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Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

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Pilatus
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Pilatus »

Naja, mit oder ohne VR101, der Weissenstein ist einfach ein langweiliger Hügel :wink: Ein paar Attraktionen häts auch mit dem alten Sessel ertragen...

wintersport
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von wintersport »

joe-72 hat geschrieben:http://www.solothurnerzeitung.ch/soloth ... -125353463
So schnell kann's gehen ;-)

Hier noch ergänzend der Link auf das dazugehörige Urteil des Bundesgerichts für Detailinteressierte: http://www.polyreg.ch/d/informationen/b ... _2012.html
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Illhorn
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Illhorn »

http://www.solothurnerzeitung.ch/soloth ... -125496618

Ziel nicht erreicht - zu wenig Leute fuhren auf den Weissenstein. Begründung: Schlechtes Wetter. Tja, das Argument, derjenigen, die eine neue Gondelbahn auf den Weissenstein wollen, man könne dann auch beim schlechten Wetter auf den Weissenstein, wird also als Scheinargument entlarvt: Wer will denn schon bei schlechtem Wetter dort hinauf.
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oberländer
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von oberländer »

Das nur sporadisch verkehrende Postauto ist aber auch kein gleichwertiger Ersatz zur der den ganzen Tag fahrenden Bahn. In diesem Sinne hinkt der Vergleich schon etwas. Zudem kann der Autofahrer nachwievor den Berg hochfahren. Warum soll er sich dann in das nur stündlich verkehrende Postauto setzen?
Zuletzt geändert von oberländer am 14.11.2012 - 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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joe-72
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von joe-72 »

Dieser Vergleich hinkt nicht bloss, er geht geradezu an Krücken. Ganz offensichtlich "zieht" das Postauto - obgleich eine wirklich sympathische Initiative - nicht wirklich. Gut 12'000 Fahrgäste im ganzen Sommer. Das erreicht die neue Gondelbahn alleine in 4 starken Herbstwochenenden. Wegen der komplett unterschiedlichen Grössenordnung mutet der Vergleich deshalb wirklich unzulässig an. Kommt hinzu: man müsste an Schlechtwettertagen zusätzlich die Autos oben zählen gehen, v.a. jene bei den Restaurants. Und genau darum geht's wohl bei der neuen Bahn: auch abends und bei misslich' Wetter wird diese "Beizengänger" auf den Berg bringen, was bisher eben mit dem Auto geschah. Letzteres wird sicher an Sonn- und Feiertagen nicht mehr stattfinden, bleibt doch dann (die neue Bahn vorausgesetzt) die Passstrasse geschlossen. Bei gutem und nicht so gutem Wetter... :ja:
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Illhorn »

Mit ein paar "Beizengänger" eine Gondelbahn auslasten? Ich bitte dich... Da müsste der Weissenstein ja eine gewaltige gastronomische Infrastruktur zur Verfügung haben - und auf den Hinteren Weissenstein am Abend und bei schlechtem Wetter gehen zu Fuss ja bestimmt nur wirklich nur ein paar Einzelne. Dass das Postauto die gesetzten Frequenzen nicht erreicht hat, zeigt eben genau die Tendenz und somit wird deutlich, dass der Weissenstein einen solchen Ausbau gar nicht braucht. Es bestünde dann eine totale Überkapazität - und von einer Rendite bei dem investierten Kapital dann gar nicht mehr zu rechnen.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von intermezzo »


oberländer
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von oberländer »

Ich finde es auch schade, dass der Kampf der Bahn nun verloren ist. Auf der anderen Seite habe ich bis jetzt keine gesetzliche Grundlage gefunden, welches die SWAG zwingt die alte Bahn weiter zu betreiben, geschweige denn ihnen verbietet, die alte Bahn durch eine neue zu ersetzen.

Demzufolge finde ich (und offensichtlich auch das Bundesverwaltungsgericht) keinen Grund, um zu Gunsten des Heimatschutzes zu entscheiden.
Und: Es ist der Sinn des Heimatschutzes sich für den Erhalt schützenswerter Objekte einzusetzen. Doch irgendwann war es für mich kein Einsatz mehr für die Sache, sondern nur noch Zwängerei und Verzögerlis. Hauptsache dem Betreiber ans Bein gepinkelt. Ich hoffe der Heimatschutz hat nun ein Einsehen und lässt den schon viel zu lange andauernden Kampf mit diesem Urteil nun gut sein. Doch die jüngeren Ereignisse lassen mich das Gegenteil vermuten. Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Heimatschutz das Urteil weiter ans Bundesgericht zieht. Sei es, um einen Präzedenzfall betreffend dem Erhalt historischer Seilbahnen zu erhalten, sei es aber auch, um weiterhin mit der Hinhaltetaktik zu operieren, in der Hoffnung, dass der SWAG der Schnauf ausgeht. Und mit solchem Hinhalte-Gebahren kann ich mich nicht anfreunden.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Theo »

