baeckerbursch hat geschrieben:
Und ich finde es schade das meine Eltern olympische Spiele miterlegen durften und heute noch sagen das bis zum damaligen Attentat eine super Stimmung war.
Hoffe sie haben die Jagdtrophäe an die Wand genagelt. Sorry aber ich musste lachen. Im Bezug auf das Attentat aber schon fast Makaber.
Fab hat geschrieben:Es ist für eine Gemeinde ungleich leichter im Zuge eines Großprojektes finanzielle Mittel vom Land oder gar Bund zu bekommen als ohne.
Das ist sowieso ein falscher Ansatz. Rate mal von wem denn die finanziellen Mittel vom Land oder gar Bund stammen? Diesbezüglich sollte man auch dann bauen, wenn es demjenigen Nützt der es bezahlt und nicht einem Verband welcher die Gewinne privatisiert und die Verluste an die Allgemeinheit abtritt.
baeckerbursch hat geschrieben:Anscheinend kennt jeder die Verträge des IOC´s und kann sich darüber ein Urteil bilden.
Zumindest ein paar Grundbedingungen sind allgemein bekannt, z.B.: komplette Ausnahme von der Besteuerung der Einnahmen des IOC, Ausschließlichkeit von Produkten der Sponsoren im Umfeld der Wettbewerbe und Anlagen usw. Und ich maße mir sowohl als Steuerzahler als auch als Mitarbeiter in einem steuerzahlenden Unternehmen durchaus an, den ersten Punkt als skandalös zu beurteilen (das gilt im übrigen auch für die gleichartigen Bedingungen der Fifa bei Fußball-WMs oder -EMs. Aber die Kicker scheinen ja völlig sakrosankt, da ist die Aufregung viel gerringer).
baeckerbursch hat geschrieben:Es ging hier im Ersten Schritt um eine Bewerbung für einen Event. Erst in der Bewerbung legt man die Rahmenbedingungen fest die man dann in einen Vertrag fasst. Erst wenn die Bewerbung durch ist unterschreibt man den Vertrag. Wenns nicht passt wird halt nicht unterschrieben bzw. das IOC wählt eine andere Ort aus.
Wenn Du diese Grundbedingungen nicht akzeptierst, brauchst Du gar keine Bewerbung abzugeben. Wie bei jedem Wettbewerb werden in der Auslobung Teilnahmebedingungen aufgestellt, die man akzeptieren muß. Wenn nicht, kommt es zum Ausschluß und gar nicht zur Chance von Vertragsverhandlungen.
baeckerbursch hat geschrieben:Eben jene die diese Spiele schon mal erlebt haben, haben jetzt der jüngeren Generation dieses Privileg verwehrt.
Ich glaube nicht, daß "wir Alten" da den Ausschlag gegeben haben. Da bliebe abzuwarten, ob es noch eine detailliertere Wähleranalyse als nur die regionale Verteilung geben wird. Ich (im 72er Stadion gesessen) wäre übrigens wegen der Infrastrukturinvestitionen dafür gewesen - trotz der skandalösen Bedingungen.
Letztlich fehlt es der Politik am Mut zu Entscheidungen für richtungweisende Entscheidungen. Wenn man die Entscheidung auf die Bürger abwälzt, wird man bei nahezu jedem Großprojekt zu einer Ablehnung kommen. Erst recht natürlich, wenn man so kuriose Voraussetzungen schafft, wie daß das Nein eines einzigen Austragungsorts gereicht hätte, das ganze Projekt zu killen (was aber ex post betrachtet ohnehin nur Theorie war).
Hoffe sie haben die Jagdtrophäe an die Wand genagelt. Sorry aber ich musste lachen. Im Bezug auf das Attentat aber schon fast Makaber.
Muss ich das verstehen?
Zumindest ein paar Grundbedingungen sind allgemein bekannt, z.B.: komplette Ausnahme von der Besteuerung der Einnahmen des IOC, Ausschließlichkeit von Produkten der Sponsoren im Umfeld der Wettbewerbe und Anlagen usw.
