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Betonkübel trifft Gondel der Schwarzen-Schneid Bahn 1

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TPD
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Beitrag von TPD »

Ich denke nicht dass man diesen Unfall mit Eschede vergleichen kann.

z.B In Saas Grund wurde während den Flüge die EUB abgestellt. Klar auch ich war verärgert als ich den Zettel las, dass die EUB nebst der Mittagspause von 12:00-13:00 auch noch von 13:30-15:00 geschlossen sei. Mit dieser Meldung erhöht man sicher nicht den Tagesumsatz. Andererseits leuchtete es mir sofort ein dass sich tief fliegende Helikopter und in Betrieb befindende Seilbahnen eher schlecht vertragen. Übrigens ich war vor dem Unglück in Sölden auf dem Hohsaas !


Nun auch ich würde es sehr bedenklich finden wenn nur der Pilot zur Rechenschaft gezogen wird. Denn sonst haben wir da ähnliche Zustände wie im Lastwagengewerbe. Grundsätzlich ist ja der Fahrer verantwortlich dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Andererseits wie kann sich der Chauffeur dagegen wehren wenn er vom Boss gezwungen wird sein Gefährt zu überladen oder trotz Arbeitszeitüberschreitung noch eine Extratour zu fahren :?: Wenn der Fahrer in einer solchen Situationen den Dienst verweigert ist er wohl seine Job los. :evil:
Klar kann er dann vor Gericht weismachen dass die Kündigung wiederrechtlich ist. Aber das wird ihm wohl nichts bringen. Denn Leute die ihren Arbeitgeber verklagen werden es wohl extrem schwer haben einen Job bei einer anderen Firma zu finden.
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.

Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

@Tribal
Ich hoffe dass du niemals in einen solchen Unfall verwickelt wirst. Mit Sicherheit würdest du es anders sehen wenn du selbst betroffen wärst und ein Leben lang Schmerzen und Beeinträchtigungen hättest.
seilbahner
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Beitrag von seilbahner »

Meiner Meinung nach ist das Urteil wieder mal viel zu Lax. Ist ja Typisch für die österreichische Rechtssprechung.
Ich will hier auch niemanden angreifen, aber es ist tatsache , das man mit Hängender Last nicht über personen fahren,fliegen etc... darf.
Das weiss jedes Kind,oder?
Mann darf nicht unter Hängende Lasten eines Kranes gehn, Hiabs und so weiter.
Man darf nicht unter Gabelstapler gehen und so weiter..
Warum sollte das da anders sein?
Ich als BL hätte das niemals zulassen, normalerweise hätte die Bahn an dem Tag nicht fahren dürfen, oder die Flöge hätten in den Morgen und abendstunden geschen müssen.
Es hätte auch die Gefätschtsleitung und Betriebsleitung vor den Kadi gehört, aber die Ötztaler Bergbahnen sind sehr sehr mächtig in Österreich.....
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miki
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Beitrag von miki »

Zuerst mal ne technische Frage: hier wird immer wieder gesprochen, das man während den Flüge die Bahn abstellen sollte. Gäbe es denn nicht noch ne andere Variante, und zwar 'um die Bahn herum' zu fliegen?

Zweitens: ich finde das Gerichtsurteil als angemessen. Man hat den Piloten zwar nicht ganz freigesprochen, weil er sich nicht ganz schuldfrei verhatlen hat, aber trotzdem ist er recht glimplich davongekommen. Es muss ja nicht überall so sein wie in den USA, wo jeder jeden für alles verklagen kann. Es gibt doch auch sowas wie 'Verkettung unglücklicher Umstände', oder?

Mein persönliches Fazit: wenn ich zufälligerweise eines Tages auf einen Gletscher skifahren gehe und sehe, das ein Heli mit Aussenlast die Bahn überfliegt, setze ich mich ohne Bedenken in die Bahn. So ein Pech kann nicht zweimal passieren. Wenn ich hingegen hinaufkomme und die Bahn steht wegen Hubschraubereinsatz still, würde ich sehr sehr sauer reagieren. Die so beliebte Phrase 'Sicherheit geht vor' hat bei mir ganz klar ihre Grenzen, sonst kann man gleich auf alles verzichten was Spass macht.

