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Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

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Chasseral
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Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Einige hier wollten einen Bericht - also bekommen sie einen. Wobei es schon schwer fällt, sich hierfür die Mühe zu machen.


Am heutigen Mittwoch ist Quartierwechsel angesagt. Obwohl dies mit zusätzlichen Anforderungen wie Packen und Auto-einräumen verbunden ist, wollen wir einen Umstand vermeiden, der uns in den vergangenen Tagen immer wieder eingeholt hat: Wir waren immer später weggekommen und später im Skigebiet angekommen als vorgesehen. Heute wollten wir dies wie gesagt vermeiden, da ein besonders grosses Skigebiet auf dem Programm steht, von dem manche Mitstreiter der Höhenpunkt der Reise erwarten. Uns kommt an diesem Tag zu Gute, dass im Hotel mehrere Monteure nächtigen, die auf Montage sind und früh los müssen. So ist das Frühstück nicht erst um halb Acht zugänglich, sondern bereits vor 7 Uhr. So klappt auch alles bestens. Um dreiviertel Acht sitzen wir im Wagen, und nach störungsfreier, problemloser Autofahrt stehen wir eine Stunde später, also um 8.45 Uhr beskit und skibeschuht auf dem Parkplatz der Kombibahn Chalmettes in Montgenèvre, die als Haupt-Zubringerbahn sicherlich seit 8.30 Uhr läuft.

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Von wegen! Das waren nur Proberunden und die Kassenschalter sind fest verschlossen. Diese öffnen dann pünktlich um 9.00 Uhr. Meine nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob wir uns die 10,-- € Aufpreis sparen und nur den Monts-de-la-Lune-Skipass nehmen sollen, wird Vehement abgebügelt. Noch wissen wir ja nicht, dass jeder zusätzliche Euro für den italienischen Sektor herausgeworfenes Geld sein würde.

Schnell sind wir mit Tageskarten versorgt, und Downhill geht frohen Mutes durch das freigeschaltete Drehkreuz - und erntet einen Anpfiff! Die Bahn öffnet erst um 9.15 Uhr! Downhill hat den Einstiegsbereich wieder zu verlassen! Erstmals schauen wir uns entgeistert und kopfschüttelnd an. Auch diese Wartezeit geht vorbei, die flotte und nicht allzu lange Bahn bringt uns in gut 5 Minuten nach oben.
Wieder Erstaunen: Alle Räder stehen still - wenn's die Liftgesellschaft will! Die Anschlusslifte öffnen erst um halb 10! Ändern kann man's leider nicht, Verständnis kann man aber auch nicht erwarten.
Unten an der Talstation der langen 4SB Rocher de l'Aigle hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet, und wir kommen in den ca. 8. besetzten Sessel und dürfen das trassenmässige Highligt der VL erleben: Die Bahn schwingt sich kühn über eine Felsstufe, um uns dahinter endlich in die wärmdene Sonne der Südalpen zu führen.

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Oben nehmen wir gleich die grenzüberschreitende Verbindungspiste zum Sektor Bercia, um schnell voran zu kommen. Hier auch wieder ein wenig Ernüchterung: Der obere Teil ist zwar landschaftlich und trasenmässig sehr schön, aber die Piste ist in deutlich suboptimalem Zustand. Ich selbst gehöre zu der Sorte Menschen, die tägliches Walzen für unnötig hält; aber dieser Piste hätte eine Präparierung sehr gut getan. Diese Kombination aus Schneehäufen und glatten Platten fährt sich alles andere als schön. Aber das, was man Piste nennen kann ist auch schnell vorbei. Das Ganze geht zügig in einen Ziehweg über, der zunächst geringes Gefälle hat, und dann überhaupt keines mehr. So betreiben wir ein schönes Stück lang Skilanglauf. GMD und Snowotz haben von der Schieberei genug und nehmen die 4SB Gimont. Downhill und ich hoffen auf Besserung und fahren - pardon schieben - weiter zur 4KSB Serra Granet. Erst zum Schluss fahren die Skis wieder mit überschaubarer Geschwindigkeit.

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^^ Einziger Lichtblick ist der idyllisch verschneite Winterwald


Der Blick fällt zurück auf die idyllische Landschaft und das Joch, aus dem wir auf lausig präparierter Piste abgefahren sind.

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Oben am Colle Bercia trifft die Truppe wieder zusammen, und zunächst kann man wieder abfahren. Der Blick fällt auf die Fraitève, den zentralen Berg in der Vialattea, auf dem (seit einigen Jahren wieder) alle Fäden zusammenlaufen.

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Die "Skibarkeit" auf unserem Weg verflüchtigt sich leider wieder sehr schnell. Nach einer ganz schmalen Zufahrt im Bereich der nächsten Lift-Mittelstation landen wir auf einem sau-flachen und nicht enden wollenden Ziehweg. Ein Fotostopp wird unweigerlich damit bestraft, dass man kaum noch auf Touren kommt. Das Bittere: Entlang der natürlichen Hangneigung verlaufen einige attraktive (ehemalige) Abfahrtsschneisen, die auch zahlreiche Spuren aufweise, und die besten Schnee suggerieren. Dennoch sind wir etwas unsicher, ob wir bei einer Erstbefahrung eines für uns neuen Skigebiets in italien solche Experimente in Form der Befahrung nicht freigegebener Bereiche unternehmen sollen. Als wir alle Schneisen dann auch von unten gesehen haben, wissen wir, dass wir das besser gemacht hätten, aber dazu ist es dann zu spät. Also mühen wir uns auf dem indiskutablen Ziehweg ab und ärgern uns richtig gewaltig über dieses Skigebiet. Andernorts würde man gern gute Pisten ausweisen und scheitert an Widerständen. Hier hat man die Pisten und gibt sie auf. Absolut unverständlich!