Ok. Das sind sicherlich Punkte die zu diskutieren sind. Allerdings: Wer nicht drüber redet (sich bewirbt) der braucht auch nicht drüber reden. Der erste Punkt (Besteuerung) ist im übrigen gar nicht so weit von anderen internationalen Unternehmen weg - der Apfel besteuert z.B. seine Gewinne auch da wo es ihm passt. Das nur Produkte der Sponsoren im Umfeld genannt werden ist in jeder anderen Großveranstaltung auch so - immerhin brauchen Sponsoren ja auch ein paar Exklusivrechte (sonst gäbe es die ja nicht).
Wenn Du diese Grundbedingungen nicht akzeptierst, brauchst Du gar keine Bewerbung abzugeben. Wie bei jedem Wettbewerb werden in der Auslobung Teilnahmebedingungen aufgestellt, die man akzeptieren muß. Wenn nicht, kommt es zum Ausschluß und gar nicht zur Chance von Vertragsverhandlungen.
Mag schon sein. Man kann aber auch "frech" sein und sich seiner Sache sehr sicher. Hast du noch nie auf Bewerbungsgesprächen hoch gepokert und evlt. gewonnen? Warum soll hier die Sache anders sein?
Letztlich fehlt es der Politik am Mut zu Entscheidungen für richtungweisende Entscheidungen. Wenn man die Entscheidung auf die Bürger abwälzt, wird man bei nahezu jedem Großprojekt zu einer Ablehnung kommen.
Da gebe ich dir recht. Allerdings möchte ich auch kein Politiker sein der eine solche Entscheidung verantworten muss und dann vom "Mob" durch die Gegend getrieben wird. Denn der "Mob" weis immer alles besser und hat sehr schlaue Alternativen (Bin gerade gestern erst wieder mit der S-Bahn vom Flughafen München heim und hab in jedem Kuhdorf gehalten)
Mich hat der Ausgang der Entscheidung zwar enttäuscht, aber auch nicht gewundert. Wenn man durch einen Großteil der betroffenen Landkreise fährt merkt man einfach das der Wille etwas zu gestalten fehlt. Man ruht sich auf dem erreichten aus und akzeptiert nur schwer die Veränderungen. Alleine die Ortskerne von vielen Gemeinden sprechen Bände.... Gestalten meint in diesem Sinne übrigens nicht das Zubetonieren von Flächen sondern das behutsame modernisieren und das Ausrichten auf die nächsten Generationen.
Ein ziemlich peinlicher Verschreiber, der zu diesem abstrusen Gedankengang führen kann.
Und ich finde es schade das meine Eltern olympische Spiele miterlegen durften und heute noch sagen das bis zum damaligen Attentat eine super Stimmung war.
Aber jetzt bitte wieder zurück zum ursprünglichen Thema !
Gruss TPD
Es gab eine demokratische abstimmung in den betroffenen Landkreisen. Die Einheimische Bevölkerung war absolut dagegen und das soll man akzeptieren. Die Wahlbeteiligung war gar nicht so gering wie hier behauptet wurde finde zumindest ich.
Und das Ergebnis spricht für sich. Also warum noch drauf herumhacken, das Volk hat entschieden.
Ich wohne auch in einer der betroffenen Gemeinden und bin froh dass sich das jetzt erübrigt hat.
Punkt aus.
ATV hat geschrieben:Das ist sowieso ein falscher Ansatz. Rate mal von wem denn die finanziellen Mittel vom Land oder gar Bund stammen? Diesbezüglich sollte man auch dann bauen, wenn es demjenigen Nützt der es bezahlt und nicht einem Verband welcher die Gewinne privatisiert und die Verluste an die Allgemeinheit abtritt.
Ich muss da nicht raten
Mir geht es auch nicht um Zuckerlis für Verbände, sondern um Infrastruktur, die von den jeweiligen Gemeinden erwünscht (teilweise ersehnt) wird. Für eine Olympiade macht speziell der Bund extra Mittel locker die es sonst nicht gibt.
