Mittag-Steineberg-Stuiben ... der Beginn der 20 Kilometer langen Nagelfluhkette, die sich von Immernstadt bis nach Hittisau (Österreich) erstreckt. Die Wanderung auf dem Kamm gilt als eine der schönsten Höhenwanderungen am Nordrand der Alpen. Durch die Lage von 1.451 m (Mittag) bis 1.834 m (Hochgrat) hat man jederzeit einen freien Blick in alle vier Himmelsrichgtungen, die im Norden bis weit ins Alpenvorland reicht, im Westen bis zum Bodensee und die schweizer Berge wie z.B. der Säntis, im Süden erheben sich eindrucksvoll die Allgäuer Alpen, dahinter die Gipfel des Arlbergs. Man könnte die Aufzählung beliebig fortsetzten und um namhafte Berge wie Zugspitze oder Schensaplana erweitern, aber das würde zu weit führen ... man muss es einfach selber erleben.
Die Nagelfluhkette ist gleichzeitig die letzte höchste Erhebung im Norden der Allgäuer Alpen, anschließend folgt das sanfte Allgäuer Hügelland, daher auch der imposante Rundblick
Jedoch nicht nur das Panorama ist beeindruckend auch die Geologie der Gebirgskette ist einmalig; so ist das Nagelfluhgestein namensgebend für diese Kette. Schon beim Aufstieg zum Mittag fiel mir das Gestein auf, das einen meinen läßt, die Wege wurden mit Beton befestigt. Aber man fehlt weit, wenn man dieser Meinung ist! Im Laufe des Tages musste ich lernen, dass dieses Gestein charakteristisch für die Nagelfluhkette ist. Ein Konglomerat aus abgerundetem Gestein und verfestigten Schlamm. Bei Entstehung der Alpen wurden diese Massen durch Flüsse verfrachtet und anschließend abgelagert. Durch das weitere Auffalten der Berge wurde die Mischung aus Schlamm und Gestein gehärtet und zeigt sich heute als Nagelfluh.
Durch die Art der Entstehung ist das Nagelfluh seit jeher besonders der Verwitterung ausgesetzt, denn Niederschläge und Frost setzen dem Gestein zu. Permanent spült das Oberflächenwasser die abgerundeten Gesteinsbrocken frei von dem sie haltendem „Beton“ und die Steine stürzen ins Tal. So ist die Nagelfluhkette einem andaunernden Verweitterungsprozess ausgesetzt, dies ist an vielen Stellen auch eindrucksvoll zu beobachten.
Nun genug der Geologie, weiter geht’s mit der Tourbeschreibung:
Mein Auto parkte ich in Immenstadt am Friedhof (729 m), von dort folgte ich der Wegweisung „Mittelstation. Sehr steil ging es im Wald hinauf, bis ich auf die Straße kam, die im Winter die 5,2 Kilometer lange Rodelbahn vom Mittag bis nach Immenstadt verkörpert. Von dort an ging es stetig bergauf, vorbei an der Mittelstation (1.110 m) der DSB und weiter durchs Skigebiet bis hinauf zum Mittag (1.451 m). Vom Mittag genießt man einen enormen Blick ins Illertal bis weit über Kemptens Grenzen hinaus und die Allgäuer Alpen. Nach kurzer Pause ging es weiter, auf den Beginn der Kammwanderung, die man bis zum Hochgrat durchführen kann. Vom Mittag sind 7 Stunden bis zum Hochgrat ausgeweisen (soll sehr großzügig bemessen sein). Erster Gipfel der ansteht ist der Steineberg (1.660 m). Dieser ist über zwei Möglichkeiten erreichbar: Die etwa 30 Meter lange, senkrechte Leiter hinauf oder der längere Weg herum. Ich habe mich für die Leiter entschieden, man glaubt gar nicht wie lang die sein kann. Oben am Steineberg angekommen wieder eine Pause eingelegt, aber mehr der Aussicht willen. Nach kurzer Verweildauer führte mich der Weg weiter, immer am Kamm entlang über einige Kletterstellen zum Stuiben (1.749 m). Auf dessen Gipfel erfolgte dann eine einstündige Pause auf sanft nach süden geneigten Hängen mit Blick auf die Allgäuer Alpen und gewärmt von der Sonne die von makellos blauem Himmel strahlte. Nach Sonnenbad, Brotzeit und ausführlichem Panorama erfolgte der Abstieg. Ich stieg westwärts vom Stuiben hinab und verließ dann auch den Kamm der Nagelfluhkette, auf dem man wie gesagt noch etwa 3-4 Stunden bis zum Hochgrat folgen kann. Ein anderes Mal vielleicht. Der Abstieg führte mich an der Gundalpe (1.502 m) vorbei und durchs Steigbachtal wieder zum Parkplatz am Friedhof (729 m).
