In der Woche vom 27.2. bis 5.3.2016 verbrachte ich dort eine beeindruckende Winterwoche. Skiferien kann man das nur schwerlich nennen, waren doch an drei von sechs Tagen (!) die Anlagen in Saas-Fee (überwiegend) geschlossen. Dazu später mehr.
Unterm Strich kann ich nach dieser Woche sagen, dass ich selten eine so abwechslungsreiche Woche im Saastal erlebt habe. Obwohl das Wetter exzessivem Skifahren einen Strich durch die Rechnung machte, blieb so mehr als genügend Gelegenheit, auch mal was anderes als "immer nur Saas-Fee" auszuprobieren. Insofern bleibt festzuhalten, dass ich dem Wetter doch irgendwie dankbar bin, denn sechs Tage nur in Saas-Fee sind bei meinem Kilometer-Dreschen ein wenig zu viel des Guten.
Der Geldbeutel hat sich obendrein gefreut: Ein Viertagespass (anstatt sonst sechs) macht sich bei den Liftpreisen in Saas-Fee deutlich bemerkbar. Der Skipass berechtigt neben der Anlagenbenutzung in Saas-Fee auch diese im ganzen Saastal. Außerdem kann ebenfalls der Postbus im Saastal mitbenutzt werden. Seit diesem Jahr ist ebenfalls der Adrenalin-Cup (nähere Infos auf der Website) enthalten. Nettes Extra: An den Gondelstationen in Saas-Fee gibt es Gratis WLAN.
Großes Manko: Der Informationsfluss im Ort. Es gibt zwar einen offiziellen Infokanal von Saas-Fee, dessen Informationsgehalt gerade in Hinblick auf die Skiplanung nicht als solcher bezeichnet werden sollte. Aktualisierung der Wetterdaten erfolgt meist nur einmal am Tag (morgens) und gerade bei so unsicheren Wetterverhältnissen wie in dieser Woche finden sich keinerlei Infos, wann, wie und ob die Anlagen geöffnet werden. Die Homepage ist da aktueller. (Fußnote: Vielleicht ist der Videotext da informativer. Den habe ich aber aus Bequemlichkeit nicht genutzt

Die folgenden Fotos habe ich allesamt mit meiner Handykamera geknipst.
Ankunftstag
Am Samstag in Saas-Fee angekommen, war das Wetter trotz eines trüben Himmels noch sehr freundlich. Obwohl ich nun schon unzählige Male in Saas-Fee weilte, überwältigt das Panorama bei der Ankunft im Ort stets aufs Neue, tut es sich doch erst mit der letzten Kurve vor dem Ortseingang auf. Sehr beeindruckend hat das schon Carl Zuckmayer in "Als wär's ein Stück von mir" beschrieben. Die vergletscherten Berge hauen dich aus den Latschen. Wirklich.
Sonntag
Wie seit Tagen angekündigt kam der Schnee. In rauen Mengen. Das erste Bild entstand gegen halb acht morgens. Die Tatsache, dass es bis zum Zu-Bett-Gehen noch nicht zu schneien begonnen hatte, macht die Intensität umso beeindruckender.
An diesem Tag ging nichts mit Skifahren. Die Schneemassen ließen die Lawinenwarnstufe auf vier ansteigen und bis Dienstag auch nicht mehr davon runterkommen. Die Wege aus dem Dorf hinaus waren weitgehend geschlossen. Richtung Skigebiet konnte man sich nur bis zur Höhe Talstation Plattjen/Spielboden fortbewegen.
Wenigstens im Wald unterhalb Hannig waren Wanderungen möglich, die durch die tief verschneiten Bäume hindurch zu einem eindrücklichen Erlebnis wurden.
Der Neuschnee am Morgen
Einige Stunden später: Noch mehr von dem Zeug.
Spaziergang zu den Pisten: Selbst die Bullys haben sich heute nicht rausgetraut. Warum auch? Wäre ein Kampf gegen Windmühlen gewesen.
Dick verschneite Dächer.
Saas-Fee hat Charme. Das zeigt sich sehr eindrücklich bei solchen Blicken.
Wanderung durch den Staffelwald: Jahrhunderte alte Bäume zeugen von vergangenen Zeiten, sie haben Epochen überdauert. Erzählen könnten sie manch interessante Geschichte. Aber nicht jetzt, denn sie liegen im tiefen Winterschlaf.
Auf geht's aus dem Staffelwald in Richtung Alpenblick.
Oben angekommen beim Café Alpenblick. Errichtet auf einem Vorsprung auf halber Höhe zum Hannig, bietet es einen tollen Ausblick auf das Saas-Fee und (bei schönem Wetter) die es umgebende eindrückliche Bergkulisse.
Montag
Noch mehr Schnee. Zwar nicht mehr so viel wie am Tag zuvor. Dennoch bleibt das gesamte Skigebiet weiterhin geschlossen. Im Laufe des Tages bahnt sich das Grollen vereinzelter Lawinensprengungen durch die Flocken. Gegen Nachmittag wird es mehr.
Ich nutzte die Zeit und lief nun wieder am Hang unterhalb Hannig herum. Diesmal ging es bis zur Baumgrenze. Während beim Aufbrechen der Schneefall zu Ende schien, setzte er unterwegs wieder ein.
Die Fratze findet sich, als der Winterwanderweg - heute nur durch zahlreiche (Schneeschuh)Läufer ausgetreten - die Waldgrenze berührt.
Massig Gämsen waren unterwegs. Ließen sich problemlos beobachten und fotografieren. Kein Wunder: Die sind in dem Schnee und dem Gelände deutlich wendiger als ich.
Der Rest folgt...