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Bahnbrechende Visionen im Zillertal

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ThomasK
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasK »

David93 hat geschrieben:St. Anton liegt an der Strecke, die ganz Vorarlberg mit dem Rest Österreichs verbindet. Ich glaub da ist ein Vergleich mit dem Zillertal, wo lediglich der Bereich von Mayrhofen bis Tux erschlossen werden würde nicht angebracht. Dafür ist man niemals bereit so viel Geld in die Hand zu nehmen, verständlicherweise.

Verkehrlich hast du zunächst einmal recht.

Politisch war es damals so, dass St. Anton erst dann die Luxusvariante beim Eisenbahnausbau bekam, als man den Zuschlag zur Ski-Weltmeisterschaft hatte. Das ist typisch für die Politik: Der allgemeine Nutzen für die Bevölkerung, die vom Eisenbahnausbau jahrzehntelang profitiert, zählt nicht so stark, wie ein zweiwöchiges Remmidemmi für die Ski-Weltmeisterschaft.

Nun wird es - soweit ich das beurteilen kann - weder in Finkenberg noch in Hintertux eine alpine Skiweltmeisterschaft geben.

Aber das politische Gerangel ist auch immer wieder für Überraschungen gut. Oft kommt es auf entscheidende politische Meinungsführer an. Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass man für das vordere Zillertal nun 150 Millionen € für die Zillertalbahn in die Hand nehmen will?

Nach meinen Informationen gab es in der ÖVP Sympathien, die Straße zwischen Jenbach und Mayrhofen auszubauen, aber die Grünen, die in der Tiroler Landesregierung mit am Tisch sitzen, konnten dann die ÖVP überzeugen, die Zillertalbahn auszubauen und Straßenausbaupläne zunächst einmal ad acta zu legen. Jetzt warten wir einfach mal die weitere Entwicklung ab und wenn man dann sieht, dass es auf der Schiene zwischen Jenbach und Mayrhofen ab Dezember 2019 gut läuft, dann sieht man, wie sich die Diskussion weiter entwickelt. Entscheidend ist, dass man von jedem Skigebiet mindestens eine EUB direkt an die Eisenbahn heranführt.

Nachdem jetzt auch die ÖVP öffentlich erklärt hat, ohne wenn und aber 150 Millionen € in die Zillertalbahn zu stecken, werden die jetzt wohl kaum noch einen Rückzieher machen.

Rüganer
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Rüganer »

Generell sind deine Ausführungen ja durchaus interessant, und wir sind ja im Utopie-Topic.

Utopisch niedrig sind ja auch die Fahrgastzahlen im verlinkten Video

https://youtu.be/tdXmB_EA2Qo?t=1h2m10s

die Bahnhöfe am Arlberg komplett leer 8O , da ist ja bei uns in der Provinz mehr los.
Danke Bulgarien !
kaldini
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von kaldini »

Nachdem jetzt auch die ÖVP öffentlich erklärt hat, ohne wenn und aber 150 Millionen € in die Zillertalbahn zu stecken, werden die jetzt wohl kaum noch einen Rückzieher machen.
der war gut! Selten so gelacht :-)

St. Anton liegt an einer Fernverkehrsstrecke, das Zillertal ist maximal eine Tourismusstrecke - warum soll man da so viel Geld investieren? Der Sportbus fährt von Mayrhofen bis Hintertux 35 Minuten (im Winter). Und der normale Bus muss fahren, da wir es hier mit dreidimensionaler Fläche zu tun haben (im Flachen sind 5 bis 10 Minuten zu Fuss eine akzeptable Zeit bis zur nächsten Haltestelle, wenns rauf und runter geht eher kürzer) - es gibt viele kleine Weiler, die auch einen Anschluss an den ÖPNV brauchen (und nicht nur eine Eisenbahnstation 5km/200hm weit weg). Deshalb ist der Bus in diesem doch eher abgelegenen Tal ideal.
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j-d-s
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von j-d-s »

ThomasK hat geschrieben:
David93 hat geschrieben:St. Anton liegt an der Strecke, die ganz Vorarlberg mit dem Rest Österreichs verbindet. Ich glaub da ist ein Vergleich mit dem Zillertal, wo lediglich der Bereich von Mayrhofen bis Tux erschlossen werden würde nicht angebracht. Dafür ist man niemals bereit so viel Geld in die Hand zu nehmen, verständlicherweise.

Verkehrlich hast du zunächst einmal recht.

Politisch war es damals so, dass St. Anton erst dann die Luxusvariante beim Eisenbahnausbau bekam, als man den Zuschlag zur Ski-Weltmeisterschaft hatte. Das ist typisch für die Politik: Der allgemeine Nutzen für die Bevölkerung, die vom Eisenbahnausbau jahrzehntelang profitiert, zählt nicht so stark, wie ein zweiwöchiges Remmidemmi für die Ski-Weltmeisterschaft.

