Tyrolens hat geschrieben:Saufschuppen gibt's also in jedem Skigebiet.
Meine Worte. Aber einige Tagesgäste mit TSC kennen das halt nicht.
Und ob ein Schirm oder 8 hat ist ja wohl egal. Die Besoffenen laufen dann halt in verminderter Anzahl rum.
Sogar in Pertisau hats ein Schirm. Es ist schon was dran an der Thematik "Hechenblaikner".
Dachstein hat absolut Recht: Hinsichtlich der Neubauten in Reit sollte man wirklich mal fünf bis zehn Jahren abwarten, bis man die Lage dort final bewertet. Das grüne Lager publiziert bzw. beruft sich fast immer auf Baufotos, wenn es darum geht, die Zerstörung der Alpen durch den Skitourismus anzuprangern.
Genau dieser Teil stört mich auch an der Ausstellung von Hechenblaikner.
Hingegen die Kritik an der Disneylandisierung der Berge kann ich durchaus teilen.
Ich empfinde die Vorgehensweise schon als Legitim und meine das man auch keine "Kontra" Hechenblaikner Ausstellung organisieren muss.
Sicherlich ist jedes Foto eine Momentaufnahme, was bei Baufotos ganz besonders gilt. Andererseits sind die ganzen Fotos in Werbeprospekten noch viel mehr manipuliert und aus dem Zusammenhang gerissen.
Die Photos sind allesamt objektiv und darüer hinaus auch objektiver als die üblichen Werbephoto(shop)s.
Natürlich sind sie auch selektiv. aber das ist ja immer so. Und das gilt natürlich ganz besonders auch für die Werbung,
Ich kann mich nur wiederholen: Die Tatsache, dass die objetive Dokumentation von selbst gewollten und herbeigeführten Tatsachen von den Verantwortlichen nicht akzeptiert und dank der Lobbyisten deren Präsentation sogar verhindet wird, ist ein Armutszeugnis für die Köpfe der Tourismusindustrie. Hätte man dort insgesamt mehr Format, würde man sich der Diskussion stellen und seine eigene Position und den Nutzen der eigenen Tourismusphilosophie den dokumentierten Tatsachen gegenüberstellen.
mic hat geschrieben:Meine Worte. Aber einige Tagesgäste mit TSC kennen das halt nicht.
Also immer noch nicht verstanden... Ist halt schon blöd, wenn man dafür gut 90% der Schigebiete von Tirol, Salzburg und Oberösterreuch kennt, mittendrinnen lebt und Kollegen hat, die in solchen Regionen wohnen oder arbeiten. Von denen hört man manchmal mehr, als dass so manches Foto eines Fotografen zeigen kann.
Tyrolens hat geschrieben:
Vielleicht stört es auch erst, wenn es voll durchorganisiert ist?
Dauer beschallte Talstationen sind für mich persönlich zum Beispiel ein Grund, wo anders hin zu fahren.
Aber Tyrolens hat's verstanden, was ich meine. Das was kritisiert wird, ist nicht ein einzelner Schirm (eines Privatbetreibers) an sich, sondern das, was in manchen Skigebieten durch die teilweise gewollte massive Anzahl von Apres Ski Lokalitäten los ist. Die volle Durchorganisation des Saufgelages (wobei - böse Zungen behaupten ja, dass es sowas im Sommer in den Alpen auch gibt - wenn ich jetzt so betrachte, was an so mancher Hütte im Sommer ausgeschenkt wird... ).
Wobei ich beim zweiten Satz nicht ganz mitkann, zumal sich hinter so mancher dauerbeschallter Talstation im Grunde ein schönes Gebiet verbirgt - mit "Augen zu und durch" kommt man hier zumindest etwas weiter. Ich sage, ich glaube jetzt schon über einige Seiten, dass man differenzieren muss zwischen Ballermann der Alpen und relativ ruhigen Orten mit wenigen Lokalitäten. Zumindest macht das für mich Sinn. Denn wenn ich mir Hechenblaikners Bilder ansehe, dann kommt bei mir zwangsweise der Verdacht auf, dass er sich als Fotograf die besonders abschreckenden Lokalitäten herausgesucht hat, es aber nicht schafft, einen repräsentativen Querschnitt durch die Branche zu ziehen.
chianti hat geschrieben:Na und? das Gleiche könntest du über den Marathonlauf oder das Joggen, Schwimmen oder Windsurfen generell sagen.
