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"Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

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molotov
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von molotov »

@starli:
darf ich dein Bild auf die Facebook Seite von Gurgl posten?
Die Reaktion würde mich interessieren ;)
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starli
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von starli »

Von mir aus, hab's ja extra nicht auf meinen Server gestellt, bevor ich dann Schuld an irgendwas bin, kann ja jeder fotografiert haben ;)
IQ130
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von IQ130 »

Hallo,

Ich muß dieses Thema noch mal aufgreifen, da ich mich persönlich gegenüber der Tirolern diskriminiert fühle. Es geht darum, das ich kalt Deutscher, der im grenznahen Bereich zu Tirol wohnt, das Freizeit Ticket Tirol oder die Regio Card zu erwerben. Diese beiden Karten sind nur Tirolern vorbehalten.

Jeder wird sagen, das würde hier doch schon ausführlich diskutiert. Zum Glück hat dich in der Rechtsprechung seit Dezember 2014 einiges geändert. (Europäisches Verbraucherzentrum Österreich) :mrgreen:

http://europakonsument.at/de/page/einheimischentarife

Einheimischentarife: Zusammenfassung Diskriminierungsverbot.
Tarifermäßigungen, die sich auf die Staatsangehörigkeit beziehen („Österreicher-Rabatt“), sind ausnahmslos unzulässig.

Ausnahmen. Tarife, die Ortsansässige bevorzugen, können unter bestimmten Bedingungen zulässig sein, etwa wenn Einheimische kommunale Einrichtungen sonst nicht nutzen könnten.

Rechtliche Handhabe. Österreich hat die Dienstleistungsrichtlinie der EU
umgesetzt. Damit sollte für alle EU-Bürger grundsätzlich gelten: Gleiches Entgelt für gleiche Leistung.

Anzeige möglich. Wer sich gegenüber österreichischen Staatsbürgern oder Ortsansässigen diskriminiert fühlt, kann unter anderem Anzeige bei der örtlich zuständigen Bezirkshauptmannschaft erstatten.
Oft versteckt. Günstige Tarife für Einheimische werden häufig nicht publik gemacht, es gibt sie aber trotzdem.

Erstfassung: 31. Juli 2012; aktualisiert am 29.12.2014


Sollte es in Deutschland Tarife für Einheimische geben, werden diese nicht offiziell publiziert, sondern nur auf Nachfrage gegeben.
Solange jeder das so hinnimmt, wird sich in Österreich nichts ändern. Wer möchte etwas dagegen zu unternehmen?

Gruß
IQ130
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mightyjust
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von mightyjust »

Was bringts dir etwas dagegen zu unternehmen? Glaubst du das dann dein Ticket billiger wird? Ausserdem wird es immer eine Möglichkeit geben solche Tarife anzubieten...
Aber du kannst ja gerne "Anzeige bei der örtlich zuständigen Bezirkshauptmannschaft erstatten". ;-)
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Petz
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Petz »

IQ130 hat geschrieben:Es geht darum, das ich kalt Deutscher, der im grenznahen Bereich zu Tirol wohnt, das Freizeit Ticket Tirol oder die Regio Card zu erwerben. Diese beiden Karten sind nur Tirolern vorbehalten.
Korrekt und das wird in dem Fall auch so bleiben da diese Angebote nicht von den Unternehmen sondern von der Landesregierung ausschließlich für Einheimische lanciert wurden und die subventioniert diese Kartenvarianten. Bedeutet aber auch das alle Landesbürger die Kartensubvention aus ihren Abgaben finanzieren und dies im Prinzip eine landesinterne soziale Umverteilung bedeutet und eine solche ist bekanntlich nicht EU - rechtswidrig.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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ski-chrigel
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von ski-chrigel »

IQ130 hat geschrieben:Wer möchte etwas dagegen zu unternehmen?