Nun wird es - soweit ich das beurteilen kann - weder in Finkenberg noch in Hintertux eine alpine Skiweltmeisterschaft geben.

Aber das politische Gerangel ist auch immer wieder für Überraschungen gut. Oft kommt es auf entscheidende politische Meinungsführer an. Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass man für das vordere Zillertal nun 150 Millionen € für die Zillertalbahn in die Hand nehmen will?

Nach meinen Informationen gab es in der ÖVP Sympathien, die Straße zwischen Jenbach und Mayrhofen auszubauen, aber die Grünen, die in der Tiroler Landesregierung mit am Tisch sitzen, konnten dann die ÖVP überzeugen, die Zillertalbahn auszubauen und Straßenausbaupläne zunächst einmal ad acta zu legen. Jetzt warten wir einfach mal die weitere Entwicklung ab und wenn man dann sieht, dass es auf der Schiene zwischen Jenbach und Mayrhofen ab Dezember 2019 gut läuft, dann sieht man, wie sich die Diskussion weiter entwickelt. Entscheidend ist, dass man von jedem Skigebiet mindestens eine EUB direkt an die Eisenbahn heranführt.

Nachdem jetzt auch die ÖVP öffentlich erklärt hat, ohne wenn und aber 150 Millionen € in die Zillertalbahn zu stecken, werden die jetzt wohl kaum noch einen Rückzieher machen.
Da sieht man den schädlichen Einfluss der Grünen. Statt was gegen den Dauerstau auf der Zillertalstraße zu tun und damit den Menschen einen echten Mehrwert zu schaffen, werden Unmengen an Geld in ein Projekt verschleudert, was keinerlei Alternative ist. Der Stau auf der Zillertalstraße kommt ja großteils durch die Urlauber, welche sicher nicht mit dem Zug anreisen werden, nur weil der zweigleisig ist. Skiurlauber haben ja typischerweise ne Menge Gepäck und damit ist Bahnfahren nicht sinnvoll möglich, vor allem weil man ja mehrfach umsteigen muss (denn in Jenbach muss man ja immer umsteigen).
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F. Feser
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von F. Feser »

... Auch wenn es Utopie ist... Aber hat er echt und ernsthaft davon philosophiert bis St. Jodok zu bauen?
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ThomasK
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasK »

Rüganer hat geschrieben:Generell sind deine Ausführungen ja durchaus interessant, und wir sind ja im Utopie-Topic.

Utopisch niedrig sind ja auch die Fahrgastzahlen im verlinkten Video

https://youtu.be/tdXmB_EA2Qo?t=1h2m10s

die Bahnhöfe am Arlberg komplett leer 8O , da ist ja bei uns in der Provinz mehr los.

Das Video wurde offenbar am 12.11.2014 oder 13.11.2014 gedreht, da der Filmer das Video am 13.11.2014 hochgeladen hat und im Video erzählt, dass bei ihm zu Hause in Wien der Wiener Weihnachtsmarkt nächste Woche beginnt. Schauen wir in den Fahrplan, dann sehen wir, dass der RJ 360, in welchem das Video aufgezeichnet worden ist, in St. Anton am Arlberg um 8.50 Uhr ankommt und um 8.52 Uhr abfährt:

http://www.oebb.at/de/Reiseplanung/Fahr ... 400_16.pdf

Halten wir fest:

Der 12.11.2014 war ein Mittwoch bzw. der 13.11.2014 war ein Donnerstag. Es sind somit keine Wochenendtagesausflügler zu sehen. Für die Berufstätigen ist die Abfahrt in St. Anton um 8.52 Uhr viel zu spät. Dasselbe gilt für die Schüler, die um diese Uhrzeit schon in der Schule sind. Wie man am Video unschwer erkennen kann, lag am 13.11.2014 weit und breit kein Schnee, sodass logischerweise auch keine Skifahrer zu sehen sind. Auch ist die Wandersaison am 13.11.2014 schon zu Ende. Am 13.11.2014 dürften zudem die Seilbahnen in der Revision gewesen sein. St. Anton hat zudem auch keine Industrie und keine Businesszentren, die für eine verkehrliche Grundlast sorgen. Kein Wunder, dass da auf dem Video auf dem Bahnsteig nichts los ist.

Bezüglich dieses Zeitpunktes ist klar, dass die meisten Fahrgäste im Zug von Innsbruck oder Landeck weiterfahren bis nach Bludenz, Feldkirch oder auch Zürich HB. Aber weil der Fahrplan selbstverständlich auch dann gilt, wenn keiner einsteigen will, hält der Zug dann logischerweise trotzdem in St. Anton.

kaldini hat geschrieben:St. Anton liegt an einer Fernverkehrsstrecke, das Zillertal ist maximal eine Tourismusstrecke - warum soll man da so viel Geld investieren?

