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Industrieskigebiet

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3303
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von 3303 »

Af hat geschrieben:Kannst du das belegen? Auffällig ist nur, dass die "Nicht-Industrieskigebiete" in Österreich und Deutschlad zu einem grossen Teil finanzielle Probleme haben...
Ein meiner Meinung nach gutes Beispiel ist immer http://www.compagniedumontblanc.fr/ - dort hat man entsprechendes landschaftliches Potential und entsprechende Kundschaft.

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Af
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Af »

3303 hat geschrieben:
Af hat geschrieben:Kannst du das belegen? Auffällig ist nur, dass die "Nicht-Industrieskigebiete" in Österreich und Deutschland zu einem grossen Teil finanzielle Probleme haben...
Ein meiner Meinung nach gutes Beispiel ist immer http://www.compagniedumontblanc.fr/ - dort hat man entsprechendes landschaftliches Potential und entsprechende Kundschaft.
Nach Österreich - Deutschland war gefragt. :wink:
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3303
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von 3303 »

Af hat geschrieben:
3303 hat geschrieben:
Af hat geschrieben:Kannst du das belegen? Auffällig ist nur, dass die "Nicht-Industrieskigebiete" in Österreich und Deutschland zu einem grossen Teil finanzielle Probleme haben...
Ein meiner Meinung nach gutes Beispiel ist immer http://www.compagniedumontblanc.fr/ - dort hat man entsprechendes landschaftliches Potential und entsprechende Kundschaft.
Nach Österreich - Deutschland war gefragt. :wink:
OK, stimmt. Da kenne ich mich aber nicht so aus :wink:
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Kris
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Kris »

RTL2 hat wesentlich mehr Zuseher als 3Sat oder gar Arte...
Nur weil sich ein Fernsehsender wirtschaftlich besonders rentiert, muss ich sein Programm nicht für gut befinden...man darf doch noch selber denken wollen?

Industrieski ist RTL2, mit dem Unterschied dass man "nicht umschalten" kann weil deren "Banalprogramm" fest in der Naturlandschaft eingebaut ist. Sonst könnte es mir ja egal sein.

Wobei viele Skiegebiete durch wohl zu hohe Investitionen in Blockbusterformate hoch verschukldet sind...
30...50% Investitionsquote bezogen auf den Umsatz war in Tirol in den vergangenen Jahren der Durchschnitt(!).
Skigebiete fahren lediglich operativ über Wasser... dank dem derzeitigen nahezu Nullzinssatz und staatliuchen Subventionen..
Eine finanztechnisch ziemlich wackelige Sache...wie so vieles in diesen jahren...abgesehen vom Schaden an der Skikultur insgesamt...
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von terestric »

Kris hat geschrieben:Eine finanztechnisch ziemlich wackelige Sache...wie so vieles in diesen jahren...abgesehen vom Schaden an der Skikultur insgesamt...
Stimmt, das Gebirge ist im Industrieski nur noch die Rohmasse, die von den Touristikern nach Belieben industriell geformt wird.
Es gibt wahrhaft massenfähige Lifte (viel und schnell) und Pisten (breit und glatt mit Kunstschneeauflagen die tausende Skifahrer pro Tag erst möglich machen), große Saufmeilen am Berg und im Ort wie auf Mallorca, alle 50 Meter eine Kanonenturm und dazwischen zuweilen ein alt anmutendes Kruzifix. So verdichten sich Kultur und Industrie imho zu einem modernen Kunstwerk, Christus mit Beschneiungslanze samt Messfühler. Da mahnt er am Pistenrad zu Mäßigung und hat schon längst freien Blick auf die Apokalypse. :-)

Die Entertainment-Spirale rotiert scheinbar unendlich weiter bis zur Riesenparty wie bspw. Openings mit Weltstars. Das nennt sich dann Qualitätsurlaub, top quality usw.!