Gruß
IQ130
Tu das doch... Ich finds einfach nur lächerlich. Missgunst pur. Oft tragen die Einheimischen auch viele unangenehme Lasten. Da mag ich ihnen die Vergünstigung einfach gönnen!
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von freerider13 »

Servus
Petz hat geschrieben:
IQ130 hat geschrieben:Es geht darum, das ich kalt Deutscher, der im grenznahen Bereich zu Tirol wohnt, das Freizeit Ticket Tirol oder die Regio Card zu erwerben. Diese beiden Karten sind nur Tirolern vorbehalten.
Korrekt und das wird in dem Fall auch so bleiben da diese Angebote nicht von den Unternehmen sondern von der Landesregierung ausschließlich für Einheimische lanciert wurden und die subventioniert diese Kartenvarianten. Bedeutet aber auch das alle Landesbürger die Kartensubvention aus ihren Abgaben finanzieren und dies im Prinzip eine landesinterne soziale Umverteilung bedeutet und eine solche ist bekanntlich nicht EU - rechtswidrig.
Demnach wäre die deutsche PKW-Maut auch nicht EU-rechtswidrig. Ist exakt das gleiche Prinzip. Stimmst du da zu?

Und natürlich könnte man jetzt klagen oder Anzeige erstatten.
Letztlich führt es aber nur dazu, dass die "Gleichberechtigung" durchgesetzt werden muss und es für alle gleich teuer wird - und nicht etwa gleich billig.

Egal ob österreichisches Skiticket oder deutsche PKW-Maut...

Schöne Grüße,
Jan

Marvin
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Marvin »

ski-chrigel hat geschrieben:
IQ130 hat geschrieben:Wer möchte etwas dagegen zu unternehmen?

Gruß
IQ130
Tu das doch... Ich finds einfach nur lächerlich. Missgunst pur. Oft tragen die Einheimischen auch viele unangenehme Lasten. Da mag ich ihnen die Vergünstigung einfach gönnen!
Gerade die Einheimischen sind es aber doch, die wirtschaftlich massiv vom Tourismus profitieren. Der Ausgleich für die "unangenehmen Lasten" sind also die Einnahmen, die der Tourismus ihnen bringt.

Einheimischentarife finde ich bspw. in afrikanischen Nationalparks völlig in Ordnung, da die lokale Bevölkerung einen Bruchteil des Einkommens der Touristen hat und ohne Vergünstigungen unmöglich die Parks besuchen könnte. In Mitteleuropa dagegen zieht dieses Argument nicht, weil die regionalen Einkommensunterschiede vergleichsweise gering sind.
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David93
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Re: Das Ende der Skirabatte für Einheimische?

Beitrag von David93 »

ski-chrigel hat geschrieben: Tu das doch... Ich finds einfach nur lächerlich. Missgunst pur. Oft tragen die Einheimischen auch viele unangenehme Lasten. Da mag ich ihnen die Vergünstigung einfach gönnen!
Ich persönlich würd jetzt auch niemals irgendwas dagegen unternehmen, nur weil die Einheimischen dort weniger zahlen. Hab ja selbst keinen Schaden dadurch. Aber ganz nachvollziehen und gerecht finden kann ich es nicht. Denn diese von dir genannten unangenehmen Lasten durch ortsansässige Firmen usw. haben weit mehr Leute.

Ich zitier hier nochmal meinen eigenen Beitrag von vor ein paar Jahren dazu:
David93 hat geschrieben: Nur mal als Beispiel:
Ich wohne in der nähe von Ingolstadt. Nicht weit von hier (kann ich vom Fenster aus sehen) ist die Audi AG, welche der Hauptgrund für den Wohlstand in der Region ist. Dazu noch die ganzen Zulieferfirmen, usw. Kurz gesagt: Aus einem netten kleinen Dorf am Stadtrand wurde ein Industriegebiet, da sich die Firmen hier immer weiter ausbreiten. Außerdem führt mitten durchs Dorf die Bahnstrecke in Richtung Norden, über die ein Großteil der produzierten Autos abtransportiert wird. Das macht einen Höllenlärm wenn die Güterzüge da vorbeidonnern. Außerdem sorgen natürlich die genannten Firmen selbst dafür, dass es zu beeinträchtigungen kommt (Lärm, viel Verkehr, Luftverschmutzung,...). Aber wie gesagt, ohne diese Firmen stände Ingolstadt nicht so gut da wie jetzt.

Ich persönlich arbeite aber gar nicht in der Automobilbranche, d.h. ich lebe zumindest nicht direkt von diesen Unternehmen (dennoch sind sie für die gesamte Region genauso ein Segen wie der Tourismus für die Alpenregion). Mit den ganzen genannten Nebeneffekten muss ich aber trotzdem leben. Audi gibt mir deswegen auch keinen Rabatt, wenn ich von denen ein Auto kaufen würde.

