Wärmster Frühling seit Beginn der Messungen
Der diesjährige meteorologische Frühling - er dauert von 1. März bis 31. Mai - war der wärmste seit Beginn der Messungen. In allen Teilen Österreichs lagen die Mitteltemperaturen um zwei bis drei Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Das gab die Klimaabteilung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag bekannt.
Rekordwerte v. a. im Westen.
Sonniger April ausschlaggebend
Den größten Anteil daran hat der besonders warme, sonnige und trockene April.
In Westösterreich wurden die früheren Frühlingsrekordmittel teilweise weit übertroffen, im Osten und Südosten aber auch knapp verfehlt.
Frühling 2007 - bisheriger Rekord (Jahr)
Bregenz: 11,6 - 10,9 (2000)
Innsbruck: 11,3 - 10,4 (2000)
Salzburg: 11,5 - 11,3 (2000)
Linz: 12,6 - 11,8 (2000)
St. Pölten: 11,8 - 12,1 (1946)
Wien: 12,6 - 12,5 (2000)
Eisenstadt: 12,6 - 12,4 (2000)
Graz: 12,2 - 12,4 (1872)
Klagenfurt: 11,3 - 11,2 (1920)
Die kätesten und wärmsten Orte
Am 22. März meldete Seefeld mit minus 13,9 Grad die tiefste Temperatur dieses Frühlings, am 25. Mai wurde in Neusiedl/See mit 32,3 Grad die höchste registriert.
Aber ungleiche Verteilung der Niederschläge.
Niederschlagssumme normal
Die Niederschlagssumme war mit 80 bis 120 Prozent des langjährigen Durchschnitts in überwiegenden Teilen Österreichs annähernd normal.
"Diese Statistik verschleiert aber völlig die ungleiche Verteilung der Niederschläge auf die einzelnen Monate, besonders die verbreitet von der letzten Märzdekade bis Anfang Mai dauernde Trockenheit geht in diesen Zahlen unter", so ZAMG-Klimatologe Helmut Derka.
Linz führt im langjährigen Durchschnitt.
Eisenstadt mit den meisten Sonnenstunden
Im Vergleich der Landeshauptstädte gab es in Eisenstadt die meisten Sonnenstunden, nämlich 765, die wenigsten mit 674 in Graz.
Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt führt Linz (751 Sonnenstunden sind 156 Prozent von normal 481), Schlusslicht ist Klagenfurt mit 126 Prozent (695 Stunden statt normal 550). In Wien wurden 754 Sonnenstunden (146 Prozent von normal 517) gezählt.
Mai 9. überdurchschnittlich warmer Monat
Der Mai mit Monatsmittel von 1,5 bis 2,5 Grad über den Normalwerten findet laut Derka als neunter überdurchschnittlich warmer Monat in ununterbrochener Reihe einen Platz in der Liste klimatischer Besonderheiten.
Nur noch drei Folgen zu warmer Monate sind in der 1775 beginnenden Wiener Temperaturreihe zu finden, und zwar zwischen 1973 und 1822, danach nicht mehr.
Von Juli 1793 an gab es 13 überdurchschnittlich warme Monat, ab April 1797 sogar 18 und von September 1821 an 15 Monate.