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^^ Blick auf Cesana von diesem unsäglichen Skiweg aus


Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir die Bergstation der untersten 2SB. Hier wie schon vermutet die selbe Leier: Der ausgelegte Pistenplan enthält keine Piste (mehr), während der Pistenplan auf der Homepage eine blaue Piste ausweist. zahlreiche Spuren führen nach unten, aber der Trassenverlauf ist nicht optimal abschätzbar, also fahren wir "brav" mit der Sesselbahn nach unten. Dort sehen wir, dass die abfhart kein Problem gewesen wäre und die Schneelage gut ist. Dafür trifft das für die Laune nur noch eingeschränkt zu. Aber was tut man nicht alles, um zu solch hoch gelobten Skibergen wie Sises und Motta zu gelangen?

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^^ Auf der (unnötigen) Talfahrt mit der Verbindungs-SB; unten Skispuren


Drüben fahren wir mit der 8EUB nach oben und haben einen guten Blick auf die olympische Bob- und Rodelbahn. Klar - wer nicht in der Lage ist, ein Skigebiet in den Griff zu bekommen, muss sich mit solchen Prestigeprojekten profilieren.

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Weiter geht's mit 2 x 4KSB und einer recht ordentlichen Abfahrt dazwischen. Für kurze Zeit war jetzt (gegen 11 Uhr?) endlich mal richtiges Skifahren angesagt. Dann erliegen Downhill und ich einer Versuchung, die sich anschliessend als Lachnummer herausstellt: Von der Bergstation der 4KSB Roccia Rotonda hat man zwei Möglichkeiten, um nach Sestrière zu gelangen: Man kann den Doppelschlepplift zur Fraitève nehmen und auf roter Piste abfahren, oder direkt von der Bergstation der 4KSB ein Stück hinauf auf den Grat steigen und auf schwarzer Piste zur Mittelstation der 8EUB Fraitève fahren. Meine bisherige Erfahrung sagt mir, dass oslche schwarze Pisten, zu denen man ein Stück aufsteigen muss, hochgradig attraktiv sind. Entweder lockt ein veritabler Steilhang oder eine Landschafltich attraktive Geländekammer. GMD und Snowotz sind schnell zum Doppelschlepplift gefahren (was die bessere Entscheidung war), während Downhill und ich voller Erwartung auf den Grat steigen. Hier jedoch stellt sich das Ganze als Witz heraus: Diese schwarze Piste ist eine ganz kurze, breit gewalzte und recht flache Abfahrt, bei der selbst eine rote Kennzeichnung grenzwertig bis übertrieben wäre.

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^^ Blcik vok Grat (Start der schwarzen Piste) in die Geländekammer unterhalb der Fraitève; die rote Hauptpiste erkennt man nicht, weil sie ganz komisch versteckt in mikro-Geländekammer liegt; Dort wo man sie vom Pistenplan her vermutet, sind zwar schöne Tiefschneespruen, aber keine Piste

Nach wenigen Sekunden haben wir die Einmündung erreicht und stehen wieder auf der roten Hauptpiste, wo wir auf GMD und Snowotz warten, welche im Doppelschlepper und der komisch hergerichteten Hauptpiste doch etwas Zeit gebraucht haben. Immer noch fragen wir uns: Wo fährt man hier bitteschön vernünftig Ski? So ist die weitere Abfahrt zur Mittelstation der 8EUB auch eine unorthodox zu fahrende Flachpiste, und an der Mittelstation wartet der nächste Hammer: Die weitere Abfahrt nach Sestrière (die konsequenterweise ein Ziehweg ist) ist chiuso! Andere Skigäste fahren trotzdem, und dieses Mal lassen wir uns nicht ins Boxhorn jagen: wir fahren auch per Ski weiter. Dies war prinzipiell auch die richtige Entscheidung, da die Schneelage auf diesem Ziehweg hervorragend ist. Es ist kein Grund für die Sperrung erkennbar. Konsequenterweise (Ironie beachten!) ist die Piste bis zum letzten Meter als Ziehweg angelegt, obwohl das Gelände andere Möglichkeiten bereit stellt. So fahren wir teilweise auch im schweren Tiefschnee an diesem Sonnenhang ab und folgen nicht uneingeschränkt dem Ziehweg. Dabei bietet sich ein guter Blick auf das Ziel der Begierde: die scheinbar attraktiven Skiberge Motta und Sises.