Ganz einfach. Wenn du das Zillertal zwischen Mayrhofen und Hintertux autofrei machst, dann hast du das Fahrgastaufkommen, damit sich eine Eisenbahn volkswirtschaftlich rechnet. Zwischen Täsch und Zermatt läuft das ja auch sehr gut. Von der Struktur her unterscheidet sich St. Anton auch nicht sehr vom touristischen Zillertal zwischen Mayrhofen und Hintertux. St. Anton hat keine Industrie, keine Businesszentren und von der Einwohnerzahl her dürften Finkenberg und Hintertux wahrscheinlich zusammen genauso groß sein, wie St. Anton.

kaldini hat geschrieben: Der Sportbus fährt von Mayrhofen bis Hintertux 35 Minuten (im Winter). Und der normale Bus muss fahren, da wir es hier mit dreidimensionaler Fläche zu tun haben (im Flachen sind 5 bis 10 Minuten zu Fuss eine akzeptable Zeit bis zur nächsten Haltestelle, wenns rauf und runter geht eher kürzer) - es gibt viele kleine Weiler, die auch einen Anschluss an den ÖPNV brauchen (und nicht nur eine Eisenbahnstation 5km/200hm weit weg). Deshalb ist der Bus in diesem doch eher abgelegenen Tal ideal.

Selbstverständlich sollte die Eisenbahn nicht anstelle des normalen Busses fahren, sondern zusätzlich. Zwischen Wörgl und Kufstein fährt der Bus natürlich auch zusätzlich zur Eisenbahn, da er eine ganz andere Verkehrsfunktion hat. Als ich einmal von der Wildschönau kam und nach München wollte, habe ich mir mal den Gag erlaubt, in Wörgl in den Bus nach Kufstein einzusteigen anstatt in den Eurocity nach München. Normalerweise fährt man von Wörgl in 1:15 Stunden mit dem Eurocity nach München Hbf. Ich hatte aber Zeit und hatte Spass daran, ausnahmsweise einmal mit dem Bus die ganzen Käffer im Inntal wie Langkampfen und Schaftenau abzuklappern. Ungefähr eine 3/4 Stunde hat das gedauert, ehe ich von Wörgl nach Kufstein kam. Klar, mit dem Zug wäre ich in 9 Minuten in Kufstein gewesen. Wer diese Fahrt mal gemacht hat, weiß, warum sich Zug und Bus ergänzen.

Führe die Bahn von Mayrhofen nach Hintertux, dann würde logischerweise lediglich der Schnellbus wegfallen und wenn man es geschickt macht, dann ist zwischen Mayrhofen und Hintertux alles autofrei. Nur noch Anwohner mit Sondergenehmigung kämen dann rein. Wenn die Eisenbahn alle 15 Minuten fährt, dann kann sie leicht das gesamte Verkehrsaufkommen von der Straße übernehmen. Der Bahnhof Hintertuxer Gletscherbahn nähme bei weitem weniger Fläche in Anspruch als der Riesenparkplatz. Mit der Autofreiheit im hinteren Zillertal wäre auch das Problem auf der 169 im vorderen Zillertal gelöst, denn wenn die Leute schon vorher wissen, dass spätestens in Mayrhofen Schluss ist mit der Autofahrerei, dann setzen die sich doch gleich schon in Jenbach in den Zug, wenn günstige Pauschalpreise für die Fahrkarten angeboten werden. Da zudem beim Eisenbahnbetrieb 70% Fixkosten sind, muss die Devise heißen, möglichst viele Autofahrer mit Zuckerbrot und Peitsche zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen.

Zuckerbot = attraktive Bahntarife, lange Betriebszeiten, günstige Taktzeiten, saubere Züge, attraktives Erscheinungsbild der Bahnhöfe, freundliches Zugpersonal.
Peitsche = hohe Parkgebühren, Zugangsbeschränkungen, Straßensperrungen, hohe Benzinpreise.

Im Fachjargon der Verkehrsplaner sagt man dazu Push and Pull.

Push = Zusammendrücken des Marktanteils des motorisierten Individualverkehrs (MIV) durch Restriktionen gegen das Auto
Pull = Auseinanderziehen, also Erhöhen des Marktanteils des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch Verbesserung bei der Bahn und beim Linienbus

Aber wie ich schon sagte: Das dauert alles noch seine Zeit, ehe sich diese Erkenntnisse in der Politik durchsetzen. Peu a peu will jetzt auch die ÖVP immer mehr Geld in die Eisenbahn investieren.

Zwar wird die Zillertalbahn noch nicht in den nächsten 10 Jahren bis nach Hintertux fahren, aber für die nächsten 20 Jahre bin ich mir da nicht so sicher. In diversen Eisenbahnforen wurde schon vorgeschlagen noch eine Schippe drauf zu legen und die Zillertalbahn auf Normalspur (1435 mm) umzubauen. :biggrin:
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von j-d-s »

Und das alles wofür? Um Abgase zu reduzieren, die sowieso kaum ins Gewicht fallen? :lach: Und um damit dem Tuxertal den Tourismus abzugraben, sowie den Leuten die massiven Nachteile vom Bahnfahren aufzwingen (Fahrpläne, Umsteigen, alles zu Fuß laufen oder Busfahren vor Ort etc.)?

