Ich muss das zwar für nichts wissen, interessiert mich aber trozzdem.
Bei der Tirolcard zum Beispiel, wird die Einnahme da umverteilt? Oder hat einfach der Glück gehabt, wo ich die kaufe? Das kann ich mir am wenigsten vorstellen, darum gehe ich schon davon aus, dass das irgendwie verteilt wird. Aber wie?
Geschätzt nach Größe/ üblicher Auslastung?
Ich hatte erst überlegt, ob das am Saisonende ausgezählt wird. Aber man kann ja auch einen Pass kaufen und dann nie fahren (warum auch immer.)
Macht es für die einzelnene Gebiete einen Unterschied, wieviel ich wo fahre?
Letzten Endes herrscht da Vertragsfreiheit.
In der Regel gibt es einen prozentualen Verteilungsschlüssel, auf den man sich einigt.
Darum gibt es ja auch teils langwierige Verhandlungen und Uneinigkeit zwischen Liftbetreibern.
Da gibt es in der Tat ganz unterschiedliche Konzepte.
Ein - weit verbreiteter Ansatz - ist die Abrechnung nach Frequenzen. Alle Kassen aus allen Gebieten zahlen ihre Umsätze in einen großen Topf.
Dann wird an jedem Lift per Drehkreuz die Anzahl der Durchgänge (= Frequenzen) gezählt. Der Geld-Topf wird dann auf Basis der anteiligen Frequenzen pro Skigebiet verteilt.
Hat z.B. Lift A 60 Durchgänge und Lift B 40, so erhält Lift A halt 60% der Einnahmen.
Im Detail ist das in der Praxis natürlich etwas verzwickter...
Hm...mal konkreter: Wenn ich mit meiner TSC (gekauft in Hintertux) in einem so winzigen Skigebiet fahre wie Berwang- verdient dieses Skiegebiet da überhaupt irgendwas dran?
Schusseligkite hat geschrieben:Hm...mal konkreter: Wenn ich mit meiner TSC (gekauft in Hintertux) in einem so winzigen Skigebiet fahre wie Berwang- verdient dieses Skiegebiet da überhaupt irgendwas dran?
Was verstehst du unter "daran verdienen"? Wenn gemeint ist, ob sie überhaupt Geld bekommen, dann klare Antwort: ja, sonst würden sie nicht mitmachen
Du fährst mit deiner Card in den Skigebieten:
x, y, z.
Dann bekommen diese Skigebiete das deiner Karte. Wird dann vermutlich noch aufgeteilt nachdem wie oft Du in einem Gebiet warst.
Also wenn du im Gebiet y 4 Tage warst bekommen die halt mehr Geld.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass bei einem gekauften Dolomiti Superski Pass die Verkaufsstelle (gibt in der Regel mehrere Gesellschaften pro Skigebiet) 30% sofort behält und 70% an Dolomiti Superski weiterleitet. Dort wird dann nach der Nutzung verteilt und globale Kosten einbehalten. Da es eine Dolomiti Superski Punktekarte gibt, denke ich mal, dass die Punkte relativ dicht am Verteilerschlüssel angelehnt sind.
Nur wie man von Typ/Länge/Höhenmeter/Pers. pro Stunde auf die Punkte kommt,
ist wohl ähnlich kompliziert wie Skispringen.
Nächste interessante Frage wäre, ob Fahrten pro Tag oder alle Fahrten pro Skipass verteilt werden. Bei schlechten Wetter wäre Variante zwei unfair. Da der 'Grundtarif' die Tageskarte ist, würde ich vermuten, dass alle Mehrtageskarten bei der Verteilung als Tageskarte behandelt werden.
Saisonkarte könnte man noch nach Vorsaison/Hauptsaison/Saison/Hauptsaison/Saison splitten,
um die Verteilung an die normalen Tageskartenpreise anzupassen. Hätte auch den Vorteil, dass man schon Teilbeträge während der Saison verteilen kann.
Grundlage für diese Art der Verteilung ist, dass alle Liftfahrten pro Skipass gespeichert werden.
Es gibt doch Gebiete, die haben nur an Zubringerbahnen ein Zugangsdrehkreuz mit Kartenleser, aber nicht an Bahnen weiter oben oder zumindest nicht an allen Bahnen oben.
Dann muss es doch so sein, dass es für die Abrechnung völlig wurscht ist, ob jemand 20000 Höhenmeter macht oder nur zwei Liftfahrten und den Rest des Tages in der Hütte verbringt. Entscheidend ist nur der Ersteintritt.
Oder habe ich jetzt irgendwo einen Denkfehler drinnen ?
Ist aber doch meist nur bei Bahnen, wo du danach und davor auf alle Fälle eine benötigst, vielleicht wird da auch nach Zeit des Aufenthaltes im jeweiligen Teilgebiet abgerechnet?
Martin_D hat geschrieben:Es gibt doch Gebiete, die haben nur an Zubringerbahnen ein Zugangsdrehkreuz mit Kartenleser, aber nicht an Bahnen weiter oben oder zumindest nicht an allen Bahnen oben.