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^^ Die vom Ziehweg durchkreuzten Freeridehänge hinunter nach Sestrière


Die Piste - pardon der Ziehweg - endet jäh an einer Strasse. Es gibt keinerlei Hinweis über den weiteren Weg, geschweige denn auch nur ansatzweise einen erkennbaren Versuch, die Durchqueren des Orts per Ski etwas zu optimieren. Immerhin ahnen wir, dass sich die Front de Neige auf der anderen Seite am kompletten Ort entlang zieht und laufen "der Nase nach", wo wir uns dann unter der brennenden Sonne auch dem Skigebiet auf der anderen Seite nähern.

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Wir fahren mir der Agudio-4KSB hinauf zum Sises und an der ehemaligen Mittelstaition der absolute Schock: Der Sises-Gipfellift ist nicht in Betrieb. Einen erkennbaren Grund gibt es bei bestem Wetter, geringer Lawinengefahr (Stufe 2) und gewalzter Piste nicht. Seitens der Liftgesellschaft wird auch kein Grund angezeigt. Wir ahnen bereits das Schlimmste: Der Motta-Gipfellift würde ebenfalls geschlossen sein! Lustlos fahren wir die Piste hinunter in Richtung Motta.

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Am Motta nach der Fahrt mit der 4KSB Bachetta erwartungsgemäss das gleiche Bild: Gipfellift zu! Für mich persönlich ist dies das endgültige KO für dieses Skigebiet. Für die Kollegen ist es dagegen eher ein gleichberechtigter Baustein in einer Reihe vieler Unzulänglichkeiten. Aber ungeachtet der individuellen Akzentuierung sind wir uns einig: Dieser Ausflug heute war ein Griff ins WC. Snowotz würde gerne nochmal mit der anderen KSB (Nuova Nube) hinauf fahren. Ja, dieser Mann hat noch Träume und Illusionen! Diese erfüllen sich freilich nicht. Selbstverständlich ist auch die Nuova Nube geschlossen.

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^^ Vieles geschlossen am Motta


Wir fahren die Herren-Abfahrtpiste herunter, auf der gerade die Fangzäune weggeräumt werden. Diese schwarze Piste stellt sich zunächst als bestenfalls hellrote Abfahrt mit überschaubarer Attraktivität heraus. Nicht, dass ich etwas gegen flache Pisten hätte - im Gegenteil, ich liebe sie. Aber bei dieser Olympiapiste haben wir einfach etwas anderes erwartert. Ja, nutzt den Tag, liebe Liftgesellschaft, und verarscht uns nur richtig! Weitere Euros und Franken werdet ihr von uns ohnehin nicht mehr sehen!

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Gegenüber fällt der Blick auf die aufgegebene 6EUB Col Basset.

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Dann kommt eine Geländekante und die Olympiapiste wird spannend, Nicht für uns! Dieser interessante Abschnitt ist selbstverständlich chiuso!

Lustlos liften wir nochmals über zwei KSBen zur Sises-Mittelstation und fahren auf einer Piste, deren gute Qualität uns nicht mehr sonderlich interessiert, zur 8EUB Fraitève, um dem unsäglichen Sestrière-Sektor den Rücken zu kehren.

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^^ Blick aus der 8EUB auf die charakteristischen Hoteltürme


Ober meldet sich der Mitsteiter Hunger zu Wort Wir beschliessen, die nach Sauze d'Oulx führende Geländekammer abzufahren und in der nächsten gut aussehenden Hütte zu rasten. Anschliessend wollen wir mit dem cool trassierten Kurvenschlepper Rio Nero Sansicario in Richtung Sansicario zurückkehren, nachdem eine überschlägige Zeitrechnung gezeigt hat, dass wir Sauz d'Oulx nicht schafffen, wenn wir etwas Zeitreserve behalten wollen und noch einige Pisten in Montgenèvre fahren wollen.

Wir finden eine Hütte, und der Blick von der Terrasse bestätigt unsere Befürchtungen: Der SL Rio Nero ist chiuso!

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Ich esse eine relativ geschmacksneutrale, zu kalte und zu kleine Quiche Lorraine. Aber ich bin ja selbst schuld, wenn ich als Viertel-Lothringer dieses heimische Leibgericht in Italien essen will.

Weiter geht's, um mit der 2SB Colò zurück auf die Fraitève zu kommen. Hier fällt eine weitere Merkwürdigkeit auf, die ich allerdings wertneutral sehe: 2009 hat man diesen Sektor komplett neu unstrukturiert und die 2SB Colò neu in seither unbeliftetes Gelände gestellt. Während rundherum alles mit 4KSBen zugepflastert ist, stellt man an dieser langen (1.700 m?) und sowohl als Beschäftigungsanlage als auch als Verbindungsbahn dienenden Bahn eine 2SB hin? Da gibt es aus meiner Sicht nur einen Grund: Die Bahn gehört noch der Gesellschaft von Sazu d'Oulx. Diese Gesellschaft hat eine Bahn gebaut, die im ersten Moment abschreckend wirkt, damit die Leute nicht unnötig früh den Sauze-Sektor verlassen. So möchte man wohl die Verteilung der Einnahmen über den Verteilungsschlüssel zu den eigenen Gunsten optimieren. Egal, mich stört das in diesem Fall weniger. Die neue Bahn ist für eine fixgeklemmte extrem flott unterwegs, der zeitverlust gegenüber einer KSB ist gering, und die Landschaft ist kurzweilig, so dass man hier auch als "Gebietsabgraser" keine Probleme hat.