Wer ein bisschen Juristenspitzfindigkeiten lesen will, dem kann geholfen werden.
http://www.bvger.ch/publiws/ Im Suchtext Weissenstein oder unten das heutige Datum eingeben
Ein bisschen Parteientschädigung dürfen die Gegner auch zahlen, wenn auch nur die Hälfte von dem was verlangt wurde.
Aus ist die Geschichte allerdings noch nicht. Ob es noch ein Runde weiter geht ( das wäre dann aber wirklich die letzte Runde ) werden wir in spätestens einem Monat wissen.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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missyd
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von missyd »

Man sollte die neue Bahn schnellstmöglich aufstellen und dazu sowas wie DH/Freeride Strecken und ein satter Bikepark und andere Attraktionen die junge Leute anziehen ... dann kommen die Leute euch!
Kakadu
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Kakadu »

Die Typen sind echt doof (sorry); die sollen sowas wie am Gumen in Braunwald vorsehen – d.h. eine Kombibahn mit zum einen wiederum seitwärts fahrenden Sesseln (das Panorama dort ist nämlich überwältigend – man blickt auf fast die ganzen Alpen), wie auch aus Kabinen. Wenn die ganz innovativ wären, würden sie natürlich die Sessel ganz drehbar bauen; daß man auch bergabwärts nach vorne schauen kann. Eine hundskommune 08/15-Gondelbahn ist keine Attraktion – das haben die wohl wirklich (noch) nicht begriffen.

Und das BVerwG gießt ja nur noch Öl ins Feuer:

p. 23: In ihrer Duplik nimmt die Vorinstanz sodann Stellung zur vom Beschwer-deführer eingereichten Sicherheitsanalyse Millner. Sie kommt zum Schluss, dass die fachliche Einschätzung darin – soweit diese vorgenommen worden sei – plausibel erscheine. Die erwähnten Massnahmen würden dazu führen, die bestehende Sesselbahn sicherer zu machen. Wenn diese Massnahmen jedoch konsequent aufgrund der gesetzlichen Vorgaben umgesetzt würden, entstehe aufgrund der kaskadenhaften und zwingenden weiteren Anpassungen an der Anlage zwangsläufig eine Replika-Anlage, die hinsichtlich der Dimension praktisch identisch sei mit der projektierten Kabinenbahn. Die aus der Sicht eines Industriedenkmals schüt-zenswerten Eigenschaften der Sesselbahn würden unweigerlich verschwinden. Einzig die Sitzposition quer zur Fahrtrichtung könne allenfalls erhalten bleiben.

Wie die zum Schluß kommen, daß eine "erweiterte Sanierung" eines 2-er-Sessellifts (als "Replika-Anlage" bezeichnet) zwangsläufig zur geplanten 6-Kabinenbahn führen würde, ist ja nur mit sehr viel Goodwill erklärbar ...

Und wenn mit sowas operiert wird (was ja fast Erpressung ist): Die Beschwerdegegnerin hat klar zu verstehen gegeben, die Sesselbahn im Falle einer Verweigerung ihres Gesuchs nicht weiter zu betreiben und entsprechend kein neues Gesuch einreichen zu wollen., ist das Urteil am Ende eh nur noch Gefälligkeit.

Soll doch der Heimatschutz die alte Bahn zum Schrottwert übernehmen und selbst abbauen (dürfen) – natürlich auf eigene Kosten.
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GMD
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von GMD »

Schade, schade, ein Stück Schweizer Tourismus- und Technikgeschichte wird übertriebenem Sicherheitswahn und unrealistischen erscheinendem wirtschaftlichen Interessen geopfert. Und noch was: Die Sesselliftfreunde haben Konzepte erarbeitet und Geld gesammelt, sie hätten auch die Bahn übernehmen können. Sie wären auch dazu bereit gewesen. Es war die SWAG die auf stur geschaltet hat und sich auf den Standpunkt eine neue Gondelbahn oder gar nichts gestellt hat!

Na gut, in ein paar Jahren hat sich die Sache eh erledigt, wenn sie realisieren, dass sie ihre heissbegehrte neue Bahn beim besten Willen nicht amortisieren können. Doch dann ist die Sesselbahn weg und die Gondelbahn wird zur Investitionsruine. Denn eines ist klar: Um mit einer 08/15 EUB zu fahren, geht keiner dorthin, dazu ist der Berg zu wenig attraktiv! Die alte 2KSB wäre da ein Trumpf, der stechen könnte, denn auch Laien würden bemerken, dass hier was nostalgisches unterwegs ist. EUB-Kabinen hingegen gleichen für Otto Normalverbraucher wie ein Ei dem anderen, sind also kein Anziehungspunkt. Oder anders gesagt: Ein Allerweltsberg wie der Weissenstein braucht etwas Besonders um Fahrgäste anzuziehen, und eine hundskommune Gondelbahn ist das sicher nicht!