Abgesehen davon ist die Behauptung, die Zillertalstraße würde weniger befahren, wenn man ab Mayrhofen die Straße sperrte, höchst fragwürdig. Zum einen sind dann ja alle Orte vor Mayrhofen immer noch mit dem Auto erreichbar, und zwar deutlich besser und komfortabler als mit irgendeinem Zug. Außerdem gibt es noch den Gerlospaß, der eine wichtige Verbindung zwischen Tirol und Salzburger Land ist.

Und nicht zuletzt sind Autofahrer Leute, die immer so weit wie möglich fahren. In Zermatt (was absolut nicht im Ansatz vergleichbar ist mit dem Tuxertal) fahren die Leute auch bis Täsch und steigen nicht schon in Stalden oder Visp um. Oder sie fahren gleich übern großen St. Bernhard nach Cervinia.

Der Öffentliche Verkehr wird den Individualverkehr niemals ersetzen.

Schneeloewe
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Schneeloewe »

ThomasK hat geschrieben:
Rüganer hat geschrieben:Zwar wird die Zillertalbahn noch nicht in den nächsten 10 Jahren bis nach Hintertux fahren, aber für die nächsten 20 Jahre bin ich mir da nicht so sicher. In diversen Eisenbahnforen wurde schon vorgeschlagen noch eine Schippe drauf zu legen und die Zillertalbahn auf Normalspur (1435 mm) umzubauen. :biggrin:
Na jetzt ist es utopisch.
Wenn die Umbauten auf Zweigleisigkeit, Elektrifizierung etc. erledigt sind hat sich die Umspurung auf Normalspur für die kommenden Jahrzehnte eh erledigt. Denn der Umbau würde dann richtig viel kosten. Außerdem haben diverse Untersuchungen gezeigt, dass sich eine Umspurung selbst bei optimistischen Annahmen nicht rechnet.
Eine Verlängerung der Strecke Richtung Hintertux hätte sich spätestens mit einer Umspurung erledigt, denn die würde dann ja noch teurer. Denn Normalspur führt zu
einem größerem Lichtraumprofil und somit zu einer breiteren Trasse und erheblich größeren Tunnel sowie
erheblich größeren Kurvenradien ergo längerer Strecke / Tunnel mit allen negativen Folgen.
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mightyjust
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von mightyjust »

Die ZTB wäre schön dumm wenn sie auf Normalspur wechseln würde, denn dann müssten sie ihre Gleise der Konkurrenz zur Verfügung stellen....
ThomasK
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasK »

Schneeloewe hat geschrieben:Der Vergleich Bahnbau Mayrhofen-Tux mit einer möglichen Dolomitenbahn (Cortina) hinkt stark. Denn dort gibt es schon eine aufwändige Trasse einer ehemaligen elektrifizierten Schmalspurbahn, die heute immer noch weitestgehend frei geblieben und inklusive Tunnel und Brücken erhalten ist.
@ ThomasK: Da sei dann die Frage gestellt, was denn nun ein Kinderspiel ist? Eine REAKTIVIERUNG der Dolomitenbahn oder der NEUBAU einer Bahn im hinteren Zillertal. Außerdem gibt es derzeit nur den Auftrag einer Machbarkeitsstudie. Das heißt noch gar nichts.
Ferner ist der Bau der Reschenbahn nicht beschlossen worden sondern man steckt auch erst ganz am Anfang im Sondieren von Möglichkeiten. Und eine Absichtserklärung ist längst noch kein Bau.

Die Beispiele mit der Dolomitenbahn und der Reschenbahn habe ich gewählt, um das Umdenken in der Verkehrspolitik in Tirol und Südtirol aufzuzeigen.

Im übrigen soll die Dolomitenbahn durchgehend als Normalspurbahn (1435 mm) ausgeführt werden, was in weiten Teilen eine völlig neue Trassierung erforderlich macht. Abgesehen davon ist nunmehr von einer Trassierungsgeschwindigkeit von 80 - 100 km/h mit spurtstraken Elektrotriebzügen die Rede. Früher fuhr man bis zur Elektrifizierung mit Dampfloks etwa 20 km/h. Soweit ich informiert bin, sind heute zudem etliche Teile der damaligen Dolomiteneisenbahn zugebaut.

Insofern hat die neue Dolomiteneisenbahn, falls sie realisiert wird, mit der früheren Dolomitteneisenbahn bis auf den Namen fast nichts mehr gemeinsam.