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Ab Fraitève geht Downhill namensgemäss zielstrebig die Damen-Rennstreecke an, wo wir mal richtig Gas geben - und prompt (zum Glück einmalig) in die Ausschilderungsfalle tappen: Wir fahren flott bis in den Zielraum und verpassen den unausgeschilderten Ziehweg für die Vialattea-Verbindung.

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Der grössere Sessellift für den Rückbringerdienst ist chiuso (was auch sonst?), und wir nehmen den etrem langsamen Übungssessellift, der uns genau in Höhe des Verbindungs-Ziehwegs absetzt.


Wir fahren nochmals KSB, um auf der äussersten Piste zur Mittelstaition der EUB nach Cesana abzufahren. Diese Piste ist freilich chiuso. Unsere Hoffnung auf eine spätere Querfahrt erfüllt sich nicht. Die früheren zusätzlichen Pisten sind sowieso aufgelassen. Also steigen wir bei der Bergstation talwärts ein. Wir sind uns sicher, dass auch in diesem Fall die Abfahrt problemlos möglich gewesen wäre.

Drüben geht's mit der Dreier-Liftkette zur Bercia hinauf, wo die nächste Unsinnigkeit deutlich wird. Die mittlere Bahn, die nur noch den schwachsinnigen Ziehweg bedient, und die man maximal 1mal pro Tag fährt (okay, vielleicht zusätzlich Talfahrt, da der Ziehweg so schwachsinnig ist), ist eine KSB. Die obere, genauso lange Bahn, die recht schöne Abfahrten aufweist, ist eine fixgeklemmte. Das verstehe, wer will. Aber hier wundert einen eh nichts mehr.

Weiter geht's auf gut präpairerter Piste nach Clavière, nachdem der Skitag bislang fast nur Frust gebracht hat.

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Wir haken den Tag schon mal ab, um den Kopf frei zu bekommen und blicken wieder positiv nach vorn. Da fällt der Blick auf eine attraktiv aussehende Piste im Sektor Chalvet.

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Diesen Sektor streben wir an über eine weitere 4SB-Fahrt und die sehr lange Kombibahn Serre Thibaud. Aus der Bahn blicken wir auf endlich wieder richtig attraktiv aussehende Hänge am SL 3 Fourneous.

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Die sicherlich nicht schlechten Bereiche an den Sesselbahnen Montquitaine und Rocher Rouge lassen wir aus zeitgründen aus und steuern den genial aussehenden Lift 3 Fourneous an. Downhill und ich ffolgen dafür nicht der blauen Piste, sondern folgen der schwarzen Markierung in den veritablen Steilhang, der allerdings in der Sonne recht harten, holprigen Schnee aufweist, aber fordert und Spass macht.

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^^ Am Schlepplift 3 Fourneous mit toller schwarzer Piste

Von der Schleppliftpiste fällt der Blick auf die Bergstation der Kombibahn Serre Thibaud mit dem rassigen Steilhang, der von dort nach unten führt.

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Nach zwei Schleppliftfahrten gaht es auf der Vorderseite nach unten. Die Trassierung ist gut, die Piste an diesem Südhang aber stellenweise eisig. Die Agudio-EUB hat neue Gondlen bekommen.

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Drüben geht's über die 4SBen Tremplin und Brousset nach oben, um die Gondrans-Geländelammer anzusteuern, die noch etwas Sonne verspricht. Dafür müssen wir die steileren Hänge an den genannten 4SBen auslassen.

Die Gondrans-Geländekammer ist mit den weichen Geländformen, den Baumgruppen und dem warmen Licht der tief stehenden Sonne ein Hort der Idylle.

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Aber auch hier tut sich ein Minuspunkt hervor: Der attraktive Schlepplift Crête ist geschlossen.

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Am Schlepplift l'Alp werden Reparaturen durchgeführt.

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Nach der fahrt mit der 4KSb Gondrans folgt eine mit der 4SB Observatoire, wo man einer Festung auf einem kleinen Gipfel sehr nahe kommt.

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Auch hinter der Bergstation der 4KSB Gondrans befindet sich ein Festungsbau. Irgendwie scheint das ganze Gebiet rund um Briançon eine einzige Festung zu sein.

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Wir fahren hier über sehr einfache Pisten nach unten, was mir in dieser idyllischen Landschaft und Atmosphäre noch einen versöhnlichen Tagesausklang verschafft.Ich weiss nicht, wie die Kollegen das empfinden; unsere Kommunikation ist mit dem aufgestauten Frustpotenzial zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so ausgeprägt. Die Kollegen wären vermutlich lieber noch mal knackige Pisten im vorderen Bereich gefahren. Aber offenbar habe ich mich mit meinem zeitweiligen Sturkopf wieder mal durchgesetzt.

Montgenèvre kommt wieder in Reichweite.

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Nach Betriebseinstellung der Hauptanlagen fahren wir mit einem talnahen Schlepper, der - welch gnädige Dienstleistung der Liftgesellschaft - bis um 16.45 läuft, nochmals nach oben - nicht ohne eine Portion Galgenhumor. Zumal unsere Laune jetzt wieder recht gut ist. Denn wir wissen: Dieser vermeintliche Höhepunkt der Reise hat sich als unbestrittener Tiefpunkt erwiesen, und auf Basis des heutigen Tages kann es nur wieder besser werden! In diesem Sinne ...