Das Tragische daran ist nur: Dann ist die historische Seilbahn längst in den Hochofen gewandert, man hat diesen Trumpf des reinen Trotzes wegen verworfen. Ebenfalls unschön: Wer darf dann die Scherben zusammenkehren und in die Bresche springen? Die öffentliche Hand, sprich der Solothurner Steuerzahler. Na der wird sich freuen...
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Oscar
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Oscar »

GMD hat geschrieben:Schade, schade, ein Stück Schweizer Tourismus- und Technikgeschichte wird übertriebenem Sicherheitswahn und unrealistischen erscheinendem wirtschaftlichen Interessen geopfert. Und noch was: Die Sesselliftfreunde haben Konzepte erarbeitet und Geld gesammelt, sie hätten auch die Bahn übernehmen können. Sie wären auch dazu bereit gewesen. Es war die SWAG die auf stur geschaltet hat und sich auf den Standpunkt eine neue Gondelbahn oder gar nichts gestellt hat!
Wenn sich die Bahn und das was da zur Erneuerung ansteht voll rechnen würde und ausreichen würde, hätte keiner das Verlangen dies zu erneuern. Ich denke, dass hier das gleiche Problem wie bei sehr vielen überalterten BAhnen auftritt, dass keine Ersatzteile mehr zur VErfügung stehen und die Wartungsarbeiten immer mehr werden. Wenn man dann die Ersatzteile selbst fertigen muss (wie beispielsweise bei der Männlichen Bahn in Grindlwald) ist es eben alles ander als wirtschaftlich!
GMD hat geschrieben:Na gut, in ein paar Jahren hat sich die Sache eh erledigt, wenn sie realisieren, dass sie ihre heissbegehrte neue Bahn beim besten Willen nicht amortisieren können. Doch dann ist die Sesselbahn weg und die Gondelbahn wird zur Investitionsruine.

Denn eines ist klar: Um mit einer 08/15 EUB zu fahren, geht keiner dorthin, dazu ist der Berg zu wenig attraktiv! Die alte 2KSB wäre da ein Trumpf, der stechen könnte, denn auch Laien würden bemerken, dass hier was nostalgisches unterwegs ist. EUB-Kabinen hingegen gleichen für Otto Normalverbraucher wie ein Ei dem anderen, sind also kein Anziehungspunkt. Oder anders gesagt: Ein Allerweltsberg wie der Weissenstein braucht etwas Besonders um Fahrgäste anzuziehen, und eine hundskommune Gondelbahn ist das sicher nicht!
Ich sehe das völlig anders, denn so wie ich es auch Gesprächen heraushöre und beobachte geht fast keiner ausser ein paar "Freaks" irgendwohin wegen einer Bahn, den allermeisten ist es auf gut deutsch Gesagt "Scheissegal" was da für eine Bahn steht Hauptsache man kommt bequem und komfortabel herauf und vor allem mit dem Gefühl der Sicherheit der Anlage.
GMD hat geschrieben:Das Tragische daran ist nur: Dann ist die historische Seilbahn längst in den Hochofen gewandert, man hat diesen Trumpf des reinen Trotzes wegen verworfen. Ebenfalls unschön: Wer darf dann die Scherben zusammenkehren und in die Bresche springen? Die öffentliche Hand, sprich der Solothurner Steuerzahler. Na der wird sich freuen...
Das halte ich für eine sehr sehr subjektive Sicht der Dinge

Die Hauptfrage, die hier meiner Meinung nach komplett relitätsfremd gesehen wird ist doch:
baut man auf ein paar Seilbahnfreaks, von denen auch nur ein Bruchteil Nostalgiker ist, oder konzentriert man sich auf eine grössere Masse, die Geld bringt, z.B. Familien. Dann wird schnell klar wohin man sich orientieren muss. Dies gepaart mit den Unterhaltskosten, die bei älteren Anlagen meistens recht hoch sind, durch erhöhte Wartung, teure oder selbstzubauende Ersatzteile (auch sehr teuer, ist leider nicht umsonst weil man es selbst macht) lässt nur die Entscheidung für einen Neubau zu!
Das ist nunmal der Lauf der Dinge.