Hat man als Skiregion erst einmal damit begonnen, gibt es offensichtlich kein Zurück mehr, dem wirtschaftlichen Standbein Industrieski ist man ausgeliefert, quasi der totale Tourismus oder eben TOP INDUSTRIAL SKIING

Es grüßt mit einem Schuss Ironie

terestric
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k2k
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von k2k »

terestric hat geschrieben:
Frankenski hat geschrieben:Wie nennt man diese Stadionen in Frankreich mit ihren Bettenbunkern :?:
Ganz klar, auch das sehe zumindest ich als Industrieski, aber ehrlicher Industrieski! Die Bauten versuchen gar nicht erst, regional verwurzeltes Baustile zu imitieren. Die Bauten sind auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet, basta, mehr nicht
Das stimmt so pauschal übrigens auch nicht. Diese Bauten wurden bei weitem nicht nur einfach so zum Geld verdienen in die Landschaft gesetzt nach dem Motto Beton ist billig. Eine Idee war zum Beispiel, möglichst wenig Landschaftsfläche zu verbrauchen. Auch nimmt die Formensprache teilweise durchaus Bezug zur umgebenden Landschaft. Es wird nur eben kein Heile-Welt-Disneyland-Bild bedient, wie es bei den meisten Deutschen im Gedächtnis verankert ist.
In Val d'Isère lautete die Formel in den 80ern übrigens, die alten Betonklötze abzureißen und dafür neue, optisch traditionellere Betonklötze mit Holz-/Natursteinverkleidung hinzustellen, die aber wegen der höheren Kosten 20% größer sein durften als die alten. Im Archiv der ZEIT gibt es einen Artikel dazu, falls das jemanden interessiert.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von terestric »

k2k hat geschrieben:Auch nimmt die Formensprache teilweise durchaus Bezug zur umgebenden Landschaft.
Recht hast Du, siehe http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 21587p.jpg. Ist zwar nicht Val d'Isère , aber trotzdem ein schönes Beispiel für gelungene Integrationen hoher Bauten im Hochgebirge (soweit es eben bei hohen Bauten möglich ist).

Grüße

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Pilatus
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Pilatus »

terestric hat geschrieben:
k2k hat geschrieben:Auch nimmt die Formensprache teilweise durchaus Bezug zur umgebenden Landschaft.
Recht hast Du, siehe http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 21587p.jpg. Ist zwar nicht Val d'Isère , aber trotzdem ein schönes Beispiel für gelungene Integrationen hoher Bauten im Hochgebirge (soweit es eben bei hohen Bauten möglich ist).

Grüße
Naja, die Kontraste sind in Realität wesentlich grösser und das ganze wesentlich hässlicher. Diese französischen Monsterchalets finde ich nicht besonders attraktiv, v.A. wenn das Holz nach ein paar Jahren mal richtig dunkel ist.

Gar nicht so schlecht finde ich die Tour de Supercrans:

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GMD
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von GMD »

Allerdings hatte ich in den französischen Skigebieten das Gefühl, es wird weniger planiert als beispielsweise in Österreich oder Italien. Auch stehen durchaus noch Schlepplifte, und wer die dort populären Stangenschlepper kennt, weiss wie schwierig die zu fahren sein können! In Austria und Italia, aber leider auch immer öfters in der Schweiz, werden die guten alten Bügel- und Tellerlifte immer mehr durch Sessel und Gondeln ersetzt.

Bitte nicht falsch verstehen, einem 2km ewig langem Schlepper weine auch ich wenig Tränen nach. Aber wenn eine einst ruhige und schöne rote Abfahrt nun dank 6KSB völlig überfüllt ist, sich dort auch Anfänger tummeln die total überfordert sind (Dank dem Skilift haben sie es früher gar nicht hoch geschafft, bzw. haben es erst gar nicht versucht.), und nun als Folge dessen die Piste "entschärft", sprich totmodeliert, wird, dann ist für mich etwas verloren gegangen!
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von playjam »

GMD hat geschrieben:Bitte nicht falsch verstehen, einem 2km ewig langem Schlepper weine auch ich wenig Tränen nach. Aber wenn eine einst ruhige und schöne rote Abfahrt nun dank 6KSB völlig überfüllt ist, sich dort auch Anfänger tummeln die total überfordert sind (Dank dem Skilift haben sie es früher gar nicht hoch geschafft, bzw. haben es erst gar nicht versucht.), und nun als Folge dessen die Piste "entschärft", sprich totmodeliert, wird, dann ist für mich etwas verloren gegangen!
Ich bevorzuge Schlepper: Zum einen muss ich mir da keine Sorgen machen, das meine lebhafte kleine Tochter im Sessellift die finale Todesrolle in den Abgrund macht (ein prinzipielles Problem beim Sessellift und Kindern < 1.25m), zum anderen kann ich beim Schlepper besser entscheiden, wo ich aussteige (... natürlich nur mit genügend Abstand und mit dem Liftwart abgesprochen ...). Das Ersetzen von Schleppliften durch Sessellifte ist imho eine Maßnahme zur besseren Erschließung des Skigebietes für die Massen, daher auch für mich definitiv ein Industrieskigebiet-Kriterium.
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von TVT »

terestric hat geschrieben:
k2k hat geschrieben:Auch nimmt die Formensprache teilweise durchaus Bezug zur umgebenden Landschaft.
Recht hast Du, siehe http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 21587p.jpg. Ist zwar nicht Val d'Isère , aber trotzdem ein schönes Beispiel für gelungene Integrationen hoher Bauten im Hochgebirge (soweit es eben bei hohen Bauten möglich ist).

