Anreise
Wallsee - Westautobahn - Salzburg - Abfahrt Anif - Berchtesgaden, knapp 2 Stunden Fahrzeit
Wetter
Sonne und nochmals Sonne, unterhalb der Mittelstation nur sich langsam auflösender Nebel, der sich hartnäckig bis am Nachmittag hielt. Am morgen in den Tallagen recht kalt, durch die intensive Sonneneinstrahlung wurde es vor allem in den oberen Regionen angenehm war
Schneehöhe und Pisten
reichlich vorhanden, lt. Jennerbahn Tal 60cm - Mittelstation 130cm - Berg 190cm. Könnte ungefähr hinkommen.
Sehr gepflegte Pisten, die durch die Sonneneinstrahlung tagsüber etwas weicher, aber nie sulzig wurden.
Schigebiet
Alle Anlagen und Abfahrten geöffnet. Dank der EUB kaum Wartezeiten, die befürchtete Schlange am Morgen an der Talstation der Jennerbahn blieb aus.
Fazit
Den Jenner als Geheimtipp zu bezeichnen wäre vielleicht übertrieben, aber das Schigebiet bietet anspruchsvolle und gar nicht so kurze Abfahrten. Ein anderes Kapitel sind die veralteten Anlagen, seit zwanzig Jahren wurde hier nichts mehr gebaut. Vor allem bei der 53 Jahre alten Zubringerbahn variieren die Meinungen stark: Für die einen ein schützenwertes Kultobjekt (die Fahrt ist tatsächlich ein Erlebnis), für die anderen eine Bahn, die schon längst hätte ersetzt werden müssen.
In Summe jedoch ein cooles Schigebiet, das Potential für mehr hätte. Günstig die Tageskarte mit 24€, deren Preis jedoch durch die zusätzlichen 3€ Parkgebühr wieder relativiert wird.




Jenner Bergstation auf 1800m mit den letzten Abschnitten der DSB Mitterkaser und 2 EUB Jenner Sektion II
Strecke DSB Mitterkaser (DM, Bj.80)
DSB Mitterkaser nach dem steilsten Abschnitt mit Blickrichtung auf den mit einer Pendelbahn erschlossenen Untersberg bei Salzburg
Ich hoffe das Bild kann halbwegs vermitteln, wie steil hier das Gelände abfällt bzw. welche Neigung die Sesselbahn aufweist.
Ein ausgesprochen schlechter Hang mit absolut mieser Präparierung.

Der Kessel mit den Talstationen der DSB und des Schleppliftes Mitterkaser, der fast im rechten Winkel zur DSB das Stationsgebäude verlässt.
Schl Mitterkaser, PHB, Bj.67, die Vmax wird mit 3,0 m/sec angegeben.
PHB zum Ersten und ...
... zum Zweiten!
Selbiger aus der Distanz photographiert, die Verbindungspisten schlängeln sich entlang des gutmütigen Grates.
Aufnahmepunkt Bergstation Schl Mitterkaser mit Jenner, Watzmann und nebelverdeckten Königssee
Watzmannmassiv und Königsseenebeldecke im Zoom. Darunter tummelten sich Massen von Touristen auf der durchgehend zugefrorenen Eisdecke.
In entgegengesetzter Richtung der Hohe Göll, den man u.a. über den spannenden Mannlgratklettersteig erklimmen kann.
Hagengebirge und ausbaufähiges Schigelände. Das Hagengebirge kennen sicherlich so manche als den hohen Gebirgsstock entlang der Tauernautobahn im Abschnitt ~ zwischen Golling und Werfen.
Berchtesgaden und Umgebung unter einer dichten Nebeldecke
Eine Etage tiefer Mittelstation Jenner und Jennerwiesenbahn (1200m)
Beide Bahnen bergwärts
Talstation DSB Jennerwiese, die "neueste" Großanlage, immerhin schon Baujahr 1986
Strecke mit den roten Jennerwiesenabfahrten
Endstation der auch nicht gerade flachen Doppelmayr Anlage nach knapp 500 überwundenen Höhenmetern.
Noch ein Doppelmayr, der fast parallel zu Sesselbahn geführte Jennerwiesenlift, der unterhalb des Felsstockes endet. Mit zwei sehr schönen Hängen links und rechts der Schlepptrasse.
Ausfahrt Mittelstation Jennerbahn
Sektion II der von von Roll 1953 erbauten 2 EUB.
Stütze Nr.28 (insgesamt 43), kurz vor der Einfahrt in die Mittelstation
Sektion I mit Niederhalterstütze
Der erste Abschnitt mit Talstation und Parkplatz.
Apropos Parkplatz: Hier wäre eine Trennung zwischen Jennerbahn- und Königsseebesuchern vernünftig. Eine einfache Beschilderung (z.B. schon bei der Mautstelle) würde ausreichen, stattdessen weist man stur ohne Unterscheidung ein. Was bedeutet, dass man sich auf eine kleine Wanderung über das vereiste Parkareal mit Schischuhen einstellen muss. Zumindest, wenn man das erste Mal dort ist und sich nicht gleich ohne Rücksicht auf die Einweiser auf das andere Ende des Parkplatzes stellt.
Erste Teilstrecke zuerst flach und in Folge zunehmend steiler
Die technischen Daten zum Nachlesen
Dreh- und Angelpunkt Mittelstation, beide Antriebe sind dort untergebracht
Im Inneren der Bergstation
Schaltkasten in der Talstation
Seiltransport zur Bergstation anno 53, weitere sehenswerte Aufnahmen unter http://www.jennerbahn.de/willkommen.asp -> Info -> 50 Jahre Jennerbahn.
Zum Abschluss noch ein paar Sätze zur ungewissen Zukunft des Jenner. Die Bergbahnen wollen verkaufen, jedoch, wie es scheint, in Bayern kein leichtes Unterfangen. So durfte ich von Einheimischen erfahren, dass einem Kaufinteressenten, vor allem bekannt durch seinen Flügel verleihenden Energiedrink, die geballte Allianz des Naturschutzes und der Alpenvereine ("man wolle dort oben keinen Funpark") gegenüber steht. So wartet der Jenner weiter auf eine befriedigende Lösung, wobei auch die Variante einer Schließung nicht ausgeschlossen werden kann. Neben einem Neubau der Jennerbahn, fehlt ebenso eine Beschneiung der Talabfahrt. Lanzenbeschneiung findet man erst ab der Mittelstation ...