Ouweh jetzt kommt bestimmt wieder ein Aufschrei .... :D

oberländer
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von oberländer »

Schade, schade, ein Stück Schweizer Tourismus- und Technikgeschichte wird übertriebenem Sicherheitswahn und unrealistischen erscheinendem wirtschaftlichen Interessen geopfert. Und noch was: Die Sesselliftfreunde haben Konzepte erarbeitet und Geld gesammelt, sie hätten auch die Bahn übernehmen können. Sie wären auch dazu bereit gewesen. Es war die SWAG die auf stur geschaltet hat und sich auf den Standpunkt eine neue Gondelbahn oder gar nichts gestellt hat!
Sich für den Erhalt der Bahn einzusetzen und sie dann später auch zu betreiben sind zwei verschiedene Dinge. Dazu kommt, dass die alte Bahn in schlechtem Zustand ist und dringend Revisionsarbeiten anstehen. Der Heimatschutz mag sich beschweren. Doch die Gelder für den Betrieb aber auch den Unterhalt aufzutreiben ist dann wieder eine andere Sache. Bei der Gondelbahn stehen die Chancen gut, dass diese dann auch fahren wird. Bei der Sesselbahn bin ich mir nicht so sicher. Hohe Betriebskosten, keine Ersatzteile, uralte Technik, keine Betriebsbewilugung, kein Betreiber (der Heimatschutz kann die Bahn nicht betreiben), keine Unterstützung von Kanton und Gemeinen und damit Finanzierungsprobleme. Zum Wohle des Weissensteins ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach. Lieber die Gondelbahn als gar keine Sesselbahn mehr.

Vielleicht müssen wir einfach mal unterscheiden zwischen wünschbarem und machbarem. Man kann den Betreiber für sein Bahnkonzept ins Pfefferland wünschen. Man kann den Abriss der alten Bahn bedauern. Aber in der Schweiz gibt es Gerichte und Gesetze, die beachtet werden müssen. Einem Betreiber ein aus rechtlicher wie auch betrieblicher Sicht absolut einwandfreies Bahnprojekt (welches vom BAV bereits bewiligt wurde) zu verbieten, nur weil einem dieses nicht gefällt, ist nicht haltbar. Es gibt schlicht keine gesetzliche Grundlage, welche es der SWAG untersagen würde, das Gondelbahn so zu bauen. Und es gibt erst recht keine gesetzliche Grundlage, welches Betreiber verpflichtet und damit zwingt "erhaltenswerte Anlagen" (ab wann ist eine Anlage erhaltenswert?) gegen seinen Willen weiterzubetreiben. Auf was hätten die Richter einen Erhalt der Sesselbahn den stützen können und sollen?

Für den Sesseli-Fan ist der Verlust der letzten Bahn dieser Art schmerzlich, wie er für mich auch ist. Doch es gibt schlicht keine rechtliche Grundlage, dem Betreiber die Erneuerung per Gerichtsentscheid zu verbieten. Vor dem Gesetz sind alle Bahnbetreiber gleich und es ist für mich alleine aus rechtlicher Sicht nicht tollerierbar, wenn Betreiber A sein Projekt bewiligt kriegt und Betreiber B nicht, weil halt letzterer "ein Stück Schweizer Tourismus- und Technikgeschichte" am Hang stehen hat. Dieser Grund reicht nicht aus, um einem Betreiber den Abriss zu verbieten.

Der Erhalt wichtiger historischer Bahnanlangen ist wünschenswert und es ist auch lobenswert, wenn Betreiber von sich aus eine nostalgische Anlage erhalten. Eine gesetzliche Pflicht dafür gibt es aber nicht.

Die SWAG macht nichts anderes, als das was andere Bahnen auch tun: Sie will eine alte Anlage durch eine neue ersetzen. Das ist in der Schweiz nicht verboten und wird an vielen anderen Orten auch gemacht.
Als Eigentümerin der Anlage steht es dem Betreiber frei, inwiefern er diese ersetzen will. Der Ersatz durch eine 08/15 Gondelbahn ist (leider) der normale Standart. Das sowas verbaut wird anstelle einer "Attraktion" mag schade sein. Doch man darf sowas bauen. Es ist nicht verboten.

Und noch weniger können wir beurteilen, wie sich das fertige Konzept bewährt. Die Zielgruppe besteht nicht aus Bahnfans, sondern aus Ausflüglern, welche den Weissenstein als Naherholungsgebiet sieht und die Bahn als schlichtes Transportmittel zum Zweck.

Die SWAG-Kritiker seien deshalb gebeten, aufzuzeigen, auf welcher Grundlage denn das Gericht hätte anders entscheiden sollen.
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GMD
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von GMD »

Wenn es prinzipell erlaubt sein soll, Altes durch Neues zu ersetzten, kann man auch gleich den ganzen Heimat- und Denkmalschutz in Frage stellen! Dann könnte man das auch sagen, wenn einer ein altes Haus durch ein modernes ersetzen will, welches für ihn viele Vorteile bringt. Was historische Seilbahnen betrifft ist man einfach noch nicht soweit wie bei Gebäuden, der Prozess wurde halt leider auch zu spät in Gang gesetzt. Klar dass alle Betroffenen nun noch schnell versuchen, ihre alte Seilbahn durch einen Neubau zu ersetzen. Dürfte damals als man daran ging ein Inventar alter Gebäude zu erstellen auch nicht anders gewesen sein!

