Kollege Harzwinter schreibt ja immer fleißig aus diesem Doppel-Gebiet, das eine Art Heim-Gebiet von ihm geworden zu sein scheint. Damit er nicht immer nur schreiben muss, sondern auch mal lesen kann, komme ich jetzt hier auch mal mit einem aktuellen (ist das überhaupt noch aktuell?) Bericht zur Seite.
Um keine endlosen Dopplungen zu erreichen, lege ich den Schwerpunkt bei den Bildern auf etwas andere Motive und Perspektiven.
Hier die Pistenpläne (Muggenbrunn hat einen neuen, endlich einen gescheiten)
- http://www.skilifte-todtnauberg.de/img/pistenplan.pdf
- http://www.skizentrum-muggenbrunn.de/in ... =die_lifte
Anlasse der Reise war das Skirenn-Wochenende in Todtnauberg. Rennmäßig war die Hölle los. Die bis 12-jährigen sind Samstag und Sonntag am Kapellenlift gefahren, die Jugendlichen und Erwachsenen am Stübenwasenlift. Insgesamt weilten mehr als 200 Rennläufer samt Anhang an diesem Wochenende in Todtnauberg, weshalb es gar nicht so einfach war, freie Zimmer zu finden. Da meine älteste Tochter erst 12 ist, waren wir letztmals rennmäßig ausschließlich am Kapellenlift zugegen.
Vorweg: Die Bedingungen waren traumhaft. Schönster Sonnenschein bei um die Null Grad, Schneehöhe von ca. 1 Meter, meist noch pulvrig, in reinen Sonnelagen am Sonntag auch firnig.
Jetzt der Reihe nach:
Freitag Anreise am späten Nachmittag; abends Flutlichtfahren am Kapellenlift. Die Pisten direkt links und rechts am Lift sind ausgeleuchtet, allerdings sehr spärlich. Der Schnee ist bretthart, aber griffig. Sensationell vom Ambiente her: Wir sind dann mal ab Bergstation südlich in den Wald-Ziehweg eingefahren. Durch den „Baum-Tunnel“ wurde es immer dunkler. Just in dem Moment, da man glaubt, gleich in die völlige Dunkelheit einzufahren und nichts mehr zu sehen, biegt man leicht um die Ecke und steht 10 Meter vor der dezent beleuchteten Fatima-Kapelle. Ein höchst spannender und ästhetischer Moment. Danach fährt man eine Verbindungspiste, die einen wieder in den beleuchteten Bereich zurück bringt. Ich hatte leider keinen Fotoapparat bei mir.
Samstag früh einfahren am Kapellen. Dabei kommen wir auch wieder an der Kapelle vorbei.
^^ Kapellenhang mit Todtnauberg
^^ Blick zum Radscherthang. Im linken Bilddrittel ist die Radschertabfahrt zu sehen, die einzige verbliebene von ehemals drei Pisten an diesem Hang.
Nachdem der Radschertlift, der nahe der Bildmitte verlaufen ist, im Jahr 2005 abgebaut worden ist, ist die Radschertabfahrt nur noch über einen mehrere Kilometer langen Ziehweg von Stübenwasen-Gipfellift zu erreichen und fordert bei Wiederholung neben dem Ziehweg 3 Liftfahrten (Kapellen, Stübenwasen, Gipfel). Allerdings fährt der Ziehweg den kompletten Talkessel aus, was bei schönem Wetter landschaftlich herrlich ist.
Nach den beiden Renndurchgängen Mittagessen an der Talstation Stübenwasen. Das Restaurant ist aufgrund der Rennen bis an die Kapazitätsgrenze gefordert. Der Betrieb an den Liften hält sich noch in Grenzen. Nach einer Auffahrt mit dem Stübenwasenlift, fahren wir wieder zum Kapellen zur Siegerehrung. Anschließend machen wir einen Streifzug durchs Skigebiet von rechts nach links.
^^ Im Scheuermattkopflift, hier war der beste Schnee, noch besser als in den anderen Bereichen, da dank Nordwestlage uneingeschränkt pulvrig. Hier konnte man auch klasse Off-Piste fahren; die Pisten waren aber auch 1a präpariert.
^^ Sitzbank für Riesen am Scheuermattkopfhang.
^^ Abfahrt Scheuermattkopf mit Talkessel Todtnauberg
^^ Wieder am Kapellen
^^ Die eher flache, aber landschaftlich grandiose Panoramaabfahrt vom Stübenwasen-Gipfellift; jahreszeitbedingt ohne „goldene Stunde“.