Was ich damit sagen will: Ein Großteil in Österreich lebt vom Tourismus, und dass dient allen die dort leben, auch denen die nicht in der Branche beschäftigt sind. Die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten sind eben der Preis dafür. Was dort der Tourismus ist, ist bei uns hier die Industrie. Vor- und Nachteile hat beides. Rabatte als Entschädigung finde ich deswegen nicht wirklich gerecht. :rolleyes:
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ski-chrigel
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von ski-chrigel »

Marvin hat geschrieben:Gerade die Einheimischen sind es aber doch, die wirtschaftlich massiv vom Tourismus profitieren. Der Ausgleich für die "unangenehmen Lasten" sind also die Einnahmen, die der Tourismus ihnen bringt.
Längst nicht alle. Es gibt auch Leute, die einfach und schon bevor der Tourismus da stark wurde, dort wohnen...
Kommt dazu, dass in vielen Skigebieten die Gemeinden mitfinanzieren. ZB. an die Beschneiung, weil sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass vorhandener Schnee Grundlage für den ganzen Tourismus und nicht nur für die Bergbahn ist. Oder sie halten Aktien resp. kaufen solche bei nötigen Investitionen, die die Bahnen nicht selber stemmen können. Alles durch Steuergelder. Da ist es doch einfach nur logisch, dass die Bevölkerung von einem günstigeren Tarif profitiert.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass es so viel Missgunst gegenüber Einheimischen gibt...
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Marvin
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Marvin »

ski-chrigel hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:Gerade die Einheimischen sind es aber doch, die wirtschaftlich massiv vom Tourismus profitieren. Der Ausgleich für die "unangenehmen Lasten" sind also die Einnahmen, die der Tourismus ihnen bringt.
Längst nicht alle. Es gibt auch Leute, die einfach und schon bevor der Tourismus da stark wurde, dort wohnen...
Siehe Davids Beitrag - in den entsprechenden Regionen profitiert fast jeder vom Tourismus. Die einen direkt, die anderen indirekt.
Kommt dazu, dass in vielen Skigebieten die Gemeinden mitfinanzieren. ZB. an die Beschneiung, weil sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass vorhandener Schnee Grundlage für den ganzen Tourismus und nicht nur für die Bergbahn ist. Oder sie halten Aktien resp. kaufen solche bei nötigen Investitionen, die die Bahnen nicht selber stemmen können. Alles durch Steuergelder. Da ist es doch einfach nur logisch, dass die Bevölkerung von einem günstigeren Tarif profitiert.
Nicht nur die Einheimischen bringen den Gemeinden Steuergelder, sondern eben auch die Touristen. Subventionieren die Gemeinden Skigebiete, dann fließt dort also bei weitem nicht nur das Steuergeld der Einheimischen herein.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass es so viel Missgunst gegenüber Einheimischen gibt...
Ich sehe das nicht als Missgunst gegenüber den Einheimischen, sondern als rechtswidrige Diskriminierung Auswärtiger. Ich verstehe dabei nicht, wie einen solchen Bruch des EU-Rechts verteidigen kann. Niemand hat Österreich gezwungen, der EU beizutreten. Wenn sie aber Mitglied sind, müssen sie sich an die Spielregeln halten, auch wenn es im Gesamtkontext Kleinigkeiten sind.
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von mightyjust »

Jedes Jahr die gleiche Leier... und was wird sich ändern? Nix!
Viel Spaß beim Anzeigen und Klagen - die Anwälte wirds freuen!

PS: Es steht jedem frei hier herzuziehen, hier (saisonal) zu arbeiten oder auch zu studieren und damit genauso in den Genuss dieser Tarife zu kommen. "Einheimischentarif" ist somit auch der falsche Begriff, denn diesen beziehen auch genug Deutsche (und andere).
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ski-chrigel
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von ski-chrigel »