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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Rüganer »

Vielen Dank für deinen sehr informativen Bericht. Schade, dass das Potenzial so wenig genutzt wird.
Aber wie könnte man das erklären ? Mangelnde Nachfrage ?
Danke Bulgarien !
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Fab
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Fab »

Von den Bildern her hätte man meinen können, es sei ein schöner Skitag gewesen :D
kaldini
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von kaldini »

Trifft meine (und thomasgs) Erfahrungen der Via Lattea sehr gut! Ging uns ähnlich, wir waren 1 ganze Woche da. Die "Gipfelschlepper" sind nur am Wochenende in Betrieb, da unter der Woche zu wenig los ist. Glaub ich sollte doch noch meinen Bericht machen... :-)
State buoni, se potete
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Chasseral
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

Fab hat geschrieben:Von den Bildern her hätte man meinen können, es sei ein schöner Skitag gewesen :D
Unbestritten haben schönes Wetter und gute Schneeverhältnisse geherrscht. Und genau das sieht man auf den Bildern.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von starli »

Da meine 2 Berichte von Weihnachten ja noch nicht so lang her sind, kann ich zu vielem nur sagen: Selbst Schuld. Genau vor den ganzen Ziehwegen und dass Cesana-Claviere recht langweilig ist und man ignorieren kann, hatte ich ja gesagt, genauso dass Sauze d'Oulx das m.E. interessanteste Teilgebiet ist, ebenso hab ich ausführlich die Situation auf der Talabfahrt nach Cesana aufgezeigt, und dass man die ehemaligen Schneisen problemlos fahren kann:

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(von rechts gäbe es noch eine schwarze, die im Pistenplan noch eingezeichnet ist, zu Weihnachten war sie offiziell aber geschlossen, warum auch immer)

http://alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=47&t=37885 (West)

http://alpinforum.com/forum/viewtopic.php?f=48&t=37886 (Ost)

Und dass in der VL nicht alle Lifte jeden Tag laufen sondern nur am WE, sollte m.E. hinlänglich bekannt sein (und ist für Italien generell nicht unüblich), bzw. steht das ja meines Wissens sogar Online im Schneebericht / Pistenplan, wann welche Lifte offen sind. (Täglich, nur in den Ferien + am Wochenende, usw.)

(.. im Gegensatz dazu hab ich z.B. bei Pra Loup Val d'Allos keine Infos gefunden, wann dort die bestimmten 2 Sektoren geöffnet sind und wann nicht.)
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von GMD »

Chasseral hat geschrieben:Nach der fahrt mit der 4KSb Gondrans folgt eine mit der 4SB Observatoire, wo man einer Festung auf einem kleinen Gipfel sehr nahe kommt.

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Gemäss Karte heisst diese Fort Janus.
Chasseral hat geschrieben:Auch hinter der Bergstation der 4KSB Gondrans befindet sich ein Festungsbau. Irgendwie scheint das ganze Gebiet rund um Briançon eine einzige Festung zu sein.

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Dem ist definitiv so. 1692 brannte Teile der Stadt nieder. Aufgrund ihrer strategisch sehr günstigen Lage und der Nähe zur Landesgrenze beauftragte König Louis XIV (richtig, das ist der sogenannte Sonnenkönig) seinen Festungsbaumeister, den Marquis de Vauban, die Stadt als Festung wiederaufzubauen. Dieser Mann verstand offenbar sein Metier, das von ihm entworfene System, welches alle strategisch wichtigen Punkte umfasste, widerstand 1815 den Angriffen der von Piemont her kommenden österreichischen Truppen. Es kommt noch besser: 1940 versuchten die Italiener Briançon zu erobern. Vergeblich, und das obwohl die Waffentechnik in den 240 Jahren seit der Erbauung sehr grosse Fortschritte gemacht hat! (Quelle: wikipedia)
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

kaldini hat geschrieben:Trifft meine (und thomasgs) Erfahrungen der Via Lattea sehr gut! Ging uns ähnlich, wir waren 1 ganze Woche da. Die "Gipfelschlepper" sind nur am Wochenende in Betrieb, da unter der Woche zu wenig los ist. ...
Dann sollten sie dies in der Preisgestaltung berücksichtigen und darauf hinweisen. Ich kann nicht die interessantesten Lifte zusperren und dann den vollen (und stolzen) Preis verlangen. Vermutlich hätten wir in diesem Fall dsa Teilgebiet Monts de la Lune nach den interessantesten Pisten abgegrast und hätten uns die zeitintensive und langweilige Safari in den Sestrière- und Sansicario-Sektor gepart.

Sauze d'Oulx wäre im Nachhinein eine Alternative zu Sestrière gewesen. Aber bezüglich der Gipfelschlepper steht auf der Homepage, dass sie ausserhalb der Ferien wechselweise geöffnet seien. Ausserdem habe ich sonst noch nirgends gelesen, dass sie unter der Woche geschlossen wären - und meine Mitfahrer offenbar auch nicht.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Emilius3557 »

Danke, Oliver, dass Du trotz des verständlichen Ärgers noch diesen Bericht geschrieben hast. Was würden Skigebietsmanager à la Schladming/SFL oder der Tarantaise aus diesem Potenzial machen? - oder um in Italien zu bleiben: die Kollegen aus Livigno oder Dolomiti Superski?!