Beim Skifahren finanzieren diese "Nichtkönner" die Infrastruktur überdurchschnittlich, weil sie 1. weniger Liftfahrten machen für den gleichen Preis einer Tageskarte und 2. mit ihren Tages- und Wochentickets die günstigen Saisontickets quersubventionieren.
Der Unterschied ist, dass man zum Skifahren nur 5 oder 7 Tage geht und die restlichen 360 Tage wenn überhaupt, einen anderen Sport betreibt.
Ich werfe das auch niemandem vor, aber mich beschäftigt es schon seit Jahren, warum sich der die Holländer zum Beispiel an tun. Die könnten ja auch Schlitten fahren oder Langlaufen (als Jogger), aber warum ausgerechnet Skifahren? Ich glaube, der Skilauf wird am Gesamtpaket überbewertet.
Drehen wir die Frage um - was bewegt Österreicher sich eine Jacht zu chartern oder gar zu kaufen, nur um ein paar Tage im Jahr durch die Adria zu schippern?! Oder auf Cluburlaub zu fahren? Gut, es sind nicht so viele - aber ich glaube, die Antwort ist die Gleiche: weil es ihnen Spaß macht (der Funfaktor darf nicht unterschätzt werden). Und weil sie wo anders sind und weil man damit aus dem heimatlichen Gefüge ausgebrochen ist. Dies bedingt aber auch ein manchmal hemmungsloses Verhalten, nach dem Grundsatz: "der Gast ist König". Dementsprechend kommt es dann zu so manchem Auswuchs, der jetzt, sagen wir, unschön ist.
Tyrolens hat geschrieben: warum sich der die Holländer zum Beispiel an tun. Die könnten ja auch Schlitten fahren oder Langlaufen (als Jogger), aber warum ausgerechnet Skifahren?
Vielleicht, weil es in Holland nicht möglich ist und sowohl etwas exklusiver ist als auf den Grachten Schlittschuh zu laufen als auch eine Art von Naturerlebnis, das man im Flachland nirgends findet ...?
Warum fliegen Hunderttausende Deutsche jedes Jahr zum Komasaufen auf spanische Inseln, obwohl man das plus Sonnenbrand auch in Deutschland haben könnte?
chianti hat geschrieben:Warum fliegen Hunderttausende Deutsche jedes Jahr zum Komasaufen auf spanische Inseln, obwohl man das plus Sonnenbrand auch in Deutschland haben könnte?
Weil das Wetter stabiler ist. Da unten ist der Sonnenbrand fast schon garantiert, bei uns kannst du 7 Tage super Wetter haben, oder eben 7 Tage Regen.
Kurzgesagt - man will gewisse Dinge garantiert haben, wo das der Fall ist, fährt der Gast auch hin.
Zum in der Sonnen Liegen brauche ich aber nichts zu können und Skifahren ist eben ein relativ schwieriger Sport.
Die könnten ja auch, wie bereits geschrieben, Langlaufen gehen, Schlitten fahren oder einfach spazieren gehen. Auf der Piste rum zu rutschen ist ja auch nicht unbedingt anmutig.
Tyrolens hat geschrieben:Zum in der Sonnen Liegen brauche ich aber nichts zu können und Skifahren ist eben ein relativ schwieriger Sport.
Die könnten ja auch, wie bereits geschrieben, Langlaufen gehen, Schlitten fahren oder einfach spazieren gehen. Auf der Piste rum zu rutschen ist ja auch nicht unbedingt anmutig.
Also gut. Du hast mich überzeugt. Skifahren ist so schwierig, dass es für jemanden, der nicht in den Bergen wohnt kaum zu leisten ist.
Da ich demnach als Flachländer einfach nicht vernünftig Skifahren kann, fahre ich besser auf eine Nordseeinsel.
Tyrolens hat geschrieben:Auf der Piste rum zu rutschen ist ja auch nicht unbedingt anmutig.
Das ist Nordic Walking auch nicht und bedeutet, was Fußwege angeht, für einen Läufer mindestens genauso störende Hindernisse wie Seitabrutscher und Kampfpflügler auf einer schönen Piste.
