Mi, 7. 7.: 'Freiluftmuseum' am Laguazoi: mit der PB hinauf und den Felsstollen runter. Sehr interessant, da kommen schon komische Gedanken auf (was alles tut ein Mensch um andere Menschen umzubringen): die Italiener haben 1917 einen mehr als 1 km langen Tunnel unter die österreichischen Stellungenn gebohrt und dann 33 Tonnen (!) Sprengstoff hochgehen lassen. Mit Stirnlampe ist der Weg eher unproblematisch, der Tunnel ist zwar relativ steil aber mit Stufen und Drahtseil ausgestattet, nur seehr feucht ist es da drin. Guter Tip bei zweifelhaftem Wetter.
Von der Station der PB geht es zuerst auf gut gesicherten Bändern zum Krater wo einst der kleine Laguazoi stand, dort beginnt der Tunnel. Noch der letzte Blick zur Bergstation ...:
... danach geht es in die dunkle Unterwelt. Es gibt auch verschiedene Seitentunnels die in der Felswand enden, z. B. diese mit Blick zum 5 Torri (oben sind ebenfalls restaurierte Kriegsstellungen zu sehen). Schön zu sehen auch ein Abschnitt der Abfahrt vom Laguazoi, vorbildlich wie man versucht in dieser Felswüste die Piste einigermassen zu begrünen

Geschafft (gerade beginnt es zu regnen). Die beiden Schuttfelder sind nicht natürlichen Ursprunges, sondern Reste der Explosionen im I. Weltkrieg (je eine italienische und österreichische Mine):
Nachdem wir uns in Corvara einquartiert haben (Garni Ciano, ÜF 25 Euro/Person und Tag, gepflegte Zimmer und gutes Frühstück, sehr empfehlenswert

Do., 8. 7. 2004: Klettersteige auf die Grosse Cirspitze (2596m, leicht) und Cir V (2520m), genannt auch kleiner Cir (im Klettersteigatlas als schwierig, aber sehr kurz bezeichnet). Ausgangspunkt Grödner Joch (2100 m), wegen des sehr geringen HU kann man beide Gipfel in 4 Stunden schaffen.
Grosser Cir vom Parkplatz:
Vom Aufstieg Richtung Sellagruppe:
Es folgt ein leichter Weg mit einigen seilgesichterten Passagen, nichts aufregendes. Nur gut sichtbare Regenschauer in Richtung Langkofel sorgten für etwas Adrenalin:
Gerade am Gipfel angekommen fallen die ersten Tropfen, trotzdem musste ich noch ein Foto in Richtung Gröden und Seiseralm machen (der Typ mit dem Helm gehörte nicht zu uns, er wollte sich nicht vom Kreuz entfernen - jetzt ist er eben im Internet

Der Schauer war nur sehr kurz und danach besserte sich das Wetter etwas, deshalb haben wir uns entschlossen doch noch den kleinen Cir zu packen. Der Zusteig geht an der Bergstation Dantercepies vorbei, und ich musste einfach ein Liftfoto machen. An der 4KSB Cir wurde gerade etwas herumgeschraubt, sie nimmt am 11. 7. den Sommerbetrieb auf:
Da ist sie, die kleine Cirspitze:
Nach einem kurzen Ansteig in einer Rinne (ungesichert, manchmal muss man schon die Hände verwenden, vielleicht II-) beginnt der eigentliche Klettersteig, zuerst mir kurzer Leiter, danach fast senkrechte Wand, gute Drahtseilsicherung, aber keinerlei Trittstifte usw. Im Gegensatz zum grossen Cir, wo die meisten ohne Selbstsicherung unterwegs waren, ist hier Selbstsicherung unerlässlich. Wer findet die Bergsteiger am Grat im linken Bildteil?
Vom Aufstieg selbst habe ich keine Fotos, da ich gar keine Lust hatte in der Wand noch einen schweren EOS aus dem Rucksack zu ziehen

Am Rückweg noch einmal umgedreht um uns beide anzuschauen: Kl. Cir hinter der Bergstation Dantercepies und Grosser Cir ganz rechts:
Fazit: beides sehr tolle Gipfel, falls man entweder faul ist, wenig Zeit hat oder das Wetter nicht stabil ist und man keine 'grosse' Tour machen will. Ach ja, schon das 2. mal in 2 Tagen begann der Regen gerade als wir das Auto erreicht haben