Ach ja, das obligatorische Ende, damit ich nicht zu viele Kritiken ernte: mein herzliches Beileid den Angehörigen, einschliesslich einer angemessener finanziellen Entschdigung für die Hinterbliebenen, und den Veltetzten wünsche ich natürlich eine möglichst schnelle und volkommene Genesung :wink: !

@Tribal:
Leider ist jeden von vorne herein vorbestimmt wann man zum sterben hat... manche früher mache später, das nennt sich Schicksal.
Gut zu wissen, das man im Forum gleichdenkende hat - auch meine Weltansicht sieht in etwa so aus wie deine.
Benjamin Franklin: “Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.”
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Oscar
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Beitrag von Oscar »

So wenn ich das hier so lese, gibt es sehr unterschiedliche Sichtweisen dazu, ich muss sagen am ehesten stimme ich mit Mikis überein. Immerhin ist der Pilot auch nicht der allein Schuldige, denn er hat ja einen Auftrag so zu fliegen, der auch nicht von ihm alleine festgelegt wird. Zumindest soweit ich sowas mitbekommen habe bisher, glaube k2k hats vorher auch schonmal gesagt.

Desweiteren auch die Bergbahnen, die die Bahn nicht abgestellt und gesperrt haben. In diesem Punkt bin ichvoll aiuf einer Linie mit Seilbahner. Ich würde an seiner Stelle meine Anlage auch nicht in Betrieb nehmen unter solchen Umständen.

Ansonsten halte ich mich raus weil zu dem ganzen Unfall keinerlei Hintegrundwissen habe, ausser dem was in den medien steht. Und da weiss ich aus eigener Erfahrung, dass die Berichte über unsere Feuerwehreinsätze zu 90% des Inhalts erstunken und erlogen sind, die Meisten Angaben sind schlichtweg falsch.

Zu Tribals aussage mit dem Sterben, das sehe ich ähnlich, aber mir ists auch sch...egal wann es kommt denke da nicht drüber nach, sondern geniesse mein Leben und hoffe am Ende, egal wann es ist, nicht lange leiden zu müssen der Rest interessiert mich nicht und ich hab da auch keine Angst vor, das kommt eh ob ich drüber grübel oder nicht!

Das Beispiel von Tribal mit dem ICE ist zwar ein gutes Beispiel wo man niemanden für schuldig sprechen kann, ist allerdings anders als hier, denn hier ist schuldhhaft gehandelt worden, aus welchen Beweggründen auch immer, aber NICHT NUR vom Piloten!
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mic
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Beitrag von mic »

ohho drei Kinderlose!
Ich werde in jedem Fall noch in paar Tage gebracht!
Und wenns hart auf hart kommt werdet ihr auch zu Arzt "rennen" und kämpfen bis zum Tode!
Klar müssen wir alle sterben, klar kann es auch durch einen Unfall sein.
Aber als Auslöser des Todes ist mir dann doch eine andere Ursache lieber. Das Unglück war einfach nur sinnlos und wäre, gerade nach dem vorherigen Zwischenfall, mit etwas Nachdenken, vermeidbar gewesen!

Gut zu lesen das viele Seilbahnfreude das ähnlich sehen wie ich!
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Oscar
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Beitrag von Oscar »

mic hat geschrieben: ohho drei Kinderlose!
Ich werde in jedem Fall noch in paar Tage gebracht!
Jo habe keine wie du weisst, deshalb kann ichs ned beurteilen, wahhrscheinlich würde ich dann auch anders denken und einige Entscheidungen anders treffen, weisst bestimmt welche ich gerade meine ;)
mic hat geschrieben: Und wenns hart auf hart kommt werdet ihr auch zu Arzt "rennen" und kämpfen bis zum Tode!
Na logisch aber das wiederspricht sich doch nicht, dazu mag ichmein Leben zu doll
mic hat geschrieben: Klar müssen wir alle sterben, klar kann es auch durch einen Unfall sein.
Aber als Auslöser des Todes ist mir dann doch eine andere Ursache lieber. Das Unglück war einfach nur sinnlos und wäre, gerade nach dem vorherigen Zwischenfall, mit etwas Nachdenken, vermeidbar gewesen!
Klar wäre der Vermeidbar gewesen, das ist definitiv, aber meiner Meinung nach nicht nur durch den Piloten sonder AUCH durch einige andere, was mich stört ist dem Pilot die Schuld zu geben und die anderen ungeschoren zu lassen
mic hat geschrieben:Gut zu lesen das viele Seilbahnfreude das ähnlich sehen wie ich!
Also ausser in der ersten Zeile sehe ich da wenig Unterschiede in unserer Argumentation, oder?