Marvin hat geschrieben:
Ich kann es einfach nicht fassen, dass es so viel Missgunst gegenüber Einheimischen gibt...
Ich sehe das nicht als Missgunst gegenüber den Einheimischen, sondern als rechtswidrige Diskriminierung Auswärtiger. Ich verstehe dabei nicht, wie einen solchen Bruch des EU-Rechts verteidigen kann. Niemand hat Österreich gezwungen, der EU beizutreten. Wenn sie aber Mitglied sind, müssen sie sich an die Spielregeln halten, auch wenn es im Gesamtkontext Kleinigkeiten sind.
Ich spreche hier als Schweizer. Und zum Glück (einmal mehr) sind wir nicht in der EU. Einheimischentarife sind hier gang und gäbe und das ist auch recht so. Ich gönne es jedem Einheimischen oder Anwohner, wenn er dort, wo er wohnt, günstiger Skifahren kann.
Marvin hat geschrieben:Nicht nur die Einheimischen bringen den Gemeinden Steuergelder, sondern eben auch die Touristen. Subventionieren die Gemeinden Skigebiete, dann fließt dort also bei weitem nicht nur das Steuergeld der Einheimischen herein
Das ist viel zu stark verallgemeinert. Es gibt genügend Beispiele von Kleinskigebieten, wo der Einsatz der Gemeinde wesentlich grösser ist, als das, was via Tourismus wieder in die Gemeindekassen gespült wird. Also zahlen das eben doch die Einwohner.
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Marvin
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Re: AW: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Marvin »

ski-chrigel hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:
Ich kann es einfach nicht fassen, dass es so viel Missgunst gegenüber Einheimischen gibt...
Ich sehe das nicht als Missgunst gegenüber den Einheimischen, sondern als rechtswidrige Diskriminierung Auswärtiger. Ich verstehe dabei nicht, wie einen solchen Bruch des EU-Rechts verteidigen kann. Niemand hat Österreich gezwungen, der EU beizutreten. Wenn sie aber Mitglied sind, müssen sie sich an die Spielregeln halten, auch wenn es im Gesamtkontext Kleinigkeiten sind.
Ich spreche hier als Schweizer. Und zum Glück (einmal mehr) sind wir nicht in der EU. Einheimischentarife sind hier gang und gäbe und das ist auch recht so. Ich gönne es jedem Einheimischen oder Anwohner, wenn er dort, wo er wohnt, günstiger Skifahren kann.
Ich spreche natürlich nicht die Schweiz an. Im Fall der Schweiz finde ich es zwar auch nicht richtig, aber im Gegensatz zu Österreich ist es dort rechtlich zulässig und deshalb ein ganz anderer Fall.
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Theo
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Theo »

Vor ein paar Tagen habe ich auf einer Südtiroler Onlineplattform gelesen dass Klagen vorbereitet werden um nach Brüssel zu schicken. Der Grund sind dann allerdings nicht Skipässe sondern Konsumgüter welche in D und A schlicht und einfach nicht an Italiener verkauft werden. Konkret genannt wurden der Bereich Online-Handelsplattformen.
Warum es welche Ermässigungen gibt würde hier Seiten füllen deshalb nur ein paar Beispiele. Ein Bundesland in A fördert oder subventioniert Skigebiete, dafür müssen die Bahnen entgegenkommen. Hier bei uns in der Region wird für ein Dorf welches Durchgangsort für mehrere Skigebiete ist jedoch nicht an einer Transitstrecke liegt in den nächsten Jahren eine Umfahrung für ca. 70 Millionen CHF gebaut. dafür wurde sehr lange gekämpft. Wenn nächste Woche die Bahnen entscheiden keine Einheimischentarife mehr anzubieten ist zwei Tage später die Strasse für ewige Zeiten gestorben. Da heisst es dann ganz einfach: Wenn ihr uns nirgends entgegen kommt dann leckt uns doch am A.....

Eins ist klar, viele Skigebiete hätten ohne Gegenleistungen nie einen Franken oder Euro vom Staat bekommen und würden niemals auf dem Stand sein wie sie es heute sind. Davon profitiert dann aber auch der Feriengast. Klar mag der Tiroler in Kals / Matrei weniger zahlen als der Wochengast aus Holland, ohne die ca. 15 Millionen Förderung die der Schultz bekommen hat würde es dort aber kein zusammenhängendes Skigebiet geben. Da ist dann halt die Frage was für mich als Gast letztendlich wichtiger ist, das Europa ist für alle gleich Gefühl oder die KSB mit Bubbles und Sitzheizunng?
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Petz
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Petz »

freerider13 hat geschrieben:Demnach wäre die deutsche PKW-Maut auch nicht EU-rechtswidrig. Ist exakt das gleiche Prinzip. Stimmst du da zu?
Ich hab mich ehrlich gestanden gewundert warum das deutsche Verfassungsgericht die Maut kippte - vermutlich aber wegen der Gleichzeitigkeit der Mauteinführung mit der Steuerentlastung. Wenn man das geschickter angegangen wäre hätte es wahrscheinlich keine Einspruchsmöglichkeit gegeben; allerdings hab ich von Politikern deren geistiger Vater FJS ist auch nix anderes erwartet denn Elefantengehabe im Porzellanladen hat noch nie funktioniert aber das wird dort vermutlich ohnehin nie geistig verinnerlicht werden... ;D