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Dass müsste doch Avioraz sein oder?
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Af
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Af »

Aha.. also Massenabfertigungs Hochaus-Bunker sind für euch kein Anzeichen für ein Industrieskigebiet? Was ist bitte der Unterschied zu Massen-SB-Fresstempeln?
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Kris
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Kris »

Af hat geschrieben:Aha.. also Massenabfertigungs Hochaus-Bunker sind für euch kein Anzeichen für ein Industrieskigebiet? Was ist bitte der Unterschied zu Massen-SB-Fresstempeln?
Ich denke es war gemeint, dass eine Hochausarchitektur, die je nach Geschick und Willen der Planer druchaus genial ausfallen kann, letztendlich ehrlicher in der Sprache ist: Ja es sind hier Massen die hier wohnen, und zwar Komfortabel noch dazu.

Ob die Pisten drumherum nun industrialisiert sind oder nicht hängt m.E. nicht von der Urbanisationsform des Skiortes ab.
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von 3303 »

Af hat geschrieben:Aha.. also Massenabfertigungs Hochaus-Bunker sind für euch kein Anzeichen für ein Industrieskigebiet? Was ist bitte der Unterschied zu Massen-SB-Fresstempeln?
Das Argument muss man gelten lassen. Ich würde allerdings sagen, dass es auf das Maß ankommt. Ein Hochhaus allein bedingt keinen Industriecharakter. Viele können das vielleicht, sind aber auch nicht "industrieller" als verkitscht historisierende "Hüttenbunker".
Generell würde ich sagen, dass 1000 Gästebetten in 5 Hochhäusern fast weniger industriell sind, als 1000 Gästebetten in 200 Chalets.
20 Wohnblocks mit insgesamt 1000 Betten sind authentischer, als wenn diese Blocks mit Satteldächlein bestückt und der Beton mit Bruchstein und Holz beklebt wird.
Die Bauform der Gebäude im Ort hat aber nach meinem Empfinden kaum einen Einfluss darauf, ob ich ein Gebiet als Industrieskigebiet betrachten würde. Das Gefühl im Gebiet selbst spielt da eine größere Rolle.
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Almöhi
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Almöhi »

3303 hat geschrieben:Industrieskigebiete sind für mich Gebiete, in denen die Infrastruktur so dominant ist, dass ich als Skifahrer das Gefühl für Landschaft, Natur etc. zu verlieren beginne. Das Landschafts- und Bergerlebnis wird durch das Erlebnis der künstlich geschaffenen Strukturen so weit verdrängt, dass es in den Hintergrund gerät.
Für mich die umfassendste Beschreibung. Sie bringt mit wenigen Worten auf den Punkt, was auch ich empfinde.

Zu den Hotelbunkern in Bergtälern. Egal ob ehrlicher oder authentisch. Ich finde es schrecklich. Ich finde allerdings auch die riesigen verkitschten Unterkünfte nicht schick. aber im Vergleich doch besser. Auch hier zählt natürlich bei beiden Baustielen. Wie wirkt es in der Umgebung. Und da verweise ich gerne wieder auf o. g. Beschreibung.
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von k2k »