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mic
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Beitrag von mic »

Oscar hat geschrieben: nach nicht nur durch den Piloten sonder AUCH durch einige andere, was mich stört ist dem Pilot die Schuld zu geben und die anderen ungeschoren zu lassen
Klar trifft auch andere die Schuld! Aber man hat nur den Piloten "bewährungsbestraft" um einen Südenbock zu haben. Was sind schon 15 Monate...
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Beitrag von Pistenbully_Fan »

Was ich mich frage: Was wäre passiert, wenn er diese andere Route gewählt hätte? Dann wäre er doch über Skipisten oder Wege geflogen und dort hätten ja dann auch leute zu Schaden kommen können. Sicher ist, dass der Pilot gegen eine Richtlinie verstoßen hat, und es dadurch zu dem Unglück kam, hätte er sich an die Vorschrift gehalten, wäre wohl nichts passiert. Dass die Begbahnen auch Mitschuld sind... bin ich mir persönlich irgendwie nicht so sicher. Aber soviel ich weiß haftet doch letztendlich der Pilot für sein Handeln oder irre ich mich da?

Wie soll die Richtlinie überhaupt umgestzt werden, weil ich kann mir nichtz vorstellen, dass ein Pilot, der z.B. einen Materialtransport zu einer Hütte fliegt sicherstellen kann, dass sich unter ihm kein Wanderer aufhält?

Die 15 Monate sind dadafür, das Menschen gestorben sind eigentlich schon ziemlich wenig. Aber ich wöllte nicht mit dem Piloten tauschen, weil der muss mit der Schuld leben, dass wenn er sich an die Richtlinie gehalten hätte vermutlich die Opfer noch leben würden.
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Huppi
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Beitrag von Huppi »

Es war mir klar, dass meine Anschauung einigen hier nicht gefällt, aber sonst gäbe es auch keine Foren im Internet.
Übrigens falls ich damit jemand beleidigt haben sollte tut mir das natürlich Leid. Ich wollte niemanden damit angreifen. Aber wer vom Leben Angst hat, wird es mit großer Sicherheit nie zu etwas bringen. Das Beispiel von Eschede habe ich nur gewählt, weil ich genau eine Woche vor der Katastrophe damals mit dem ICE nach Bremen gefahren bin (also Bis Hannover mit Umsteigen), darum habe ich mir damals über die Zugkatastrophe viele Gedanken gemacht. Auch für diese Katastrophe war das Wartungspersonal letztendlich schuldig, aber wir sind hier in einem Seilbahnforum und nicht in einem Eisenbahnforum, aber wem das Unglück trotzdem Interessiert sollte sich mal das http://www.hochgeschwindigkeitszuege.co ... schede.htm anschauen.

Meine Meinung ist, wo Technik im Spiel ist wird es immer Unfälle geben, diese kann man nur durch Erfahrungen lösen. Bsp. Unfall 4KSB Trögelbahn am Nassfeld 1992, wer hätte bis zu diesem Tag gedacht, dass durch das ständige anschlagen der Kuppelklemmen an eine Seilrolle einigen Unschuldigen das Leben kosten könnte (zum nachlesen: Doppelmayr - Das Buch)? Aber nun zurück zum Sölden-Unglück. In Zukunft wird man nur noch eine Seilbahn überfliegen wenn sie außer Betrieb ist, wer hätte vorhersehen können, dass ein Betonkübel genau auf das Seil trifft? Lange Rede kurzer Sinn ich bin einfach der Meinung, man kann das Schicksal nicht beeinflussen, vielleicht sterbe ich schon nächste Wintersaison in einer Lawine, oder ich werde 100 Jahre alt. Ich weiß es einfach nicht und will es auch nicht wissen!
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Beitrag von k2k »