Im Zillertal würde ich zwischen Mayrhofen und Hintertux folgende Bahnhöfe einrichten:

Mayrhofen, Ahornbahn
Finkenberg, Almbahn
Vorderlanersbach, Rastkoglbahn,
Lanersbach, Eggalmbahn
Juns
Madseit
Hintertux, Ortsmitte
Hintertuxer Gletscherbahn

Eine Beförderungszeit von 22 Minuten zwischen Mayrhofen und Hintertux ist zwar ambitioniert, aber technisch machbar. Wenn man alle Autos zwischen Mayrhofen und Hintertux rausschmeisst, dann ist ein 15-Minuten-Takt notwendig; bei einem Wagenumlauf von 75 Minuten benötigt man also 5 Zuggarnituren.

Zur Anbindung der Streusiedlungen wie z.B. Freithof würde ich zusätzlich noch einen Bus zwischen Mayrhofen und Hintertux im Stundentakt fahren lassen. Bei einer Beförderungszeit von 45 Minuten und einer Wendezeit von jeweils 15 Minuten in Hintertux und Mayrhofen benötigt man somit bei einem Wagenumlauf von 2 Stunden demzufolge 2 Fahrzeuge.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von j-d-s »

Da werden sich die Finkenberger und Tuxer Unterkunftsbetreiber freuen. Ich rechne mit Einbrüchen von mindestens 60%, außer man senkt den Preis massiv.
PtoGo
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von PtoGo »

Wäre es nicht am einfachsten und am billigsten wenn man die Zillertalstraße bis Zell vierspurig auf 100km/h ausbaut und gleichzeitg die Zillertalbahn komplett abreißt? Dann könnte man sich auch die Wartungskosten für die Bahn sparen. Außerdem, ist es sinnvoll in eine Bahn zu investieren und diese über 50 Jahre oder mehr abzuschreiben, wenn man gar nicht weiß was die Zukunft an neuen Mobilitätslösungen bringt? Wir befinden uns in einer Zeit im Umbruch.

Ich sehe das vor allem mit dem Hintergrund, dass in Zukunft immer mehr Elektroautos und Elektrobusse und autonome Autos unterwegs sein werden und das Argument mit der Umweltverschmutzung durch Autos damit hinfällig wird.

#justmy2cents
ThomasK
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasK »

PtoGo hat geschrieben:Wäre es nicht am einfachsten und am billigsten wenn man die Zillertalstraße bis Zell vierspurig auf 100km/h ausbaut und gleichzeitg die Zillertalbahn komplett abreißt? Dann könnte man sich auch die Wartungskosten für die Bahn sparen. Außerdem, ist es sinnvoll in eine Bahn zu investieren und diese über 50 Jahre oder mehr abzuschreiben, wenn man gar nicht weiß was die Zukunft an neuen Mobilitätslösungen bringt? Wir befinden uns in einer Zeit im Umbruch.

Ich sehe das vor allem mit dem Hintergrund, dass in Zukunft immer mehr Elektroautos und Elektrobusse und autonome Autos unterwegs sein werden und das Argument mit der Umweltverschmutzung durch Autos damit hinfällig wird.

#justmy2cents

Elektroautos lösen nicht das Flächenproblem. Außerdem bleibt es dabei, dass aufgrund des 15-fach höheren Rollreibungskoeffizienten Gummi auf Asphalt 0,015 vs. Stahl auf Stahl bei der Eisenbahn mit 0,001 der Energiebedarf bei der Straße bei weitem höher ist als bei der Eisenbahn, um dieselbe Leistung zu erzielen. Zwar spielen auch andere Komponenten wie z.B. Luftwiderstand eine Rolle, aber die deutlich höhere Ineffizienz der Straße gegenüber der Schiene bleibt bestehen.

Und das pro Personenkilometer die Unfallgefahr auf der Straße gegenüber der Schiene etwa 100 Mal so groß ist, ist auch eine Binsenweisheit. Elektroauto hin oder her.

Von der politischen Strategie ist es nun wichtig, das 150 Millionen € Paket für die Zillertalbahn erst einmal umzusetzen, ehe man in der Öffentlichkeit lautstark den Weiterbau nach Hintertux einfordert.

Ich gehe davon aus, dass die Zillertalbahn ein Bautagebuch einrichten wird, sodass man im Internet die Elektrifizierungsarbeiten verfolgen kann. Ich gehe mal davon aus, dass man - so wie bei der ÖBB - mit 15 kV, 16,7 Hz AC elektrifizieren wird. Im Zillertal selbst wird zudem sehr viel 50 Hz Strom produziert. International ist zwar die Elektrifizierung mit 25 kV, 50 Hz AC Standard, aber für eine kleine Schmalspurbahn ist das wohl etwas overkill.

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whiteout
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von whiteout »

Würde ja wenig Sinn machen mit einem anderen Stromsystem zu bauen.So kann direkt aus dem Netz der ÖBB Strom bezogen werden bzw. wenn rückspeisefähiges Rollmaterial verwendet wird auch dorthin wieder Strom eingespeist werden.