Was ich mich frage: wusstet ihr, wann die Anlagen am Montgenèvre öffnen würden? Oder war das außerplanmäßig?

Die Schließungspolitik: wann wirbt mit 400 km Pistenlänge und sieht sich, speziell in Sestrière als eine der Top-Skistationen der Alpen - dann sollten sie aber auch versuchen alle relevanten Anlagen in Betrieb zu nehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Politik der Angebotsverknappung auf Dauer Erfolg hat. Jeder, der wie die Besucher aus dem Forum diese Ziehwegorgien angesichts existierender Pisten oder ideal sich anbietendem Skigelände erleiden musste wird doch ziemlich sicher sobald nicht wiederkommen, oder?
Das ist dann wie mit einigen Sommerskiangeboten, eine selbstverstärkende Spirale nach unten: Einsparungen, Stillegungen - huch, es kommt ja keiner - ach ja, streichen wir noch mehr... Von der Unternehmenspolitik, dass ein gutes Angebot auch seine Nachfrage erst schafft haben die Kollegen dort wohl noch nichts gehört.

Aber, wie hier ja so gerne und oft zu lesen ist: die Bergbahngesellschaften in der Via Lattea werden da schon wissen was sie machen, einen großangelegten Masterplan zur Kundenvergraulung verfolgen und so weiter... :D

@Kaldini: den Bericht gibts ja bereits, oder? Auf der Website von thomasg, nicht?

So sehr mich die Region landschaftlich und skifahrerisch auch nach wie vor interessiert, aber mehr als 1-2 Skitage kommen für mich dort nicht in Frage. Was kostet doch gleich wieder der komplette Skipass?

Die beste Lösung ist wohl einen Tag Montgenèvre-Clavière zu machen und einen Tag Sestriere, San Sicario und Sauze d´Oulx, oder? Und den leidigen Verbindungssektor links liegen zu lassen.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Emilius3557 »

2009 hat man diesen Sektor komplett neu unstrukturiert
Cool: Freud'scher Verschreiber oder bewusst? In jedem Fall äußerst treffend formuliert!
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von snowotz »

starli hat geschrieben:Und dass in der VL nicht alle Lifte jeden Tag laufen sondern nur am WE, sollte m.E. hinlänglich bekannt sein (und ist für Italien generell nicht unüblich)
Es hat in der VL eigentlich nur noch gefehlt, daß wie am Stilfser Joch die Lifte auch noch ne Stunde Mittagspause machen :wink:

Dass die Liftanlagen etwas später öffnen als in vielen anderen Gebieten sollte man nicht so eng sehen, schließlich gleicht man das ja durch ein früheres dicht machen wieder aus :lach:
Zuletzt geändert von snowotz am 16.02.2011 - 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
Skiaison 21/22: bisher 2 Skitage
<D> Zugspitze (23.11.), Winterberg (12.1.)
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von snowotz »

Emilius3557 hat geschrieben:Die beste Lösung ist wohl einen Tag Montgenèvre-Clavière zu machen und einen Tag Sestriere, San Sicario und Sauze d´Oulx, oder? Und den leidigen Verbindungssektor links liegen zu lassen.
Seh ich genau so, neben Skigebiet ignorieren ist das noch die beste Lösung. Allerdings wollte ich dort auch nicht unbedingt 2 Skitage vergeuden. Dafür gibt es besseres in der Umgebung!
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

Emilius3557 hat geschrieben:
2009 hat man diesen Sektor komplett neu unstrukturiert
Cool: Freud'scher Verschreiber oder bewusst? In jedem Fall äußerst treffend formuliert!
Merci für den Hinweis! Definitiv Freudscher Verschreiber! :D

Wobei ich in diesem Fall gar nicht so sicher bin, ob die Umstrukturierung hier so schlecht war. Ohne den alten Zustand selbst gefahren zu sein, würde ich rein vom optischen Eindruck her behaupten, dass die Fraitève als Verknüpfungspunkt der Teilgebiete logischer erscheint als der dafür 20 Jahre lang genutzte Col Basset.

Anders sieht es defintiv bei den reinen Abbauprojekten aus. Die Liftabbauorgien rechts vom Sises, rechts von Sansicario und links von Sauze d'Oulx können dem Gebiet nicht gut getan haben.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von kaldini »

@Kaldini: den Bericht gibts ja bereits, oder? Auf der Website von thomasg, nicht?
ja, meiner wäre ähnlich ausgefallen. Und da ich nicht weiss wie viele bei Thomas auf die Page schauen, hätte ich mich eigentlich mehr motivieren müssen. Dachte aber dass ich der einzige hier bin, der zur Via Lattea eine negative Meinung hat (wie z.B. auch zu Espace Killy seit letztem März).