@marvin; ob und wieweit die Bevölkerung wirklich langfristig vom Tourismus (zumindest in der bestehenden Massentourismusvariante) profitiert(e) würd ich mal dahingestellt lassen wollen. Was die Rechnung nämlich nicht umfasst sind z. B. gegenüber anderen Bundesländern deutlich höhere Wohn - und Lebenshaltungskosten im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen (da rangiert gerade Tirol auf einem der letzten Plätze was das Verhältnis Kaufkraft - Lebenshaltungskosten betrifft) oder auch tourismusbedingte Investitionen in die gesamte öffentliche Infrastruktur die sonst nicht nötig wären.

Ich hab dann was gegen Einheimischenermässigungen wenn diese direkt von den Unternehmen gewährt werden, da ist für mich auch klar das die mit dem EU - Recht nicht vereinbar sind. Im Fall der, von der öffentlichen Hand direkt subventionierten Tickets die ja nicht nur von Bergbahnunternehmen ausgegeben werden, wo die Subvention nur als "Schadenersatz" an die inkludierten Betriebe verwendet wird und die Tickets außerdem noch andere Angebote umfassen sehe ich da keine Ungleichbehandlung.
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noisi
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von noisi »

IQ130 hat geschrieben:Hallo,

Ich muß dieses Thema noch mal aufgreifen, da ich mich persönlich gegenüber der Tirolern diskriminiert fühle. Es geht darum, das ich kalt Deutscher, der im grenznahen Bereich zu Tirol wohnt, das Freizeit Ticket Tirol oder die Regio Card zu erwerben. Diese beiden Karten sind nur Tirolern vorbehalten.

Jeder wird sagen, das würde hier doch schon ausführlich diskutiert. Zum Glück hat dich in der Rechtsprechung seit Dezember 2014 einiges geändert. (Europäisches Verbraucherzentrum Österreich) :mrgreen:

http://europakonsument.at/de/page/einheimischentarife

Einheimischentarife: Zusammenfassung Diskriminierungsverbot.
Tarifermäßigungen, die sich auf die Staatsangehörigkeit beziehen („Österreicher-Rabatt“), sind ausnahmslos unzulässig.

Ausnahmen. Tarife, die Ortsansässige bevorzugen, können unter bestimmten Bedingungen zulässig sein, etwa wenn Einheimische kommunale Einrichtungen sonst nicht nutzen könnten.

Rechtliche Handhabe. Österreich hat die Dienstleistungsrichtlinie der EU
umgesetzt. Damit sollte für alle EU-Bürger grundsätzlich gelten: Gleiches Entgelt für gleiche Leistung.

Anzeige möglich. Wer sich gegenüber österreichischen Staatsbürgern oder Ortsansässigen diskriminiert fühlt, kann unter anderem Anzeige bei der örtlich zuständigen Bezirkshauptmannschaft erstatten.
Oft versteckt. Günstige Tarife für Einheimische werden häufig nicht publik gemacht, es gibt sie aber trotzdem.

Erstfassung: 31. Juli 2012; aktualisiert am 29.12.2014


Sollte es in Deutschland Tarife für Einheimische geben, werden diese nicht offiziell publiziert, sondern nur auf Nachfrage gegeben.
Solange jeder das so hinnimmt, wird sich in Österreich nichts ändern. Wer möchte etwas dagegen zu unternehmen?

Gruß
IQ130
Mal im Ernst. Sicher sind diese Ermäßigungen ungerecht und vermutlich auch nicht EU-Rechtskonform. Aber zu klagen, um anderen einen Vorteil zu nehmen ohne dann selbst etwas davon zu haben :roll:
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
IQ130
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von IQ130 »

Dann darf auch kein Ausländer was dagegen haben, wenn wir in Deutschland die PKW-Maut einführen. Die Deutschen werden über die KFZ-Steuer entlastet und alle anderen dürfen zahlen.
Aber auch das ist im Sinne der EU eine Diskriminierung und somit noch nicht machbar.