Ich bin trotzdem dafür, dass sich jeder nach seinem Gusto blamieren darf und gegen eine Geschmacksdiktatur. Fehlt nur noch der Satz fürs Phrasenschwein: Jeder hat mal als Pistenrutscher angefangen
Jemanden, der auch sonst Sport treibt und dann eben auch um Skifahren fährt, meine ich. Ich meine die, die sonst überhaupt nichts mit Sport am Hut haben und dann aber unbedingt schwarze Abfahrten bewältigen müssen.
In welchen Gebieten sind denn die "ich fahr mal hoch ohne dass es mich interessiert wie schwierig die Piste ist und dann schaun mer mal wie ich runterkomm und ob überhaupt"-Kamikazefahrer gehäuft anzutreffen?
Ich halte die nämlich für eher seltene Exemplare ... (abgesehen davon, dass es mit dem Topic nicht unbedingt noch etwas zu tun hat)
Aprés-Ski ist trotz des französichen Wortes eigentlich ein fast schon rein österreichisches Phänomen. In dem Ausmass wie in der Alpenrepublik kenne ich das aus anderen Ländern eigentlich nicht. Nicht dass es dort trocken zu und her geht. Aber halt mehr in einem diskreteren Rahmen, eher im Stil einer klassischen Bar oder Restaurants und auch gewöhnliche Kneipen gibt es. Doch so partymässig aufgezogen ist es eben doch nur in Österreich.
Selbst in der Schweiz kann man also, wenn man will, die Nacht durchfeiern. Wer sucht, findet auch wo anders Locations. Und Schirmbars wird es wohl auch in anderen Alpenrepubliken geben.
GMD hat geschrieben:OK, aber in Österreich ist schon mit Abstand am verbreitesten.
Das ist wieder die Verallgemeinerung. Ich habe das Gefühl, dass viele glauben, Österreich wäre der Ballermann der Alpen. Das ist definitiv nicht so. Wir reden hier um ein paar Zentren, wo das in Perfektion inszeniert wird, daneben gibt es mindestens genau so viele wenn nicht mehr Orte, wo es weit nicht so arg ist wie manche glauben mögen. Wenn du schreiben würdest, in Ischgl, in Mayrhofen, in Sölden oder St. Anton kann ich dir sofort zustimmen, so aber wird wieder ganz Österreich unter Generalverdacht gestellt. Die Orte, wo das stattfindet, werden halt oft beworben und kommen bei gewissen Fernsehsendern oft vor. Ergo - der Zuschauer wird dazu gebracht, dass es in Österreich so ausschaut. Und ich gehe mittlerweile jede Wette ein, dass für den Zuschauer dieser Fernsehsender der Tiroler Alpenraum aus Zillertal, Ischgl, Sölden und Arlberg besteht, während andere Gebiete kaum bis nicht vorkommen.
Das sind wir eigentlich sogar schon gewohnt. Geht es schlecht zu Schifahren, der Gast erzählt daheim, dass es schlecht war, und es wird nachgefragt wo er war, kommt meist als Antwort in Tirol, Salzburg, Vorarlberg oder sonst einem Bundesland. Dieser Aussage nach, ohne Präzisierung des Ortes, geht es also in ganzen Bundesland schlecht zu Schifahren. In Wirklichkeit aber war er im Ort X, und dort geht es schlecht, was nicht bedeuten muss, dass es im Ort Y oder Z auch schlecht sein muss.
Die "Hauptskigebiete" mit dem größten Pistenangebot sind eben auch die Partyhochburgen. Die Ausnahme stellt hierbei eigentlich nur SFL dar ( = eines der Top-Destinationen ohne als Apres-Hotspot zu gelten.)
Das RTL II seine Kameras nicht am Glungezer aufstellt dürfte klar sein.
Pistencruiser hat geschrieben:Die "Hauptskigebiete" mit dem größten Pistenangebot sind eben auch die Partyhochburgen. Die Ausnahme stellt hierbei eigentlich nur SFL dar ( = eines der Top-Destinationen ohne als Apres-Hotspot zu gelten.)
Dafür verteidigt SFL in der Kategorie Alpendisneyland souverän den 1. Platz (<-- darum ging es ja auch schon in dieser Diskussion)