Der Abbau von Liften am Rand finde ich gar nicht mal so schlimm - ist zwar nicht schön, aber damit könnte ich Leben. Wenn denn der bestehende Teil dafür auch so optimiert wird, dass man die interessanten Abfahrten gut fahren kann (und nicht den Ziehweg an der 4KSB), schnell von einer Ecke in die andere kommt, es offizielle und gewollte Talabfahrten nach Sestriere gäbe und die Lifte, die es noch gibt, auch in Betrieb sind.
Wir hatten damals auch das Problem, überhaupt den 1 Wochen Skipass Via Lattea Interantionale zu bekommen, man wollte uns in Sestriere eigentlich nur den für die italienische Seite verkaufen, erst nach einer kurzen Diskussion und dem expliziten Hinweis, dass es den Internationale wirklich gibt, habne wir den dann bekommen.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Emilius3557 »

erst nach einer kurzen Diskussion und dem expliziten Hinweis, dass es den Internationale wirklich gibt, habne wir den dann bekommen.
Allein das ist der Wahnsinn. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Dachte aber dass ich der einzige hier bin, der zur Via Lattea eine negative Meinung hat (wie z.B. auch zu Espace Killy seit letztem März).
Nur her damit! Was nicht gefällt und warum nicht soll hier explizit benannt werden - immer rein mit den Fingern in die Wunden! :D
Anders sieht es defintiv bei den reinen Abbauprojekten aus. Die Liftabbauorgien rechts vom Sises, rechts von Sansicario und links von Sauze d'Oulx können dem Gebiet mit gut getan haben.
Verstehe ich nicht ganz. Du meinst, die Abbauorgien haben dem Gebiet gut getan?
Ohne den alten Zustand selbst gefahren zu sein, würde ich rein vom optischen Eindruck her behaupten, dass die Fraitève als Verknüpfungspunkt der Teilgebiete logischer erscheint als der dafür 20 Jahre lang genutzte Col Basset.
Da stimme ich Dir zu. Nur: warum Col Basset dann gleich einstellen? In den Trois Vallées wird doch auch nicht der Mont de la Chambre stillgelegt weil eine neue KSB auf den Roc de Trois Marches führt, oder?
Wir sprechen ja hier nicht von irgendeinem Idiotenhügel mit 50 Hm auf 340 m Seehöhe, sondern von einem Gebiet, das von Ruf und Anspruch her in der Topliga spielen möchte.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

Emilius3557 hat geschrieben:
Anders sieht es defintiv bei den reinen Abbauprojekten aus. Die Liftabbauorgien rechts vom Sises, rechts von Sansicario und links von Sauze d'Oulx können dem Gebiet mit gut getan haben.
Verstehe ich nicht ganz. Du meinst, die Abbauorgien haben dem Gebiet gut getan?
Sorry, war in der Hektik wieder ein Vertipper. Ich meinte "nicht gut getan". Hab's oben korrigiert.


@Col Basset: Die 6EUB von Sestriere auf den Col Basset zu erhalten wäre sicherlich kein Fehler. Aber auch dann hätte sich meines Erachtens angeboten - wie auch geschehen - die kürzeren Verbindungslifte wieder auf die Fraitève auszurichten, da man von dieser ja zum Col Basset abfahren kann - und umgekehrt nicht.


@Kaldini: So eine Situation, dass man mir erst nach mehrmaligem Nachfragen widerwillig den Verbundpass verkaufen wollte, hatte ich auch schon mal am Fellhorn. Dort gibt man halt nicht gerne einen Teil der Abgaben an die Verbundpartner ab. Das mag heute anders aussehen, wo den Fellhornbahnen inzwischen sowieso fast alles gehört, was in Skihoch2-Skipass drin ist.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Downhill »

Skipaß übrigens 44.- EUR, da braucht man wohl kaum akzeptieren, daß die Hälfte der Lifte mitten im Hochwinter einfach so geschlossen ist (sooo wenig war nämlich auch nicht wieder los).

Was Sestriere betrifft, bin ich fast vom Glauben abgefallen (kam mir eher wie ein skitechnisches Entwicklungsland vor als mein geliebtes Italien). Wenn man dermaßen bekannt ist, Olympiaort und so weiter dann sollte man es doch wohl schaffen, wenigstens EINE vernünftig trassierte und beschneite Verbindung zwischen beiden Skigebieten eines Ortes hinzubekommen?
Und ja, sowas gibt's auch in Italien, als krasses positives Gegenbeispiel empfehle ich z.B. mal Madonna di Campiglio...
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von cm »

Der absolute Oberhammer. Und da regt sich hier noch einer über Laax auf.

Übrigens: Schaut Euch mal nur die Bilder an ohne den Text zu lesen. Man könnte richtig Lust bekommen hinzufahren. :? So können Bilder lügen.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Emilius3557 »

44 Euro? Die sind verrückt...
Übrigens: Schaut Euch mal nur die Bilder an ohne den Text zu lesen. Man könnte richtig Lust bekommen hinzufahren. :? So können Bilder lügen.
Die Mehrheit hier schreibt aber immer fleißig: "1 Bild sagt mehr als 1.000 Worte"... Also nichts wie hin in die Via Lattea... :D
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von starli »

Chasseral hat geschrieben:Dann sollten sie dies in der Preisgestaltung berücksichtigen und darauf hinweisen. Ich kann nicht die interessantesten Lifte zusperren und dann den vollen (und stolzen) Preis verlangen.
In Praloup ist es unter der Woche auch nicht günstiger.