Der 50Hz Strom im Zillertal wird aber nicht durchgängig erzeugt, fast alle Kraftwerke erzeugen nur Spitzenlast und Regelenergie.
Saison 2016/2017: 24 Skitage
5x Pitztal - 4x Kleinwalsertal - 5x Stubai - 2x Fellhorn - 2x Nebelhorn - 2x Flumserberg - 1x Bolsterlang - 1x Ofterschwang - 1x Laax - 1x SkiArlberg - finished!
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasK »

whiteout hat geschrieben:Würde ja wenig Sinn machen mit einem anderen Stromsystem zu bauen.So kann direkt aus dem Netz der ÖBB Strom bezogen werden bzw. wenn rückspeisefähiges Rollmaterial verwendet wird auch dorthin wieder Strom eingespeist werden.

Der 50Hz Strom im Zillertal wird aber nicht durchgängig erzeugt, fast alle Kraftwerke erzeugen nur Spitzenlast und Regelenergie.

Ich gebe dir Recht. Die Zillertalbahn wird wahrscheinlich moderne Elektrotriebzüge kaufen, die beim Bremsen als Generator arbeiten.

Moderne Elektrotriebzüge lassen sich sehr einfach kuppeln und flügeln, sodass man bedarfsgerecht in Einfachtraktion, Doppeltraktion oder ggf. sogar in Dreifachtraktion fahren kann. Da heute die Modulbauweise Standard ist, kann man die gängigen Modelle für die Normalspur auch für Breitspur oder Schmalspur bestellen.

Ich denke, dass ein spurtstarker Bo’(Bo’)(2’)(Bo’)Bo’ - Vierteiler, ggf. auch ein Bo’(Bo’)(Bo’)(Bo’)Bo’ - Vierteiler, der ca. 70 m lang ist und der später ggf. auch nach Hintertux fahren kann und auch in Doppeltraktion oder Dreifachtraktion zum Einsatz kommen kann, für die Zillertalbahn ideal wäre. In der Spätverkehrszeit zwischen 21.00 Uhr und 1.00 Uhr kann man ohne Probleme in Einfachtraktion fahren. An starken Skifahrertagen ist dann die Dreifachtraktion und der 15-Minuten-Takt angesagt. Dann schafft man etwa 5000 pph.

Vor ungefähr 5 Jahren hat man die Zillertalbahn zwischen Kaltenbach und Aschau sowie zwischen Zell am Ziller und Ramsau zweigleisig ausgebaut. Damit ist jetzt etwa ein Viertel der Zillertalbahn zweigleisig. Bei einem 15-Minuten-Takt sind weitere zweigleisige Ausbaumaßnahmen erforderlich. Je nachdem, wie die Fahrplanlage der Expresszüge (36 Minuten von Jenbach nach Mayrhofen) ist, müssen die zusätzlichen Doppelspurabschnitte angeordnet werden. Ich gehe davon aus, dass mit der neuen Ausbaustufe der Anteil der Zweigleisigkeit auf etwa 50% erhöht werden wird.

Die Zillertalbahn ist so trassiert, dass man in etlichen Bereichen sogar die Streckengeschwindigkeit auf 100 km/h erhöhen kann. Man darf auf die Planfeststellungsunterlagen sehr gespannt sein. Ich hoffe sehr, dass die Planfeststellungsunterlagen alle ins Internet gestellt werden.
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Petz
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Petz »

ThomasK hat geschrieben:Elektroautos lösen nicht das Flächenproblem.
Und das pro Personenkilometer die Unfallgefahr auf der Straße gegenüber der Schiene etwa 100 Mal so groß ist, ist auch eine Binsenweisheit. Elektroauto hin oder her.
Das Flächenproblem wird aufgrund der deutlich rückläufigen Bevölkerungsentwicklung auch nicht mehr weiter zunehmen und deshalb fällt das als Punkt für mich raus.

Die höhere Unfallgefahr nehmen die meisten PKW - Nutzer meiner Ansicht nach bewusst im Gegenzug zur Unabhängigkeit ihrer Mobilität in Kauf; die kann außerdem insoferne nicht generalisiert werden weil er Fahrstil da ne große Rolle spielt - wenn man wie ich defensiv fährt und für andere mitdenkt ist die deutlich geringer denn dadurch konnte ich schon einige potentiell kritische Situationen im Voraus verhindern.
Daraus resultierende volkswirtschaftliche Kosten sind ebenfalls kein Argument denn die werden durch die Steuer - und Abgabenbelastung des Verkehrs mehr als nur ausgeglichen sprich eigentlich reale Budgetsubventionierung.