Was das Geld betrifft: Da ich selber in einer IG aktiv war, die sich für den Erhalt einsetzte, weiss ich, das wäre nicht das Problem gewesen; es waren Spendenzusagen in genügender Höhe vorhanden! Auch das Problem mit den Ersatzteilen wäre zu lösen gewesen. Immerhin haben sogenannte Nostalgiker schon weitaus schwierigere Projekte erfolgreich umgesetzt. Zum Beispiel beim Wiederaufbau der Furka Bergstrecke oder der Aufarbeitung der aus Vietnam zurückgekehrten Dampfloks dieser Bahn. Die sahen jedenfalls jämmerlicher aus als die Weissensteinbahn! Entsprechende Konzepte waren vorhanden bzw. in Arbeit. Man kann den Befürwortern eines Erhaltes also nicht vorwerfen, blauäugig gewesen zu sein
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joe-72
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von joe-72 »

Ich möchte nicht zu stark in die Diskussion eingreifen, da mich diese insgesamt schon etwas beelendet, halte ich es doch mit Oskar: Bei der Argumentation dürfen wir nicht von unserer Seilbahnaffinität ausgehen. 95% der Gäste wollen auf den Solothurner Hausberg, um dort die Aussicht zu geniessen, zu spazieren, einzukehren. Man glaubt es in der heutigen Zeit kaum, aber: das reicht den meisten! Und man sage mal einer/einem Solothurnerin/Solothurner, ihr Hausberg sei nicht attraktiv, weil dort nichts laufe. Dann kommt aber kurzzeitig (dunkelrotgesichtige) Stimmung auf!

Nun noch zu ein paar Fakten:

- Das Kurhaus macht derzeit nicht den frischesten optischen Eindruck her, das ist richtig. Ein Teil ist sogar bereits einsturzgefährdet. Aber: es liegt, wie man läuten hört, ein Projekt in einer Schublade, mit dem unter Einsatz einiger Mio-CHF das Kurhaus saniert und als Hotel (das es derzeit nicht ist) wiedereröffnet werden soll. Nicht zu vergessen sind die beiden Bergbetriebe Sennhaus und Hint. Weissenstein, die das Angebot für die Besucher sehr gut abrunden.

- Das Bundesverwaltungsgericht ist zum Schlusse gelangt, dass derart wichtige und so viele Seilbahnteile mit solchen heutigen Zuschnitts ausgetauscht werden müssten, dass danach nichts mehr davon vorhanden ist, was heute als schutzwürdig betrachtet wird. Beispiele sind die Klemmen und damit die Robas und Stützen, damit aber auch der ganze Umlaufbereich, die Garagierung usw. usw. Und wisst ihr von wem das Gericht diese Argumentation übernommen hat? Nein? Ich sage es gerne: Vom Gutachter des Schweizerischen Heimatschutzes. Nachzulesen im Gerichtsurteil. Oder mit anderen Worten: Es gibt auf der Welt - scheint's - noch andere "doofe Typen" (auch sorry!). Und der Begriff "Knieschuss" hat in diesem Verfahren eine akzentuierte Bedeutung erlangt.

- Es ist nicht so, dass die temporäre Sperrung der Passstrasse bloss eine (taktische) Versprechung der SWAG wäre. Wie in diesem Thread schon erwähnt, aber auch im Gerichtsurteil nachzulesen, ist das richt- und nutzungsplanerisch "genagelt", dass die Strasse an Sonn- und Feiertagen gesperrt ist. Geregelt hat das der Kanton, nicht die SWAG.

- Der Eigenfinanzierungsgrad der Baukosten beträgt rund 80%, wie auch dem Gerichtsurteil geneigterweise entnommen werden darf. Ok, Ischgl kommt jeweils auf 100%, zugegeben. Aber man möge doch mal beim Bergrevolutionären nachfragen, wie es sich bei seinen Projekten damit verhält. Sorgen (oder Scheinargumente) um die wirtschaftliche Konzessionsfähigkeit dürften kaum angebracht sein.

- Es kommt praktisch nie vor, dass Gutachten der beiden Bundeskommissionen ENHK und EKD (Natur- und Heimatschutz sowie Denkmalschutzkommission) von den Verwaltungsbehörden (BAFU und BAV) sowie vom Bundesverwaltungsgericht nicht nur inhaltlich nicht beachtet, sondern geradezu zerzaust werden. Im Weissenstein-Fall indessen schon.