Kurz noch die Tourdaten:
Strecke: 15 km
Hohendifferenz: 1.123 m
Dauer: 6h inkl. Pausen
Und nun die Bilder:
^^ Der komplett überwachte Murenhang bei Immenstadt
^^ Untere Sektion der DSB
^^ Alpe Hochried
^^ Mittelstation
^^ Obere DSB
^^ Weiter ging es die Straße hinauf, im Winter die Rodelbahn
^^ Blick nach Sonthofen
^^ Mittagalpe
^^ Ratebild
^^ Mittagalpe mit DSB und Allgäu
^^ Rechts der Grünten
^^ Illertal mit markanter Baustelle der vierspurugen B19
^^ Immenstadt mit Iller
^^ Sonthofen
^^ Ausstieg Schlepplift unterhalb des Mittaggipfels
^^ Bergstation DSB mit Immenstadt
^^ In der Bergstation
^^ Sonthofen, hinten im Tal Bad Hindelang mit Kühgundkopf, Iseler, Geishorn und Rauhorn
^^ Genau in der Bildmitte am Horizont der Hochvogel
^^ Blick nach Oberstdorf
^^ Vorne das Bolsterlanger Horn, hinten am Horizont in der Bildmitte der Widderstein, rechts davon der Ifen
^^ Blick zum Steineberg, dem nächsten Ziel
^^ Zurückblickend: Bärenkopf
^^ Bolsterlanger Horn mit Allgäuer Alpen
^^ Unter dem Gipfel des Steineberges
^^ Nochmal Sonthofen, links der Grünten
^^ Die Leiter zum Gipfel
^^ Blick hinab, ordenliche Höhe
^^ Immenstadt, Ausgangspunkt der Tour mit Illertal und den Weiten des Allgäus
^^ Sonthofen, links der Grünten
^^ Blick ins Steigbachtal, rechts das Gschwender Horn, links davon die Alpsee Bergwelt
^^ Blick zurück zum Steineberg, der links steil abfällt. Charakteristisch für die Nagelfluhkette
^^ Der Stuiben fällt ins Auge, nächstes Ziel
^^ Gunzesrieder Tal mit Skigebiet von Ofterschwang
^^ Skigebiet Ofterschwang, erkennbar die Märchenwiese nach Gunzesried oder die Bergstation vom Weltcup-Express
^^ Ende Gunzesrieder Tal mit Bolsterlanger Horn (li.) und Riedberger Horn (rechts der Bildmitte)
^^ Gratwanderung
^^ Kletterstelle
^^ Blick auf die senkrechte Felswand dieser Kletterstelle
^^ Blick zurück auf die komplette Kletterstelle
^^ Durch ein kleines Tal ging es wieder etwas hinab, hinten der Stuiben
^^ Erkennbar ist hier die Geologie der Nagelfluhkette
^^ Blick zurück, rechts Sonthofen
^^ Nächste Kletterstelle
^^ Blick die Kletterstelle hinab, etwas Schwindelfreiheit ist schon von Nöten
^^ Auf dem Stuiben angekommen
Es folgen nun Aufnahmen vom Stuiben, die am Ende zusammengesetzt ein 360°-Panorama ergeben. Bei den Einzelaufnahmen jeweils immer ein Stück nach Westen geschwenkt:
^^ Gipfelkreuz
^^ Sogenannte Hörnergruppe
^^ Dito mit Riedberger Horn (li.)
^^ Weiterer Weg auf der Nagelfluhkette, hinten rechts der Hochgrat
^^ Blick über den Vorderen Prodel bis hin zum Bodensee mit Lindau
^^ Blick reichte bis Wangen und Leutkirch
^^ Blick zum Sonneneck, Adelegg und Kempten (rechts am Bildrand)
^^ Links das Gschwender Horn, in der Mitte das Immenstädter Horn, unten die Gundalpe
^^ Links der Steineberg, dahinter der Grünten, im Tal Sonthofen
^^ Links unten im Tal Sonthofen und über den Gipfel des Stuiben blickend die Allgäuer Alpen
360º – Panorama vom Stuiben
^^ Am Horizont in der Bildmitte erhebt sich der Sänis
^^ Blick nach Lindau mit Bodensee, leider etwas im Dunst
^^ In der Bildmitte am Horizont die schneebdeckte Schesaplana
^^ Ich verließ den Stuiben
^^ Nächstes Ziel ... Gundalpe
^^ Westteil der Nagelfluhkette mit Buralpkopf
^^ Eine Runde Kuscheln war angesagt
^^ Charakteristisch für die Kette, das Nagelfluh
^^ Gundalpe war passiert
^^ Nochmals zum Stuiben hinaufblickend
^^ Im Steigbachtal zurück nach Immenstadt