Hab das in München 72 schon mal beobachten können.
baeckerbursch hat geschrieben:
Da gebe ich dir recht. Allerdings möchte ich auch kein Politiker sein der eine solche Entscheidung verantworten muss und dann vom "Mob" durch die Gegend getrieben wird. Denn der "Mob" weis immer alles besser und hat sehr schlaue Alternativen (Bin gerade gestern erst wieder mit der S-Bahn vom Flughafen München heim und hab in jedem Kuhdorf gehalten)
Mich hat der Ausgang der Entscheidung zwar enttäuscht, aber auch nicht gewundert. Wenn man durch einen Großteil der betroffenen Landkreise fährt merkt man einfach das der Wille etwas zu gestalten fehlt. Man ruht sich auf dem erreichten aus und akzeptiert nur schwer die Veränderungen. Alleine die Ortskerne von vielen Gemeinden sprechen Bände.... Gestalten meint in diesem Sinne übrigens nicht das Zubetonieren von Flächen sondern das behutsame modernisieren und das Ausrichten auf die nächsten Generationen.
Das ist, wie ich finde, eine ziemlich arrogante Haltung, die sich auch in den Aussagen vieler Befürworter nach der Abstimmung findet. Das Motto lautet: "Schade, dass ihr zu dumm wart, unsere Argumente zu verstehen, und deshalb falsch abgestimmt habt."
Wahrscheinlich ist es gerade diese Geisteshaltung vieler Funktionäre, Politiker und auch mancher Sportler, die erst den Groll gegen diese Organisationen richtig befördert hat.
Exemplarisch bemerkt: Eine Höfl-Riesch und seine Hoheit, der Kaiser, - übrigens beide wohnhaft in Kitzbühel (Steuern?!) - empfehlen uns dringend, (unser) Steuergeld für einen IOC-Circus zu riskieren und haben als Argument kaum mehr zu bieten, als das Gerede vom leuchtenden Fest der Völker (in dessen Glanz sie sich dann wieder ganz gut selber sonnen/verdienen können); geht's dann anders aus, wird der Wähler beleidigt - das nenn' ich Sportsgeist! Das werdet ihr noch bereuen, sagt der Kaiser. Frau Höfl-Riesch sagt: „Ich habe gar nichts mitbekommen, weil ich schon lange nicht mehr in Garmisch war. Ich lebe in Kitzbühel, aber ich dachte, gerade Garmisch wäre nun gar kein Problem.“ (Quelle) Da ist kein weiterer Kommentar erforderlich.
Dass es auch anders geht, hat Christian Neureuther mit seiner Aussage bewiesen (gleiche Quelle): „Die anderen haben die besseren Argumente gehabt. Das ist okay so.“ Respekt - so reagiert ein Sportsmann!
Übrigens ist die Aussage, dass Plebiszite grundsätzlich zur Ablehnung von Großprojekten führten, einfach nicht richtig: Man denke hier nur an Stuttgart 21. Da hat im Vorfeld wirklich die Luft gebrannt, dagegen war die Nolympia-Geschichte ein laues Lüftchen. Und was passiert? Sogar in Stuttgart selbst stimmt eine Mehrheit für das Projekt.
HBB hat geschrieben:Übrigens ist die Aussage, dass Plebiszite grundsätzlich zur Ablehnung von Großprojekten führten, einfach nicht richtig: Man denke hier nur an Stuttgart 21. Da hat im Vorfeld wirklich die Luft gebrannt, dagegen war die Nolympia-Geschichte ein laues Lüftchen. Und was passiert? Sogar in Stuttgart selbst stimmt eine Mehrheit für das Projekt.
In der Schweiz wurde die NEAT mit Gotthard und Ceneri Basistunnel vom Volk gutgeheissen. Kein kleines Projekt.
Genauso wichtig wie der Ausgang des Volksententscheides ist die öffentliche Auseinandersetzung mit der Thematik, in der Interessensgruppen Stellung beziehen und im Wettstreit der Argumente stehen. Oft sind diese Auseinandersetzungen erstaunlich sachlich, auf vielen Ebenen. Jedenfalls hat man die Möglichkeit, Diskussionen auf sachliche Ebenen zu verfolgen.
