Verschandelung der Alpen
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Re: Verschandelung der Alpen
Auch als begeisterter alpinskifahrer, der gerne Pisten und schnelle Liefte benutzt muss ich @Illhorn recht geben.
Gegen einen in Maßen statt findenden Ausbau bestehender Skigebiet ist sicher nichts einzuwenden.
Aber muss man denn wirklich jedes Skigebiet mit einem anderen Skigebiet zusammenschließen?
Müssen wir als Skifahrer wirklich immer größere Skigebiete haben? Oder kann nicht ein kleineres Skigebiet weit mehr Spaß machen?
Wird nicht Rodel, Winter wandern oder Pferdeschlittenfahren für viele nicht immer mehr zur Alternative? Hier sind doch neue Konzepte gefragt.
Natürlich gibt es keine Allgemeingültigkeit. Manchmal kann auch eine neue Bahn zur Naturentlastung beitragen. Weniger Verkehr durch Busse und Autos dient auch der Natur.
Man muss sich einfach mehr an Gedanken machen. Und wenn eine unterirdische Bahn vorgeschrieben wird, dann hat sich das von selbst erledigt. Oder es wird eben das Geld aufgebracht.
Neue Konzepte sind wichtig. Ein einfaches weiter so, sollte es nicht geben.
Gruß!
der Joe
Gegen einen in Maßen statt findenden Ausbau bestehender Skigebiet ist sicher nichts einzuwenden.
Aber muss man denn wirklich jedes Skigebiet mit einem anderen Skigebiet zusammenschließen?
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Wird nicht Rodel, Winter wandern oder Pferdeschlittenfahren für viele nicht immer mehr zur Alternative? Hier sind doch neue Konzepte gefragt.
Natürlich gibt es keine Allgemeingültigkeit. Manchmal kann auch eine neue Bahn zur Naturentlastung beitragen. Weniger Verkehr durch Busse und Autos dient auch der Natur.
Man muss sich einfach mehr an Gedanken machen. Und wenn eine unterirdische Bahn vorgeschrieben wird, dann hat sich das von selbst erledigt. Oder es wird eben das Geld aufgebracht.
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19/20 1T Kronplatz, 10T. rund um die Sella, 1T Meransen/Gitschberg, 2T Alpe Lusia, 2T Pellegrino, 2T Latemar, 1T Cermis, 1T San Martino, 1T. Catinaccio, 1T. Jochgrimm, 1T. Passo Rolle
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Re: Verschandelung der Alpen
abseits der Verschandelungsfrage bringen Pistenerweiterungen und Skiebietszusammenschlüsse einen grossen Sicherheitsgewinn. Es ist nicht mehr so brechend voll auf den Pisten. und für jeden nicht getöteten Menschen befürworte ich die Masten.
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Re: Verschandelung der Alpen
...und gleichzeitig der Atomausstieg vorangetrieben wird bei dem niemand die "Alternativen" bei sich im Sichtfeld stehen haben möchte. Auch hier regiert der Tourismus und gibt den Takt vor aus Angst, der Tourist fühlt sich gestört wenn auf den Mittelgebirgshügel Windräder gebaut werden. Im Kern das gleiche Thema wenn auch in total anderer Art und Weise.schwarzwaelderski hat geschrieben: 23.04.2018 - 09:03 Da muss ich direkt an den Nordschwarzwald denken. Hier wird ein hässlicher aufgeforsteter Fichtelwald als Naturpark vermarktet.![]()
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Re: Verschandelung der Alpen
Theoretisch ja, praktisch passiert aber genau das Gegenteil: Nach Skigebietsverbindungen wird es in den Skigebieten meistens deutlich voller.jo26861 hat geschrieben: 23.04.2018 - 15:37 abseits der Verschandelungsfrage bringen Pistenerweiterungen und Skiebietszusammenschlüsse einen grossen Sicherheitsgewinn. Es ist nicht mehr so brechend voll auf den Pisten. und für jeden nicht getöteten Menschen befürworte ich die Masten.
Ich sehe es als problematisch, dass mit den aktuellen Seilbahnen die Pisten einfach überfordert sind. Und dann natürlich auch deren Benutzer. Ich glaube vor allem in der wichtigen Weihnachtssaison haben in den letzten Jahren Viele Touristen ihren Urlaub verflucht. Wer will sich das denn ernsthaft antun, auf einem völlig überfüllten eisigen Kunstschneestreifen abzurutschen? Wer da ehrlich zu sich selbst ist, muss einsehen, dass das keinen Spaß macht. Und die "ruhigen Ecken", die es in den Großskigebieten noch gibt, wo man wenigstens 1-2 gute Abfahrten am Tag machen könnte, werden auch nach und nach mit Hochleistungsbahnen verbaut und damit skifahrerisch entwertet. Und das geht ja nicht nur an Weihnachten so zu, wer mal die Berichte über die ganze Saison verfolgt hat - es war in den Großskigebieten oft zu voll und damit die Pisten nicht mehr gut.