Meiner Meinung nach vergleichst du Äpfel mit Birnen. Schicksal - schön und gut, es gibt sicher genügend Fälle in denen man diese Argumentation von mir aus gelten lassen kann weil niemand direkt an der Sache schuld ist. Aber im vorliegenden Fall hat sich vor langer Zeit, als diese Richtlinie entstand, mal jemand Gedanken darüber gemacht daß eine Last am Helikopter runterfallen und Schaden anrichten kann. Die Problematik war also bekannt und verhinderbar, wenn man sich an eine einfache, existierende Regel gehalten hätte.
Von Schicksal würde ich sprechen, wenn was passiert obwohl alle bekannten Sicherheitsvorkehrungen eingehalten wurden. In solchen Fällen mit Gewalt einen Schuldigen zu suchen, davon halte ich auch nichts. Das war aber ja bekanntlich nicht der Fall.

Ich meine, die letztendliche Konsequenz der Schicksalstheorie wäre in diesem Fall ja daß man in Zukunft auch Mörder weiter frei rumlaufen lässt, weil es ja dann das Schicksal des Ermordeten wäre daß da jetzt halt einer kam und ihn umgebracht hat.
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Beitrag von Huppi »

@k2k ich wusste nicht, dass man sich bereits über das Problem Gedanken gemacht hat. Aber ich bleibe dennoch bei meiner Meinung und meinen Vergleich. Diese Vergeliche hätte auch vermieden werden können.
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

volle unterstützung für k2k. man hat einen sündenbock gebraucht, gesucht und gefunden und der rest ist mal wieder fein raus. :evil:

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Theo
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Beitrag von Theo »

Dass nur eine Person und somit nur einer von zahlreichen Faktoren auf der Anklagebank waren ist ein Skandal, denn alleinschuldigen gab es hier sicher keinen.
Ob die Strafe zu hoch oder zu niedrig ist, da enthalte ich mich der Stimme.

Was aber leider immer wieder vergessen wird, wenn man die Gerichte wegen viel zu milder Strafen kritisiert.
Die Richter können auch nur nach dem Gesetz urteilen.
Will man andere Urteile müssen die Gesetze geändert werden und das ist Sache der Politiker.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Beitrag von snowflat »

Staatsanwaltschaft beruft nicht gegen Urteil
Die Staatsanwaltschaft wird nicht gegen das Urteil im Prozess gegen den Unglückspiloten von Sölden berufen. Das hat der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wilfried Siegele, am Montag bekannt gegeben.


15 Monate bedingte Haftstrafe
Ob der Schuldspruch rechtskräftig wird, hängt jetzt noch vom verurteilten Piloten Markus Jäger selbst ab. Gibt es auch von dieser Seite keinen Einspruch, bleibt es bei der Verurteilung zu 15 Monaten bedingter Haftstrafe.
Quelle: ORF
Du kannst Dir Glück nicht kaufen.
Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!
Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

Erschreckend an dem Prozess war nicht die Aussage des Piloten sondern die seiner Kollegen. Die als Zeugen geladenen Piloten;
Flugbetriebsleiter Andreas P.
Geschäftsführer Roy K.
und Ersatzpilot Leander K.

antworteten auf die Frage der Staatsanwältin und der Anwälte der Privatbeteiligten, dass sie auch zukünftig über in Betrieb befindliche Seilbahnen fliegen werden wenn diese in Betrieb ist und es sich nicht vermeiden lasse.
Der für Markus j. eingeteilte Ersatzpilot gab zu innerhalb von 15 Jahren 3mal Aussenlasten verloren zu haben und antwortete dass er auch zukünftig über in Betrieb befindliche Seilbahnen fliegt wenn es z.B. Kundenwunsch wäre (auf Kundenwünsche die Sicherheitsrelevant sind einzugehen ist laut Betriebshandbuch der Firma Knaus verboten).

Auf die Frage der Staatsanwältin was er tue wenn ihm ein Auftrag bzw eine Flugroute zu gefährlich erscheine antwortete er:
"Weiß nicht was ich da jetzt sagen soll. "
Auf Nachfrage:
"Ich verstehe die Frage nicht."
Die Staatsanwältin meinte: "Ist wohl in ihren 15 Jahren noch nicht vorgekommen dass was zu gefährlich ist"

Der Flugbetriebsleiter sprach von einem nicht vermeidbaren Restrisiko bei Aussenlastflügen. Darauf angesprochen dass dieses Risiko ja nicht für den (die Entscheidung treffenden) Piloten besteht sondern für die Menschen in den Gondeln bzw. am Boden, sagte er dass das halt so.