Man darf nicht vergessen, dass, gemessen an den Pistenkilometern, die Vialattea extrem günstige Preise hat, einzig der Gesamt-Tagesskipass IT-FR ist zu teuer, aber m.E. sollte es den gar nicht geben, weil er sinnlos ist, wie man ja auch am Ergebnis hier sehen kann.

Tageskarte Vialattea kompletter italienischer Teil, also inkl. Claviere, nur ohne Montgenevre: 34,- €

Bzgl. Offene Anlagen, Link direkt auf der Homepage, kann man sich jeden Tag informieren, was offen ist:
http://www.vialattea.it/it/show/447/COM ... 02010-2011

.. und was generell zu welchen Tagen offen hat (einzelne Unterseiten nach Ort links anklicken):
http://www.vialattea.it/it/show/179/Imp ... 0Vialattea
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

cm hat geschrieben:... Übrigens: Schaut Euch mal nur die Bilder an ohne den Text zu lesen. Man könnte richtig Lust bekommen hinzufahren. :? So können Bilder lügen.
Schön verschneite Winterlandschaft unter blauem Himmel ist halt immer schön anzuschauen. Außerdem jammern wir hier natürlich auch auf extrem hohem Niveau. Jeder vernünftige Mensch wäre glücklich, wenn er einen so tollen Wintertag im Schnee verbringen könnte.

Andererseits: Was findest du mit den Augen eines Alpinforum-Skifahrers an meinen Bildern so attraktiv (von ein paar Lichtblicken wie 3 Fourneous, Gondrans, Aigle-Felsdurchfahrt mal abgesehen) ?
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von cm »

Das ist eine wirklich gute Frage. Ich musste jetzt erst mal selbst ein bißchen darüber nachdenken, weil ich die Aussage recht spontan getroffen habe.

Letzten Endes ist es so, dass ich auf den Bildern viel von dem gefunden habe, was für mich ein attraktives Skigebiet ausmacht. Wechselnde Expositionen (ich mag es nicht, wenn man in einem Skigebiet immer den gleichen Ausblick hat, wie z. B in Kaltenbach), verschiedene Geländekammern, Wechsel von hochalpinem Gelände und Waldabfahrten, scheinbar gute Variantenmöglichkeiten, dazu ein paar optische Schmankerln wie die Felsendurchfahrt (hat was von Schindlergrat) und die Festungsanlage. Passt auf den ersten Blick einfach ziemlich perfekt in mein Beuteschema. :wink:
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von frank123 »

Also ich war im letzten Winter eine Woche bei bescheidenem Wetter dort und fand es nicht halb so schlimm wie in diesem Bericht. Das Gebiet hat aus meiner Sicht mit dem großem Problem zu kämpfen, dass es für die Hotelinfrastruktur viel zu groß ist und die vielen Ferienwohnungsbesitzer eben nur am Wochenende da sind.

Gerade die Pisten in Sestriere fand ich sehr schön und abwechslungsreich und trotz der werktäglichen Schließungen sind mit den offenen Anlagen praktisch alle Pisten zu befahren. Über den geschlossenen Gipfelschlepper habe ich mich auch geärgert, aber mal ehrlich, da geht es um 500m Piste und interessant wird es unter raus auf dem olympischen Slalomhang.

Die Ziehwege sind natürlich echt ärgerlich, gerade wenn man nur einen Tag da ist, aber bei intensiver Erkundung gibt es zahlreiche tolle Pistenvarianten die überhaupt keine Ziehwege haben, schöne, kuppierte Waldabfahrten, die nicht überlaufen sind.

Mir hat das Gebiet gefallen, weil es eben mal was ganz anderes ist, als die absolut perfekt gestylten Skigebiete in Südtriol, dem Trentino oder auch der Lombardei die auch für mich der Maßstab sind. Aber mal auf weitgehend naturbelassenen Abfahrten zufahren hat auch seinen Reiz. (Ich verstehe aber - beim beschriebenen Wegverlauf- die Entäuschung. Wie Starli geschrieben hat: zielsicher das gefahren, was halt eher nicht schön ist.)
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von Chasseral »

@frank: Für dich war das weniger schlimm, aber ich bin eigentlich nur wegen der Gipfelschlepper nach Sestrière gekommen. Eine solche Piste vom Gipfel ist mir lieber als 15 Waldabfahrten weiter unten. Durch die geschlossenen Lifte war das Ausflugsziel komplett verfehlt. Und ich hatte überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass die höchsten Punkte des Skigebiets unter der Woche geschlossen sein könnten.

@perfekt gestylte Skigebiete: Solche passen überhaupt nicht in mein Beuteschema. Gebiete, denen ein solcher Ruf vorauseilt, besuche ich eher nicht (zumindest nicht alleine, aber teilweise im Rahmen von Mitfahrgelegenheiten). In Südtirol und dem Trentino war ich noch nie zum Skifahren.
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Re: Vialattea, 2.2.2011 - saure Milch in der Strasse

Beitrag von starli »

Bevor hier noch bei anderen Personen irgendwelche falschen Vorstellungen aufkommen: Bei den SL in Sestriere handelt es sich nicht um Gipfelschlepper, da sie bei weitem nicht in die Nähe des Gipfels oder eines Grates kommen.

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