Das Gericht hat nun entschieden, und zwar mit einem 65 Seiten umfassenden, an Deutlichkeit (auch im Verdikt) nicht zu überbietenden Urteil. Dies gilt es - wir leben in einem Rechtsstaat - nun halt einfach zu akzeptieren. Alles Lamentieren, Wehklagen, Behaupten, Grännen, Schein- und Hilfsargumente Dreschen, Kraftausdrücke aus dem Bereich der Debilitätslehre Austeilen usw. nützt nichts, die Sache ist schlicht und ergreifend gelaufen. Ich wiederhole es gerne: aus, vorbei, schluss, finito, gelaufen. Klar, Beschwerdemöglichkeit beim Bundesgerichts gibt es noch. Aber der Heimatschutz wird sich wohl nicht der Lächerlichkeit (und dem Volkszorn) preisgeben wollen, und DIESEN Entscheid noch anfechten. Die "IG", die GMD erwähnt (Pro Sesseli) ihrerseits war nie und ist nie beschwerdeberechtigt.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Kakadu »

Nun schreib' ich's doch – ich hatte schon mal angefangen, es aber dann doch nicht rausgelassen ... also:

Auch wenn die Heimatschützer als sture Illusionisten dastehen mögen – die Bahnbetreiber sind es mindestens genauso; und zwar deswegen, weil sie sich allzu bockig gegen eine "innovative Lösung" sträuben. Eine 08/15-Gondelbahn ist kein Publikumsmagnet; derart gondelbahnfahren kann man in den Alpen fast überall. Wären sie jedoch frühzeitig (das ließe sich auch noch nachholen) auf eine "Replica-Lösung" aufgesprungen (sprich: Bahntechnik nach aktuellem Standard, Konzept (mind. teilw.) wie bisher; d.h. offene Sessel seitwärts – aber auch Kabinen (Braunwald macht's vor) in tiefer Seilführung etc.) sähe die sache völlig anders aus. Zudem hätten sie die alte Bahn dem Heimatschutz (oder einer separaten, noch zu gründenden Organisation) mit der Auflage, sie verfügbar zu halten, zum Schrottwert abtreten können (mehr kriegen sie ohnehin nicht); Sponsoren, um eine Kurzversion auf den Ballenberg oder ins Verkehrshaus nach Luzern zu stellen (und allenfalls dort sogar zu betreiben), würden sich sicher finden lassen), und einen Museumsraum bei der Talstation läge sicher auch noch drin. Ein "Replica"-Konzept wäre auch ein größerer Publikumsmagnet als eine "billige" 08/15-Gondel (die vordergründig die billigste Lösung sein soll, aber auch kaum so schnell zu amortisieren ist). Stattdessen verbraten beide fünfstellig Juristenfutter. Es ist einfach nur ein Trauerspiel.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Illhorn »

joe-72 hat geschrieben:... die Sache ist schlicht und ergreifend gelaufen. Ich wiederhole es gerne: aus, vorbei, schluss, finito, gelaufen.
Richtig - aber für mich auch. Bin zwar in der Gegend des Weissensteins aufgewachsen, war unzählige Male als Kind und als Erwachsener mit der Sesselbahn oder zu Fuss auf dem Weissenstein. Aber ich werde mich dort nie mehr blicken lassen: aus, vorbei, finito. Wie kann man nur so verrannt sein, den letzen Zeitzeugen der Seilbahntechnik der 50er Jahre zu vernichten? Ich verstehe das nicht: aus, vorbei, finito.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von ski-chrigel »

So ein "Gschiss" machte keiner, als die gleichen Bahnen in Flims, Kandersteg, Braunwald etc abgebrochen wurden. Warum hat sich da niemand gewehrt? Ich mag es den Bahnen gönnen, wenn sie die neue Bahn nach wirtschaftlichen vernünftigen Grundsätzen bauen können und für mich ein Grund, dann auch ein erstes Mal auf den Weissenstein zu fahren. Klar wäre es schön gewesen, so eine Bahn in der Schweiz als Zeitzeuge zu erhalten, aber wieso sollte ausgerechnet eine wirtschaftlich schwache Unternehmung wie am Weissenstein diesen Schwarzen Peter ziehen müssen? Da hätten andere Bahnen weit mehr finanzielle Möglichkeiten gehabt, aber niemand machte auch nur einen annähernd gleich grossen Aufschrei.
Und wer es dann gar nicht ohne aushält, darf dann mal bei mir im Garten vorbeischauen, wo so ein Sesseli steht. :)
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Illhorn »

ski-chrigel hat geschrieben:So ein "Gschiss" machte keiner, als die gleichen Bahnen in Flims, Kandersteg, Braunwald etc abgebrochen wurden. Warum hat sich da niemand gewehrt?
Ganz einfach: Weil am Weissenstein die letzte VR101 steht/stand - darum die "Notwehr" und der Versuch, diese allerletzte noch zu retten. Es sind halt immer die letzten Exemplare, die zum den Bemühungen führen, etwas davon zu erhalten. Bei der Blüemlisalp war es das selbe - bei vielen historischen Zeitzeugen ebenfalls.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von sir_ben »