Eine Geschwindigkeitserhöhung der Zillertalbahn auf 100 Km/h halt ich bei der aktuellen 750 mm Spur für realistisch undurchführbar weil der Erhaltungsaufwand für den Schienenkörper dann nicht mehr finanzierbar wäre. Ich hab konkret zwischen Aschau und Zell mehrmals "trainchasing" gemacht und trotzdem die ZLB sicher recht gut gepflegte Gleisanlagen hat warf es die Lok ziemlich grenzwertig rum. Die Fahrwerke der Gmeinderloks haben sicher auch ein ungünstiges Eigenschwingungsverhalten aber auch die Waggons liefen nicht so ruhig das ich denen nen Hunderter gefahrlos zutraute. Aufgrund der schmalen Spur muß die Schienenlage bei vergleichbaren Geschwindigkeiten bekanntlich viel geringere Toleranzen als beispielsweise bei Normalspur aufweisen und dies erforderte hier vermutlich ein monatliches Nachnivellieren und Stopfen des gesamten Gleiskörpers was den Betriebsaufwand auf ein unrealistisches Mass erhöhte.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von PtoGo »

Haben schon mal irgendwelche Studien den vierspurigen Ausbau der Zillertalstraße bis Zell untersucht? Da die Bahn und die Straße ja meistens parallel laufen könnte man bei einer Stillegung der Bahn ja die freiwerdenden Flächen für die zwei zusätzlichen Fahrbahnen benutzen.
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Petz
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Petz »

Das hielte ich für unrealistisch weil man bei einem Ausbau der Straße diese unbedingt kreuzungsfrei abseits der Ortschaften und eher entlang des westlichen Zillerufers führen müsste und daher wenn überhaupt nur ein sehr geringer Teil der Bahntrasse nutzbar wäre.

@whiteout; die meisten Kurven der ZTB liessen sich aber mit relativ geringem Aufwand im Radius erweitern und auch ohne dieses könnte man mit Neigetechniklenkachsfahrzeugen in den Kurven die Geschwindigkeiten sicherlich spürbar erhöhen.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von jbb-thr »

bitte (visionär) bedenken: zum Kindergeburtstag kommen/ kämen dann in Zell am Z. neben justiziablen (sh. Mayrhofen nur das eine kleine Prob) und finanziellen Themen der Entschädigung auch noch die logistischen Zeitfragen dazu :wink:
Eher erstmal dafür (nach der überehrgeizigen Talabfahrt) einen kleinen Lift ala "Zwischenstation" talabwärts in ca. 800 hm bauen; damit die Leutz wenigstens etwas davon haben :wink:

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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von PtoGo »

Bahnfahren und Skifahren passen nicht zusammen. Seht es doch einfach ein.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Schneeloewe »

PtoGo hat geschrieben:Bahnfahren und Skifahren passen nicht zusammen. Seht es doch einfach ein.
Vorher war die Diskussion ja schon stellenweise unterirdisch. Aber der Satz top es noch deutlich.
bergfuxx hat geschrieben:Warum soll eigentlich eine zusätzliche Flach-EUB bei Zell gebaut werden, wenn man genausogut auch die Trasse der ZTB zu den Talstationen der EUBn verlegen könnte? Das Über- oder Unterqueren der Bundesstraße dürfte nun kein Problem darstellen.
Das wäre sicherlich realisierbar und die optimalste Lösung zumal da noch genügend Platz. Die Verlängerung einer der EUB mit einer Station und ein paar Masten wäre aber vermutlich erheblich wirtschaftlicher als der mehrere kilometerlange Neubau der Bahntrasse. Wie wäre es eigentlich mit einer gebrauchten GUB hier. Kostet nicht so viel und würde vermutlich erst mal ausreichen.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Wombat »

ThomasZ hat geschrieben:Ich muss mir immer überlegen, wann kann ich fahren, wie komme ich vom Bahnhof zum Quartier. Desweitern das Gepüngel mit dem Gepäck. Wenn ich abends mal irgendwo anders hin will oder das Skigebiet wechseln, muss ich auch wieder auf Fahrtzeiten oder Fahrstecken achten. Deshalb werden die meisten auch bei ausgebautem Schienenstrang zum Auto greifen.
Damit hatte ich im Zillertal keine Probleme. Die fährt oft genug. Es liegt wohl eher daran, das einige den Umgang mit dem OV nicht gewohnt sind, weil sie zu 99% das Auto benutzen. Und! Die Bahn ist nicht wirklich ein Nachteil. Wenn ich mit dem Auto gehe, muss je nach dem, am Morgen das Auto vom Schnee befreien, habe vielleicht schlechte Strassenverhältnisse und muss dann noch einen Parkplatz suchen. Ausserdem muss ich die ganze Skiausrüstung ins Auto laden. Vor Ort die Skischuhe in der Kälte, statt im Skiraum in der wärme wechseln.
Einen Punkt kann man an den Zillertalbahn und an Mayrhofen wirklich kritisieren. Das man damals, als die erste Penkenbahn gebaut wurde, die Bahn nicht bis dahin oder gleich ans andere Ortsende gezogen hat. Damals hat wohl dazu die Weitsicht gefehlt. Neben bei mich nervt mehr, das ich in Mayrhofen auf den Skibus zu Penkenbahn wechseln muss, als das von Dir geschilderte „Problem“.