Dieses Jahr war dabei von der Schneelage wohl noch eine positive Ausnahme, aber ich glaube der Trend geht eher zu dem Zustand, den wir in den 2-3 Jahren davor erlebt haben. Skifahren ist dabei aber eine der teuersten Möglichkeiten, seinen Urlaub zu verbringen. Wer an Weihnachten fährt und mehrmals richtig schlechte Bedingungen antrifft, der wird sich schwer überlegen, ob er nochmal so viel Geld für einen Skiurlaub ausgibt oder doch mit dem Billigflug irgendwo in den Süden.
Was würde es denn bedeuten, wenn deshalb plötzlich ein großer Teil der Touristen nicht mehr kommt? Wenn 1/3 weniger Leute kommen, wären die Pisten auch noch nicht angenehm leer. Aber dank der tollen neuen Anlagen, die abbezahlt werden müssen, muss das Geld irgendwie trotzdem reinkommen. Das würde also deutlich höhere Skipasspreise bedeuten. Das können sich dann viele einfach nicht mehr leisten und kommen deswegen nicht mehr und die jetzt noch super erfolgreichen Bergbahnen bekommen ernsthafte Probleme.
Zusammengefasst: Ich sehe moderne Bahnen eher als Qualitätsverschlechterung als Verbesserung, mit der Ausnahme wenn tatsächlich eine Bahn viele Pisten erschließt. Und ich sehe das als finanzielles Risiko.
Beim Thema Verschandelung sehe ich bei Seilbahnen selbst eigentlich gar kein Problem, weil sie sich meist komplett "spurlos" wieder entfernen lassen. Viel schlimmer sind exzessive Pistenbauten. Manchmal sind sie eben nötig, manchmal aber auch ziemlich übertrieben, was dann wirklich schade ist.
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Re: Verschandelung der Alpen
Da sprechen aber die Zahlen eine eindeutige Sprache - groß schlägt klein.Latemar hat geschrieben: 23.04.2018 - 14:46 ............Müssen wir als Skifahrer wirklich immer größere Skigebiete haben? Oder kann nicht ein kleineres Skigebiet weit mehr Spaß machen?.....
.
"Illhorn" ist ja, außer mich wg. meines Vergleiches Kulturland/Geröllhalde zu bepöbeln, nicht auf meine Aussage eingegangen dass die Anzahl der Skifahrer aus div. Gründen nicht mehr steigt. Wenn man ein wenig Vertrauen in Marktmechanismen hat, dann kann man auf die schon beobachtbare Neujustierung warten. Wenn man eher auf Anordnungen von oben samt 5-Jahresplänen setzt
gibt es ja Gelegenheit die dortigen Umwelt-Paradiese zu besichtigen.Illhorn hat geschrieben:....man muss der Menscheit beibringen...
Manche erschlossene Alpengebiete wurden auch nicht "verschandelt". Manche bekannte Destinationen waren unattraktive, von Menschen schon nahezu vollkommen verlassene Geröllhaufen - was niemand sehen will kann man auch nicht verschandeln.
Ich bin ein langjähriger Zermatt-Tourist. Da gab es was zu verschandeln - und bei aller erkennbarer Bemühung infrastrukturmäßig die Auswüchse zu begrenzen (kaum Pistenplanierungen), es wurde verschandelt. Wäre ich in Z Entscheider gewesen, der "Matterhorn-Express" wäre nicht frontal vor dem Matterhorn gebaut worden. Die Mehrkosten via Furgg waren akzeptabel.
Illhorns "Verschandelungspanik" kommt eh Jahrzehnte verspätet. So ab den 70ern, da wurde wie närrisch gebaut. Aber zum aktuellen "Wettrüsten" - da wird halt ein alter durch eine neue, komfortable Anlage ersetzt. Kein wirkliches Problem. Wie gesagt, die Neuerschließungen sind Vergangenheit, die Anzahl der Skigebiete sinkt.
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Re: Verschandelung der Alpen
... und wie hättest Du dann Schwarzsee/Hörnli erschlossen? Auch via Furgg? Imho schwer vorstellbar und jedenfalls mit viel Umsteigerei verbunden. Der MEX verläuft immerhin im Wesentlichen entlang der bereits seit den 50er Jahren bestehende Trasse, so daß hier keine "neue Verschandelung" vorliegt - wenn man mal davon absieht, daß viele kleine ständig fahrende Gondeln vielleicht mehr auffallen als die seinerzeitige sporadisch ins Blickfeld kommende Pendelbahn. Dafür sind mit dem MEX die Riesenstützen der alten Pendelbahn Furgg - Trockener Steg weggefallen (deren markanten Anblick am Horizont ich allerdings nach wie vor vermisse - aber das ist wohl reine Nostalgie).Fab hat geschrieben: 23.04.2018 - 17:51Da gab es was zu verschandeln - und bei aller erkennbarer Bemühung infrastrukturmäßig die Auswüchse zu begrenzen (kaum Pistenplanierungen), es wurde verschandelt. Wäre ich in Z Entscheider gewesen, der "Matterhorn-Express" wäre nicht frontal vor dem Matterhorn gebaut worden. Die Mehrkosten via Furgg waren akzeptabel.
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Re: Verschandelung der Alpen
Noch ergänzend:
In den allermeisten Fällen geht es bei "neuen Liften" um den Ersatz bestehender, um dem Kunden eine angemessene und zeitgemäße Infrastruktur bieten zu können.
