In den letzten Jahren wurden diese Routen aufwändig saniert (moderne Bohrhaken, Standplätze und Abseilstellen). Dadurch ist der Peilstein auch für Weicheier wie mich eine Anreise wert. Also gings am gestrigen Feiertag über die im Winter berühmt-berüchtigte Wiener Außenringautobahn (LKWs bleiben bei Schneefall regelmäßig an den heftigen Steigungen stecken, was öfters zu einer Totalblockade dieser Autobahn führt) in Richtung Peilstein. Bei Alland fuhren wir (bzw. Gerhard, der das Auto lenkte) von der Autobahn ab und über Mayerling (da wo seinerzeit der österreichische Thronfolger sich und seine Geliebte umbrachte) erreichten wir auf einer bald steilen und kurvenreichen Strasse Holzschlag. Von hier aus werden die Peilsteinwände in kurzem Fußmarsch (ca. 15 Minuten) erreicht.
Wir wählten den Sektor „Luckete Wand“, der auch einige schöne Touren im unteren Schwierigkeitesgrad (IV bis V), also gerade richtig für uns, bereit hält.
Leider musste ich feststellen, dass Fotographieren beim Klettern gar nicht so einfach ist. Ich hab mir zwar die Mühe gemacht, den Fotoapparat immer am Klettergurt mitzuführen, aber meist ist man entweder durch eigenes Klettern, oder durch Sichern des Seilgefährten doch zu sehr beschäftigt um spannende Fotos machen zu können. Daher gibt’s leider wenig Action auf den folgenden Fotos …
Hier zunächst ein Gesamtblick auf die Peilsteinwände (Foto von http://www.grazer-bergland.com/html/20040216194636.html)
Blick auf den Beginn der 2. SL unserer ersten Routen. Da ich a) der größere Angsthase bin und b) schlechter klettere, durfte Gerhard die schwierigeren Seillängen vorsteigen.
Blick vom gleichen Standplatz hinunter zum Einstieg …
… und ein wenig in die Ferne
Eigentlich bin ich (glaub ich) nicht wirklich schwindelfrei. Daher bekam ich es sogar im Nachstieg bei dieser Seillänge etwas mit der Angst zu tun. Einige der Dinger am Peilstein sind nämlich ordentlich luftig, was durch die Tatsache verstärkt wird, dass die Waldhänge vom Fuß der Peilsteinwände recht steil ins Tal abfallen, so dass man doch zwei/drei hundert Höhenmeter ins Tal runter blickt.
Nach dieser ersten „Gipfelbesteigung“ haben wir dann noch ein wenig mit „Top-Rope“ getestet :
Der Felsturm links oberhalb von Gerhard war dann unser letztes Ziel kurz vor Sonnenuntergang. Wieder ging ich die 2. SL im Nachstieg. Die Abendsonne taucht mit ihren letzten Strahlen den Kalkfels in warmes Licht:
Auch wenn’s unüblich ist, verzichte ich lieber nicht auf den Helm. Tatsächlich löste sich mal ein Stein und schlug etwa 1m neben mir (ich hab grad Gerhard am Seil abgelassen) ein. Zudem hau ich mir immer den Kopf an vorstehenden Felsen an, mit Helm ist das kein Problem, aber ohne Helm kann das durchaus unangenehm sein (nur blöd, dass ich an meinen Knien keinen Helm hab, die hau ich mir auch immer an …).
Nach unserer letzten Tour konnten wir vor dem Abstieg noch einen stimmungsvollen Sonnenuntergang beobachten.