3303 hat geschrieben:
Af hat geschrieben:Aha.. also Massenabfertigungs Hochaus-Bunker sind für euch kein Anzeichen für ein Industrieskigebiet? Was ist bitte der Unterschied zu Massen-SB-Fresstempeln?
Das Argument muss man gelten lassen. Ich würde allerdings sagen, dass es auf das Maß ankommt. Ein Hochhaus allein bedingt keinen Industriecharakter. Viele können das vielleicht, sind aber auch nicht "industrieller" als verkitscht historisierende "Hüttenbunker".
Generell würde ich sagen, dass 1000 Gästebetten in 5 Hochhäusern fast weniger industriell sind, als 1000 Gästebetten in 200 Chalets.
20 Wohnblocks mit insgesamt 1000 Betten sind authentischer, als wenn diese Blocks mit Satteldächlein bestückt und der Beton mit Bruchstein und Holz beklebt wird.
Die Bauform der Gebäude im Ort hat aber nach meinem Empfinden kaum einen Einfluss darauf, ob ich ein Gebiet als Industrieskigebiet betrachten würde. Das Gefühl im Gebiet selbst spielt da eine größere Rolle.
Das trifft es ziemlich exakt. Natürlich sind nackte Hochhaus-Bunker genauso industriell wie verkleidete Hochhaus-Bunker. Aber ich empfinde erstere als ehrlicher, weil hier nicht versucht wird, den Zweck der Gebäude zu kaschieren und den Gästen irgend etwas vorzugaukeln. Die Hochhäuser à la Brutalisme würde ich nicht als "besser" bezeichnen, auch wenn ich zugeben muss, dass sie auf mich eine gewisse Faszination ausüben.
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Fab »

3303 hat geschrieben:Industrieskigebiete sind für mich Gebiete, in denen die Infrastruktur so dominant ist, dass ich als Skifahrer das Gefühl für Landschaft, Natur etc. zu verlieren beginne. Das Landschafts- und Bergerlebnis wird durch das Erlebnis der künstlich geschaffenen Strukturen so weit verdrängt, dass es in den Hintergrund gerät.
Zustimmung - gehe aber noch einen Schritt weiter.

Für mich sind nahezu alle Skigebiete "industriell", die nicht in beachtlicher Zahl von Ortsansässigen genutzt werden. Ein Bergort mit 1000 Einwohnern und 1500 Gästebetten ist m. E. nicht industriell, selbst wenn der Sessellift noch so modern ist.

Einige Gebiete können ihren "Industriestatus" kaschieren, weil sie über eine eindrucksvolle Bergszenerie und evtl. alte Bausubstanz im Ort verfügen
(Z, Saas-Fee, St. Ulrich etc.).
Aber was soll ein Ort samt Skigebiet, mit z. B. 5000 Einwohnern, davon 3000 Servicepersonal von was weiß ich woher, der 25000 Fremdenbetten aufweist, was anderes sein als ein Industriestandort.
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mic
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von mic »

lol die Frankreichfahrer reden sich die Bettenburgen mal wieder schön! Paßt scho!
Und nicht vergessen im Tal einkaufen da es "oben" so teuer ist. Für mich ist das übrigens die Urform der Industiegebiete.
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Almöhi »

mic hat geschrieben: Und nicht vergessen im Tal einkaufen da es "oben" so teuer ist. Für mich ist das übrigens die Urform der Industiegebiete.
Hallo Mic,
ich steh vieleicht auf dem Schlauch, aber den Satz verstehe ich nicht :?:
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von mic »

Sollten eigentlich zwei Sätze sein!
Einmal betrifft es das horende Preisniveau. Ja, Essen gehört für mich dazu!!
Und zum andern sind es die "Retortenstation" die Urform der Industriegebiete- die es logischerweise aber nicht nur in F gibt.
Ob aus Beton oder mit Holz verkleidet ist ja mal wohl echt egal.
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... n#p4767948
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von terestric »

mic hat geschrieben:lol die Frankreichfahrer reden sich die Bettenburgen mal wieder schön! Paßt scho!
Und nicht vergessen im Tal einkaufen da es "oben" so teuer ist. Für mich ist das übrigens die Urform der Industiegebiete.
Das sind sicher die Urfomen der Industrieskigebiete, das zeigen ja die Erschließungsgeschichten. Soweit ich den Thread gelesen und verstanden habe, hat doch auch keiner was anderes behauptet. Es ging nur darum, dass die franz. Bettenburgen im Vergleich zu bspw. kitschigen Holzbunkern " die Industrie architektonisch nicht verschleiern bzw. versuchen die Industrie zu kaschieren und eben, dass auch Bettenburgen etwas gefällig sein können.

TVT hat geschrieben: Dass müsste doch Avioraz sein oder?
So ist es.

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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Almöhi »

Es treten in den Beiträgen die Lift und Pistenanlagen immer mehr in den Hintergrund und die Bebauung mit Hotels und die Art der Versorgung wird zum Hauptthema. Finde ich interessant.