Ohne Volksentscheid würde dieser "gesunde" meinungsbildende Prozess nicht stattfinden, hingegen stellt hier die Politik schöne Olympia Maskottchen entlang den Strassen auf und das Promimenteriat zeigt sich im Fernsehen begeistert, stellvertretend für das stillgestellte Volk.
Insofern war Die Oympiaabstimmung eine sehr inteerssante "Übung" für Deutschland, gleichauf mit jener Nichtraucherschutz in BY und S21 in BaWü.
Ja aber sicher. Berlin chronisch Pleite und bringen noch nicht mal den Flughafen fertig. Aber halt! Stimmmmmmmt! Ist ja gar nicht das eigene Geld was man da verpulvern würde, kommt ja über den Länderfinanzausgleich eh aus Bayern, also los! Wenn die schon zu geizig sind die Spiele selber auzurichten sollen sies doch uns finanzieren, was wollen denn diese Bauern da unten auch mit dem ganzen Geld, lieber hübsche bunte Spiele für uns hier!!!
Und das ist auch völlig gerechtfertigt-wir sind in der Schweiz und nicht in Pakistan.Frag da mal ob du eine christliche Kirche mit Turm bauen darfst;-)
Zurück zum Thema:
Finds schade das Olympia abgelehnt wurde.Gehen wir eben woanders hin wo Menschenrechte und Umweltschutz ja viel ernster genommen werden wie in Deutschland:evil:
Nunja,ich hoff das die Spiele nach Oslo gehen.In China will ich sie nicht haben weil das was da abgeht lässt sich noch weniger mit dem "Olympischen Gedanken" vereinbaren wie Sotchi.
Der Kaiser faselt viel Mist wenn der Tag lang ist. Richtig übel nehmen kann man ihm das nicht.
Leute, dass die Sportler für solche Veranstaltungen im eigenen Land sind, das liegt wohl in der Natur der Sache.
Zum Teil auch, dass der eine oder andere keine Geistesgröße ist...
Die Ablehnungsgründe sind sicherlich vielschichtig. Vom Groll gegenüber den Funktionären und deren Machenschaften bis zu dem Punkt, dass der eine oder andere einfach seine Ruhe haben oder kein Geld für sowas ausgegeben sehen will.
skier3000 hat geschrieben:Und das ist auch völlig gerechtfertigt-wir sind in der Schweiz und nicht in Pakistan.Frag da mal ob du eine christliche Kirche mit Turm bauen darfst;-)
Wie schön, daß Du damit die Schweiz auf eine Stufe mit einer nur sporadisch funktionierenden Dritte-Welt-Demokratie stellst - ich würde mich das nicht trauen.
Deine Frage läßt sich mit einem Blick ins Internet beantworten; Beispiele für christliche Kirchen in Pakistan findet man dort zuhauf, albe hat eines der prominenten Beispiele des älteren Bestandes herausgesucht (konkret 1881). Es gibt aber auch noch zeitgenössische Bauten:
skier3000 hat geschrieben:Gehen wir eben woanders hin wo Menschenrechte und Umweltschutz ja viel ernster genommen werden wie in Deutschland:evil:
z.B: in die Schweiz (zumindest beim Umweltschutz ja durchaus vergleichbar, den Rest lassen wr mal ) - aber die hat ja auch abgewunken. Im übrigen haben diese hehren Ziele weder bei Olympia noch bei Fußball irgendeinen wirklichen Stellenwert.
skier3000 hat geschrieben:ich hoff das die Spiele nach Oslo gehen.
ist jetzt nach dem Münchner Debakel auch mein Favorit
Auch Schweden hat keine Lust mehr auf die Spiele 2022
Erst Graubünden, dann München, jetzt Stockholm: Der dritte Bewerber hat die Bemühungen zur Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 aufgegeben. Wieder gab der Widerstand der Bevölkerung den Ausschlag.