SL und fixe SBs auf längeren und/oder steileren Strecken und unbeschneite Pisten sind einfach nicht mehr zeitgemäß und das sage nicht ich, sondern die Kundschaft.
Viele Kleinskigebiete oder Skigebiete, die jahrelang auf Modernisierung verzichtet haben, verdanken ihre Existenz diversen Wirtschaftsförderprogrammen, Steuerzahlergeld. Mit der ein oder anderen sinnvollen Verbindung spart man sich also das Durchfüttern.
In den allermeisten Fällen geht es bei "neuen Liften" um den Ersatz bestehender, um dem Kunden eine angemessene und zeitgemäße Infrastruktur bieten zu können.
SL und fixe SBs auf längeren und/oder steileren Strecken und unbeschneite Pisten sind einfach nicht mehr zeitgemäß und das sage nicht ich, sondern die Kundschaft.
Viele Kleinskigebiete oder Skigebiete, die jahrelang auf Modernisierung verzichtet haben, verdanken ihre Existenz diversen Wirtschaftsförderprogrammen, Steuerzahlergeld. Mit der ein oder anderen sinnvollen Verbindung spart man sich also das Durchfüttern.
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Re: Verschandelung der Alpen
Ja! Ein Umstieg für weniger optische Beeinträchtigung.gfm49 hat geschrieben: 23.04.2018 - 18:19 ... und wie hättest Du dann Schwarzsee/Hörnli erschlossen? Auch via Furgg? Imho schwer vorstellbar und jedenfalls mit viel Umsteigerei verbunden......
Ein altes Dia ohne MEX
http://s1.directupload.net/images/user/ ... sbmgca.jpg
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Re: Verschandelung der Alpen
Diese "Marktmechanismen" setzen, um dem weiteren Rückgang zu begegnen, eben immer noch alleine auf weiterer Aufrüstung an mehr Transportkapazitäten und noch mehr Beschneiungsanlagen und Pistenplanierungen. Hügel in Pisten dürfen heute nicht mehr sein - es braucht Autobahnen. Das ist eben genau mein kritisierter Punkt - nicht nachhaltig und die Natur wird weiter geschädigt.Fab hat geschrieben: 23.04.2018 - 17:51 "Illhorn" ist ja, außer mich wg. meines Vergleiches Kulturland/Geröllhalde zu bepöbeln, nicht auf meine Aussage eingegangen dass die Anzahl der Skifahrer aus div. Gründen nicht mehr steigt. Wenn man ein wenig Vertrauen in Marktmechanismen hat, dann kann man auf die schon beobachtbare Neujustierung warten.
Ein sehr wichtiger Punkt ist in der Diskussion bisher unerwähnt geblieben. Diese Anlagen werden mehrheitlich nur 4 Monate im Jahr verwendet. In der restlichen Zeit (Frühjahr, Sommer, Herbst) stehen sie mit Beton, Stützen und Seilen unbenutzt einfach rum - was genau ein Punkt dieser Verschandelung der Natur darstellt. Und die planierten Hänge sind in dieser Zeit oft grauslich anzusehen - die Erholung der Vegetation im Hochgebirge braucht Jahrzehnte.
Übergens ist ein hochalpines Terrain - hier despektierlich als Geröllhalden betitelt - hoch interessant und da gäbe es sehr viel zu entdecken an Flora, manchmal auch an Fauna. Aber eben - die Natur hat gegen das viele viele Geld eine viel zu schwache Lobby.
Gruss vom Illhorn
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Re: Verschandelung der Alpen
Hauptproblem ist für mich nicht einmal die "Verschandelung" der Natur, sondern die Folgen, die "unschuldige" Leute zu tragen haben, konkret die Verkehrslawinen in vorgelagerten Orten: Wilderswil (Jungfrau-Region), Frutigen (Adelboden), Fernpass, uswusw... ersaufen an schönen Wintertagen (und speziell an Samstagen) in unendlichen Verkehrsschlangen und haben ausser dem Dreck und dem Lärm nicht das Geringste davon. Dass sich dort so langsam Widerstand zu bilden beginnt, kann ich begreifen.
Dass zB Sölden kein Interesse hat, zu stagnieren ist klar, schliesslich hat man die Möglichkeit zu wachsen und die will (und wird) man wahrnehmen. Hingegen dürfte ein weiteres Wachstum von Sölden weder in Oetz noch in Umhausen für Begeisterungsstürme sorgen und auch in Tarrenz werden kaum die Korken knallen.
Ist halt ein bisschen ein "Ego-Spiel": Wir (Sölden, Adelboden, Ischgl, Zermatt,...) haben die Kohle, wir können ausbauen, wir wollen ausbauen. Wenn wir ausbauen geht es den Geschäften, Hoteliers, Bergbahnen, Restaurants besser, also machen wir es. Die armen Kerle in Oetz oder Tarrenz oder Frutigen oder Stalden sind nicht unser Problem, die sollen selber schauen, wie sie den Dreck wegkriegen... vielleicht hilft ein bisschen jammern, damit sie einen Umfahrungstunnel kriegen, den zahlen ja schliesslich dann auch nicht wir. Ist vielleicht ein bisschen übertrieben dargestellt, aber so fern der Realität dürfte es nicht sein.