Es geht mir nicht darum irgendjemand etwas weg zu nehmen, sondern das wir alle von dem günstigen Tarif der Karten provitieren. Was spricht dagegen, das ich als Nichttiroler die Regio Card / Freizeit Karte zum gleichen Preis erwerbe wie die Tiroler? Es wäre sogar vom Vorteil für die Betreiber, da ich dadurch die Wirtschaft in Tirol stärke (Ausgaben Gastro, Ausgaben Unterkunft, Ausgaben Tanken,....) Und je mehr Personen dieses Ticket kaufen, um so höher ist der Umsatz der Bergbahnen.
christopher91
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von christopher91 »

Das wird aber nie passieren! Wenn dann würden alle den teureren Preis bezahlen!

Und mit Maut hätte sich keiner beschwert wenn Steuer und Maut unabhängig voneinander passiert wäre aber nein sie müssten es ja an die große Glocke hängen !

freerider13
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von freerider13 »

Servus!

@IQ130:

Deine Rechnung mit dem Umsatz ist eine Milchhäuserlrechnung. Als Verantwortlicher für die Preisgestaltung in meinem Unternehmen kann ich dir das ganz unverblühmt sagen.

Ein einfaches Beispiel, was jedem eingeht:
Preise werden in erster Linie mit Blick auf Kostendeckung kalkuliert.
Wenn ich als Kostenrechner jedem Kunden den gleichen Rabatt von - sagen wir - 50 % gewähre, dann brauche ich schlicht und einfach die doppelte Anzahl Kunden, um meine Kosten zu decken.
Willst du das? die doppelte Menge Menschen im Skigebiet? Nein. Also gehst du woanders hin, weil es dir zu voll ist. Damit verliere ich aber wieder Kunden - und um jetzt meine Kosten zu decken muss ich meine Preise wieder anheben. Das bedeutet wieder weniger Kunden, etc.etc. - die Spirale dreht sich.
Der Einfachheit halber vernachlässigt das Beispiel jetzt mal Gewinne, Shareholder- oder Stakeholder Interessen, etc. pp.

Hebe ich die Preise dagegen an, verliere ich zwar ein paar Kunden, muss aber mein Gebiet nicht voller machen. Die, die es sich nicht mehr leisten können werden auf Dauer schon ersetzt. Das ist nur ein kurzzeitiger Effekt.

Was mach ich also, wenn ich gezwungen werde einen "Werbepreis" - denn etwas anderes ist eine Ermäßigung schlichtweg nicht, egal aus welchem Grund - aufzugeben?
Nach unten oder nach oben korrigieren?

Noch zu beachten:
Sinken Löhne jemals?
Sinken Energiekosten jemals?
Sinken Preise für Ersatzteile jemals?

Und in dieser Folge: Sinken meine Kosten überhaupt jemals? - Antwort auf alle fragen - Nein! Zumindest auf einen annähernd seriösen Kalkulationszeitraum von 5 Jahren betrachtet.

Deshalb wird der Preis IMMER nach oben gehen, nie nach unten.
Das meinte ich letztes mal mit "es wird für alle gleich teuer, aber niemals gleich billig."

Gleiches gilt für die deutsche PKW-Maut. Die wird garantiert kommen. Nur, dass für die Deutschen die - eigentlich nötige - Entlastung durch Ermäßigung der KFZ-Steuer wegfallen wird. Es wird damit nur zu einer Doppelbelastung der deutschen Bevölkerung kommen, wenn die PKW-Maut in dieser Form nicht Bestand haben wird.

Alles zwar bitter irgendwo, aber so ist die Realität nun mal.

Einzige Änderung:
Durch eine Klage gegen Einheimischenpreise steigt höchstens der Unbill der einheimischen Bevölkerung auf die - ach so klugen - Möchtegern-Sparertouristen, die die Preiserhöhung verursacht haben. Vergiftet ziemlich das Klima.

Ich würds bleiben lassen. Bringt einem nix. Außer man ist ein unverbesserlicher Besserwisser und Weltveränderer, der unterm Strich lieber noch draufzahlt - Hauptsache er bekommt Recht, ohne Rücksicht auf Verluste oder die Belange anderer Menschen.