Ich denke ob ein Skigebiet industrialisiert wurde, erkannt man im Sommer sehr schön. Wenn ich zum Wandern wo hinkomme und ich mir wie in einer Geisterstadt vorkomme und diesen Eindruck auch nach längerem Marsch nicht verliere, weil ich permanent nur modelierte Landschaften wahrnehme die mit Liftanlagen gespickt sind, dann ist das zuviel. Ein im Einklang mit der Umgebung ausgebautes Skigebiet sollte auch im Sommer seinen Reiz behalten.

Die Beiträge zu den "Fresstempeln" erinnern mich an früher, bei Mc Donnald, keiner mag Sie, jeder findet das Essen Mist, aber die DInger sind immer voll. Hier wird sich erst dann etwas ändern, wenn die Umsätze einbrechen. Aber auch hier ist mir ein architektonisch gegliederter Almhüttenstil lieber als ein Betonbunker. Egal ob verlogen oder nicht. Es sieht im Sommer nicht ganz so deplaziert aus. Besser sind für mich übers Gebiet verstreut mehrere kleinere Hütten. Dort kann ich mir wenigstens selbst vormachen, dass das Schnitzel mit Liebe nur für mich paniert wurde :D
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von k2k »

terestric hat geschrieben:Das sind sicher die Urfomen der Industrieskigebiete, das zeigen ja die Erschließungsgeschichten. Soweit ich den Thread gelesen und verstanden habe, hat doch auch keiner was anderes behauptet. Es ging nur darum, dass die franz. Bettenburgen im Vergleich zu bspw. kitschigen Holzbunkern " die Industrie architektonisch nicht verschleiern bzw. versuchen die Industrie zu kaschieren und eben, dass auch Bettenburgen etwas gefällig sein können.
Wenigstens einer der's verstanden hat ;-)
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von mic »

Wenigstens ein paar die Glauben es wäre was anderes! :wink:
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Re: Industrieskigebiet

Beitrag von Goleo »

huhu, ich bin der Neue hier.

Sehr interessante Ansichten zum Thema "Industrieskigebiet".
Ich kann vieles nachvollziehen, da ich auch nicht der Typ Massentourist bin.

Wie ich dann aber gerade merke war ich wohl im Skiurlaub noch nie in einem Nicht-Industrieskigebiet. :?
Ich frage mich aber ob jedes Industrieskigebiet gleich "schlimm" ist. Nee, ich denke nicht.

Ich kenne zum Beispiel den Kronplatz ganz gut und war da um die Jahrtausendwende als kleiner Bengel 3 mal hintereinander und dann letztes Jahr wieder einmal.
Hat sich schon eine Ecke verändert, vieles wird "moderner" gemacht, aber die von mir geliebten Ecken (Richtung San Vigil wo es leer wird, sowie die Talabfahrten nach Reischach) haben sich nicht verändert und machen für mich den Reiz aus.
Meine Freundin war absolute Anfängerin und konnte sich auf den Autobahnen rund um den Gipfel austoben.
Hat gepasst und würde ich nochmal hin, wenn ich nicht den Drang hätte mal was Neues kennenzulernen.

Ein noch krasseres Beispiel wäre wohl Ischgl, das ich auch kenne.
War mir viel zu rummelig und zu voll (schon noch ne Ecke mehr als der Kronplatz), aber die Pisten mit der Vielfalt waren für das was ich kenne schon der Knaller.

Als letztes kenne ich noch Kaltenbach, da dort damals unsere Jugenfreizeit immer hinging. Daher große, tolle Truppe, aber keine Wahl. :?
Wäre dann ja auch ein "ISG" ( :D ), aberauch hier gibt es Richtung Hochfügen tolle Ecken mMn.

Meine Frage an die Anti-Industrieskigebiet-Fraktion (sofern es die überhaupt gibt ;-) ) wäre dann mal, welches (größere, auch anspruchsvolle) Skigebiet nicht ein solches ist?
Gibt es die noch?

Von einem User habe ich in einem anderem Thread zum Beispiel auch mächtig Argumente gegen "Industrieskigebiete" gesehen, aber im "Eure 5 Topskigebiete" Thread fanden sich unter seinen Top5 dann unter anderem Ischgl (hachja...) und Saalbach...

Kann ich mir meine Fragen von daher selbst beantworten, wenn ich in die Richtung denke, dass sich eben jedes Skigebiet dem "perfekten Service" zuwendendet und daher etwas an Charme verliert?
Und ihr/wir alten Skiromantiker denken über den Charme alter Tage nach??? :mrgreen:

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