Dass zB Sölden kein Interesse hat, zu stagnieren ist klar, schliesslich hat man die Möglichkeit zu wachsen und die will (und wird) man wahrnehmen. Hingegen dürfte ein weiteres Wachstum von Sölden weder in Oetz noch in Umhausen für Begeisterungsstürme sorgen und auch in Tarrenz werden kaum die Korken knallen.
Ist halt ein bisschen ein "Ego-Spiel": Wir (Sölden, Adelboden, Ischgl, Zermatt,...) haben die Kohle, wir können ausbauen, wir wollen ausbauen. Wenn wir ausbauen geht es den Geschäften, Hoteliers, Bergbahnen, Restaurants besser, also machen wir es. Die armen Kerle in Oetz oder Tarrenz oder Frutigen oder Stalden sind nicht unser Problem, die sollen selber schauen, wie sie den Dreck wegkriegen... vielleicht hilft ein bisschen jammern, damit sie einen Umfahrungstunnel kriegen, den zahlen ja schliesslich dann auch nicht wir. Ist vielleicht ein bisschen übertrieben dargestellt, aber so fern der Realität dürfte es nicht sein.
Zuletzt geändert von Wurzelsepp am 23.04.2018 - 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verschandelung der Alpen
Vielen Dank, dass du einen weiter Aspekt aufnimmst. In der Tat ein zunehmendes Problem. Ich bin sehr froh zu sehen, dass auch andernorts ein Denkprozess in Gang gekommen ist - dass es so nicht mehr weitergehen kann.Wurzelsepp hat geschrieben: 23.04.2018 - 19:47 Hauptproblem ist für mich nicht einmal die "Verschandelung" der Natur, sondern die Folgen, die "unschuldige" Leute zu tragen haben, konkret die Verkehrslawinen in vorgelagerten Orten
Gruss vom Illhorn
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Re: Verschandelung der Alpen
... in denen Geister wohnten und deren Besteigung bei Strafe verboten war, um die Götter nicht zu reizenFab hat geschrieben: 23.04.2018 - 17:51Manche erschlossene Alpengebiete wurden auch nicht "verschandelt". Manche bekannte Destinationen waren unattraktive, von Menschen schon nahezu vollkommen verlassene Geröllhaufen....

Vielleicht hilft noch einmal ein kurzer Blick zurück. Vor 50 Jahren gab es (AFAIK) keine künstliche Bescheiung, langsame Transportanlagen und oft lange Schlangen vor den Drehkreuzen. Auch damals gab es schon schneearme Winter und so kam man auf die Idee, der Natur mit Schneekanonen ein wenig nachzuhelfen. Parallel dazu wurden Transportanlagen immer leistungsfähiger, wobei die Massen an Wintersportlern die Pisten ohne die Unterlage aus Kunstschnee sehr schnell runterfahren würden. Diese Entwicklung hat aber auch bewirkt, dass man heute ein kleines Skigebiet an einem Tag erfahren kann. Selbst große Skigebiete hat man heute nach ein paar Tagen vollständig gesehen. Der Kunde möchte aber nicht ständig die gleichen Pisten runterutschen, also bleibt nur die Ausweitung in der Fläche. Entweder im Rahmen der eigenen Möglichkeiten oder durch Zusammenschluss mit anderen Gebieten.Latemar hat geschrieben: 23.04.2018 - 14:46 Aber muss man denn wirklich jedes Skigebiet mit einem anderen Skigebiet zusammenschließen?
In der Regel wird so eine Entwicklung als Fortschritt bezeichnet.
Die diskutierte Verbindung zwischen Z und Saas Fee macht meiner Ansicht nach keinen Sinn. Z will sie nicht und außerdem habe die Gebiete ein doch eher unterschiedliches Publikum. Anderwo wie etwa zwischen Pitztaler und Ötztaler Gletscher sieht das sicher schon anders aus.
Ich kann den Ärger der Anwohner am Fernpass oder in Stalden durchaus nachvollziehen. Aber was sind deren Probleme an den wenigen Winterwochendenen gegen die Dauerbelästigung mit Abgasen und Lärm von Anwohnern der europäischen Fernstraßen, weil die EU auf Deibel komm raus Sozialdumping, pardon dem freien Warenverkehr höchste Priorität einräumt, anstatt Produktion und Dienstleitungen ökologisch sinnvoll vor Ort zu fördern?Illhorn hat geschrieben: 23.04.2018 - 19:59Vielen Dank, dass du einen weiter Aspekt aufnimmst. In der Tat ein zunehmendes Problem. Ich bin sehr froh zu sehen, dass auch andernorts ein Denkprozess in Gang gekommen ist - dass es so nicht mehr weitergehen kann.Wurzelsepp hat geschrieben: 23.04.2018 - 19:47 [....]konkret die Verkehrslawinen in vorgelagerten Orten
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: Verschandelung der Alpen
Schön, damit hätte dann der Whataboutismus auch wieder mal seinen Platz bekommen.NeusserGletscher hat geschrieben: 23.04.2018 - 20:45Ich kann den Ärger der Anwohner am Fernpass oder in Stalden durchaus nachvollziehen. Aber was sind deren Probleme an den wenigen Winterwochendenen gegen die Dauerbelästigung mit Abgasen und Lärm von Anwohnern der europäischen Fernstraßen...