^^ Panorama-Abfahrt
^^ Abzeigung auf der Hochfläche des Stübenwasen: Scharf links die Panorama-Abfahrt, leicht links der Ziehweg, der zur Radschert-Abfahrt führt und über den man zu nahezu allen Häusern Todtnaubergs gelangen kann, wovon wir Gebrauch gemacht haben, um zu unserer Unterkunft nahe dem Bucklift zurück zu kommen.
Impressionen von Hochfläche und Ziehweg:
^^ Noch ganz oben
^^ Vom Ende des Talkessels aus: Im Hintergrund links Stübenwasenhang, Mitte Kapellen, rechts Scheuermattkopf
^^ Übergangsbereich Ziehweg / breite Radschert-Abfahrt
^^ Blick auf Stübenwasen-Hang
^^ Blick auf Kapellenhang und Fatima-Kapelle
^^ Hier oben läuft die Piste kombiniert mit Langlaufloipe und Fußweg, hat aber immer Gefälle, so dass man nicht anstoßen muss.
Ab Abzweig Radschert-Abfahrt folgen wir weiter dem gewalzten Fußweg/Langlaufloipe bis oberhalb unserer Pension und steuern diese durch den Bruchharsch auf diesem Sonnenhang an. Nachdem ich meine Familie „abgegeben“ habe, steige ich auf den gewalzten Weg zurück und wende mich nochmals dem Bucklift zu:
^^ Blick vom Bucklift auf den Kapellenhang
^^ Blick auf Panoramaabfahrt
^^ Der Bucklift sieht eigentlich von „außen“ langweilig aus. Die Einzelbäume und die Gemütlichkeit an diesem abgelegenen Hang haben dennoch einen gewissen Charme.
^^ Fahrt zurück vom Bucklift in Richtung unserer Pension. Will man zurück ins Hauptskigebiet, muss man offenbar der Langlaufloipe bergauf bis zur Jugendherberge folgen, wo man wieder auf die Radschert-Piste gelangt. Gemäß Pistenplan gibt es einen (abschüssigen?) Skiweg; diesen habe ich jedoch in der Natur nicht gefunden. Und gemäß unserer Vermieterin existiert dieser auch nicht.
Sonntag früh, Blick aus unserem Fenster:
^^ Nebeldecke über dem Wiesental
^^ Etwas gezoomt sieht man unter dem Nebel die Stadt Todtnau
^^ Noch weiter gezoomt, erkennt man auch die Alpengipfel etwas besser.
^^ Eine halbe Stunde später ist es heller.
Danach prinzipiell der gleiche Ablauf wie am Samstag. An den Liften ist es voller als am Samstag; an Kapellenlift und Stübenwasenlift muss man am späten Vormittag schon mal gut 10 Minuten warten. Um Mittag wird es wieder etwas leerer dort.
^^ Todtnauberg
Nach der Siegerehrung geht’s nach Muggenbrunn. Am Franzosenberg auch Rennen (vom Schwarzwälder verband), kein Parkplatz, dafür aber am Köpflelift.
Hier der Köpflelift in seiner vollen Pracht:
^^ Man kann ahnen, wie steil das Teil ist.
^^ Blick vom Köpfle zum Franzosenberg
Wir fahren grob das komplette Skigebiet ab. Während der Schnee in Todtnauberg noch an vielen Stellen fest bis pulvrig ist, gibt es in Muggenbrunn schon viel Frühjahrsfirn. Das trifft vor allem auf den südseitigen Winkellift zu, aber auch auf die gewölbten Hangbereiche am Franzosenberg. Den mit Abstand besten Schnee hat der Köpflehang, insbesondere der geschützten Steilhang unten ist noch richtig pulvrig.
^^ Franzosenberglift
^^ Winkellifte
^^ Winkellift-Bergstation mit Alpen im Hintergrund
^^ Das gleiche Foto, aber etwas bearbeitet, um die Alpen transparenter zu machen.
^^ Nochmal der Köpflelift, wo wir den krönenden Abschluss eines erstklassigen Skiwochenendes feiern.
Wichtiger (für mich) Aspekt zum Abschluss: Todtnauberg ist ideal für ein verlängertes Wochenende mit Kindern, das das Skigebiet direkt um den Ort herum liegt. Damit kann man ohne große Anfahrtswege zum freitäglichen Flutlichtskifahren gehen und ist morgens schnell am Lift. Die meisten anderen Skigebiete in Schwarzwald und Vogesen erfordern eine längere Anfahrt bis zum auf einem Pass gelegenen Gebiet, was stressiger ist. Daher: Volltreffer!