Schöne Grüße,
Jan
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Af
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Af »

Schön geschrieben... Wenn der Einheimischen Rabatt entfällt, entfällt gefälligst auch der Skipassrabatt für Hotelgäste...
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bln
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von bln »

Schön wie hier Äpfel mit Birnen und Tomaten verglichen werden :twisted:

Die Hotelgast-Ermäßigungen sind heute schon kein Problem, weil sie keine Diskriminierung darstellen. Denn die Hoteliers bezahlen dafür. Es ist im Endeffekt nichts anderes als ein Mengenrabatt, indem sie eine bestimmte Anzahl an Abnehmern der Skitickets garantieren und dafür einen Rabatt bekommen. Sollten sie diese Anzahl nicht zusammenbringen, müssen sie das Defizit ausgleichen. Deshalb gibt es ja in vielen Skiorten auch über Ferienwohnungs-Agenturen diese Rabatte, da sie über die Verwaltung einer größeren Anzahl an Wohnungen eben auch auf eine entspechende Abnahmemenge kommen.

Zum Preisgefüge und Preissenkungen vs Preissteigerungen weiter oben:
Die Einkaufskosten in den genannten Bereichen dürften bei den Bergbahnen in den letzten Jahren sehr wohl zurückgegangen oder zumindest stagniert haben. So sind beispielsweise die Energiekosten für Großkunden (zu denen Bergbahnen zweifelsohne zählen) in den letzten 2-3 Jahren gesunken. Ebenso ist es bekanntermaßen seit Jahren ein Problem, dass die Lohnabschlüsse in vielen westeuropäischen Ländern zwar nominal positiv sind, aber die Reallöhne aufgrund der höheren Inflation trotzdem sinken. Das heißt, dass auch Bergbahnbetreiber (genauso wie viele andere Industrie- und Dienstleitungsunternehmen) in den letzten Jahren durchaus gestiegene Ertragspotentiale aufweisen. Nicht zuletzt schauen auch Banken genau darauf, wenn sie Kredite vergeben und da muss man bei dem anhaltenden Investitionsboom vieler Skigebiete wohl konstatieren, dass es so schlecht um die Branche nicht bestellt sein kann (von Außnahmen abgesehen natürlich).
Was die Preissteigerung betrifft, bzw. auf welchem Preisniveau es sich einpendelt, wenn der Einheimischnetarif entfällt... Zum einen kann es auch positiv sein, wenn Preise nicht so schnell steigen, wie sie es in anderen Konstelationen müssten (auch hier wieder Realpreis vs Nominalpreis) und zum anderen werden Preise eben am Markt gebildet. Wenn der Verbraucher unmündig ist und stoisch immer wieder ins gleiche Skigebiet fährt, obwohl ihm die Preisgestaltung nicht passt und es Alternativen gäbe, dann kann man die Schuld dafür nicht beim Skigebietsbetreiber oder beim bösen Ausländer, der die Preise treibt, suchen. Das Unternehmen dessen Dienstleistung man einkauft schöpft dann lediglich die offensichtlich trotz allem vorhandene Zahlungsbereitschaft ab. Das ist Marktwirtschaft.

Schlussendlich finde ich die Diskussion zu den Einheimischentarifen müssig. Diskrimierung ist selbstverständlich immer dann kein Problem, wenn man Nutznießer dieser Praxis ist. Komischerweise sind sich bei anderen Diskriminierungstatbeständen, gegen die die EU vorgeht, alle einig, dass das richtig ist. Bestes Beispiel dafür ist die schrittweise Abschaffung der Roaming-Gebühren bei der Handynutzung im europäischen Ausland. Von dieser Ausländerdiskriminierung ist jeder betroffen, deshalb findet es auch jeder gut, dass dagegen vorgegangen wird.

Abbau von Diskrimierung und die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes ist eine der Grundfesten der EU und nachweislich ein großer Wohlstandsmotor. Das Prinzip gilt für alle Branchen und Mitgliedsländer und das ist gut so. Denn sonst wäre es kein Prinzip und alle möglichen Partikularinteressen würden den Gedanken des gemeinsamen Marktes ad acta führen. Also vielleicht sollte man das Wolfsgeheule irgendwann einfach mal einstellen, in dem Wissen, dass auch wenn es den Einheimeischen z.B. in Tirol jetzt grade nicht zum Vorteil gereicht, sie in Zukunft in anderen Situationen von eben diesen Grundsätzen der EU profitieren und mit Sicherheit ebenso auf diese pochen werden.
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Pistencruiser »