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Re: Verschandelung der Alpen
^^ Nein, aber der von Dir postulierte Denkprozess findet i.d.R. nur statt, wenn es um den Lärm vor der eigenen Haustür geht. Der Anwohner vom Fernpass bestellt selbstverständlich auch seine Waren bei den Versandhäusern und hinterfragt in der Regel nicht, welcher Anwohner unter dem täglichen LKW-Verkehr zu leiden hat. In einem früheren Beitrag habe ich schon in Bezug auf Z die Belastung der Anwohner durch die Verkehrsschlangen beim Bettenwechsel thematisiert, mir ist dieser Aspekt daher nicht fremd und ich messe dem durchaus eine Relevanz bei.
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Re: Verschandelung der Alpen
NeusserGletscher hat geschrieben: 23.04.2018 - 20:45... in denen Geister wohnten und deren Besteigung bei Strafe verboten war, um die Götter nicht zu reizenFab hat geschrieben: 23.04.2018 - 17:51.......von Menschen schon nahezu vollkommen verlassene Geröllhaufen....

Im Ernst. Die franz. Alpengebiete waren zur Zeit der Reißbrettplanung der Großskigebiete nahezu komplett entsiedelt. Ähnlich wie grad in Italien in den skimäßig nicht nutzbaren Südalpen. Verkrautet, berbuscht, verlassen.
ich schreib mal einfachheitshalber farbig ins Zitat
Illhorn hat geschrieben:......Hügel in Pisten dürfen heute nicht mehr sein - es braucht Autobahnen. Das ist eben genau mein kritisierter Punkt - nicht nachhaltig und die Natur wird weiter geschädigt.
Doch, meinetwegen dürfen sie. Planierte Pisten sind langweilig und hässlich. Großflächige Planierungen kann man meinetwegen gesetzlich untersagen - obwohl ein Widerspruch zu Aussage von mir weiter unten. Ohne Fanatismus halt. Manche Korrekturen sind unumgänglich - aber die Exsesse wie in Italien u. Österreich will ich auch nicht. In den schweizer Gebieten die ich kenne aber eher die Ausnahme
Ein sehr wichtiger Punkt ist in der Diskussion bisher unerwähnt geblieben. Diese Anlagen werden mehrheitlich nur 4 Monate im Jahr verwendet. In der restlichen Zeit (Frühjahr, Sommer, Herbst) stehen sie mit Beton, Stützen und Seilen unbenutzt einfach rum - was genau ein Punkt dieser Verschandelung der Natur darstellt. Und die planierten Hänge sind in dieser Zeit oft grauslich anzusehen - die Erholung der Vegetation im Hochgebirge braucht Jahrzehnte...........
Ja, und?...... Mir ist das offen gestanden zu einseitig, zu romantisch und zu irrational. Ich kann argumentativ nicht nachvollziehen warum eine Blockschuttfläche (siehe Geröllhalde) gegenüber einem fruchtbaren Boden im Unterland priveligiert sein soll.
Selbstverständlich ist ein Großskigebiet Industriegelände, was denn sonst - und wird genutzt. Dort haben eben wirtschaftliche Interessen der Einwohner Vorrang. Warum denn auch nicht.
Der überwiegende Teil des Alpengebiets ist kein Indusgtriegebiet - und so soll es bleiben.
......ist ein hochalpines Terrain - hier despektierlich als Geröllhalden betitelt..........
Ich habe das Wort Geröllhalde bewusst gebraucht um einen Denkprozess anzuregen.
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Re: Verschandelung der Alpen
Du meldest dich dann einfach, wenn der Prozess bei dir eingesetzt hat, ich möchte das echt nicht verpassen.Fab hat geschrieben: 23.04.2018 - 22:53Ich habe das Wort Geröllhalde bewusst gebraucht um einen Denkprozess anzuregen.
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Re: Neues in der Region Saas Fee
Habe nur bis hierher gelesen ... da kam es mir dann leider zu sehr hoch um weiter zu schreiben ... Ich bin selbst Seilbahner und lebe damit vom Tourismus ... aber glaubst du ernsthaft, dass dieser Turbokapitalismus der Weisheit letzter Schluss ist?j-d-s hat geschrieben: 21.04.2018 - 22:12 Was Illhorn hier verbreitet ist halt sein Wunschdenken. Mit der Realität hat das wenig zu tun. Schon alleine wenn man mal bedenkt, dass die erfolgreichsten Tourismusregionen und Bergbahngesellschaften diejenigen sind, die am meisten verbaut sind (Ischgl, 3V, Avoriaz etc.), wird schnell klar, dass man mit Naturfreunden eben in der Breite keinen auch nur ansatzweise vergleichbaren Umsatz machen kann. Deswegen ist auch der "sanfte Tourismus" ein reines Märchen.
Nach dieser Logik darfst du Arbeitslose dann auch verhungern lassen ... mehr braucht man ned sagen
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!
Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! 