Auch Roy K. sagte dass sich an der Vorgehensweise bzgl. Überflüge nichts geändert habe und auch weiter so verfahren werde. Auf eine Frage bzgl Überflüge empfahl Richter Angerer Roy K. von seinem Zeugenverweigerungsrecht gebrauch zu machen (Zeuge muss nichts aussagen was ihn selbst belasten würde).

Es ist menschenverachtend der drei sich vor (fast) alle Verletzten und Angehörigen hinzustellen und zu sagen: " Es geht weiter wie bisher".

Alle Beteiligten haben ausgesagt dass die Bauarbeiten in 4 Stunden erledigt gewesen wären und Flüge am Nachmittag nach Betriebsschluss kein Problem gewesen wäre, ebenso dass abschalten der Bahn bzw. eine kurzfristige Sperrung der Skipiste.
Benjamin Frey
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Beitrag von Benjamin Frey »

CHRONIK: OBERLAND
Unglückspilot von Sölden geht nach Strafprozess in Berufung
Nächste Instanz ist nun das Oberlandesgericht Innsbruck.

Der Unglückspilot mit seiner Anwältin Andrea Haniger-Limburg.
Bild: EPA/Parigger




Der Unglückspilot von Sölden hat nach dem Strafprozess am Innsbrucker Landesgericht volle Berufung wegen Nichtigkeit, Schuld, Strafe und privatrechtlicher Ansprüche angemeldet. Dies teilte seine Anwältin Andrea Haniger-Limburg am Dienstag mit. Nächste Instanz ist nun das Oberlandesgericht Innsbruck.

Markus J. war am vergangenen Donnerstag wegen fahrlässiger Gemeingefährdung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Laut Einzelrichter Bruno Angerer hätte er nicht mit der schweren Außenlast über die in Betrieb befindliche Seilbahn fliegen dürfen. Der 36-Jährige hatte bis Mitternacht die Möglichkeit, gegen das Urteil zu berufen. Die Staatsanwaltschaft erhob keinen Einspruch.

Das Oberlandesgericht kann das Urteil voll inhaltlich bestätigen, aufheben und an die erste Instanz zurück verweisen, die Strafe mildern oder den Beschuldigten zur Gänze freisprechen. Eine Straferhöhung ist nicht möglich.

Das folgenschwere Unglück hatte sich am 5. September 2005 am Rettenbachferner im Tiroler Ötztal ereignet. Ein vom Hubschrauber transportierter Betonkübel stürzte auf das Tragseil der "Schwarze-Schneid-Bahn". Neun Deutsche - daunter sechs Kinder - kamen ums Leben. Neun Personen wurden teils schwer verletzt.


27.06.2006 Verwandte Artikel
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http://www.tirol.com/chronik/oberland/39874/index.do
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Beitrag von Harald Huber »

Zuletzt geändert von Harald Huber am 08.05.2007 - 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Ram-Brand »

Für betroffene mag das Geschmacklos oder gar verletzend sein.

Aber ein Verteidiger soll einen Verteidigen und daher versuchen die auch das "Beste" für Ihren Mandanten rauszuholen.

Mann sollte die Dinge nicht nur aus einer Sichtweise sehen sondern auch aus der Anderen. :!:
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Harald Huber
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Beitrag von Harald Huber »

Zuletzt geändert von Harald Huber am 08.05.2007 - 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Oz »

Benjamin Frey hat geschrieben:Die als Zeugen geladenen Piloten;
Flugbetriebsleiter Andreas P.
Geschäftsführer Roy K.
und Ersatzpilot Leander K.

antworteten auf die Frage der Staatsanwältin und der Anwälte der Privatbeteiligten, dass sie auch zukünftig über in Betrieb befindliche Seilbahnen fliegen werden wenn diese in Betrieb ist und es sich nicht vermeiden lasse.
Der für Markus j. eingeteilte Ersatzpilot gab zu innerhalb von 15 Jahren 3mal Aussenlasten verloren zu haben und antwortete dass er auch zukünftig über in Betrieb befindliche Seilbahnen fliegt wenn es z.B. Kundenwunsch wäre (auf Kundenwünsche die Sicherheitsrelevant sind einzugehen ist laut Betriebshandbuch der Firma Knaus verboten).