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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von Petz »

bln hat geschrieben:Bestes Beispiel dafür ist die schrittweise Abschaffung der Roaming-Gebühren bei der Handynutzung im europäischen Ausland.
Das Einschreiten der EU hatte aber in dem Falle nichts mit Diskriminierung zu tun (weil ja kein Bürger bevorzugt wurde wenn er im Ausland telefonierte und das alle gleichermaßen traf) sondern nur mit der absolut unverschämten und technisch durch nichts begründbaren Höhe der Roaminggebühren mit denen die Kunden gnadenlos abgezockt wurden. Dasselbe galt ja auch vor der zwangsweisen Einführung der EU - Standardbanküberweisungen im Auslandszahlungsverkehr.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: "Ermäßigte Liftpreise - Unrecht und billig"

Beitrag von freerider13 »

Servus!

Nett.


bln hat geschrieben: Ebenso ist es bekanntermaßen seit Jahren ein Problem, dass die Lohnabschlüsse in vielen westeuropäischen Ländern zwar nominal positiv sind, aber die Reallöhne aufgrund der höheren Inflation trotzdem sinken. Das heißt, dass auch Bergbahnbetreiber (genauso wie viele andere Industrie- und Dienstleitungsunternehmen) in den letzten Jahren durchaus gestiegene Ertragspotentiale aufweisen. Nicht zuletzt schauen auch Banken genau darauf, wenn sie Kredite vergeben und da muss man bei dem anhaltenden Investitionsboom vieler Skigebiete wohl konstatieren, dass es so schlecht um die Branche nicht bestellt sein kann (von Außnahmen abgesehen natürlich).
Du berücksichtigst hier nur die relativ begrenzte Arbeitnehmersicht. Aus Arbeitgebersicht ist nichts gesunken, die Lohnnebenkosten lässt du außer Acht. Nebenbei auch ein typisch gewerkschaftlich-populistisches Konzept wenn mal die Werbekeule geschwungen werden muss. So lassen sich die Massen leicht mobilisieren. Ist aber halt leider Fernab jeglicher Realität...
bln hat geschrieben:
Schön wie hier Äpfel mit Birnen und Tomaten verglichen werden :twisted:
Wer im Glashaus sitzt:
bln hat geschrieben:Bestes Beispiel dafür ist die schrittweise Abschaffung der Roaming-Gebühren bei der Handynutzung im europäischen Ausland. Von dieser Ausländerdiskriminierung ist jeder betroffen, deshalb findet es auch jeder gut, dass dagegen vorgegangen wird.
bln hat geschrieben:Abbau von Diskrimierung und die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes ist eine der Grundfesten der EU und nachweislich ein großer Wohlstandsmotor. Das Prinzip gilt für alle Branchen und Mitgliedsländer und das ist gut so. Denn sonst wäre es kein Prinzip und alle möglichen Partikularinteressen würden den Gedanken des gemeinsamen Marktes ad acta führen. Also vielleicht sollte man das Wolfsgeheule irgendwann einfach mal einstellen, in dem Wissen, dass auch wenn es den Einheimeischen z.B. in Tirol jetzt grade nicht zum Vorteil gereicht, sie in Zukunft in anderen Situationen von eben diesen Grundsätzen der EU profitieren und mit Sicherheit ebenso auf diese pochen werden.
Da will ich mal sehen wie du das nachweist. In der Theorie war der Sozialismus auch etwas phantastisches. Die Realität in der heutigen EU: Durchsetzung von imaginären Rechtsprinzipien durch einen riesigen Bürokratieapparat fernab jeglicher Realität. Die EU- Banane oder die genormte Gurke lassen Grüßen. Hat ja alles so wunderbar funktioniert, oder?
Die einzigen Nutznießer sind Beamte und Politiker, die auf Europaebene die Bleistifte von einer Ecke Ihres Schreibtisches zur anderen schieben. Deren Pensionsansprüche sind gesichert. Auf Kosten aller Steuerzahler in Europa - egal ob in D,AT,GR, PL, oder BG.

Wenn dir das so recht ist und alles prima - ja klasse! TTIP findest du sicher auch fantastisch und bei Unilever und Monsanto bist du der beste Kunde - schließlich gibt es keine bessere Qualität auf dieser Erde, ne?

Prost Mahlzeit.

Jan

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