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Re: Verschandelung der Alpen
Verkehrsprobleme durch Skitourismus? Ja, aber nicht mehr lange!Hauptproblem ist für mich nicht einmal die "Verschandelung" der Natur, sondern die Folgen, die "unschuldige" Leute zu tragen haben, konkret die Verkehrslawinen in vorgelagerten Orten: Wilderswil (Jungfrau-Region), Frutigen (Adelboden), Fernpass, uswusw... ersaufen an schönen Wintertagen (und speziell an Samstagen) in unendlichen Verkehrsschlangen und haben ausser dem Dreck und dem Lärm nicht das Geringste davon.
Wenn ich in zehn Jahren in Serfaus skifahren will, dann quäle ich mich nicht mehr Samstag Mittag durch den Stau auf dem Fernpass.
Die Schwaben parken ihr Auto morgens um 8 in Oberstdorf und fahren mit der Verbindungsbahn über Warth und mit den Ski über den Arlberg nach Samnaun.
Um den Staus auf der Zillertalstraße zu entgehen, wird direkt an der A12 in Schwaz geparkt und wir fahren über Hochfügen nach Hintertux übernachten einen Tag und fahren wieder zurück oder direkt im Ring über den Gerlos zum Wildkogel und über Kitzbühel zurück ins Inntal.
Die Bayern stellen in Söll oder Reit das Auto ab und es geht über die vereinigten Kitzalps nach Zell und von Zell durchs Ennstal zur Tauplitz und zurück.
Wer braucht da noch Autos? Eben! Ohne Autos keine Verkehrsprobleme und auf den schweizerischen und österreichischen Autobahnen kann wieder das gemacht werden, wofür sie gebaut worden sind, den termingerechten Warenverkehr nach Deutschland sicherzustellen. :twisted evil:
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Re: Verschandelung der Alpen
@Illhorn
Nimm das Extrembeispiel Ischgl / Samnaun. Sogar ein solch großes Skigebiet kannst Du ganz schnell hinter Dir lassen.
Das Fimbatal rauf oder vom Piz Val Gronda runter zur Heidelberger Hütte und schon bist Du fasst ungestört in der herrlichen Bergwelt der Silvretta. Übers Kronenjoch ins Jamtal zur Jamtalhütte und noch weiter über die Ochsenscharte ins Ochsental und zur Wiesbadener Hütte runter. An der Route herrliche Gipfelziele für Skitourengeher und im Sommer für Bergsteiger und Bergwanderer! Quasi eine Ost-West-Durchquerung der Silvretta abseits des Pistentrubels. Der weitaus größere Teil der Alpen ist unverbaut und dort findest Du Ruhe und Natur! Glaub mir, ich bin seit mehr als 30 Jahren regelmäßig in den Alpen unterwegs und registriere Veränderungen genau. Unsere Sektion des DAV unterhält übrigens die Wiesbadener Hütte.
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Re: Verschandelung der Alpen
Auf meine rationalen Positionen die ich aufgezählt habe und die dir nicht so gut gefallen, gehst du nicht so gern ein, oder?
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Re: Verschandelung der Alpen
Noch drei weiterer Links auf Artikel zur Entwicklung des Tourismus. Man sieht klar, dass ein Über- und Umdenken nötig geworden ist, die Einsicht also an anderen und prominenteren Orten gewachsen ist, dass es mit der bisherigen Strategie vom ewigen Aufrüsten so nicht weiter gehen kann.
„Der Tourismus zerstört das,
was er sucht, indem er es findet“
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Ja, Denkprozesse sind gefragt. Das Verharren auf alten technokratischen Positionen und dem "immer mehr, immer noch mehr" wird es nicht bringen.
- Nachhaltiger Tourismus für die Schweizer Alpenregion? https://blogs.ethz.ch/digital-collectio ... penregion/
- Zentralschweiz investiert Millionen in Kunstschnee http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... 646,113081
- Schweizer Tourismus: Die Zukunft liegt in Klasse statt Masse https://www.credit-suisse.com/corporate ... 01712.html
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Ja, Denkprozesse sind gefragt. Das Verharren auf alten technokratischen Positionen und dem "immer mehr, immer noch mehr" wird es nicht bringen.
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Re: Verschandelung der Alpen
Was ist die Alternative? Urlaub wie vor 100 Jahren nur für wenige Privilegierte während das einfache Volk gefälligst zu Hause bleibt?Illhorn hat geschrieben: 24.04.2018 - 08:25Auch weltweit muss man sich viele neue Gedanken über die Weiterentwicklung des Tourismus machen, der Massentourismus entwickelt sich langsam aber sicher zum Schädling.
"Der" Massentourismus ist / war zunächst eine Folge der Erholung der Wirtschaft nach WK II und der Teilnahme breiter Bevölkerungsschichten am wirtschaftlichen Wohlstand. Einer der Gründe, weshalb relativ teure Urlaubsarten wie Wintersport derzeit Probleme haben ist die Umkehr dieses Trends, dass immer mehr Menschen trotz Vollbeschäftigung immer weniger in der Tasche haben.