Zillertalbahn die 2te
Man hat ja auch schon diskutiert, die Zillertalbahn auf Meter Spur umzubauen. Das war damals bevor man neues Rollmaterial kauft hat. Allerdings wäre so ein Dampfbetrieb nicht mehr möglich. Ausser man würde 3 Schienen verlegen. Was vor allem die Weichen teurer machen würde. Möglicherweise haben sie dazumal die Rechnung gemacht, das es wirtschaftlich sinnvoller ist, die Spur bei zu behalten, weil die Kosten nutzen Rechnung mit 3 Schienen nicht mehr stimmt. Wobei die Frage erlaubt ist, ob es Sinn macht, auf der ganzen Strecke den Dampfbetrieb aufrecht zu erhalten, oder ob die Strecke von Fügen bis Mayrhofen nicht recht.
Eine Meter Spur hätte Vorteile. Geschwindigkeiten auf der Ebene bis 100km/h. Billigeres Rollmaterial. Rollmaterial das auf schnelles Anfahren und Bremsen optimiert ist, um so die Fahrzeit zu verkürzen, wie das z.B beim Spatz von Stadler Rail der Fall ist. Bewährtes Zahnradsystem, um eine Verlängerung nach Hintertux, ohne aufwendige Kehrtunnels zu bewältigen.
Die Waldenburgerbahn ist ja vergleichbar. Da hat man in zwischen entschieden, dass man auf Meterspur umstellt und lieber auf die Dampffahrten verzichtet. Einer der Gründe ist auch das man so die Strecke bis nach Pratteln verlängern kann und so Trams bis nach Basel hätte.
Von dem her muss sich die Zillertalbahn langsam überlegen, wohin die Zukunft geht. Mit dem Wegfall der bisherigen Waldenburgerbahn, die ja Parktisch die gleiche Spurweite hat, wird das Rollmaterial noch teurer. Wenn man auf dem gleichen Pferd weiter reitet, ist die Bahn irgendwann nicht mehr wirtschaftlich. Dann klopft die Bahn sicher bei den Gemeinden an, und will Geld. Von dem her sollten die Gemeinden an der Strecke. Mal Klartext reden. Im dümmsten Fall macht man die Bahn dicht und es verkehren nur noch Busse im Zillertal, mit den bekannten Verkehrsproblemen.
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15/16 Flumserberg 1, Sörenberg 0.5, Fieberbrunn 4, Kitzbühl 1, Skiwelt 1, St. Johann in Tirol 0,5 , Adelboden 1 ; Engelberg 1 , Port du Soleil 1, Grindelwald 1.
16/17 Ischgl 7; Sörenberg 1; Gröden 1, Sella Roda 3, AB + Araba 4, nur Alta Badia 3, Val die Fasa 2, 3 Zinnen
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von ThomasZ »

Ich bezog das jetzt nicht nur aufs Zillertal. Ich finde das morgendliche Auto nervig, ich würde auch eine morgendliche Bahn nervig finden. Ich wohne gerne so, dass ich alles zu Fuß machen kann und lasse das Auto dann auch die ganze Zeit stehen ;-) Im Zillertal können sie aus meiner Sicht eh gerne bauen, was sie wollen. Ist eh nicht mein Favorit.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Bergfan »

ThomasK hat geschrieben: Da müsste mit massiven PUSH-Maßnahmen, d.h. insbesondere Restriktionen gegen den MIV (massive Preiserhöhungen, Abbau von Parkplätzen, Fahrverbote usw.) nachgeholfen werden, wenn man die Eisenbahn bis Hintertux volkswirtschaftlich rechtfertigen will.
Warum nicht gleich die richtige Lösung? Alles, was Gummiräder hat, verbieten und statt den jetzigen Straßen kreuz und quer 3-S-Bahnen bauen. Wäre doch in deinem Sinn.
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Re: Bahnbrechende Visionen im Zillertal

Beitrag von Petz »

Wombat hat geschrieben:Allerdings wäre so ein Dampfbetrieb nicht mehr möglich. Ausser man würde 3 Schienen verlegen.
Nicht unbedingt denn meterspurige Dampfloks sind sicher auch noch zu bekommen - notfalls aus Asien (China - Vietnam siehe Furka Bergstreckenmuseumsbahn); eine chinesische QJ 2-10-2 läuft sogar in den USA (iowa Interstate) ab und zu im Sonderzugeinsatz.
Mit den ursprünglichen 298er Dampfern bringt man sowieso nix weiter und die größere der Touristenloks im Zillertal stammt ursprünglich aus der Tschechoslowakei - daher wär es relativ egal welcher Dampfer dort die Sonderzüge zöge.
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