produkt unter 2 Markennamen zu unterschiedlichen Preisen anbietet (oder noch mehr). Dann kann man die 1/x-Funktion aus Nachfrage über Preis optimal abfahren und und erschliesst den maximalen Flächeninhalt (F = Integral Nachfrage über Preis von Preis-min bis Preis-max). Bei einem einzigen Preis ist das nur "Nachfrage mal Preis" und das ist immer geringer als das Integral über einen Bereich. Einfacher ausgdrückt: Man zieht jedem soviel Kohle aus der Tasche wie er bereit ist zu geben. Beispiel: VW Sharan/Seat Alhambra
Andere Beispiele mit dem gleichen Effekt (zum Teil hier schon genannt):
- Rabattmarken
- "Enge" Produktstaffelungen mit geringen Qualitäts- aber hohen Preisunterschieden wie Shimano-Schaltungen, Auto-Motoren, Zusatzausstattung, etc.
Es ist ein absoluter Witz, dass 5 verfügbare Auto-Motoren von z.B. 80, 100, 115, 130 und 150 PS jeweils 1.500 EUR auseinander liegen. Kann mir keiner erzählen, dass der 150-PS-Motor in der Fertigung 6.000 EUR teurer ist als die 80-PS-Maschine. beides sind Fliessband-Fertigungen ohne wahnsinnig aussergewöhnliche Materialien und dürften sich von den Produktionskosten her nur nimimal unterscheiden. Aber hier weiss man: Wer es sich leisten kann, blättert die 6.000 EUR hin, obwohl er hinterher genauso in der Schlange über die Strassen tuckert wie sein 80-PS-Kollege.
Was die Schweiz angeht, geb ich K2K vollkommen recht: Man muss dieses Niveau als gegeben akzeptieren - in England und Skandinavien ist's noch schlimmer. Und wenn man weiss wie kann man auch in der Schweiz günstig Urlauben und Ski fahren. zum Beispiel in Touristenlagern, Bahnhofsrestaurants, Migros, etc. Und das Niveau ist nicht bai allen Produkten so viel höher wie in den Restaurants. Ich kauf zum Beispiel seit vielen Jahren regelmässig in der Schweiz meine Schuhe. Hier gibts immer ordentliche Rabatte auf einen etwas höheren "Grundpreis". Auch Kinderklamotten habe ich jetzt grad viel in der Schweiz gekauft.
Ein super Tipp für Skifahrer (falls es hier im Forum welche gibt ): Das Mountain-Hostel in Grindelwald steht direkt zwischen Wengernalpbahn und Männlichenbahn. Übernachtungskosten mit Frühstück 24-33 EUR, ohne Frühstück sogar ab 11 EUR! Und direkt an der Bahn! Essen kann man nebenan im Bahnhofsrestaurant. Da kriegt man für 20 CHF was ordentliches. Mittags kann man im Bahnhof Kleine Scheidegg eine Röstizza essen (Mischung aus Rösti und Pizza). Da kiregt man für um die 15 CHF Kalorien und Geschmack ohne Ende.
Den Skipass kriegt man mit Skilehrerschein, etc. für die Hälfte und an WE vor Weihnachten gibts ab und zu auch den normalen Tagespass zum Kinderpreis. Ausserdem ist die Schweiz viel näher als AUT, I oder F.
Andreas Wick hat geschrieben:Ja also letztes Jahr in Davos hat man bis zum 24. Dez. nur den Kinderpreis bezahlt.....
Das mit den Kinderpreisen ist nicht generell so.
In den letzten Jahren war oft wegen Schneemangel entweder nicht alles offen, oder vereinzelte Pisten nicht befahrbar. Und da reduzieren viele Liftbetreiber Ihre Preise. Und da die Fahrscheinpreise nicht willkürlich in den Programmen von Skidata usw verändert werden können, wird dann um ein oder 2 Preiskategorien reduziert. Dann gibt es dann Kinderpreise, AHV - Tarife (für die EU = über 62 bzw 65 Jahre), Gruppentarife usw.
Aber an den meisten Orten würden bei normalen Bedingungen, und wenn alles offen ist, auch die normalen Tarife gelten.
ich frag mich ja langsam ernsthaft, wieso man in Deutschland und Österreich Italienisch, Chinesisch, Griechisch, Viatnamesisch, Spanisch, .... in jedem 2. Kaff bekommt, aber solche schweizer Gerichte (wie auch z.B. die Älplermakkaroni, und zig andere, die ich aus Unwissenheit der Namensbedeutung erst gar nicht probiert hab :) ) nirgends ... *grummel*