Grundsätzlich beschränken sich die von Dir aufgeworfenen Fragen nicht auf den Tourismus. Überall dort, wo kurzfristiger Profit über Nachhaltigkeit gestellt wird, treten später Probleme auf, die dann kommende Generationen ausbaden müssen. Denken hat daher noch nie geschadet und ein Umdenken ist immer eine Überlegung wert. Ich kann allerdings noch immer nicht erkennen, wo die derzeitige Entwicklung in den Alpen irgendwo ein Problem darstellen sollte. Orte wie St. Moritz oder Davos sind bereits heute so "schön", daran ändert auch die weitere Entwicklung wenig. Wenn man einmal die Skigebietsverbindung Arosa Lenzerheide sieht, dann haben beide Orte davon profitiert. Dafür wurde ein unberührtes Tal mit einer Seilbahn überbaut. Was aber in der Quintessenz nur wenige hundert Menschen im Jahr mitbekommen, die zu Fuß oder auf Tourenski dort unterwegs sind. Und die müssen ja nicht ständig auf die Gondel starren. Manchmal habe ich den Eindruck, es geht gar nicht um rationale Argumente, sondern um eine fundamental-Oppositionen gegen jede weitere Entwicklung.
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Re: Verschandelung der Alpen
Was ist denn das für eine absurde Argumentation. Wenn der Schaden, der an der Natur angerichtet wird, fast niemand sieht, ist es egal. Von Ethik also keine Spur? Da kann ich einmal mehr nur den Kopf schütteln über solche Ignoranz.NeusserGletscher hat geschrieben: 24.04.2018 - 08:59Dafür wurde ein unberührtes Tal mit einer Seilbahn überbaut. Was aber in der Quintessenz nur wenige hundert Menschen im Jahr mitbekommen, die zu Fuß oder auf Tourenski dort unterwegs sind. Und die müssen ja nicht ständig auf die Gondel starren.
In meiner Gegend gibt es auch so ein Tal, das vor ca 30 Jahren einer Verbindungsbahn zugepflastert werden sollten. Dank Naturschutz und WWF wurde das Projekt aber verhindert. Eine Wanderung dort zu Fuss im Sommer oder Herbst ist gewaltiges Naturerlebnis - völlig undenkbar mit Kabel und Stützen dort.
Tja, wenn nur noch Diffamierung als Argumentation übrig bleibt, dann ist das nur noch traurig.NeusserGletscher hat geschrieben:Manchmal habe ich den Eindruck, es geht gar nicht um rationale Argumente, sondern um eine fundamental-Oppositionen gegen jede weitere Entwicklung.
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Re: Verschandelung der Alpen
ernsthaft? Machst du doch genauso?Illhorn hat geschrieben: 24.04.2018 - 09:36 Tja, wenn nur noch Diffamierung als Argumentation übrig bleibt, dann ist das nur noch traurig.
Mal völlig von den Argumenten beider Seiten abgesehen (welche alle interessant, bedenkenswert und meistens gar nicht dumm sind) wird in diesem Thread, wie so gern im Internet, die andere Meinung von Einigen gnadenlos als falsch eingestuft und derjenige der sie äußert als dumm, peinlich, etc abgetan.Fab hat geschrieben: 24.04.2018 - 02:06Auf meine rationalen Positionen die ich aufgezählt habe und die dir nicht so gut gefallen, gehst du nicht so gern ein, oder?
Da fasst man sich wirklich nur noch an Kopf. Und du (Illhorn) musst dich da gezielt mit angesprochen fühlen, allerdings nicht als Einziger.
Vielleicht kann mal versucht werden wenigstens in diesem Thread und diesem Forum eine angemessene Diskussionskultur zu pflegen!
Zuletzt geändert von danimaniac am 24.04.2018 - 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
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Re: Verschandelung der Alpen
So, ich glaube wir haben jetzt jeden Standpunkt mehrmals gehört. Wir haben ein zwei Extreme:
Illhorn scheint in meinen Augen gegen jegliche Art der Veränderung oder neuer Anlagen. Wenn man mit Argumenten kommt, warum man selbst eine andere Einstellung Art folgen Floskeln oder eine Art persönliche Beleidigung. Dazu gibt er ein paar sehr einseitig betrachtende Berichte. Ich gebe zu bedenken: Nur weil etwas irgendwo schwarz auf weiß steht, muss es nicht die 100%ige Wahrheit sein.
Mich interessiert das Profilbild von Illhorn: Findest du diese Seilbahn schön? Gehe ich davon aus, wenn du das als Profilbild wählst. Kannst du mir irgend einen objektiven Grund nennen, warum diese Bahn für die Natur okay ist, eine neue aber nicht?
j-d-s vertritt die gegengesetzte Position. Ihm wäre es wahrscheinlich nicht unrecht, wenn die ganzen Alpen mit in sich verbundenen Skigebieten erschlossen sind.
Der Rest dürfte eine Meinung irgendwo dazwischen haben.
Die einen sehen eine Verbindung Pitztal-Sölden eher positiv, die anderen eher negativ. Ich würde mich eher zu letzteren zählen, werde aber nicht in Tränen ausbrechen, wenn die Verbindung kommt.
Letztendlich wird es doch kein richtig oder falsch geben. Deshalb sollten doch die Alpen im Idealfall für jeden etwas bieten.
Und ach oh Wunder! Genauso ist es aktuell. Es gibt sehr viele Skigebiete. Kleine wie Große. Es gibt noch eine viel größere Fläche, die nur sanft erschlossen und genutzt wird. Und es gibt auch noch sehr viele Orte, die komplett "naturbelassen" sind.