Der Flugbetriebsleiter sprach von einem nicht vermeidbaren Restrisiko bei Aussenlastflügen. Darauf angesprochen dass dieses Risiko ja nicht für den (die Entscheidung treffenden) Piloten besteht sondern für die Menschen in den Gondeln bzw. am Boden, sagte er dass das halt so.

Auch Roy K. sagte dass sich an der Vorgehensweise bzgl. Überflüge nichts geändert habe und auch weiter so verfahren werde.
Wenn ich diesen Text lese kommt mir ehrlich gesagt das Kotzen:

Der Firma Knaus gehört allein aufgrund dieser Aussagen und der Anweisung, dass auf 'sicherheitsrelevante Kundenwünsche' nicht eingegangen werden darf die Lizenz entzogen, die Ankündigung, weiterhin über in Betrieb befindliche Seilbahnen zu fliegen, wenn der Kunde das wünscht ist ja wohl am ehesten unter 'gefährliche Drohung' einzuordnen.

Einem Kunden, der das wünscht gehört mMn allerdings ebenfalls die Lizenz entzogen.

Der Unglückspilot war zweifelsohne Mitschuld an dem Unglück, allerdings wohl tatsächlich das schwächste Glied in der Kette. Hätte er den Überflug der Seilbahn verweigert, wäre ihm wohl gesagt worden, dass sich sicher jemand anderer finden würde, der das macht und er könne jederzeit kündigen.
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Beitrag von Harald Huber »

Zuletzt geändert von Harald Huber am 08.05.2007 - 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von seilbahner »

Absolut Richtig!
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Sölden-Unglück: Hinterbliebene bitter enttäuscht

Beitrag von Benjamin Frey »

Sölden-Unglück: Hinterbliebene bitter enttäuscht
Ein Jahr nach der Hubschraubertragödie führen die Hinterbliebenen einen zähen Kampf um ihre Existenz. Bislang ohne irgendein Ergebnis.




Als wäre der Verlust der Angehörigen nicht schon tragisch genug, müssen die Hinterbliebenen der Opfer bislang doppelt leiden.

Denn es hatte nach dem Unglück geheißen, dass die Haftpflichtversicherung der Hubschrauberfirma Knaus bis zu einem Höchstbetrag von 8,720.000 Euro jedenfalls haften würde, wurden die Zahlungen an die Kinder und Ehegatten erwachsener Opfer ab März zur Gänze eingestellt.

Prozesstaktische Gründe sind dafür ausschlaggebend. Und bringen die ohnehin schwer geprüften Familien schön langsam um ihre Existenz.

Die Innsbrucker Kanzlei Forcher-Mayr, Kantner Ruetz vertritt zwölf dieser Angehörigen. Ihr Vertrauensanwalt Andreas Ruetz formuliert es gegenüber der TT drastisch:

"Den Familien wurden bislang nur Sachschäden und die Begräbniskosten voll abgegolten. Alle anderen Ansprüche müssen bei Gericht mühsam durchgefochten werden. Mittlerweile sind sechs Verfahren anhängig", schildert Ruetz.

Fatal wirkt sich für die Angehörigen zusätzlich aus, dass über deren zivilrechtliche Ansprüche wohl erst nach Rechtskraft des Pilotenurteils entschieden wird. Und an der Berufung des Piloten wird erst gefeilt.

Wann und ob die Hinterbliebenen Trauerschmerzengeld zugesprochen bekommen und die monatlichen Unterhaltszahlungen fortgesetzt werden, steht derzeit also in den Sölder Sternen.

"Auch die Ötztaler Gletscherbahnen weigern sich bislang zu ihrer Haftung zu stehen, obwohl sie rechtlich wegen der außergewöhnlichen Seilbahnen-Betriebsgefahr eindeutig feststeht", prangert Ruetz letztlich an.