Illhorn hat geschrieben:
ski-chrigel hat geschrieben:So ein "Gschiss" machte keiner, als die gleichen Bahnen in Flims, Kandersteg, Braunwald etc abgebrochen wurden. Warum hat sich da niemand gewehrt?
Ganz einfach: Weil am Weissenstein die letzte VR101 steht/stand - darum die "Notwehr" und der Versuch, diese allerletzte noch zu retten. Es sind halt immer die letzten Exemplare, die zum den Bemühungen führen, etwas davon zu erhalten. Bei der Blüemlisalp war es das selbe - bei vielen historischen Zeitzeugen ebenfalls.
ich verfolge diese ziemlich festgefahrene Situation schon eine ganze Weile, und sie erinnert mich schon ziemlich an einen berühmten schweiz-österreichischen Grenzberg ;-)
Beide Parteien stehen auch hier auf ihren Extrempositionen - originaler Erhalt vs. Abbruch und Neubau einer 6KSB.
Die meisten Argumente sind doch eher Nebenargumente - Wirtschaftlichkeit, Aussicht, Natura 200 usw. Das einzige echte Argument: Die letzte VR101, erste kuppelbare SB der Schweiz (der Welt?) soll abgerissen werden, weil sie nicht mehr den Sicherheitserfordernissen entspricht und eine Modernisierung alles originäre ersetzen würde.
Da fällt mir nur das ein, was man sonst mit allem, was mal "Spitze seiner Zeit" war, aber nicht mehr dem Komfort oder der Sicherheit enspricht: Museum! Da kann man die Teile bewundern, die nicht weiter verschleißen, kann eine Museumsbahn einrichten die vllt. 200m hin- und hertuckert, und ein paar infomrative Tafeln aufstellen. Von der SWAG kann man den Bau eines fahrenden Museums nicht verlangen... Und der Verkauf der Bahn an ihrer aktuellen Stelle an "wen anders" macht auch keinen Sinn für die SWAG - was wäre dann noch ihr Geschäftszweck?

Die Concorde steht übrigens auch im Museum...

Und nur zum Argument "historisch interessierte Besucher" - gibts das wirklich? Die PB Reichenhall-Predigtstuhl ist originalerhalten von 1927, aber ich bin sie in drei Jahren, die ich dort gewohnt hab, nur einmal gefahren - weil ich auf den Berg wollte!
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Illhorn »

sir_ben hat geschrieben:Die Concorde steht übrigens auch im Museum...
Aber die Super Constellation fliegt noch, die Blüemlisalp und verschiedene weitere alte Dampfschiffe fahren noch, die 5 Dampflokomotiven der Furka-Bergstrecke und viele weitere fahren ebenfalls noch. "Historisch" heisst eben gerade nicht einfach nur noch fürs Museum. Wie hier beschrieben wurde, alternative Konzepte hätte es durchaus gegeben. Aber es musste partout eine 08/15 Gondelbahn sein - alles andere wurde ausgeblendet.
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von Kris »

Hatten wir das nicht in den vielen Seiten zuvor bereits festgehalten, dass es durchaus möglich ist, die Bahn mit dem bisherigen VR101 Klemmensystem weiterhin zu betreiben, und gleichzeitig den gesetzlichen Anforderungen an Sicherheit zu genügen?
Dazu gibt es Aussagen von offizieller Seite. Insgesamt ist das juristische Gefüge letztendlich meist recht schlüssig in diesen Dingen, d.h. es lässt andere Betrachtungen als die Summer der Kleinkariertheit zu, solange die eigentlichen Ziele erreicht werden (Sicherheit). Das Ziel ist damkt der gesamthafte Nachweis eines sicheren Betriebs. Ein solcher lässt sich ökonomisch "einfach" erreichen durch den ausschließlichen Einsatz zertifizierter Komponenten und Verfahren. Ist dies nicht mehr möglich, muss ein separater gesamthafter Sicherheitsnachweis erbracht werden. Und letzteres ist bei der VR101 sehr wohl möglich!

Würden wir auf heutigen Standards "pochen", gäbe es weder Dampflok auf den Schienen noch eine DC-3 oder Ju52 in der Luft (u.v.m). Noch interessanter ist die Situation bei "kraftfahrzeugtechnischen Kulturgütern"...

Kann jemand die Quelle dazu nochmals heraussuchen?

Mich wundert, weshalb das Gespenst "Seilfängergängige Klemme" immer wieder auftaucht, obwohl dem so nicht ist...
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von joe-72 »

Nun, im Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts taucht dieses "Gespenst" auch auf.
Im Falle des Weiterbetriebs der Sesselbahn müsste das Klemmsystem ersetzt werden. Damit auch weitere Teilsysteme (Umlaufbereich, Garagierung, Rollenbatterien, usw.). Wer das sagt? Der Parteiexperte des Schweiz. Heimatschutzes höchstselbst, und im Gefolge davon auch das Gericht...
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Re: Seilbahn Weissenstein will Gondelbahn bauen

Beitrag von oberländer »