Nur meinen halt einige (darunter wahrscheinlich auch die beiden hier genannten Nutzer) wie beispielsweise die grünen Vertreter, dass ihre Ansicht, die ultimative Wahrheit ist. Wenn man nicht gegen jede 0815 Ersatzanlage, die auf minimal verlängerter Trasse gebaut werden soll, in alle Instanzen Protest einlegen würde, und das Ganze versucht in einen Kontext zu rücken, als wäre das Fortbestehen der gesamten Menschheit gefährdet, sondern nur dann aktiv wird, wenn wirklich extrem schützenswerte Landschaft in unberührter Natur erschlossen werden soll, wäre wahrscheinlich allen geholfen. Dann würde auch mein DAV-Mitgliedsbeitrag nicht für so unnötige Gerichtsverfahren draufgehen
Letztendlich ist der Zustand doch aktuell folgender. Immer mehr Kleinskigebiete verschwinden von der Landkarte. Einige Gebiete schließen sich zusammen, einige wenige neue Beschäftigungsanlagen gibt es auch immer wieder. In vielen Gebieten werden mehrere Anlagen durch eine neue ersetzt.
Insgesamt dürfte die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Seilbahnen leicht abnehmen.
Deswegen verstehe ich nicht, warum wir jetzt aktuell an einem Punkt sind, wo wir jetzt alles bisher geschehen überdenken müssen. Es gibt in meinen Augen keine extreme Entwicklung in irgendeine Richtung.
ps: Irgendjemand hat es schon angesprochen: Es gibt keinen objektiven Grund, warum ein Gebiet in den Alpen schützenswerter sein soll, als irgendein Gebiet im Flachland, das städtisch erschlossen wird. Einzigartiger ist jeder Fleck Erde.
Illhorn scheint in meinen Augen gegen jegliche Art der Veränderung oder neuer Anlagen. Wenn man mit Argumenten kommt, warum man selbst eine andere Einstellung Art folgen Floskeln oder eine Art persönliche Beleidigung. Dazu gibt er ein paar sehr einseitig betrachtende Berichte. Ich gebe zu bedenken: Nur weil etwas irgendwo schwarz auf weiß steht, muss es nicht die 100%ige Wahrheit sein.
Mich interessiert das Profilbild von Illhorn: Findest du diese Seilbahn schön? Gehe ich davon aus, wenn du das als Profilbild wählst. Kannst du mir irgend einen objektiven Grund nennen, warum diese Bahn für die Natur okay ist, eine neue aber nicht?
j-d-s vertritt die gegengesetzte Position. Ihm wäre es wahrscheinlich nicht unrecht, wenn die ganzen Alpen mit in sich verbundenen Skigebieten erschlossen sind.
Der Rest dürfte eine Meinung irgendwo dazwischen haben.
Die einen sehen eine Verbindung Pitztal-Sölden eher positiv, die anderen eher negativ. Ich würde mich eher zu letzteren zählen, werde aber nicht in Tränen ausbrechen, wenn die Verbindung kommt.
Letztendlich wird es doch kein richtig oder falsch geben. Deshalb sollten doch die Alpen im Idealfall für jeden etwas bieten.
Und ach oh Wunder! Genauso ist es aktuell. Es gibt sehr viele Skigebiete. Kleine wie Große. Es gibt noch eine viel größere Fläche, die nur sanft erschlossen und genutzt wird. Und es gibt auch noch sehr viele Orte, die komplett "naturbelassen" sind.
Nur meinen halt einige (darunter wahrscheinlich auch die beiden hier genannten Nutzer) wie beispielsweise die grünen Vertreter, dass ihre Ansicht, die ultimative Wahrheit ist. Wenn man nicht gegen jede 0815 Ersatzanlage, die auf minimal verlängerter Trasse gebaut werden soll, in alle Instanzen Protest einlegen würde, und das Ganze versucht in einen Kontext zu rücken, als wäre das Fortbestehen der gesamten Menschheit gefährdet, sondern nur dann aktiv wird, wenn wirklich extrem schützenswerte Landschaft in unberührter Natur erschlossen werden soll, wäre wahrscheinlich allen geholfen. Dann würde auch mein DAV-Mitgliedsbeitrag nicht für so unnötige Gerichtsverfahren draufgehen

Letztendlich ist der Zustand doch aktuell folgender. Immer mehr Kleinskigebiete verschwinden von der Landkarte. Einige Gebiete schließen sich zusammen, einige wenige neue Beschäftigungsanlagen gibt es auch immer wieder. In vielen Gebieten werden mehrere Anlagen durch eine neue ersetzt.
Insgesamt dürfte die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Seilbahnen leicht abnehmen.
Deswegen verstehe ich nicht, warum wir jetzt aktuell an einem Punkt sind, wo wir jetzt alles bisher geschehen überdenken müssen. Es gibt in meinen Augen keine extreme Entwicklung in irgendeine Richtung.
ps: Irgendjemand hat es schon angesprochen: Es gibt keinen objektiven Grund, warum ein Gebiet in den Alpen schützenswerter sein soll, als irgendein Gebiet im Flachland, das städtisch erschlossen wird. Einzigartiger ist jeder Fleck Erde.
2021/2022 - 6 Skitage: Leysin + Les Mosses, Villars + Glacier 3000, Villars (4x)