
Wieso sollte man eine Standseilbahn, die tadellos funktioniert, deren Konzession noch 17 Jahre läuft und die dazu noch zu den sichersten und komfortabelsten Systemen überhaupt zählt, vorzeitig ersetzen?

Und eine EUB mit zwei Zwischenstationen (eine am Fuß des Kaltwasserlifts, eine an der Rosshütte) wäre nicht gerade preiswert. So viel Geld hat die Rosshütte AG auch nicht übrig.
Dazu kommt - wie erwähnt - dass die Piste oben nicht gerade flach ist. Und die am Härmelekopf und die obere Passage der Reitheralm auch nicht, dagegen erschließt die Hochangerbahn eine blaue Piste in weniger als 5 Minuten Fahrzeit; um zum Härmelekopf oben zu kommen bräuchte man Minimum eine Viertelstunde wegen des "Umwegs" über die Rosshütte. Das, was du als Alternative dargestellt hast, ist für die Mehrzahl der Touristen alleine schon vom skifahrerischen Können her keine.
Selbst wenn die Kaltwasserpiste nicht für Training gesperrt ist, gibt es am Kaltwasserlift in der Hochsaison so gut wie keine Wartezeiten. Und die Viertelstunde am Hochangerlift gibt's auch nur in der Hochsaison um 10 Uhr und um 14 Uhr (Im Vergleich liegt Seefeld da noch recht gut mMn)
Folgerung: die Skifahrer fahren die Lifte weil ihnen die Pisten taugen, nicht weil es bestimme Bahnen sind. Und da passen die Kapazitäten und Liftarten in Seefeld sehr gut zu den Pisten, die durch sie erschlossen werden. Siehe http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 12#p150812 Der Jochlift sollte auf jeden Fall ein Schlepplift bleiben, die Piste ist oben nicht so einfach.
Seefeld wird mit seinem relativ kleinen Pistenangebot immer Anfänger und Familien (und Senioren) als Hauptzielgruppe für Übernachtungsgäste haben und nicht die Cracks. Man kann sich also aus dem rat race (das jetzt mit der Vesilbahn wieder ausgerufen wurde) ausklinken und auf Qualität statt Quantität bzw. auf ein breites Alternativangebot setzen. Und damit werden sie mMn die nächsten Jahrzehnte recht gut fahren, wenn man sich die Demographie und die Entwicklung der Spritpreise anschaut (Bahnhof direkt im Ort).
Einzig sinnvoll wären größere Gondeln für die Jochbahn, so wie sie die Härmelekopfbahn auch bekommen hat. Die Stationen schauen so aus als könnten auch breitere Gondeln hineinpassen - auch wenn sie angesichts der nicht gerade langen Schlangen nicht unbedingt notwendig wären. Hoffentlich bleiben sie bei dem klassischen Look, den sie bisher haben.
Auch seilbahntechnisch würde eine EUB von unten bis oben überhaupt keinen Sinn ergeben: Bei Sturm wäre dann nämlich auch die untere Sektion lahmgelegt. Heute hat man eine sturmsichere SSB zur Mittelstation und kann den Jochschlepper und die Jochbahn stillegen, wenn es zu sehr windet - Jochschlepper und -bahn sind auf dem Grat nämlich sehr exponiert. Und die SSB ist als Materialtransporter auch für sperrige Güter von und zur Rosshütte (ist ja nicht gerade eine kleine Restauration) auch nicht zu unterschätzen. Mit einer EUB wäre das viel schwieriger, dort oben Veranstaltungen wie bisher zu organisieren.
Was die Verbindung zum Gschwandtkopf angeht, kann sich mMn die Rosshütte entspannt zurücklehnen und abwarten, bis sich das "Problem Schneider" irgendwann von selbst löst. Warum er glaubt, er könne die Zusammenarbeit dadurch fördern, indem er Gemeinderepräsentanten anzeigt oder durch die Instanzen gegen die Sprungschanzen geht (für die die Gemeine einen Nutzungsvertrag als Nordisches Kompetenzzentrum mit dem ÖSV über 40 Jahre abgeschlossen haben), weiß wohl nur er alleine. Und seine angebliche Forderung, die Verbindung müsse so gestaltet sein, dass die Leute ihre Ski nicht abschnallen müssen, ist angesichts der zu querenden Straßen und Bahnlinie sowie der Hochspannungsleitung ... nun ja. Ich glaube kaum, dass er den dann zu bauenden Tunnel oder eine Brücke selbst finanzieren will. Und einen Seilzuglift zum Festhalten wie am Anfängerhügel - durch einen Tunnel! - wäre die Lachnummer schlechthin.
Da wäre eine Gondel-EUB Reith - Zwischenstation Maxhütte/Ichthyolwerk - Reitheralm noch die sinnvollste Variante.