Dann muss es doch so sein, dass es für die Abrechnung völlig wurscht ist, ob jemand 20000 Höhenmeter macht oder nur zwei Liftfahrten und den Rest des Tages in der Hütte verbringt. Entscheidend ist nur der Ersteintritt.
Oder habe ich jetzt irgendwo einen Denkfehler drinnen ?
Nein, hast Du nicht.
Oder meint jemand, dass z.B. Kitzbühel im Fall, dass ein TSC-Gast, der mit der Fleckalmbahn rauf fährt, anschließend mit der 8-KSB auf den Steinbergkogel und dann bis zur Besinnungslosigkeit die neue Brunn-KSB nutzt, die keine Kartenleser hat, nicht den für Kitzbühel ausgehandelten vollen Tages-Abrechnungsbetrag bekommt?
christopher91 hat geschrieben:...vielleicht wird da auch nach Zeit des Aufenthaltes im jeweiligen Teilgebiet abgerechnet?
So ist es. Der erfasste Erstzutritt in ein zweites am gleichen Tag besuchtes Gebiet beendet die angerechnete Zeit im zuvor besuchten Gebiet. Analog für weitere besuchte Gebiete.
Im Dolomiti Superski muss das aber anders laufen. Zum einen hat da jede Anlage ein Drehkreuz, zum anderen werden da ja teilweise Zäune etc. aufgestellt, um mehr Drehkreuzdurchgänge zu provozieren, bspw. beim Val Setus am Grödnerjoch oder am Pont de Vauz beim Alpenrose.
Fairer für die Einzelliftbetreiber ist auf alle Fälle die Abrechnung nach tatsächlicher Fahrtennutzung weil das ja auch die Anlagenabnutzung mehr oder weniger 1:1 beeinflusst und ich würde mich als Liftbetreiber auch ausschließlich einer solchen Variante anschließen.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
Ist doch alles nicht so schwierig. Wenn ein Skipass-Verbund zugleich Gebiete mit vollständiger Ausrüstung mit Kartenlesern und andere mit nur teilweiser Zutrittserfassung umfasst, dann bleibt nicht viel anderes als die beschriebene gewichtete Aufteilung nach Erstzutritt und Verweilzeit übrig, wobei immer dann, wenn an einem Skitag kein zweites Gebiet im Verbund angefahren wird, der gesamte Tag dem Gebiet zugerechnet wird, in dem der Erstzutritt erfolgt ist.
Da es unter den Gebieten mit lückenhafter Zutrittserfassung einige Schwergewichte (z.B. Stubai in der TSC, Kitzbühel, Steinplatte & Wimo in TSC, Allstar und SSSC, Kitzsteinhorn in Allstar und SSSC) gibt, hätten die nie und nimmer einen Abrechnungsmodus akzeptiert, bei dem nur an den Kartenlesern erfasste Fahrten in einem Aufteilungsschlüssel verwendet werden.
Was anderes ist es, wie von j-d-s erwähnt, wenn der gebietsübergreifende Skipass nur in einem Gebiet gilt, das an allen Liften mit Kartenlesern ausgestattet ist. Das ist z.B. in der SkiWelt Wilder Kaiser Brixental der Fall, in der ja mehrere unabhängige Liftgesellschaften gemeinsame Skipässe ausgeben. Ob die untereinander tatsächlich mit einem Punktesystem jede einzelne Liftfahrt bewerten und dann anteilig nach Punktezahl die Erlöse aus den Kartenverkäufen aufteilen, oder ob auch wieder ein pauschalisiertes System auf den Basis von Aufenthaltszeiten verwendet wird, wird hier im Forum niemand offenlegen. Für den Einzelfahrt-bezogenen Punkteschlüssel spricht z.B., dass neulich an der Talstation der Foischingbahn ein sonst sinnloses Sperrnetz aufgestellt war, das die Nutzer des Verbindungsweges zur Talstation von Schernthann zum Durchfahren durch den Kartenleser gezwungen hat, obwohl gar keine Fahrt mit der Foischingbahn erfolgte. Führt auch zu einem Zeit-Rücksprung auf der Skiline. Da sowohl Schernthann als auch Foisching zur Bergbahn Hopfgarten gehören, kann eigentlich nur eine vorgetäuschte Erhöhung des Fahrtenanteils zu Ungunsten der anderen Bergbahngesellschaften der SkiWelt der Grund sein.
j-d-s hat geschrieben:Im Dolomiti Superski muss das aber anders laufen. Zum einen hat da jede Anlage ein Drehkreuz, zum anderen werden da ja teilweise Zäune etc. aufgestellt, um mehr Drehkreuzdurchgänge zu provozieren, bspw. beim Val Setus am Grödnerjoch oder am Pont de Vauz beim Alpenrose.
In Zell/See ist es so, dass es keine Kartenleser bei der Sonnengratbahn gab - keine Ahnung wie es heute ist. Diese ist im Wesentlichen nur über die Sonnalmbahn oder von der Schmittenhöhe her erreichbar.
Es gab dort aber einen Lichtschranken, der die Fahrgäste zählte.
Offenbar werden dann die Fahrten bei der Sonnengratbahn jenen der Sonnalmbahn (und oder der Schmittenhöhe) anteilig hinzugerechnet.