Es ist mir klar, dass die "Sesselbähnlifans" enttäuscht sind und dies mit Pollemik und Beschimpfungen ggü. Betreiber und Behörden kundtun. Und ebenfalls ist mir klar, das es da sachliche Argumente bei all dieser Wut, Enttäuschung und Unverständnis schwerhaben.
Hatten wir das nicht in den vielen Seiten zuvor bereits festgehalten, dass es durchaus möglich ist, die Bahn mit dem bisherigen VR101 Klemmensystem weiterhin zu betreiben, und gleichzeitig den gesetzlichen Anforderungen an Sicherheit zu genügen?
Über eine Betriebsbewiligung für eine öffentliche Bahnanlage in der Schweiz entscheidet das Bundesamt für Verkehr (BAV). Und BAV sagt ganz klar, dass die Bahn in jetzigem Zustandd nicht mehr betrieben werden darf. Entscheidend sind also nicht die Möglichkeiten, sondern das Urteil des BAV.

Im Ursprungszustand wäre die Bahn nie wieder gefahren, allerhöchstens als "modernisiertes" Exemplar mit neuen Klemen a la Braunwald oder Cardada-Cimetta (ob Locarno). Ganz egal, ob die SWAG nun einen Neubau wollte oder nicht, eine VR101 darf im Originalzustand in der Schweiz aus Sicherheitsgründen nicht mehr fahren, ob das den "Sesselifans" nun passt oder nicht.

Eine Betreibergesellschaft muss nicht nur die "Fan-Aspekte" wie herziges Bähnlein, letzte VR101, Nostalgie, etc. beachten, sondern auch die betrieblichen Dinge. So eine alte Bahn muss unterhalten, betrieben und vor allem revidiert werden. Mindestens die Stützen sollen da ziemlich schlecht dran sein. Dies alles mit uralter Technik für die es keine Ersatzteile mehr gibt. Denn schlussendlich ist die Bahn eine öffentliche Bahn, die Verdienste abliefern muss, um Unterhalt und Personal zu finanzieren. Das ist nicht mit ehrenamtlich und nur zeitweise betriebenen Museumsbahnen/Flugzeugen/Schiffen/usw. vergleichbar. Der Weissenstein dient einer Erschliessung und muss als solches im Sommer täglich fahren können. Das müssen die übrigen Museumsbahnen nicht.

Man kann in Foren den Betreibern ja schon alle Schimpf und Schande nachrufen, weil sie das herzige Sesseli abreissen. Aber der Betreiber ist der, der sich mit den Tücken und den horrenden Betriebskosten (so eine Anlage hat nunmal mehr Unterhalt als die ach so böse 08/15 Gondelbahn) der 63jährigen Bahn herumschlagen und schauen muss, wie er trotzdem finanziell auf einen grünen Zweig kommt. Ein Betreiber kann sowas nicht nur aus Sicht der Nostalgie oder der Bähnlifans anschauen, sondern muss vor allem auch das betriebliche (Unterhalt, Zustand der Anlage, etc.) berücksichtigen.
Und irgendwann muss jeder Betreiber sich die Frage stellen, wieviel ihm die Nostalgie wert ist. Lange 60 Jahre konnte die SWAG diese Frage zu Gunsten der Sesselbahn beantworten. Doch irgendwann ist jede Anlage dermassen "durch", dass ein Erhalt immer weniger Sinn ergibt.
Der Betreiber hat nun einen Entscheid gefällt. Er hat diesen sicher nicht aus Abneigung gegen die Sesselbahn gefällt, sondern unter Berücksichtigung aller Punkte, vor allem harten betriebswirtschaftlichen. Wieviel Aufwand kostet es, die alte Sesselbahn wieder bewilligungsfähig zu machen, mit wieviel Unterhalt ist in den nächsten Jahren zu rechnen.
Dem gegenüber steht die Gondelbahn, welche zwar für den Sesselifan langweilig ist, die aber im Unterhalt wie auch in den betrieblichen Möglichkeiten wesentlich bessere Chancen hat, die Bahn am Weissenstein einigermassen kostendeckend zu betreiben. Und wenn sich ein Betreiber zu diesem Entscheid durchgerungen hat, dann ist dieser zu akzeptieren.
So ein "Gschiss" machte keiner, als die gleichen Bahnen in Flims, Kandersteg, Braunwald etc abgebrochen wurden. Warum hat sich da niemand gewehrt?
Es ist für mich vor allem ein Witz und auch unfair gegenüber der SWAG, dass die oben erwähnten Bahnen praktisch widerstandslos ihre VR101 dem Boden gleichmachen konnten, währendessen die SWAG sich beim exakt gleichen Vorgehen (Ersatz VR101 durch Gondelbahn haben auch Braunwald, Kandersteg, Niederhorn, etc. getan) nun die übelste Schimpf und Schande anhören muss. Dies obwohl sie ihre Anlage wesentlich länger in Betrieb hielt. Und für den Umstand, dass die letzte solche Anlage nun am Weissenstein steht, kann der Betreiber ja nichts für.

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