04.09.2006 22:30
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Benjamin Frey
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CHRONIK: OBERLAND
Sölden: Gedenkfeier zum 1. Jahrestag des Hubschrauberunglücks
Bei dem Unglück am 5. September 2005 kamen neun Menschen ums Leben.

Das Aufräumen am Gletscher ist längst beendet, die Trauerarbeit hält an.
Bild: APA/Parigger




Sie schluchzten, weinten, blickten starr ins Leere, fielen sich in die Arme. Sie stiegen in Busse, reisten ab aus Sölden – und nahmen das Leid mit.

Den Rettenbachferner und Bad Dürrheim und Dauchingen trennen fünf Autostunden. Fünf Stunden zwischen alpiner Spaßinsel und den Trauer­oasen im Schwarzwald.

Für Wolfgang Voelckel bleiben die Szenen des Rettungseinsatzes vom 5. September 2005 „wie aus einem Vietnam-Film“ in Erinnerung. Der Mann ist Notarzt, schwebte in einem der unzähligen Hubschrauber am Rettenbachferner ein.

Ein Jahr danach kommt er mit Mundschutz und weißem Umhang aus dem OP, setzt sich in ein Besprechungszimmer. „Ein bis zwei Leute“, sagt er, „versuchten wir wiederzubeleben. Wir mussten feststellen, dass es sinnlos war.“

Der schnelle Tod

Den meisten konnte kein Arzt mehr helfen. Sie fielen aus rund 20 Metern auf Felsbrocken, waren wohl auf der Stelle tot. Voelckel half zwei Kindern. Eines schrie, musste narkotisiert werden; das andere war „kooperativ“, sagt er. Wäre ausreichend Schnee gelegen, meint Voelckel,­ könnten die neun Menschen heute noch leben.

Arno Staudacher, Direktor des Stamser Skigymnasiums, verließ zum Unfallzeitpunkt mit seinen Schützlingen das Bergrestaurant.

Seine Nachwuchs-Snowboarder kamen unmittelbar zum Unglück. „Die Trainer leisteten erste Hilfe, alles lief sehr professionell ab“, erinnert sich Staud­acher.

Der Trainingsbetrieb fand ein jähes Ende, die Aufarbeitung nahm ihre Zeit in Anspruch. „Soziales Lernen in der Gruppe“ nennt sich die Einheit, in deren Rahmen man das Geschehen Revue passieren ließ.

Eine Fügung des Schicksals sei es gewesen. Staudacher denkt an das Brandunglück in Kaprun, Worte würden sich erübrigen. „Zum Glück hat der Mensch eine Sicherung eingebaut“, meint der Pädagoge. Das Training wurde wieder aufgenommen, auch am Rettenbachferner.

In Dauchingen im Schwarzwald, direkt an der A81, blieb die Trauer. Eine Familie aus dem Ort verlor am 5. September zwei Töchter, 13 und 14 Jahre alt. Auf eine Trauerfeier im Ort verzichte er mit Absicht, sagt Anton Bruder, der Bürgermeister.

Er erzählt vom Begräbnis der Kinder, als er eine Bannmeile um den Friedhof ziehen, mit einem Hubschrauber den Luftraum vor Kamerateams sichern musste. Das alles wollte er den Angehörigen und der Gemeinde nicht mehr antun. Die Sache sei vorbei.

Das Leben geht weiter, auch wenn Jakob Falkner weiß: „Vergessen kann man so etwas nie.“ Der Geschäftsführer der Ötztaler Gletscherbahnen bemühte sich am 5. September 2005 offensiv um Aufklärung, den Jahrestag indes wolle er zurückhaltend gestalten.

Ein Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in würdigem Rahmen – so, wie es sich die Angehörigen gewünscht hätten – werde es geben.

„Immer im Kontakt“

Das Leben ging weiter. Immer wieder hätte der eine oder andere das Ötztal aufgesucht: „Wir stehen mit den Personen nach wie vor in Kontakt.”

Ein Mahnmal wollte man am Unglücksort keines, so entschied man sich für einen Gedenkstein. Schließlich wollte man sich erinnern, vergessen wird man ohnehin nie können.


04.09.2006 Bilderwelten
Rückblick: Bilder vom Unglück in Sölden
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Rückblick: 9 Tote bei Gondelabsturz in Sölden

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